Ist Geistheilung Heilung?

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Statements von Ärzten

Durchaus gute Statements:

Univ. Prof. Dr. Heinz Ludwig, Krebsspezialist und Vorstand an der Onkologie im Wilhelminenspital, Wien:
"In neueren Studien wurde gezeigt, daß z.B. "heilende Berührungen" einen positiven Effekt haben. Das rechtfertigt meines Erachtens, daß die Effizienz solcher Heilungsmethoden wissenschaftlich untersucht werden sollte. Ich persönlich wäre bereit, derartige Behandlungsformen in ein allgemeines Therapiekonzept aufzunehmen, wenn es zum Nutzen des Patienten und wissenschaftlich abgesichert ist".

Du siehst: Auch Deine Ärzte - zumindest einer - fordern eine wissenschaftliche Absicherung.

Ich persönlich finde es ausgesprochen bedenklich, dass man Erfahrungswerte von erfahrenen Ärzten und Professoren eben mal so vom Tisch wischt und damit als nicht wirksam, nicht brauchbar etc. aburteilt.

Wenn gute Studien wiederholt zeigen, dass da was wirkt (was überigens immernoch nicht das sein muss, was behauptet wird), wird man das nicht weiter aburteilen können. Wenn die Studien - die wissenschaftliche Absicherung - aber negativ verläuft, geschieht das "aburteilen" mitunter zu Recht.

Die Universität in Linz/Österreich hat auch eine Studie zum Thema Geistheilung gemacht. Doofer Weise ist die Webseite offenbar gerade nicht erreichbar.

Freut mich, dass dazu Studien gemacht werden. Und? Welche Methodik haben diese Studien? Randomisiert doppelblind?
 
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Ich weiß nicht, ob es schon Studien dazu gibt oder nicht. Ich weiß aber, dass es zu diversen "alternativen Heilmethoden" ettliche negativ verlaufende Studien gibt.



Du kannst da machen, was Du willst. Die Frage ist aber: besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen Deinen Aktionen und dem, dass die Nachbarin ihre Schmerzen loswird? Und wenn da ein Zusammenhang besteht... welcher?

Ich habe schon einige Male von einem Fallbericht erzählt, den der Mentalmagier Derren Brown in seinem Buch "tricks of the mind" berichtet: Auf einer Party verbrüht sich ein Mann. Eine Anwesende Geistheilerin berichtet später, sie hätte ihm die Schmerzen genommen. Brown fragt den Mann, der noch zusätzlich erzählt, dass vorher die Verbrühung erste-Hilfe-mäßig mit Kühlung etc. behandelt wurde. Was also hat ihm die Schmerzen genommen? Das ist ein Extrembeispiel selektiver Wahrnehmung - in diesem Fall von Seiten der Geistheilerin.

Schwerzen gehen auch sehr oft von selbst weg. Ich bin neulich mal mit dem Fahrrad gestürzt und hatte ein paar Abschürfungen und Prellungen. Die Schmerzen waren aber auch schon nach Minuten nicht mehr da, oder zumindest vernachlässigbar klein.

Ebenso habe ich mir vor ein paar Jahren beim Möbel-Aufbauen mit einem Schraubendreher eine unschöne Wunde am Unterarm zugezogen. Hat geblutet wie sau - nach ein paar Minuten waren die Schmerzen aber so gut wie verschwunden (und ich habe nicht mehr getan, als ein Taschentuch nach dem anderen draufzudrücken, bis die Blutung gestillt war).

Allgemein verlaufen Krankheiten selten konstant. Und, wir sind dazu geneigt, bei Krankheit dagegen etwas zu tun. Da wir ebenso dazu geneigt sind, bei zwei zeitlich naheliegenden Ereignissen einen kausalen Zusammenhang zu vermuten, werden wir die Genesung der Methode eher zuordnen, die der Genesung zeitlich nahe steht. Das muss aber nicht der Fall sein, und oft genug wäre die Krankheit ebenso schnell auch von alleine verschwunden. Wenn man dann noch glaubhafte Berichte von wunderbaren Heilungen hat, die koinzident mit einer "alternativen Methode" stattfand, so jubel einige Leute gleich hoch - der Nachweis der Kausalität ist damit aber nicht gegeben. Auch nicht, wenn man die positiven Berichte sammelt (sog. Kirschenpflücken).

Und dann gibt es eben auch noch den Placebo-Effekt, der auch einiges leisten kann.

