horrorfilme ziehen geister an?

Interessant noch, daß die Filmhandlung von einem tatsächlichen Fall inspiriert war, nämlich von dem Frall des Frauenmörders Ed Gein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ed_Gein

Das ist übrigens bei den meisten Psycho-Film-"Helden" so, dass es einen ganz realen Hintergrund für die Figur gab.

Zur Schizophrenie bzw. multipler Persönlichkeit würde mich in dem Fall interessieren, was ein Psychiater dazu sagt.
Irgendwie scheint es im Falle Bates weder ganz das eine noch das andere zu sein.
Klar, die akustischen und optischen Halluzinationen würde zur Schizophrenie passen, die Angst und das sich verfolgt fühlen von der Mutter auch (Die Mutter hat ihn schließlich über den Tod hinaus fest im Griff...)

Die Momente, in denen Bates selbst zur Mutter wird, passen eher zur multiplen Persönlichkeit. Aber doch auch nicht so ganz: Bei der multiplen Persönlichkeit werden mehrere Identitäten geschaffen. Das Ich spaltet sich auf und verschiedene Persönlichkeiten kommen dabei raus. Ganz laienhaft gesprochen. Bei Missbrauchsopfern beispielsweise kann es passieren, dass Persönlichkeiten geschaffen werden, die stärker sind als das eigene Selbst um Zuflucht zu ihnen zu nehmen. Es scheint so zu sein, dass die verschiedenen Persönlichkeitsanteile abgespalten werden und nicht zu einem Ich zusammengefügt werden können.

Im Falle Norman Bates ist es doch eigentlich eher ein Persönlichkeitstransfer der geschaffen wird. Bates tötet die übermächtige Mutter und aus einem Schuldkomplex heraus lässt er sie in sich selbst und durch sich selbst wieder auferstehen. Und zwischendurch wechselt er natürlich immer wieder zu sich selbst zurück.

Ob so ein Fall überhaupt real bekannt ist? :confused:
 
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Das ist übrigens bei den meisten Psycho-Film-"Helden" so, dass es einen ganz realen Hintergrund für die Figur gab.

Zur Schizophrenie bzw. multipler Persönlichkeit würde mich in dem Fall interessieren, was ein Psychiater dazu sagt.
Irgendwie scheint es im Falle Bates weder ganz das eine noch das andere zu sein.
Klar, die akustischen und optischen Halluzinationen würde zur Schizophrenie passen, die Angst und das sich verfolgt fühlen von der Mutter auch (Die Mutter hat ihn schließlich über den Tod hinaus fest im Griff...)

Die Momente, in denen Bates selbst zur Mutter wird, passen eher zur multiplen Persönlichkeit. Aber doch auch nicht so ganz: Bei der multiplen Persönlichkeit werden mehrere Identitäten geschaffen. Das Ich spaltet sich auf und verschiedene Persönlichkeiten kommen dabei raus. Ganz laienhaft gesprochen. Bei Missbrauchsopfern beispielsweise kann es passieren, dass Persönlichkeiten geschaffen werden, die stärker sind als das eigene Selbst um Zuflucht zu ihnen zu nehmen. Es scheint so zu sein, dass die verschiedenen Persönlichkeitsanteile abgespalten werden und nicht zu einem Ich zusammengefügt werden können.

Im Falle Norman Bates ist es doch eigentlich eher ein Persönlichkeitstransfer der geschaffen wird. Bates tötet die übermächtige Mutter und aus einem Schuldkomplex heraus lässt er sie in sich selbst und durch sich selbst wieder auferstehen. Und zwischendurch wechselt er natürlich immer wieder zu sich selbst zurück.

