horrorfilme ziehen geister an?

oh da freue ich mich sehr, dass soviel gepostet wurde :)

auf den vorferen seiten konnte ich folgendes lesen: die gedanken haben große macht. wenn man z.b an jmd denkt und ihn ein paar tage danach einfach durch zufall auf der straße trifft...

nun stellt sich mir die frage, habe ich ihn getroffen weil ich an ihn gedacht habe oder dachte ich an ihn weil ich ihn treffen sollte?

warum immer so egozentristisch? ;) ich glaube das kann man auf vieles übertragen ;)

zu dem film "poltergeist" und den vorfällen bei den drehabeiten konnte ich nicht sehr viel im web finden! bei dem was ich fand hatte ich manchmal den eindruck es sei vom autor etwas gepusht, weil er unbedingt daran glauben wollte ;)


ist es vllt nicht so, dass wir uns selbst für "geisterbegegnungen" öffnen? uns dinge auffallen, wir mit dingen rechnen und selbst wenn nur ein bruchteil des befühteten eintrifft uns daraufstürzen? und so langsam schritt für schritt etwas anziehn? somit die "einladung" aussenden???
 
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Hi Tommy,


glaubst du also, daß ein Film Geister anzieht?:confused:
(tatsächliche Geister)

Kann ich mir nicht denken, zumindest paßt das nicht in das (zugegeben subjektive) "Bild" das ich von dir habe (...) Wie sieht es denn bei dir aus? Hast doch garantiert diese Filme geguckt, gib's zu!

Beide Fragen habe ich bereits kurz bevor du diesen Thread betreten hast, beantwortet.
https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=1125339&postcount=23



"Horrofilm" bedingt m.M. nach Splatter in Reinkultur. Das ist immer dermaßen überzogen dass es einfach irreal wirken MUSS. Weit entfernt von Gewaltverherrlichung oder so.

Ich denke nicht, daß wir mit dem Begriff "Splatter" dasselbe verbinden. Es ist richtig, der Großteil der Horror-Produktionen arbeitet massiv mit Splatter und Gore-Sequenzen. Es geht um explizite und realistische Gewaltdarstellung, je naturalistischer, desto besser. Die läppische Handlung (wie etwa in Romeros Zombie-Filmen und seinen vielfältigen Plagiatoren) bildet dabei nur den Rahmen, ein filmischer Vorwand, um die Metzleien und Grausamkeitsphantasien in Szene zu setzen. Die Darstellung von Gewalt ist Selbstzweck. Vielleicht sollten wir uns erst einmal der prinzipiellen Bedeutung der Begriffe versichern, um dann sinnvoll weiterdiskutieren zu können.

Als Splatter bezeichnet man eine Art des Horrorfilms, bei der die Darstellung von exzessiver Gewalt und Blut im Vordergrund steht. Der Begriff Splatter ist eine Amalgamierung, die sich aus den englischen Wörtern to splash und to spatter zusammensetzt, welche beide „spritzen“ bedeuten. Vom Splatter, welcher auf die konkreten Akte der Gewalt wie Verletzung oder Zerstückelung fixiert ist, unterscheidet sich der sogenannte Gore (englisch für „geronnenes Blut“ und „durchbohren, aufspießen“), der sein Augenmerk mehr auf das fertige Ergebnis dieser Akte, sowie auf detailliert inszenierte Ausweidungen legt. Eine genaue Differenzierung fällt allerdings in den meisten Fällen schwer, da beide Formen oft ineinander über gehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Splatter

Gore:

Als Gore (engl. geronnenes Blut und durchbohren, aufspießen) wird, ähnlich wie beim Splatter, eine visuelle und affektorientierte Strategie der filmischen Körperdarstellung bezeichnet, die jedoch im Gegensatz zum Splatter ihr Hauptaugenmerk weniger auf das Zeigen von Gewalt richtet, sondern mehr auf deren Ergebnis.