Wegen all dieser Sachen, gebe ich nicht viel auf Berichte - selbst von wunderbaren Genesungen. Sie sind interessant, und ich freue mich über jede Heilung - egal, wie sie stattfand - aber der kausale Zusammenhang, den einige Leute damit dann belegen wollen, ist nicht gegeben.


Meine links hast Du anscheinend übersehen...Kliniken arbeiten mit Geistheilern zusammen...und...weil Du ja gern viel liest...noch ein link... http://www.psychophysik.com/html/re-076-boesch-jakob.html


Auch da schaut´s für die Geistheilung nicht schlecht aus...


Sage
 
Joey schrieb:
aber der kausale Zusammenhang, den einige Leute damit dann belegen wollen, ist nicht gegeben.

Das ist nur deine persönliche Vermutung. Die Forschung ist noch nicht so weit, um das zu erkennen.

Wenn ich zuhause stundenlange Geist-Arbeit mache, während ein anderer Mensch währenddessen mit einem schweren Herzinfarkt auf Intensiv liegt - und der Oberarzt im Nachhinein von einem doppelten Wunder spricht, dann ist für mich klar, dass hier ein kausaler Zusammenhang zwischen Geist-Arbeit und der klassischen medizinischen Behandlung besteht. Beides zusammen bewirkte einerseits, dass der Betreffende den Infarkt überhaupt überlebt hat (1. Wunder) und dass er ihn so gut überstanden hat (2. Wunder).

Sei mir nicht böse, da brauche ich keine Wissenschaft dazu, um zu wissen, dass hier Kräfte am Werk waren, die jenseits des menschlichen Verstandes wirken.

LP
 
Anscheinend doch nicht...in britischen Kliniken sind Geistheiler eher gern gesehen...vielleicht liegt´s auch nur an der britischen Sturheit oder dem Linksverkehr.... http://www.drevermann.de/cms/index.php?id=452


...und hier noch ein Artikel zum Thema...im englishsprachen Raum sind sie wohl doch aufgeschlossener... http://www.paracelsus-magazin.de/al...98/61-energiemedizin-mit-haenden-heilen-.html

Was in Kliniken so alles angewendet wird, ist nicht unbedingt alles evidenz- und wissenschafts-basiert.

Gerade in England sind die "alternativen heilmethoden" recht stark, weil das Königshaus - allem vorran Prinz Charles - ein großer Freund der "alternativen Heilmethoden" ist.

Und diese "alternativen Heilömethoden" genießen auch in Deutschland so einige Sondergesetze - u.a. auch weil Veronica Carstens eine Ärztin war, die den "alternativen Verfahren" sehr aufgeschlossen war.

Meine links hast Du anscheinend übersehen...Kliniken arbeiten mit Geistheilern zusammen...und...weil Du ja gern viel liest...noch ein link... http://www.psychophysik.com/html/re-076-boesch-jakob.html

Auch da schaut´s für die Geistheilung nicht schlecht aus...

Psychophysik (und Klaus Fritsche, der es betreibt) ist für mich keine seriöse Quelle.
 
Das ist nur deine persönliche Vermutung. Die Forschung ist noch nicht so weit, um das zu erkennen.

Die Forschung hat aber die Mittel es zu erkennen, wenn da ein Zusammenhang wäre.

Wenn ich zuhause stundenlange Geist-Arbeit mache, während ein anderer Mensch währenddessen mit einem schweren Herzinfarkt auf Intensiv liegt - und der Oberarzt im Nachhinein von einem doppelten Wunder spricht, dann ist für mich klar, dass hier ein kausaler Zusammenhang zwischen Geist-Arbeit und der klassischen medizinischen Behandlung besteht. Beides zusammen bewirkte einerseits, dass der Betreffende den Infarkt überhaupt überlebt hat (1. Wunder) und dass er ihn so gut überstanden hat (2. Wunder).

Sei mir nicht böse, da brauche ich keine Wissenschaft dazu, um zu wissen, dass hier Kräfte am Werk waren, die jenseits des menschlichen Verstandes wirken.

Und was macht Dich da so sicher, dass Deine geistige Arbeit da mti einen Einfluss hatte?
 
Ich weiß nicht, ob es schon Studien dazu gibt oder nicht. Ich weiß aber, dass es zu diversen "alternativen Heilmethoden" ettliche negativ verlaufende Studien gibt.



Du kannst da machen, was Du willst. Die Frage ist aber: besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen Deinen Aktionen und dem, dass die Nachbarin ihre Schmerzen loswird? Und wenn da ein Zusammenhang besteht... welcher?

