"Asozialer" ist bestimmt zu hart formuliert und vermutlich auch unpassend, aber am Land wird man durchaus als Asozialer abgestempelt, sollte man Sonntag vormittags nicht in die Kirche gehen sondern im Wald Elfen suchen.
Wobei sich die Frage stellt Wer da asozialer ist.
Ich habe bei vielen Christen einen ausgeprägten Hang in diese Richtung festgestellt.
Ich wohne auf dem Dorf.
Und ich habe etwas feststellen dürfen, was mir vorher in der Stadt nicht so aufgefallen ist (vermutlich wegen der Größe).
Am Bahnhof dieses Ortes sammeln sich wie an fast allen anderen Bahnhöfen auch, die gescheiterten Existenzen der Gesellschaft.
Da sitzen täglich Leute wie (die folgenden Namen sind natürlich geändert) Uwe, Christa und Siggi.
Uwe sitzt nach einer Beinamputation im Rollstuhl, Christa brauch nach einem leichten Schlaganfall einen Gehwagen und Siggi trinkt einfach mal zu gerne einen über den Durst.
Es sind ganz normale friedliche Menschen, die vielleicht nicht ganz so oft duschen wie "anständiege" Leute, aber von der Sache her ganz nette Leute.
Die Drei sitzen halt jeden Tag am Bahnhof, btw. an der Busshaltestelle vor dem Bahnhof.
Ich sitze auch oft da, wenn ich von der Arbeit komme und auf den nächsten Bus in Richtung Heimat warte.
Ich rede dann mit den Dreien, gebe auch mal ne Packung Zippen aus, oder ein Bier.
Und dabei konnte ich im laufe der Zeit etwas feststellen.
Die gleichen Leute die am Sonntag vor der Kirche stehen, wenn Sie sich nach der Predigt darin sonnen wie viel Sie doch von Nächstenliebe verstehen, laufen an den Dreien mit abgewantem Gesicht vorbei. Nix von wegen "Geben ist seliger denn nehmen".
Auch nichts mit "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".
Und nun frage ich mich wer ist der Asoziale?
Der Heide der sich zu den Leuten setzt und mit Ihnen redet, oder die Christen die schnell mit abgewanten Gesichtern vorbeilaufen um nichts zu sehen?
Wenn der Heide der Asoziale ist, bin ich froh darüber das ich Asozial bin.
LG
Galahad