Während der Akt des Verletzens im Mittelpunkt des Splatters steht, wird beim Gore das Ergebnis in farbigen, klinisch detaillierten Groß-, Nah- und Detailaufnahmen präsentiert. Totale Zerstückelungen, Ausweidungen, das Herausquellen von Organen sowie das Waten in den Eingeweiden der Filmopfer finden hier ihren Platz. Beim Gore wird mehr erwartet als einfach nur spritzendes Blut. Eine genaue Differenzierung zwischen Splatter und Gore fällt allerdings in den meisten Fällen schwer, oft werden die Begriffe synonym verwendet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gore

Man kann natürlich *Horrorfilme* anhand von harmlosen und Gewalt nicht verherrlichenden Produktionen wie "Shining" oder "The Fog" diskutieren, wie das ja auch hier gemacht wird. Dann diskutiert man aber eher die Ausnahmen, die sogar erhebliche künstlerische Qualitäten zeigen, nicht aber die überwältigende Masse grenzdebiler Blutopern, wie sie in den Horror-Regalen der Videotheken angeboten werden (z.B. "Man Eater", "Muttertag", "Nightmare on Elmstreet", die Zombie-Machwerke "land of the Dead" usw.) und in denen das detailgetreue Zeigen von Folterungen und Massacierungs-Sequenzen Selbstzweck geworden ist. Da greifen die schönredenden Thesen von der angeblichen *Katharsis* und den *Sich den eigenen Ängsten-Stellen" wohl kaum noch als Motiv. Was in diesen Movies passiert, ist schlicht und einfach gesagt: die Einübung in eine sadistische Zuschauerperspektive, die sich am Leiden anderer ergötzt und dieses Leiden naturalistisch und detailfreudig in Szene setzt.

Die These, daß Splatter "irreal" wirkt, deckt allenfalls frühe Produktionen, in denen die Techniken der Darstellung von Bestialitäten noch nicht weit genug fortgeschritten war; es gehört zu den Perversivitäten dieses genres, daß inzwischen die die Grenze zwischen "real" und "fiktiv" völlig aufgehoben ist. Dazu dies hier:

War man in Italien in Sachen Gore schon nicht gerade zimperlich, so stand auch der ferne Osten dem in nichts nach: In Guinea Pig - Devil's Experiment (Hideshi Hino, Japan, 1985), einem der wohl kontroversesten Filme aller Zeiten (45 Minuten ist die Folterung einer wehrlosen Frau durch drei männliche Jugendliche zu sehen), sieht man als Höhepunkt des Gore, wie ein Auge mit einer Nadel durchstochen wird. In den Schatten gestellt wurde der erste Teil dann durch seinen noch brutaleren Nachfolger, Guinea Pig 2 - Flowers of Flesh and Blood (Hideshi Hino, Japan, 1985), in dem ein als Samurai verkleideter Psychopath langsam eine unter Drogen gesetzte gefesselte Frau zerstückelt. Guinea Pig 2 - Flowers of Flesh and Blood wurde von dem berühmten amerikanischen Schauspieler Charlie Sheen auf einer Party gesehen, woraufhin dieser - da er den Film für Snuff hielt - die MPAA einschaltete, welche wiederum das FBI kontaktierte, welches dann auch Ermittlungen anstellte und herausfand, dass es sich bei dem gezeigten Material nicht um eine reale Tötung handelte. Die Macher des Filmes brachten später ein Making-of heraus um zu beweisen, dass der Film kein Snuff ist.

Abgesehen von der Frage nach dem Geisteszustand der Produzenten frage ich mich, was wohl in den Gehirnen der Zuschauer vorgeht, wenn sie sich eine naturalistisch inzensierte Folterung einer wehrlosen Frau ansehen. Der nächste Schritt ist das Konsumieren von Snuff-Filmen, und der übernächste, es selbst zu tun.


Grausig soll es sein, unheimlich. Der Tod und dessen "Relativität" spielt darin eine große Rolle, und die Frage nach der Seele.

