horrorfilme ziehen geister an?

Tommy,

Danke daß du so "objektiv" und "neutral" deine Meinung kundtust, daß dir meine Differenzierungen zufällig entgehen.
Während der Film eine passive Teilnahme voraussetzt, ist sie beim Spiel aktiv - da wird eine zusätzliche Hemmschwelle überschritten.
Solche Videospiele werden angeblich auch bei der "Abhärtung" von Soldaten verwendet.

27% sind einfach nicht die MEHRHEIT, da kann man noch so lange dran herum drehen.

Kommt hinzu, daß es sich bei der Statistik um Kriminalität im allgemeinen handelt, nicht im besonderen um Gewalttaten.
Diebstahl z.B. ist keine Gewalttat wenn er nicht mit Körperverletzung oder Tötung einhergeht. Das wäre dann Raub.
Unter „Gewaltverbrechen“ versteht man nach allgemeinen Sprachgebrauch einen gesetzwidrigen Anschlag auf die körperliche Unversehrtheit einer Person durch einen Täter. Gewaltverbrechen sind Straftaten.
Beispielhaft für Gewaltverbrechen stehen im deutschen Strafrecht

* Körperverletzungsdelikte (inkl. Folter, (§ 223 ff. StGB),
* Mord sowie alle weiteren Tötungsdelikte (§211 ff. StGB),
* Nötigung (§240 StGB),
* Raub und andere Delikte, bei denen räuberische Mittel angewendet werden (§§ 249 StGB),
* Vergewaltigung und andere, gewaltsam durchgesetzte Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung (§ 176 StGB, §177 StGB, § 182 StGB).
wiki
Die Tabelle, wo da auch noch unterschieden wird habe ich nicht gefunden, ich werde das jetzt aber auch nicht machen.


"Shining" weiss ich selber nicht zu "klassifizieren" - da die "Phänomene" darin Hirngespinste des psychotischen Hauptdarstellers sein könnten.
Hast du ihn wenigstens gesehen?
(würde allerdings eher das Buch empfehlen)

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Amanda:
finden neue Neuronenverschaltungen vielleicht unabhängig davon statt ob ich das im RealLife vor mir sehe oder im Fährnsäehen oder im Kino?

Und wenn wir diese Neuverschaltungen in Form von Erinnerungen da oben mal haben, wie wirkt sich das auf das weitere Leben und und das von Nithy beschriebene *Resonanzgesetz* aus?
Das ist genau der Punkt an dem man bei solchen Debatten ansetzen müsste.

Kunst - Kunst bringt häufig unterschwellig gärende Prozesse an die Oberfläche.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt sie zunehmend soziale Symptome auf, und hat die "Dekoration", also die "Beschönigung" dem Handwerk überlassen.
Einer für alle: Expressionismus.

In der Volkskunst hat es den "Horror" immer schon gegeben, und tatsächlich stammen die meisten Gestalten aus den eigentlichen Horrorfilmen aus dieser populären Sagenwelt - Untote, Werwölfe, Dämonen, Geister, Chimären ...Auch kommen aus dem Kontext genommene "religiöse" Praktiken vor, Glaubensihnhalte werden zu bedrohlichen "Instanzen".

Interessanterweise verschwinden populäre Traditionen mit zunehmender Schulbildung der Bevölkerung.
Weil sie "denken" lernt. Vorher herrschte meistens das was man primäre bzw. sekundäre Oralität nennt.

Das denken ist eines der Charakteristika des Wach-bewusstseins.

Könnt ihr euch erinnern?
Als Kind kann man lange Zeit nicht unterscheiden zwischen Traum und Wirklichkeit. Bis diese Trennung nicht stattgefunden hat, lebt man in der Bilderwelt.
Schliesslich wissen wir später, wenn wir aufwachen, ob das, was wir geträumt haben, wahr bzw. unwahr ist. Obwohl es starke Emotionen auslösen kann. (hier setzen eventuelle Wirkungen durch äussere Einflüsse an)
Der Mensch besitzt also sozusagen ein Traumbewußtsein und ein Wachbewußtsein (das ein "Ich" ermöglicht).

