Hexenjagd und Inquisition waren und sind ein Machtthema, meiner Meinung nach.
In Ländern, wo die Kirche fest im Sattel saß, wie z.B. in Spanien, Italien und im Vatikanstaat selbst, wurden weitaus weniger Hexen verbrannt zahlenmäßig als in Deutschland. In Deutschland war das so genannte Heidentum in der Bevölkerung auch wesentlich präsenter, die Kirche nicht so gefestigt. Sie fürchtete um ihren Machtanspruch und war bereit mit allen Mitteln diesen zu erheben und zu verteidigen. Das Eigentum der Verurteilten wurde zwischen Landesherren , Inquisitor und Kirche aufgeteilt.
Denunziation war Tür und Tor geöffnet. Einmal in die Maschinerie der Inquisition geraten, war es fast unmöglich heil zu entkommen. Der Delinquent/die Delinquentin wusste oft nicht mal, was ihm/ihr vorgeworfen wurde.
Es hieß nur: Gestehe. Ja was denn nur?
Ein missgünstiger Nachbar oder einer, der sich rächen wollte, brauchte nur Unterstellungen zu erfinden und schon saß man in Haft, wurde gefoltert und verbrannt.
Schuld waren "Die Bösen", wenn es mal ein Missjahr und wenig zu essen gab, wenn die Kühe im Stall krank wurden oder sonst ein selbst verschuldetes oder auch fremdbestimmtes Unheil eingetroffen war. Ist doch schön, einen Schuldigen zu haben. Man selbst steht mit reiner Weste da.
Ein Machthema und ein Eifersuchtsthema bis heute. Nicht umsonst steht das Wort Hexenjagd heute als Synonym für ähnliche gruppendynamische Prozesse.
Andersdenkende werden gnadenlos und mit jedem Untergriff und mit allen Mitteln verfolgt und zur Strecke gebracht.
Das heilige Offizium der katholischen Kirche existiert noch immer, noch immer stehen Bücher auf dem Index.
Und sonst unter uns Menschen, wie ist es da? Wer hilft mit die "heiligen Offizien dieser Welt" , diese Horte der Intoleranz und Menschenverachtung mitten uns zu stürzen?