Ich habe schon einige Male von einem Fallbericht erzählt, den der Mentalmagier Derren Brown in seinem Buch "tricks of the mind" berichtet: Auf einer Party verbrüht sich ein Mann. Eine Anwesende Geistheilerin berichtet später, sie hätte ihm die Schmerzen genommen. Brown fragt den Mann, der noch zusätzlich erzählt, dass vorher die Verbrühung erste-Hilfe-mäßig mit Kühlung etc. behandelt wurde. Was also hat ihm die Schmerzen genommen? Das ist ein Extrembeispiel selektiver Wahrnehmung - in diesem Fall von Seiten der Geistheilerin.

Schwerzen gehen auch sehr oft von selbst weg. Ich bin neulich mal mit dem Fahrrad gestürzt und hatte ein paar Abschürfungen und Prellungen. Die Schmerzen waren aber auch schon nach Minuten nicht mehr da, oder zumindest vernachlässigbar klein.

Ebenso habe ich mir vor ein paar Jahren beim Möbel-Aufbauen mit einem Schraubendreher eine unschöne Wunde am Unterarm zugezogen. Hat geblutet wie sau - nach ein paar Minuten waren die Schmerzen aber so gut wie verschwunden (und ich habe nicht mehr getan, als ein Taschentuch nach dem anderen draufzudrücken, bis die Blutung gestillt war).

Allgemein verlaufen Krankheiten selten konstant. Und, wir sind dazu geneigt, bei Krankheit dagegen etwas zu tun. Da wir ebenso dazu geneigt sind, bei zwei zeitlich naheliegenden Ereignissen einen kausalen Zusammenhang zu vermuten, werden wir die Genesung der Methode eher zuordnen, die der Genesung zeitlich nahe steht. Das muss aber nicht der Fall sein, und oft genug wäre die Krankheit ebenso schnell auch von alleine verschwunden. Wenn man dann noch glaubhafte Berichte von wunderbaren Heilungen hat, die koinzident mit einer "alternativen Methode" stattfand, so jubel einige Leute gleich hoch - der Nachweis der Kausalität ist damit aber nicht gegeben. Auch nicht, wenn man die positiven Berichte sammelt (sog. Kirschenpflücken).

Und dann gibt es eben auch noch den Placebo-Effekt, der auch einiges leisten kann.

Wegen all dieser Sachen, gebe ich nicht viel auf Berichte - selbst von wunderbaren Genesungen. Sie sind interessant, und ich freue mich über jede Heilung - egal, wie sie stattfand - aber der kausale Zusammenhang, den einige Leute damit dann belegen wollen, ist nicht gegeben.

Ich kenne den PE. Und ich habe auch geschrieben, dass ich meine, dass die meisten Handaufleger eben nur in dem Effekt arbeiten.

Ich selbst komme beim Handauflegen auf eine Wirksamkeit von 90%. Für die restlichen 10% habe ich auch eine Erklärung. Die auch verifiziert wurde.

Ich denke, dass da ein Effekt im Menschen existiert, der bisher nicht erforscht ist. Ob dieser Effekt mit Energien oder einfach den biologisch vorhandenen Selbstheilungskräften zu tun hast, ist unbekannt.

Und deshalb bin ich der Meinung, dass hier geforscht werden müsste. Mit allen Mitteln, die heute zur Verfügung stehen.

Und ich habe mich dazu angeboten. Und was habe ich als Antwort gekriegt?
"Wenn ich da forschen würde, dann wäre meine wissenschaftliche Reputation weg. Hört sich interessant an. Aber, nein ohne mich."

Es gibt also Denkverbote in der Forschung.
 
Ich denke, dass da ein Effekt im Menschen existiert, der bisher nicht erforscht ist. Ob dieser Effekt mit Energien oder einfach den biologisch vorhandenen Selbstheilungskräften zu tun hast, ist unbekannt.

Es existiert sicher vieles, was noch nicht erforscht wurde. Diese feststellung macht aber immernoch nicht jede Behauptung wahr oder überdenkenswert, die der heutigen Wissenschaft widerspricht.

Und deshalb bin ich der Meinung, dass hier geforscht werden müsste. Mit allen Mitteln, die heute zur Verfügung stehen.

Und ich habe mich dazu angeboten. Und was habe ich als Antwort gekriegt?
"Wenn ich da forschen würde, dann wäre meine wissenschaftliche Reputation weg. Hört sich interessant an. Aber, nein ohne mich."

Es gibt also Denkverbote in der Forschung.