Genau so verhält es sich mit der Frage nach den Verschaltungen - je mehr die Synapsen, die für das "Wachbewußtsein" zuständig sind, ausgebildet sind, desto stärker wird "das Gehirn" bzw. "Mensch" zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können.
Die Pubertät müsste in der Regel jener Moment sein, in dem die Prägungsphase abgeschlossen wird, und die triebhaften Urinstinkte an die Oberfläche drängen.
Gleichzeitig dazu wird das Wachbewußtsein immer stärker (mit dem Ich; bitte nicht mit dem Esoschlagwort "Ego" verwechseln).

Man könnte auch vermuten, daß mit zunehmendem Wachbewußtsein die die Kontrolle über die älteren, tieferen Schichten stattfindet. Die für Instinkte und Affekte, Vorlieben und Abneigungen zuständig sind.

Who knows?...

Die Frage nach "Fehlschaltungen" bei diesen Prozessen wird die Wissenschaft sicher noch lange beschäftigen.
Bisher gibt es -meines Wissens- keine wirklich plausible Erklärung dafür.
 
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Das ist genau der Punkt an dem man bei solchen Debatten ansetzen müsste.

Schliesslich wissen wir später, wenn wir aufwachen, ob das, was wir geträumt haben, wahr bzw. unwahr ist. Obwohl es starke Emotionen auslösen kann. (hier setzen eventuelle Wirkungen durch äussere Einflüsse an)
Der Mensch besitzt also sozusagen ein Traumbewußtsein und ein Wachbewußtsein (das ein "Ich" ermöglicht).

Genau so verhält es sich mit der Frage nach den Verschaltungen - je mehr die Synapsen, die für das "Wachbewußtsein" zuständig sind, ausgebildet sind, desto stärker wird "das Gehirn" bzw. "Mensch" zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können.
Die Pubertät müsste in der Regel jener Moment sein, in dem die Prägungsphase abgeschlossen wird, und die triebhaften Urinstinkte an die Oberfläche drängen.
Gleichzeitig dazu wird das Wachbewußtsein immer stärker (mit dem Ich; bitte nicht mit dem Esoschlagwort "Ego" verwechseln).

Man könnte auch vermuten, daß mit zunehmendem Wachbewußtsein die die Kontrolle über die älteren, tieferen Schichten stattfindet. Die für Instinkte und Affekte, Vorlieben und Abneigungen zuständig sind.

Who knows?...

Die Frage nach "Fehlschaltungen" bei diesen Prozessen wird die Wissenschaft sicher noch lange beschäftigen.
Bisher gibt es -meines Wissens- keine wirklich plausible Erklärung dafür.


Zu deinen Ausführungen gäbe es einiges zu sagen, aber um ehrlich zu sein, sind mir die Termini "Synapsen, die für das Wachbewußtsein zuständig sind" und "Synapsen, die für das Traumbewußsein zuständig sind" bisher nicht bekannt.

Im Traum ist es so, wie übrigens auch bei bestimmten tiefen meditativen Zuständen, daß Filtermechanismen des Thalamus aufgehoben werden und wir wissen ja außerdem, daß im Traum ganz erhebliche `Reparaturmaßnahmen` stattfinden, sprich Verarbeitungen des Tagesgeschehens bewältigt werden.
Im Traum ist also wesentlich mehr möglich und rückt wesentlich mehr aus der Tiefe an die Oberfläche, was im Tagesgeschehen weggefiltert wird und nicht ins Tagesbewußtsein rückt - was jedoch nicht heißt, daß es nicht trotzdem vorhanden ist und aus der Tiefe wirkt.