Ich halte es für einen absoluten Witz (und möglicherweise für eine euphemistische Ideologie der Produzenten, um ihre Machwerke zu rechtfertigen), in den Zerstückelungs- und Folterphantasien, wie sie leider in Horrorfilmen ab 18 der Normalfall sind, eine existentielle Thematik und damit eine "Philosophie" hieinzupumpen. Es ist das, was es ist: genüßlicher Detailismus auf dem Bewußtseinsstand eines Psychopathen.

Weshalb sind diese "lebenden Toten" - diese gefühllosen Biomechaniken - immer "böse"? So ohne Seele...
Dann gibt's noch Anspielungen auf Religion etc.

Diesen mageren Lendenschurz, der angeblich "sozialkritische Aspekt" der Metzeleien hört man des öfteren; offensichtlich brauchen sowohl Produzenten als auch Konsumenten eine Art Rechtfertigung, um diesen brachialen Schund zu produzieren bzw. zu konsumieren. Im Falle der Produzenten- da sollten wir uns nichts vormachen, alles andere ist Augewischerei- geht es banal um Kohle, um nichts anderes, und dafür gehen sie über Leichen und schrecken vor keiner noch so widerlich in Szene gesetzten Barbarei zurück. O-Ton Romero:

Wenn man einmal einen erfolgreichen Film, ganz gleich welchen Genres, gedreht hat, wird man auch weiterhin mit dem entsprechenden Genre-Produkt identifiziert. Und genau das erwarten die Leute dann auch von mir. Aus diesem Grund bin ich so sehr dem Horror-Genre verbunden

http://www.splatting-image.de/index...50&PHPSESSID=714700b649cb1748feb0d141217e1de3

Für den Kunden wird diese Befeuerung mit Bildern der Grausamkeit nicht ohne Folgen bleiben, katharsistheoretische Vemutungen versagen komplett angesichts einer Situation explodierender Gewalt und einer dazu analog explodierenden virtuellen Gewalt, wie sie in allen Medien seit Jahrzehnten zu beobachten ist.

Und offenbar braucht eine Gesellschaft, die in ihrer Tiefenökonomie auf dem Prinzip "aller gegen alle" beruht, Menschen, die von dem Gedanken beherrscht sind, sowohl jederzeit Opfer von Gewalt zu werden, als auch, andere mit Gewalt wegzudrücken, um eigene Ziele zu realisieren. Dazu leisten die ausgepinselten Gewaltphantasien der Bewußtseinsindustrie, die diese Mentalität hervorbringt und am Leben erhält, allerbeste Dienste.
 
Mal wieder sehr interessant, deine Ausführungen und ich kann mich dem nur nickend anschliessen, Tommy.

:)

Wollte eigentlich nur vermelden, vor allem an ELN, daß meine angekündigten Erläuterungen mangels ausreichend *geistiger Frische* erstmal nicht folgen werden, bin seit Tagen nicht wirklich auf der Höhe und schreibe nur unter *größten Mühen* naja, ganz so schlimm ist es nicht.

Und dann möchte ich nochmal betonen, daß unser Gehirn eben keine Unterscheidung in "Fiktion" und "Realität" vornimmt, wie auch?

Zu späterer Stunde oder an anderer Stelle sicher mehr davon, seids mir ned bös, wenn ich erstmal nur lesend, aber das sehr interessiert, teilnehme.

:)
 
Hello Tommy,


jetzt muß i grad an Tommyknockers denken... :D

Siehste, die Filme haben wir als Teenager fast ALLE geguckt.
Ist einer von uns zum Mörder oder Verbrecher geworden?
Hast du 'nen Knick in der Psyche davon getragen?
Waren wir damals Drogensüchtig, Alkoholiker oder sonstwie Junkies?
(ausser hormonell)

Pubertät ist nun mal eine harte Lebensphase - im geben wie im nehmen.
Grenzen spüren und so.