Ob so ein Fall überhaupt real bekannt ist? :confused:

Gute Analyse. In den Dialogen, die wir zwischen Bates und der "Mutter" hören, müssen ja, den multiplen Transfer vorausgesetzt, die Teilpersönlichkieten innerhalb von Sekunden wechseln. Bates redet ja mit sich selbst, einmal in seiner Ursprungsidentität, einmal in seiner Mutter-Identiät mit verstellter Stimme. Ob ein solcher Sekundentransfer innerhalb der Literatur der Multiplen Persönlichkeitsstörung bekannt ist, wäre eine interessante Frage, ich würde aber eher vermuten, nicht. Wäre zumindest eine sagenhafte Leistung des Patienten.

:weihna1
 
Man müßte sich diesen Film noch einmal ausleihen, um ihn genau analysieren zu können. Mir war so, daß Bates erheblich unter Stress stand (ohne daß ein objektiver Grund für den Zuschauer erkenntbar war), immer dann, wenn er sich mit Frauen unterhielt. Etwa durch nervöse Handbewegungen und eklatantes Stottern. Das könnte man so deuten, daß in diesen Momenten bereits die Mutter-Identiät intervenierte, also die Bates-Identität zu überlagern versuchte. Also so etwas wie ein Konflikt der Teilpersönlichkeiten in ihm.
 
Man müßte sich diesen Film noch einmal ausleihen, um ihn genau analysieren zu können. Mir war so, daß Bates erheblich unter Stress stand (ohne daß ein objektiver Grund für den Zuschauer erkenntbar war), immer dann, wenn er sich mit Frauen unterhielt. Etwa durch nervöse Handbewegungen und eklatantes Stottern. Das könnte man so deuten, daß in diesen Momenten bereits die Mutter-Identiät intervenierte, also die Bates-Identität zu überlagern versuchte. Also so etwas wie ein Konflikt der Teilpersönlichkeiten in ihm.

Richtig - was im Nachhinein betrachtet ja auch durchaus Sinn macht, wenn man Norman Bates als Muttersöhnchen sieht und die Mutter als Dominante Person, die hundertprozentige und alleinige Aufmerksamkeit will... eine andere Frau ist da Konkurenz und will der Mutter ihr Söhnchen wegnehmen... darum muss Marion ja auch sterben - weil sich Norman in sie verliebt, was seiner Person ziemlich Selbstvertrauen gibt und er sich von der Mutter zu lösen beginnt - was die Mutterpersönlichkeit in ihm überhaupt nicht ertragen kann. Bei Norman überlagern sich da also die verschiedensten gefühle: zum einen Liebt er seine Mutter und will sie nicht enttäuschen, dann mischt sich auch noch sein Mutter in ihm ein - auf der anderen Seite aber will er sich aus dem Muttersöhnchensein befreien und als normaler Mann ganz normal einer hübschen Frau den Hof machen. Kein Wunder ist er Nervös ;)

lG

FIST
 
Das ist übrigens bei den meisten Psycho-Film-"Helden" so, dass es einen ganz realen Hintergrund für die Figur gab.

Zur Schizophrenie bzw. multipler Persönlichkeit würde mich in dem Fall interessieren, was ein Psychiater dazu sagt.
Irgendwie scheint es im Falle Bates weder ganz das eine noch das andere zu sein.
Klar, die akustischen und optischen Halluzinationen würde zur Schizophrenie passen, die Angst und das sich verfolgt fühlen von der Mutter auch (Die Mutter hat ihn schließlich über den Tod hinaus fest im Griff...)

Die Momente, in denen Bates selbst zur Mutter wird, passen eher zur multiplen Persönlichkeit. Aber doch auch nicht so ganz: Bei der multiplen Persönlichkeit werden mehrere Identitäten geschaffen. Das Ich spaltet sich auf und verschiedene Persönlichkeiten kommen dabei raus. Ganz laienhaft gesprochen. Bei Missbrauchsopfern beispielsweise kann es passieren, dass Persönlichkeiten geschaffen werden, die stärker sind als das eigene Selbst um Zuflucht zu ihnen zu nehmen. Es scheint so zu sein, dass die verschiedenen Persönlichkeitsanteile abgespalten werden und nicht zu einem Ich zusammengefügt werden können.