Da mir diese Unterscheidung der Synapsen nicht bekannt ist, gehe ich also weiterhin davon aus, daß das Gehirn Erinnerungen in Form von synaptischen Verschaltungen zunächst einmal völlig wertfrei dort abspeichert. Sie sind vorhanden und nur die Bewertung durch den Intellekt führt jetzt zu einer Annahme oder zu einem Schluß: "Ah, das war Traum" oder "Das war ein Film" oder "Das war ein Video". Wenn aber, wie wir gleich sehen werden, eine Verrohung und Verdummung der Jugendlichen und Erwachsenen, die sich mit derartigem Material regelmäßig zudröhnen, weiterhin zunimmt, ist es denkbar, daß diese Fähigkeit zur Unterscheidung mittels Intellekt immer weiter in den Hintergrund tritt.

Man unterscheidet irgendwann einfach nicht mehr.

Kontraste schrieb:
Prof. Manfred Spitzer, Psychiater und Gehirnforscher
„Wenn man einfach Leute vor ein Computerspiel setzt und hinterher guckt, wie gehen die entweder mit Sachen oder miteinander um - man kann das ja filmen - und dann findet man, dass die, die gewalttätige Computerspiele gespielt haben, dass die hinterher gewalttätiger sind, und zwar in ihrem Verhalten, das kann man messen.“

Für Wissenschaftler messbar werden im Gehirn gewalttätige Verhaltensmuster eingeschrieben. Durch biochemische Prozesse werden sozusagen Bahnen im Gehirn angelegt für bestimmte schnelle Reaktionsmuster und Verhaltensweisen. Gewalttätigkeit wird tief verinnerlicht und verfestigt.

Prof. Manfred Spitzer, Psychiater und Gehirnforscher
„In jungen Jahren werden hier Reaktionstendenzen, Bewertungen, Meinungen, Haltungen, eingeschliffen, eingespielt, die im Gehirn tiefe Spuren hinterlassen, je jünger, desto tiefer und die dann auch nicht mehr so leicht wegzubringen sind.“

Die Folge: Verrohung. Inzwischen ist es fast normal, Prügelorgien mit dem Handy zu filmen und untereinander zu tauschen. Wer besiegt am Boden liegt, bekommt heute noch einen Tritt. Mitgefühl: Fehlanzeige. Das zeigt auch die Kriminalitätsstatistik – die Zahl der Gewaltdelikte steigt.

Da, wo die Nachrichtensendungen Verbrechen nicht bis zum Ende zeigen und ihren Zuschauern das Schlimmste ersparen - wie bei dieser Enthauptung einer Geisel im Irak - da beginnen die Computerspiele erst.

Diese Spiele führen nicht nur zu größerer Verrohung und Brutalität. In einer groß angelegten Studie mit 23.000 Schülern wurde deutlich: Diese Spiele machen sogar dumm.

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_5083247.html

Interview mit Prof. Achim Spitzer zum Thema Gewaltvideos.
 
Hallo,

ob nun Horrorfilme Geister anziehen kann ich auch nicht 100%ig bestätigen. Allerdings war es so, dass meine Freundin und ich unsere erste "Begegnung" bei einem Horrorfilm hatten.
Wir lagen auf dem Bett und haben Poltergeist :stickout2 geschaut und ich hatte auf dem Fernsehr einen Glasvogel stehen. Plötzlich fiel er mit einen Schwung runter und kullerte fast noch 2 Meter bis zum Bett. Wir waren natürlich erstmal total geschockt und suchten nach normalen Lösungen, dass er einfach runtergefallen sei usw.
Aber bei den Selbstversuchen dass er noch so weit rollt bzw. fällt, musste man ihn doch sehr doll anstossen.
Inzwischen denke ich, dass sich damit mein Opa von mir verabschieden wollte, weil er starb 1 Monat davor und das sehr plötzlich und wir hatten vorher noch etwas Streit.

Aber durch diese Begebenheit hatten wir uns dann für die "andere Welt" geöffnet und sie nicht weiter nur als Film gesehen.