Danke auch für die Zusammenfassung des Wikipedia-Artikels.
An der Unterscheidung zwischen Horror und Psychothriller ist noch ein wenig zu feilen nach meinem Geschmack, aber lassen wir das mal.
(Guck' mal bei "Ritter der Kokosnuss" von Monthy Python - wie da einem Ritter die Glieder der Reihe nach abgehackt werden...
Splatter, aber durch den Kontext ad absurdum geführt.)

"Shining" ist deiner Meinung nach Horror?? Was bringt dich zu diesem Schluß?

Würde mich jetzt aber auch interessieren, wenn du mal näher auf die angesprochenen psychischen Prozesse eingehen möchtest, z.B. Schattenbewältigung.
Sind primitive Rituale wie traditionsbedingte, durchaus existierende Tieropfer auch "Horror"?
Dass ich unterschieden habe zwischen Filmen und Gewaltvideos ist dir sicher auch nicht entgangen. Und was die Gruppe dabei für eine Rolle spielt.


Diese Frage also wieder:

wie erklärst DU dir, dass Gewaltverbrechen zum Großteil auf das Konto von braven durchschnittlichen Menschen à la Musikantenstadl-Guckern ?

Und nicht von pickelgesichtigen Freaks?


:confused:
 
Siehste, die Filme haben wir als Teenager fast ALLE geguckt.

Nein, ich ni-icht :banane:
Ein einziges Mal einen dämlichen splatter im zarten Alter von 29 Jahren!



Diese Frage also wieder:

wie erklärst DU dir, dass Gewaltverbrechen zum Großteil auf das Konto von braven durchschnittlichen Menschen à la Musikantenstadl-Guckern ?

Und nicht von pickelgesichtigen Freaks?


Naja, naja. Das stimmt aber nicht so. Gewalt unter Jugendlichen nimmt zu. Gewalt an Schulen nimmt zu. Viele filmen ihre Taten inzwischen mit dem Handy - und präsentieren sie danach stolz in der Runde. Und jugendliche Amokläufer sind mir von früher auch nicht so bekannt.
 
Naja, naja. Das stimmt aber nicht so. Gewalt unter Jugendlichen nimmt zu. Gewalt an Schulen nimmt zu. Viele filmen ihre Taten inzwischen mit dem Handy - und präsentieren sie danach stolz in der Runde. Und jugendliche Amokläufer sind mir von früher auch nicht so bekannt.

Da muß ich jetzt aber auch nochmal nachhaken, also klare Zustimmung Nithy, aus welcher Quelle beziehst DU - ELN - diese Informationen, daß die größte Anzahl der Gewaltverbrecher nichtpickelgesichtige Musikantenstadl-Gucker sind?

Schau dir doch einmal an, was alles im I-Netz päsentiert wird, mit den Handy gefilmt, Lehrer oder eben auch Klassenkameraden oder - innen, die von Gruppen Jugendlicher drangsaliert werden und das zu Hauf. Ich schaue mir das nicht im Netz an, aber es gibt immer mal interessante Dokus zum Thema.

*KopfschmerzensichlangsamverziehentunwurdeaberauchZeit*
 
Quelle?

Wollt ihr mich jetzt veräppeln, oder sollen Jugendliche eurer Meinung nach wirklich den grössten Teil der Verbrecher ausmachen? :confused:

In erster Linie sagt schon der Hausverstand - ich gehe davon aus, daß es kaum möglich ist, dass die Mehrzahl der Delikte von Jugendlichen verübt werden KANN.

Die Statistiken und v.a. Meldungen über zunehmende Jugendgewalt sind mir ja auch bekannt - da wäre halt interessant der Frage über gewalttätige Videospiele nachzugehen.
Sind nämlich genau diese Generationen.
Während der Film eine passive Teilnahme voraussetzt, ist sie beim Spiel aktiv - da wird eine zusätzliche Hemmschwelle überschritten.

"Steigende" Zahlen heisst für mich einfach nicht "Mehrzahl", sorry.