Im Falle Norman Bates ist es doch eigentlich eher ein Persönlichkeitstransfer der geschaffen wird. Bates tötet die übermächtige Mutter und aus einem Schuldkomplex heraus lässt er sie in sich selbst und durch sich selbst wieder auferstehen. Und zwischendurch wechselt er natürlich immer wieder zu sich selbst zurück.

Ob so ein Fall überhaupt real bekannt ist? :confused:

Nithy,

das hast gut ausgedrückt mit der dissoziativen Identitätsstörung. (Dachte, du bist gar nicth mehr da :kuss1: )

Ich persönlich kenne den Film nicht, habe nur gestern im link von Tommy gelesen, daß auch *Das Schweigen der Lämmer* durch diesen Fall in gewisser Art hervorgegangen ist. Nebenbei, DAS gucke ich nicht nochmal, keinesfalls! :D

Bin auch zu wenig im Thema, möchte nur generell anmerken, daß die Darstellung von psychischen Erkrankungen in den Medien oft sehr (publikumswirksam) von der Reality abweicht und von daher Bilder beim Publikum darüber entstehen, die häufig in ziemlichem Gegensatz oder in einer Übertriebenheit zu den realen Fakten und zur Symptomatik stehen.

Ansonsten, zum eigentlichen Thread-Thema sprach ich ja schon im Quantum diverses dazu, was dem ähnelt, was auch Tommy hier äußerte, vor daher will ich das jetzt nicht wiederholen.

Schön Tag

:)
 
Hi Tommy,


glaubst du also, daß ein Film Geister anzieht?:confused:
(tatsächliche Geister)

Kann ich mir nicht denken, zumindest paßt das nicht in das (zugegeben subjektive) "Bild" das ich von dir habe.
Einen Film kann man ja kaum "zufällig" sehen, der liegt nicht auf der Strasse herum und konfrontiert einen überraschend mit seinen Inhalten. Man wählt ihn sich anzusehen.
Hieße nämlich, jemand würde deshalb den Zombie-Pulp in sich hineinschaufeln, weil er seinen eigenen kannibalistischen Impulsen begegnen möchte?
Oder "Psycho", weil er dem "eigenen Schatten begegnen" möchte, um mich deiner blumigen Sprachweise zu bedienen, Frauen umzubringen, die seine sexuelle Begierde wecken?
"Horrofilm" bedingt m.M. nach Splatter in Reinkultur. Das ist immer dermaßen überzogen dass es einfach irreal wirken MUSS. Weit entfernt von Gewaltverherrlichung oder so.
Grausig soll es sein, unheimlich. Der Tod und dessen "Relativität" spielt darin eine große Rolle, und die Frage nach der Seele.
Weshalb sind diese "lebenden Toten" - diese gefühllosen Biomechaniken - immer "böse"? So ohne Seele...
Dann gibt's noch Anspielungen auf Religion etc.

Aller Wahrscheinlichkeit nach will "man" damit hauptsächlich die eigenen Ängste exorzieren (ex-orcus). Mal ganz simpel formuliert.

In meiner Jugend habe ich mit meinen Freunden mind. einmal pro Woche einen ordentlichen Horrofilm geguckt. Der älteste war "Die lebenden Toten" glaube ich...(bin mir beim Titel nicht so sicher). Teilweise richtiger Trash.
Ich weiss noch wie wir im Kino mal alle losgelacht haben, bei einer Szene die einfach zu unglaubwürdig war... (ich erspar' euch mal die Details:stickout2 ).
Wir waren in keinster Weise böse - wir waren den Mitbürgern aber unheimlich, so als Dorfgrufties... :D.
Es zirkulierten auch die wildesten Spekulationen um unsere angeblichen "Tätigkeiten"... Die üblichen halt. Da staunten wir immer ganz belustigt.

Die Pubertät ist so ein Alter, in dem die Psyche auf Messers Schneide tanzt, da gähnt der Abyss auf der einen Seite, auf der anderen lockt die Heiligkeit.
Die innere Kraft, die dieses Alter auszeichnet, ehrlich, die wünschte ich mir oft zurück.

