Was sind Heiden?

Ich denke wie man sich nennt, ob nun Heide, Christ oder was auch immer ist doch einfach nur eine Bezeichnung. Viel wichtiger ist es doch wie man lebt und was man mit seinem Leben bewirkt.

Ich bin auch eine Heidin und fühle mich sehr mit der keltischen Kultur und dem keltischen Glauben verbunden (wenn man das überhaupt so allgemein sagen kann). Nach außen möchte ich damit einfach nur sagen, dass ich an die Götter und Geister der Natur glaube und mich vielleicht auch einfach etwas von der katholischen Kirche distanziere. Aber für mich selbst ist es nicht so wichtig wie ich mich nenne, weil ich weiß wer ich bin und was mir gut tut ...
 
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Die "Religion" der Heiden war schon früher da als das Christentum. Es ist auch kein Geheimnis, dass die Kirchen auf früheren heidnischen Plätzen gebaut wurden, weil dort die Erdkräfte und die magentischen Schwingungen am intensivsten sind. Naturreligion würde ich nicht unbedingt sagen. Ich denke es basiert einfach auf den Energien der Menschen und der Natur, inform von Geometrie, Alchemie etc. . Viele Symbole entstammen ebenfalls den Heidentum und jeder "Heide" wird für sich das finden, wo er sich identifiziert fühlt. Ich selbst bin durch meine nicht-taufe auch Heidin und fühle mich zu vielen Religionen (jedoch jeweils teilweise) hingezogen. Ich habe mir über die Jahre viel angelernt und viel ausprobiert und eine gute "Mischung" gefunden, besonders wenn man bedenkt, dass das vieles auseinander entsprungen ist, oft anders bezeichnet wurde und im Endeffekt, die selbe Wirkung und Absicht dahinter steht :)

Alles Liebe
Sadira
 
Ganz einfach, ich hatte mal nen Gedanken im Kopf:weihna1

3,2,1 Heiden, die (HEI3)ligen (DE2)r (N1)euzeit:angel2:

Und darin liegt ein Hauch von Magieeeeeeeeee:zauberer1

Bin auch konvertierter Heide mit gesundem Bezug zu meinen christlichen
Wurzeln:schaukel:


LG
Mr.B.Rasta
 
Alles, was ich zum Heidentum sagen kann, läßt sich in wenigen Worten zusammenfassen:
Ein Heide folgt keinen Göttern, sondern nur seinem eigenen Schicksal. Emanuel Kant hat es am besten beschrieben: "Das ethische Gesetz in mir und die Sterne über mir."
Früher, in der alten Zeit, als die Menschen noch dem alten Pfad folgten nannte man das Schicksal noch Orlög. Jeder Mensch verfügt über seinen eigenen Grundton, der als leichtes Geräusch im Hinterkopf zu hören ist. Die Einen nennen es das Raunen des Blutes und die Anderen das Sprudeln der göttlichen Quelle. Allein das zu- oder abnehmen des eigenen Grundtones bestimmt für einen Heiden richtig oder falsch ist. Denkt man z.B. über eine Sache nach, und der Ton wird lauter, so ist die Sache wichtig. Wird der Ton jedoch leiser oder verschwindet ganz, so ist die Sache für einen selbst unwichtig oder falsch.
Deswegen waren die christlichen Missionare so erbost, wenn die Heiden erst zuhörten, dann den Kopf schüttelten und davon gingen, weil sie auf ihr Heid vertrauten.
So wurde es mir jedenfalls von meinen eigenen Vorfahren beigebracht, die seit etlichen Generationen Heiden blieben und dem christlich-sozialen Gesellschaftsdruck standhielten.

Licht und Liebe, Fliegenpilz

P.S.: Die heutigen Heiden nennen sich meistens "nur noch" Pagans, meist in den baltischen Staaten.
 
:) Heide heißt nichts anderes als nicht zugehörig zu sein,wo und von was auch immer.

Freundschaften fangen mit Begegnungen an,
irgendwie, irgendwo, irgendwann
und meist ahnt man nicht,
dass dies einer von den wichtigsten Menschen werden kann! :grouphug:

LG Mirakel
 
wiki meint:
Mit Heiden bezeichnet man:

* in der christlichen Lehre Menschen, die nicht im christlichen Glauben getauft sind und die keine Juden sind: siehe Heidentum
* im biblischen Sprachgebrauch wird der Begriff erweitert gebraucht und bedeutet im Alten Testament alle Nichtjuden. Im Neuen Testament wird unterschieden zwischen Juden, Heiden (als Ungläubige) und den Gläubigen, d.h. der Gemeinde.
* in Österreich Buchweizen.

Synonyme für den Begriff „Heidentum“ in abrahamitischen Religionen

Die Juden unterschieden zwischen dem Volk Israel und den Gojim (Einzahl Goj), was in der Septuaginta mit ΕΘΝΟΣ (ethnos) übersetzt wurde. Gojim war für die Juden mit der Vorstellung von Götzendienst und sittlicher Verdorbenheit verbunden, beide Ausdrücke werden jedoch auch häufig (z.B. Genesis 35,11) neutral für die Bezeichnung und insbesondere Segnung Israels verwandt.