Da ich das jetzt aber auch mal genau wissen wollte, habe ich im web nach Daten gesucht. Ist nicht einfach Angaben zu finden. Bin beim BMI fündig geworden, die Statistik gilt für 2006.
Tendenz generell sinkend (sic!). Wenn auch minimal.

Daraus geht hervor daß, gegenüber 1.662.369 Erwachsenen (=über 21 Jährige), etwas mehr als 500.000 Jugendliche (14 bis 16 J.) bzw. Heranwachsende (18 bis 21 J.) tatverdächtig waren.
Bei den Erwachsenen liegen die höchsten Werte zwischen 30. bis 50. Lebensjahr.
Die Werte für 30. bis 40. Lebensjahr machen allein 427.489 Verdächtige aus, also 4/5 ca. der Altersgruppen 14 bis 21.

Quelle.

Soviel zu Statistiken.
Um die's ja hier nicht geht.
 

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Quelle?

Wollt ihr mich jetzt veräppeln, oder sollen Jugendliche eurer Meinung nach wirklich den grössten Teil der Verbrecher ausmachen? :confused:

Mooooooment mal, das habe ich nicht gesagt.

Ich habe nur eingeworfen, dass die Gewalt durch Jugendliche / unter Jugendlichen massiv zugenommen hat. Und dass Gewaltverbrechen demnach nicht nur von Musikantenstadl-Guckern verübt werden.


Zu deiner Statistik: Ich habe mir erlaubt, natürlich auch die Kinder (unter 14 J.) dazuzunehmen, denn: Es ist nun mal so, dass diese auch oft genug schon mit solchen Filmen in Berührung kommen - z. B. durch ältere Geschwister. Ich sehe also keinen Grund, sie nicht in die Statistik mit aufzunehmen. Übrigens finde ich gerade das so erschreckend, die vorpubertäre und frühpubertäre Kriminalität.

Da kommen wir also auf insgesamt 2.283.127 Tatverdächtige.
Davon Erwachsene: 1.662.369
Kinder, Jugendliche und Heranwachsende: 620.758

Das macht einen Anteil von 27.19 %

Findest du das so wenig?
 
Da ich das jetzt aber auch mal genau wissen wollte, habe ich im web nach Daten gesucht. Ist nicht einfach Angaben zu finden. Bin beim BMI fündig geworden, die Statistik gilt für 2006.
Tendenz generell sinkend (sic!). Wenn auch minimal.

Echt?

:confused:

Siehe dir die Tabelle auf Seite 26 an, die die Gesamtentwicklung der Kriminalität von 1993-2006 zeigt. Klar gibts mal Jahresschwankungen. Das heißt aber nicht, daß die Kriminalität generell sinkend ist. Die Tabelle zeigt im Gegenteil einen kontinuierlichen Anstieg der Kriminalität seit 1993.


Daraus geht hervor daß, gegenüber 1.662.369 Erwachsenen (=über 21 Jährige), etwas mehr als 500.000 Jugendliche (14 bis 16 J.) bzw. Heranwachsende (18 bis 21 J.) tatverdächtig waren.

Warum unterschlägst du die Kinderkriminalität? Da wollen wir doch genau sein. Oder denkst du etwa, daß 10-14 Jährige nicht an Medieninhalte mit Gewalt herankommen? Packen wir die drauf, kommen wir auf 620758. (S.27). Wenn schon Statistik, dann bitte genau.

Bei den Erwachsenen liegen die höchsten Werte zwischen 30. bis 50. Lebensjahr.
Die Werte für 30. bis 40. Lebensjahr machen allein 427.489 Verdächtige aus, also 4/5 ca. der Altersgruppen 14 bis 21.

Ja, und hier dürfte wohl überdeutlich das Milchmädchen grüßen. :) Du willst suggerieren, daß die Erwachsenenkriminalität die Jugendkrmininalität um ein Vielfaches übersteigt. Stimmt auch in absoluten Zahlen. In Prozent, so wie es in der Statistik steht:

Erwachsenenkriminalität: 72,8 %
Kinder/Jugendliche/Heranwachsende: 27,2%

Unterschlägt aber die Tatsache der altersmäßigen Zusammensetzung einer Gesellschaft. Wieviele Jugendliche gibt es und wieviele Erwachsene?