Doch, ich denke schon daß man etwas "wählt" (sic!) weil man damit konfrontiert werden möchte, bzw. diese psychische Realität in's Bewußtsein gelangen möchte.
"Schattenarbeit" fängt meist so an, muß aber nicht.
Deshalb sind die Menschen, die für "Schwarzmagier" gehalten werden (weil sie sich mit Satan, Macht, Bösem etc. befassen, auf sich selbst bezogen), also nicht jene die sowas "praktizieren" - n.b., einem möglichen "Gleichgewicht" näher als solche, die diesen Teil vollkommen ausklammern.

Erwachsene allerdings die sich immer noch damit vergnügen, nicht nur sporadisch ... Also jemand, der sich ausschliesslich mit Schatten beschäftigt bzw. davon großen Lustgewinn hat, da hätte ich doch Zweifel ehrlich gesagt.
Es böte sich auch die Interpretationsperspektive an, daß diejenigen, die auf den Splattermist dankend verzichten, mit dem die Bewußtseinsindustrie ihre blutggierige Kundschaft abfüllt, dies nicht mehr brauchen, weil sie bewußtseinsmäßig eine Etage weiter sind. Sähe nichts, was dagegen spräche, es so zu deuten.
Klar. Angstbewältigung kann auf unterschiedliche Art stattfinden.
NUR - meistens übertüncht man die eigenen Ängste mit weisser, lichter Farbe.
Die "blutgierige Kundschaft" ist auch garantiert vorwiegend pickelgesichtig ob der hormonell-chaotischen Zustände, wetten? :weihna1

Wie sieht es denn bei dir aus? Hast doch garantiert diese Filme geguckt, gib's zu!

:)

@ Fist:
nee, Psycho würde ich auch nicht als "Horror" bezeichnen. Da geht's um die menschliche Psyche, wie der Titel schon sagt. Großer Hitchcock!
(Horror befaßt sich denke ich mehr mit moralischen Fragen)
Ich würde auch sagen daß Norman Bates (der großartige Anthony Perkins, leider an Aids gestorben) eine Dissoziation erlebt - er weiss ja nichts von seinen beiden Persönlichkeitsanteilen, in die er abwechselnd schlüpft.
Finde das hast du ganz treffend beschrieben.
Wahrscheinlich hat er auch Amnesien was den jeweiligen Zeitabschnitt anbelangt.
Bei einer Psychose/Schizophrenie erlebt der Betroffene die Abspaltung direkt - in ihm spricht gleichzeitig eine weitere Stimme, bzw. er hört Geräusche, sieht Geschehnisse aussen... Gleichzeitig sprechen die "Persönlichkeitssplitter" miteinander, wie Nithaiah sagt.
Grosse pathologische Leistung! :stickout2

Norman Bates tötet vielleicht sogar die (erdrückende) "Mutter" in der anderen Frau.
Sind wir nicht alle ein bisschen Psycho?
Sagen wir mal so - den idealen psychischen "Gesundheitszustand" gibt es garantiert nicht, oder zumindest äußerst selten.

"Kunst" überspitzt übrigens häufig die Themen - sie werden zu "Mythen" hochgepusht, um archetypisch zu wirken. Das ist unseren älteren psychischen Erkenntnismethoden zuzuschreiben.


Interessant ist übrigens, daß man sich Horrofilme SELTENST alleine ansieht! :schnl:




:)
 
Wollte noch kurz was nachlegen. Habe meine Hausaufgaben ja regelmäßig nicht gemacht :)(), aber wir stellten uns vor kurzem zum Beispiel die Frage, vlt. kann ELN die beantworten, falls er den Film kennt, ob in dem Film mit Jack Nickolson (hab den Titel nicht parat, der mit dem kleinen Hund .....) also ob diese dargestellte Persönlichkeit entweder "nur" mehrere Zwänge sein Eigen nennt oder ob er an einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung leidet. Das ist ja wohl ein Unterschied.