Im Neuen Testament wird der Begriff ΕΘΝΟΣ (ethne = Völker) wie im alttestamentlichen Sinn für Nichtjuden verwendet. Er kann auch hier die neutrale Bedeutung Volk (einschließlich Israel) haben. Bei dem christlichen Apostel Paulus sind damit oft die Anhänger des griechischen und römischen Polytheismus gemeint, in einigen Fällen aber auch zum Christentum bekehrte Nichtjuden. Es wird unterschieden zwischen Judenchristen (zum Christentum bekehrten Juden) und Heidenchristen (zum Christentum bekehrten Anhängern anderer Religionen). Paulus von Tarsus bezeichnet sich als Apostel der Heiden (Nationen) - er ist also beauftragt, Nichtisraeliten zu lehren und zu verkündigen.

Im Christentum wird das Heidentum außerhalb der eigenen Kultur lokalisiert, als Aberglaube abgetan oder zum Missionsobjekt. Als das Christentum im späten 4. Jahrhundert zur Staatsreligion des Römischen Reiches wurde, geriet der Paganismus rasch in die Defensive, auch wenn sich heidnische Überzeugungen und Praktiken noch die ganze Spätantike hindurch finden lassen.

Auch der Islam unterscheidet zwischen den Religionen des Buchs (Christentum und Judentum), denen ein „eingeschränktes Wissen“ und eine untergeordnete Toleranz zugestanden wird und den Ungläubigen, also Atheisten und Polytheisten die als Missionsobjekt verstanden werden. Anhänger polytheistischer Religionen (zum Beispiel Hindus) besitzen nach islamischem Recht keinen Rechtsstatus und genießen keinen Schutz.

is zwar nur kopiert, hilft dir hoffentlich weiter
bg
 
Genau diese Frage bewegte mich, vor einem Jahr diesen Thread zu eröffnen. Ich habe zwar immer noch keine abschließende Antwort, aber auf dem Weg habe ich eine Menge gelernt, über mich und die, die sich Heiden nennen.

Das Umdefinieren eines ehemals negativ besetzten Begriffes (nicht nur >Heide<, sondern auch >Hexe< wird heute gerne als Etikett genutzt) ist zum einen für mich ein Akt der Abgrenzung, der Bekenntnis zu etwas, was in unserer christlich geprägten Gesellschaft eigentlich nicht sein dürfte. Viele von uns mußten sich erst einmal mit ihren christlichen Wurzeln auseinander-setzen, ehe sie ihre neue geistige Heimat fanden. Da hilft es, mit den gewohnten Begriffen zu experimentieren und ihnen neue Inhalte zu geben.

Auch ich bezeichne mich heute offen als Heidin, ich kam zum Heidentum auf dem Weg über Kirchenaustritt - Atheismus - Erkenntnis, dass es da oben doch etwas gibt - Annäherung an die Götter meiner Vorfahren. Ich fühle mich dem keltischen Erbe nahe, doch ich könnte nicht behaupten, mein Glaube sei keltisch. Ich habe ja gar keine Ahnung, was die Kelten geglaubt haben. Ich kann nur sagen, daß die Namen bestimmter Götter und Göttinnen bei mir eine Resonanz auslösen. Die Vorstellungsbilder, die ich damit verknüpfe, sind nicht keltisch, sondern meine eigenen des 21. JH.

Noch eine Bitte: werft nicht Heidentum und Satanismus in einen Topf! Der Teufel ist ein christliches Konstrukt, also ist der Satanismus ein Schattenaspekt des Christentums. In den Götterhimmeln der Kelten, Germanen, Griechen und Römern werdet ihr den Teufel nicht finden, weil jeder einzelne Gott mal nett und mal zornig oder böse sein könnte.

Vorher wurde einmal Loki erwähnt. Ich glaube nicht, daß Loki es witzig finden würde, mit dem Teufel in einen Topf geschmissen zu werden. Auch wenn er in seiner Welt vielleicht genau diese Rolle des Widerparts inne hatte, die archetypisch notwendig ist und später dem Teufel zufiel (ich bin ein Teil von jener Kraft...)!
 
Ich glaube nicht, daß Loki es witzig finden würde, mit dem Teufel in einen Topf geschmissen zu werden. Auch wenn er in seiner Welt vielleicht genau diese Rolle des Widerparts inne hatte, die archetypisch notwendig ist und später dem Teufel zufiel (ich bin ein Teil von jener Kraft...)!


Das reformierte hellenistische Heidentum der Spätantike, der Hellenismos, kommt ohne die "Macht des Bösen" aus. Pas Theous agatous (alles Göttliche ist gut) steht in der Schrift des Salustios Peri Theon kai Kosmou (Von den Göttern und der Welt). Es gibt wohl das Schlechte, welches allein durch die Abwesenheit des Guten ensteht, so wie die Dunkelheit infolge des Fehlens des Lichts, die Kälte durch das Fehlen der Wärme. Aber eine dem guten Göttlichen entgegenstehende Macht des Bösen gibt es für den Hellenismos nicht (kakou physis ouk estin).

Im ursprünglichen griechischen Volksglauben hatte Zeus durchaus seine Widersacher, diverse Ungeheuer. Auf einem höheren spirituellen Niveau war es dann Prometheus. Aber Prometheus (wörtlich: Vorbedacht) verkörperte keineswegs das Böse an sich. Er stahl den Göttern das Feuer und gab es den Menschen, jedoch durchaus nicht um ihnen zu schaden. Und in der Mythologie sind Zeus und Prometheus am Ende versöhnt. Welche monotheistische Religion hat das je geleistet? Welche monotheistische Religion hat das je versucht? Welche monoteistische Religion will überhaupt eine Versöhnung der Gegensätze? Ja, welche montheistische Religion könnte das überhaupt, ohne daß ihre Fundamente wie ein Kartenhaus einstürzen? Würde sie so überhaupt existieren können?
 
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