Statistik von 1999 (die aktuellen Zahlen habe ich auf die Schnelle nicht finden können; im Zuge der allgemein bekannten Überalterung dürften sie sich aber noch mehr zuungunsten der Jugendlichen verschieben; aber bereits die 1999er Daten reichen aus, um den Irrtum deiner Argumentation zu zeigen).

Jugendliche/Heranwachsende bis 20 Jahren: 21 %
Erwachsene: 79%

http://www.colby.edu/german/contemp_germ/dh_3_bevoelk.html

Das wäre so, als würde man graue Hunde und weiße Hunde in ein Gehege sperren, dann herauskriegt, daß die weißen Hunde (Erwachsene in unserem Beispiel) 72,8 % des Fressens vertilgen, die grauen Hunde (Jugendliche) aber nur 27% des Fressens. Und daraus schlußfolgert, die weißen Hunde seien deutlich gefräßiger veranlagt, während man dabei unterschlägt, daß es nur ein Fünftel grauer Hunde im Käfig gab und daher selbstverständlich auch die weißen 4/5 vom Gesamtfutter wegfressen.

Die korrekte, von Milchmädchen-Rechnungen befreite Schlußfolgerung, die man aus der Statistik ziehen müßte, sollte also lauten:

79% der Bevölkerung (Erwachsene) begeht 72,8 % aller Straftaten, 21% der Bevölkerung (Jugendliche/ Heranwachsende) begehen 27,2% aller Straftaten. Das sieht dann schon ganz anders aus, und wenn wir prozentual argumentieren, müßten wir daraus sogar den Schluß ableiten, daß Jugendliche/Heranwachsende gewalttätiger sind als Erwachsene.


Soviel zu Statistiken.

Ja, soviel zu ihrer korrekten Interpretation. ;)


Um die's ja hier nicht geht.

Jepp, War ja auch ein ganz schöner Schuß in den Ofen.

:weihna1
 
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Siehste, die Filme haben wir als Teenager fast ALLE geguckt.
Ist einer von uns zum Mörder oder Verbrecher geworden?
Hast du 'nen Knick in der Psyche davon getragen?
Waren wir damals Drogensüchtig, Alkoholiker oder sonstwie Junkies?
(ausser hormonell)

Es ist ein Unterschied, ob ich mal einen Horrorfilm sehe, oder ob ich in einer Kultur explodierender medialen Gewalt aufwachse. Niemand hat behauptet, daß, wer Freddy Krüger konsumiert, aufspringt und gleich hinter der nächsten Ecke zu einem Freddy Krüger wird. Für mich aber ist unaübersehbar, daß eine zunehmende Brutalisierung unter Kindern und Jugendlichen stattfindet; auf den Schulhöfen finden nicht mehr die üblichen Rangeleien von früher statt, die man mit Gemeinplätzen wie

Pubertät ist nun mal eine harte Lebensphase - im geben wie im nehmen. Grenzen spüren und so.

banalisiern kann, sondern Akte handfester Gewalt mit zum Teil lebensgefährlichen Waffen; selbst Lehrer sind vor diesen massien Angriffen nicht mehr sicher, ich erinnere in diesem Zusammenhang an die kürzliche Schließung einer Berliner Realschule, weil sich die Lehrer ihres Lebens nicht mehr sicher fühlten und die Situation außer Kontrolle war. Überfallartige Szenen aus reiner Lust an der Gewalt und "Happy Slapping" scheinen das Klima zu prägen, in dem unsere Kids aufwachsen.