Wenn ich da lange hinschaue, muß ich auch aufpassen, daß es nicht auch tickt bei mir :D obwohl der Film sowie auch Jack genial ist.

Und dann, lieber ELN, geife ich mal deine Frage auf:

Zuerst mal müssten wir uns über Geister etc. austauschen und schauen, ob wir da auf einen wie auch immer gearteten gemeinsamen Nenner kommen. Gibt es sie? Was ist das? Wo kommen die her? Wie machen sie sich bemerkbar? Usw. ....

Und dann im weiteren, ziehe ich die Möglichkeit durchaus in Betracht, daß sich diese wie auch immer definierten *Geister* an Orten zusammenfinden, die z.B. mit einem gewissen Gewaltpotenzial belegt sind, wo durch übermäßigen Alkohlkonsum der ´Schleier` beim einen oder anderen fällt, um dort aktiv werden zu können. Ich vermute somit (erd)gebundene Seelen, die den Weg in das von dir so geliebte *Licht* noch nicht gefunden haben oder gegangen sind und statt dessen sich erdbehaftet hier aufhalten, weil sie vlt. auch sehr abrupt aus dem Leben gerissen wurden und nicht *gemerkt* haben, daß sie gestorben sind.

Sag ich mal so locker in die Runde.

:)
 
Jo der Jack Nicholson ist auch so ein Naturtalent. Wie Anthony Hopkins.
Weiss jetzt nicht welchen Film du meinst.

Da frage ich mich ehrlich gesagt häufiger - wie ist denn der Geist der Autoren solcher Werke geartet.
Z.B. bei Stephen King, der vielleicht nicht der beste, aber wohl der populärste Horrorautor ist.

Klar kann das alles was aus-lösen.
Etwas, das in uns allen bereits angelegt ist. Triggerfunktion kann aber auch schon eine banale Alltäglichkeit ausüben.
Sich das eingestehen, dass dieses Potential da ist, ist eine schwierige Sache.
Wenn's ausartet ist das auch nicht mehr "normal" bzw. "gesund".
Verdrängte Aggressivität wäre so ein Beispiel - Mädchen müssen das viel stärker (durch Erziehung/soziale, kulturelle u. familiäre Vor-Bilder [Meme] ) als Jungs.

Geister im Sinne von "astralen" Hüllen die sich nicht auflösen können?
Ich weiss zwar nicht ob es sie tatsächlich gibt - daran glauben tue ich aber nicht.
Die herkömmliche "Geistervorstellung" kommt mir immer wie ein Archaizismus vor - so hätten wir uns bis vor 5-600 Jahren unerklärliche psychische Phänomene im wahrsten Sinne des Wortes imaginativ vor-gestellt.
(das Hirn kann ja aus einer Wahrnehmung schwer was "weg-bilden", da wär dann eine regelrechte "Lücke", während das "hinein-bilden" weitaus einfacher ist)
Agnostiker sagen eben: ich weiss es nicht 100%ig.


Jedenfalls würde in beiden Fällen - dem Realismus bzw. dem Intrapsychismus von "Geistern" - die Geschichte mit dem "Licht" funktionieren.
 
Gute Analyse. In den Dialogen, die wir zwischen Bates und der "Mutter" hören, müssen ja, den multiplen Transfer vorausgesetzt, die Teilpersönlichkieten innerhalb von Sekunden wechseln. Bates redet ja mit sich selbst, einmal in seiner Ursprungsidentität, einmal in seiner Mutter-Identiät mit verstellter Stimme. Ob ein solcher Sekundentransfer innerhalb der Literatur der Multiplen Persönlichkeitsstörung bekannt ist, wäre eine interessante Frage, ich würde aber eher vermuten, nicht. Wäre zumindest eine sagenhafte Leistung des Patienten.

:weihna1

:)

Habe kürzlich in einer Vorlesung (immerhin schaffe ich die wenigstens *grins*) einen Film über ein paar dieser Patienten gesehen.

