Da möchte ich dir widersprechen. Die Gewalt des Islam war durchaus irdisch gemeint. Wie sah diese Gewalt zur Zeit Mohammeds aus? In der Zeit nach der Hijra (nach der Übersiedlung Mohammeds von Mekka), zwischen 622 und 632 (Tod Mohammeds) führte der Prophet selbst 27 Kriegszüge an und liess 47 Beute- und Eroberungszüge (gegen arabische, jüdische und christliche Stämme) durch seine Getreuen durchführen. (Mark A. Gabriel, Islam und Terrorismus, Seite 78, Resch-Verlag, Gräfeling, 2005) Das ergibt - rein statistisch gesehen - jedes Jahr acht Feldzüge.
Wie sah die Gewalt des Islams nach Mohammeds Tod aus? Nach Mohammeds Tod erweiterte sich die islamische Expansion zunächst auf den nordafrikanischen Raum, dann auf Europa und Kleinaseien (Türkei, Zypern, Usbekistan, usw.), um sich schließlich nach China und Indien auszuweiten. Schauen wir uns zunächst einmal an, wie die islamische Expansion nach dem Tod Mohammeds ausgesehen hat.
634 eroberten die Moslems Damaskus (Syrien). Nach den Schlacht im Jahre 636 in Jordanien, eroberten sie Syrien und Palästina. 638 kapitulierte Jerusalem. 640 kapitulierte die antike israelische Hafenstadt Caesarea Maritima. Im Juli 640 eroberten sie Kairo. Die ägyptische Hauptstadt fiel 642 in die Hände der Moslems. In den 650er Jahren eroberten die Moslems Armenien. In Nordafrika kämpften sich die Mohammedaner in den 690er Jahren bis Marokko vor. 636 fiel den Moslems das reiche Mesopotamien (Iran) in die Hände. Danach dehnten sich die arabischen Angriffe der Moslems auf Vorderasien (arabische Halbinseln, Ägypten, Iran, Türkei, Zypern), auf Europa, auf Zentralasien (Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) und Hinterasien (China, Indien) aus. 649 unternahmen sie einen Vorstoß mit der Flotte nach Zypern. 673 erfolgte die Eroberung der griechischen Insel Rhodos. Zwischen 674 und 717 belagerten die Moslems dreimal Konstantinopel (heute Istanbul), ohne dass es ihnen allerdings gelang es zu erobern.
711 landeten muslimische Truppen in Spanien. Zwischen 711 und 719 wurde Spanien erobert. Bis 725 wurden auch Teile Südwestfrankreichs erobert. In Transoxanien (Usbekistan) eroberten sie türkische Besitzungen. Damit begann die folgenschwere Islamisierung des türkischen Reichs, welches zuvor christlich war. 711 erfolgte ebenfalls ein Vorstoß nach Pakistan. In Asien erreichten die Moslems bis 712 die Grenzen Indiens und Chinas. 751 besiegten die Moslems ein chinesiches Heer, da angeblich weite Teile der chinesischen Truppen die Araber als Befreier ansahen und zu ihnen überliefen. Damit kam auch die erste große und entscheidende Phase der arabisch-islamischen Expansion zum Stillstand. Im 9. Jahrhundert gelang noch die Invasion Siziliens. Sizilien wurde im 11. Jahrhundert und Spanien im 15. Jahrhundert (1492) von den christlichen Königen zurückerobert.
Quelle:
Islamische Expansion