Naja, Aussagen über Naturgesetze, Zusammenhänge, Existenzen und/oder Fähigkeiten lassen sich je nach genauer Ausformulierung mehr oder weniger gut überprüfen. Solche Aussagen kommen nicht nur aus der Esoterik, und auch falsche Aussagen kommen nicht nur aus der Esoterik. Die Überprüfbarkeit bleibt allerings in allen Fäälen die gleiche. Und hier ist ein Esoterikforum.
In Bezug auf die Überprüfbarkeit stimme ich dir zu.
Während des Verfassens meines Beitrags habe ich primär an die
Konsequenzen aller möglichen Glaubenskonstrukte gedacht. Wenn ich jetzt mal allein vom Alltag ausgehe, mit was für Glaubenskonstrukten ich da konfrontiert werde, dann ist es den meisten Menschen nicht wirklich wichtig, ob die Dinge, an die sie glauben, belegt sind oder nicht.
Selbst wenn etwas durch Studien nachweislich gut belegt ist, kommt es vor, dass trotzdem am "falschen" Glauben festgehalten wird. Zu welchen negativen Konsequenzen dieses Festhalten führen
kann, zeigt ja dein Eingangspost und auch mein Beispiel mit dem Erkennen einer Lüge anhand der Augenbewegung. (siehe #321)
Ja. Diese Mechanismen nennen Psychologen glaube ich Reaktanz und kognitive Dissonanz. Da ist kaum ein Mensch gefeit vor.
Nennen wir es ganz einfach Abwehrreaktion. Genau das hatte ich gemeint.

Wenn man das Glaubenskonstrukt entlarvt und damit aufzeigt, dass die darauf ausgerichtete Lebensführung auf einem Irrtum beruht, dann stellt man extrem viel in Frage was den betreffenden Menschen, der dieses Glaubenskonstrukt lebt, ausmacht.
Es würden plötzlich alle Orientierungspunkte und Wahrnehmungsfilter mit einem Schlag in die Brüche gehen. Orientierungslosigkeit und Unsicherheit wären die Folge. Damit wäre eine kognitive Überlastung und Verhaltensunsicherheit vorprogrammiert. Alles was denjenigen ausmacht, womit er sich identifiziert, wäre nicht mehr da. Zumindest stelle ich es mir so vor. Das ist jetzt allerdings eine kurze und sehr vereinfachte Ausführung meiner Gedanken.
Ich habe schon oft über die Frage nachgedacht, warum manche Menschen noch an ihrem Glaubenskonstrukt (egal ob esoterisch oder nicht) festhalten, obwohl handfeste bzw. gut belegte Fakten ihre Auffassung widerlegen. Von außen betrachtet wirkt das auf mich manchmal sehr irrational. Da ich mich aber aktiv mit Magie auseinandersetze, trifft diese "Irrationalität" auch auf mich selbst zu, denn es gibt
zum Teil wirklich gute Erklärungen für das, was ein Mensch erlebt, der Magie praktiziert.
Das Ergebnis meiner Überlegungen würde hier jetzt allerdings den Rahmen sprengen. Ich habe diese Woche etwas Zeit, vielleicht mache ich noch einen eigenen Thread zu diesem Thema auf. Mal schauen...
Ich bevorzuge da lieber die offene Art. Anhänger werde ich so nicht umstimmen, aber ich habe meine Gedanken gesagt. Damit kann ich immerhin unentschlossene Mitleser oder nicht-ganz-Gläubige evtl. erreichen.
Ja, deswegen schrieb ich auch in Post #311, dass das Aufzeigen negativer Konsequenzen von Einzelkonstrukten durchaus seine Berechtigung hat.
Wie du richtig erkannt hast, bezog ich meine Ausführung auf hartgesottene Anhänger. Unentschlossene Mitleser haben ihr Leben ja noch gar nicht nach einem bestimmten esoterischen Konstrukt ausgerichtet, sondern sind gerade erst dabei sich über dieses zu informieren. Die kann man im
Idealfall tatsächlich noch relativ einfach erreichen. Vorausgesetzt natürlich, sie sind empfänglich für kritische Betrachtungsweisen und rationale Argumente.