Es werden manchmal wirklich exorbitant viele Subpersönlichkeiten herausgebildet, je nachdem auch, ab wann und in welcher Intensität z.B. ein Mißbrauch stattgefunden hat. Die sind unterscheidlich alt und haben ganz verschiedene Funktionen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gibt es zumeist eine Art *Band-Leader* einer oder eine, der/die die Gruppe (=Wir) nach außen vertritt und das Geschehen organisiert.

Eine Frau war dabei, die absolut ihrer Tätigkeit nachgehen kann, also voll berufstätig ist, wobei dann diese Hauptpersönlichkeit das Ruder übernimmt. Sie sagte dann in etwa, daß sie auch aufpasst, daß die anderen sich im Hintergrund halten, damits "draußen" alles läuft. Und dann stellte sich der Kern der Gruppe jeder vor, mit unterschiedlichen Stimmen, in ganz unterschiedlichen Altersstufen und auch Geschlechtern und sie haben ihre Aufgaben in der Gruppe erläutert. Habe mal ein Buch gelesen, da hatte die Dame 99 Subp. herausgebildet.

Das Hauptziel der Therapie besteht zwar in der Integration sämtlicher Subpersönlichkeiten, jedoch gibt man sich auch mit Zwischenschritten zufrieden, also wenn es z.B. so läuft wie bei der besagten Frau und sie lebens- und überlebensfähig und sozial einigermaßen integriert ist.

Ist schon irgendwie faszinierend.


@ELN: "Besser gehts nicht" heißt der Film mit Jack Nicholson, sehr sehenswert, wie eigentlich alle mit ihm. Zu den *astralen Hüllen* später vlt. noch etwas, das ist zu komplex für mich, um es hier nebenbei abzuhandeln. Jedenfalls gehts nicht ums "Auflösen".
 
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hi etliber

nee, Psycho würde ich auch nicht als "Horror" bezeichnen.

ich persönlich würde Psycho sogar als Blueprint des Horrors deklarieren. Denn Horror muss nicht unbedingt Splatter beinhalten (wobei Psycho, für seine Zeit, ein Splatterfilm war) und muss auch nichts übernatürliches beinhalten (man denke nur an all die Slascherfilme - die übrigens meist auf Psycho zurückgehen).

Von der ganzen Dramaturgie her ist ja Psycho so aufgebaut, dass er ein beklemendes gefühl im Zuschauer auslöst - also das, was Horror eigentlich sollte...

bei den Splatterfilmen ist meist nicht mehr sehr viel Horror dabei, meist geht das schon Richtung Comedie (wie in "Night of the living death"). Denn wirklich guter Horror kommt auch ohne grosses Blutbad aus (Shinning), sondern lebt alleine aus der Kraft der Bilder (Nosferatu, eine Symphonie des Grauens) und aus der Dichte der Geschichte (Misery)

hm... Stephen King ist der besste Horrorautor, weil er das, was guten Horror ausmacht, in perfektion beherrscht: glaubwürdige Charaktere, mit denen man sich idendifizieren kann, und mit denen man mitleided, wenn sie stück für stück dem Grauen entgegenschreiten. Und wo er auch besser ist als jeder andere: Stepen KIng schreibt nicht nur Horror, sondern er schreibt Horrordramen - und das Drama in seinen Büchern einen sehr wichtigen Faktor aus... das wirkliche grauen kommt bei King nicht aus dem Jenseits, sondern es ist eine Landstrasse auf der alle 5 Minuten ein Lastwagen durchbrettert (und hin und wieder ein Kind überfährt), es ist der Halbstarke, der auf den jüngeren umhackt, es ist eine Schulklasse, die jemanden brutal ausstossen kann, es ist der Reiche Grossvater, der einem die Tochter wegnehmen will usw.... darin ist King ungeschlagen - wobei er am besten ist, wenn er grad die ganze welt vor die Hunde gehen lässt (The Stand, Puls)

lG

FIST
 
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