Als Happy Slapping (engl. etwa für „fröhliches Dreinschlagen“) wird ein grundloser Angriff auf unbekannte Passanten bezeichnet. Der Angreifer läuft dabei z. B. auf sein Opfer zu und schlägt ihm ein- oder mehrmals ins Gesicht. Mitunter werden Opfer auch bis zur Bewusstlosigkeit zusammengeschlagen. Der Angreifer läuft danach weg, ohne sich um das Opfer zu kümmern. Üblicherweise wird der Angriff von einem weiteren Beteiligten mit einer Handy- oder Videokamera gefilmt. Die Aufnahmen werden anschließend im Internet veröffentlicht oder per Mobiltelefon verbreitet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Happy_Slapping

Im Gegensatz zu dir sehe ich in solchen Symptomen der zynischen, eiskalten Gewalt, die sich an der eigenen Gewaltausübung berauscht, durchaus Verbindungen mit jener eiskalten, zynischen und sadistischen Gewalt, wie sie etwa in Horrorfilmen vorgeführt oder auch in PC-Killer-Spielen eingeübt wird.

Z.B. "Soldier of Fortune":

Doch nicht nur die Szenarien, sondern auch der Gewaltpegel ist erschreckend realistisch und hoch ausgefallen. Der Spieler ist entweder in der Lage, einen Feind mit einem Kopfschuss hinzurichten oder ihn in tausend Stücke zu schießen; ihn regelrecht zu zersieben. Wer sich mit dem Tod eines Gegners nicht zufrieden gibt, kann ihm sogar die Gliedmaßen einzeln abschießen. Weiters steht noch das Messer zu Auswahl, mit dem man zahlreiche Schnittwunden am Körper hinterlassen kann oder gar das Gesicht deformieren kann und die Granaten, mit denen nach Abwurf der Feind in tausende Stücke gerissen wird und seine Überreste zuletzt auf der Wand oder auf dem Boden übrig bleiben.

Ich finde das sind völlig andere Qualitätsniveaus von Gewalt und da gehen simplifizierende Statements wie: "Früher haben wir auch Cowboy und Indianer gespielt und geschadet hat es uns nichts" völlig in die Leere.

An der Unterscheidung zwischen Horror und Psychothriller ist noch ein wenig zu feilen nach meinem Geschmack, aber lassen wir das mal.

Ich hab ja bereits frühzeitig auf einer solche Unterscheidung bestanden, so schwer ist die Unterscheidung nicht.

Mir tut's allerdings im Hirnkastl weh wenn ich höre, "Psycho" soll ein Horrorfilm sein... Das verüble ich euch

Wer hat das eigentlich behauptet? Blätter mal nach.

"Shining" ist deiner Meinung nach Horror?? Was bringt dich zu diesem Schluß?

Da "Shining" in allen Internet-Datenbanken und Filmlexika als "klassischer Horrorfilm" geführt wird, habe ich zumindest schon mal ein Indiz, daß ich damit möglicherweise nicht so falsch liegen kann. :) Ich könnte mir sogar auch ein paar Kriterien von dir selber abholen:

Klassischer Horror ist m.E. eher stark mythisch-religiös gefärbt - und das "Paranormale" bzw. Übernatürliche ist dabei fixer Bestandteil. Negativmärchen.

In "Shining" wimmelt es nur so von überatürlichen Elementen, bei Interesse können wir es gemeinsam analysieren. :)

Gegenfrage: Was veranlaßt dich zu der Vermutung, daß es kein Horrorfilm sei?
:confused:

Dass ich unterschieden habe zwischen Filmen und Gewaltvideos ist dir sicher auch nicht entgangen. Und was die Gruppe dabei für eine Rolle spielt.

Ist mir scheinbar doch entgangen, ergibt für mich auch keinen nachvollziehbaren Sinn. Zwischen "Filmen" und "Gewaltvideos" unterscheiden?

:confused:

Gewaltvideos sind Filme, was sollte man da unterscheiden? Oder meintest du
"zwischen gewaltfreien Filmen und Gewaltvideos"? Aber auch dann ergibt die Aussage wenig Sinn für mich. Wäre gut, wenn du es noch einmal anders formulierst, damit ich nachvollziehen kann, was du eigentlich meinst.
 
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