Es gehört durchaus schon Mut dazu, in der Forschung sehr weitab von den bekannten Pfaden zu wandeln. Ich habe Dir aber schon einige Forscher in D genannt, die diesen Mut haben (und die nicht zur GWUP gehören, wenn das ein Ausschlusskriterium sein sollte). Wenn aus der Richtung mal wirklich bahnbrechende methodisch einwandfreie reproduzierbare etc. positive Ergebnisse kommen würden, wäre die wissenschaftliche Reputation sprunghaft relativ schnell wieder da.
 
Zitat:Ja, das wäre kein Problem. Wichtig ist nur, dass die Probanden nicht wissen, ob sie in der Versuchs- oder in der Kontrollgruppe sind.

Joey, das ist allerdings problematisch.

Ich selbst gehe nämlich klar davon aus, dass die Zielperson in Resonanz zum Agenten stehen muss. Ok, wenn der Heiler jedenfalls vorher eine Behandlung mit allen Patienten durchführt, dann könnte dadurch bereits Resonanz entstehen. Dennoch dürfte das natürlich definitiv nicht so gut funktionieren, wie wenn sich der Patient auf den Heiler und die "Energie" konzentriert.

Es ist jedenfalls, wenn ich von meiner Telepathie und Energieübertragung ausgehe nicht derart einseitig. Fokus auf eine unbekannte Person, die nichts davon weiß ist wesentlich ineffektiver (bzw. vollkommen ineffektiv), wie wenn beide sich zu einem Experiment zusammenfinden. Und nein, es muss bei der Telepathie kein direkter Kontakt sein (obwohl das wohl auch noch mal etwas hilft). Wenn beide das übers Internet (ohne Videochat ;)) machen, reicht das schon aus.
Jemand mit dem man das öfter gemacht hat, kann das auch so merken (ohne vorher was auszumachen, da ist die Verbindung etabliert).

Wichtig ist eben, dass die Bewusstseine miteinander verknüpft werden, und das geschieht neben anderen Gründen durch gegenseitige Aufmerksamkeit.

Eventuell lässt sich das Problem im Experiment umgehen. Will aber erstmal darauf hinweisen. Mag auch sein, dass mancher angebliche Heiler dies als irrelevant ansieht, das würde dann aber mich mehr als skeptisch machen :D

LG PsiSnake
 
Zuletzt bearbeitet:
Was in Kliniken so alles angewendet wird, ist nicht unbedingt alles evidenz- und wissenschafts-basiert.

Gerade in England sind die "alternativen heilmethoden" recht stark, weil das Königshaus - allem vorran Prinz Charles - ein großer Freund der "alternativen Heilmethoden" ist.

Und diese "alternativen Heilömethoden" genießen auch in Deutschland so einige Sondergesetze - u.a. auch weil Veronica Carstens eine Ärztin war, die den "alternativen Verfahren" sehr aufgeschlossen war.



Psychophysik (und Klaus Fritsche, der es betreibt) ist für mich keine seriöse Quelle.

Also sollte man sich hüten, in ne Klinik zu gehen, wenn man krank ist...
Schlimm...wenn es Leute gibt, die nicht nur aufschlitzen, Spritzen und Antibiotika geben als Medizin ansehen, sondern alten Heilmethoden eine Chance einräumen...

Gab mal in Europa Zeiten, da waren Brechwurz und Aderlass die einzigen Behandlungsmethoden der Ärzte...die haben sich auch mit Händen und Füßen gegen Alternativen gesträubt...


Sage
 
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Also sollte man sich hüten, in ne Klinik zu gehen, wenn man krank ist...
Schlimm...wenn es Leute gibt, die nicht nur aufschlitzen, Spritzen und Antibiotika geben als Medizin ansehen, sondern alten Heilmethoden eine Chance einräumen...

Gab mal in Europa Zeiten, da waren Brechwurz und Aderlass die einzigen Behandlungsmethoden der Ärzte...die haben sich auch mit Händen und Füßen gegen Alternativen gesträubt...

Im Unterschied zu den Methoden im Mittelalter sind die Methoden der evidenz- und wissenschafts-basierten Medizin aber eben gut belegt. Dass es Ärzte gibt, die darüber hinaus noch mehr machen, ist Sache der Ärzte aber nicht der evidenzbasierten medizin.

Und, wenn in den alten methoden sich was findet, was die wissenschaftliche Überprüfung besteht - das geschieht auch oft genug - so spricht von Seiten der Wissenschaft nichts dagegen, diese methoden auch "wirksam" zu nennen.
 
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