Lg Astrid
 
Kommt hinzu, daß es sich bei der Statistik um Kriminalität im allgemeinen handelt, nicht im besonderen um Gewalttaten.
Diebstahl z.B. ist keine Gewalttat wenn er nicht mit Körperverletzung oder Tötung einhergeht. Das wäre dann Raub.Die Tabelle, wo da auch noch unterschieden wird habe ich nicht gefunden, ich werde das jetzt aber auch nicht machen.

Warum schleppst du sie dann überhaupt an? Du warst doch derjenige, der mit dieser Statistik irgendetwas beweisen wollte.


"Shining" weiss ich selber nicht zu "klassifizieren" - da die "Phänomene" darin Hirngespinste des psychotischen Hauptdarstellers sein könnten. Hast du ihn wenigstens gesehen?

Selbstverständlich habe ich ihn gesehen. Die These, daß es sich um Hirngespinste von Jack Torrance handelt, läßt sich mühelos aus den Angeln heben.
Falls Bedarf besteht, weise ichs nach, aber mir scheint, es war ohnehin nur ein schnell dahingeworfener Satz von dir, daher lohnt die Mühe vielleicht gar nicht.

:confused:
 
Tommy, ich finde deine Beiträge zu diesem Thema ganz toll, wollte ich auch mal sagen. Sie sprechen mir wirklich aus der Seele. Danke auch für die Verfeinerung der Statistik (wo ich irgendwie auf halber Strecke stehengeblieben bin...)


Im Gegensatz zu dir sehe ich in solchen Symptomen der zynischen, eiskalten Gewalt, die sich an der eigenen Gewaltausübung berauscht, durchaus Verbindungen mit jener eiskalten, zynischen und sadistischen Gewalt, wie sie etwa in Horrorfilmen vorgeführt oder auch in PC-Killer-Spielen eingeübt wird.

Natürlich, ist ja auch ganz normal: Kinder und Jugendliche machen das nach, was ihnen vorgelebt wird und sie verarbeiten im Spiel, was sie erleben. Früher waren es Cowboy und Indianerspiele, aber die reichen natürlich heutzutage nicht mehr. Wenn Heranwachsende sehen, wie Menschen zersägt werden und etliches mehr, warum sollten sie sich dann mit Pfeil und Bogen begnügen? Mal bildhaft gesprochen...

Z.B. "Soldier of Fortune":

Echt, mir wird schon schlecht bei dieser Beschreibung.


Im Traum ist also wesentlich mehr möglich und rückt wesentlich mehr aus der Tiefe an die Oberfläche, was im Tagesgeschehen weggefiltert wird und nicht ins Tagesbewußtsein rückt - was jedoch nicht heißt, daß es nicht trotzdem vorhanden ist und aus der Tiefe wirkt.

Amandali, Kompliment auch für diesen Beitrag. Genau so ist es. Alles, was der Mensch erlebt, sieht und spürt wird in irgendeiner Form gespeichert. Vieles sinkt ins Unterbewußtsein ab und wirkt von dort natürlich weiter. Ist ja nicht weg, nur weil es nicht mehr bewusst ist, gell?

Wenn aber, wie wir gleich sehen werden, eine Verrohung und Verdummung der Jugendlichen und Erwachsenen, die sich mit derartigem Material regelmäßig zudröhnen, weiterhin zunimmt, ist es denkbar, daß diese Fähigkeit zur Unterscheidung mittels Intellekt immer weiter in den Hintergrund tritt.

Man unterscheidet irgendwann einfach nicht mehr.

Ja! Das ist eine ganz logische Konsequenz. Und immer mehr Fachleute, die sich mit diesen Dingen beschäftigen beklagen das auch.

@Et libera nos:

Ich habe ja nun einige Jahre als Horterzieherin gearbeitet und hatte Kinder zwischen 6 - 12 Jahren in meiner Gruppe. Es war deutlich zu sehen, welche Kinder regelmäßig an negative Medieninhalte rangekommen sind und welche nicht. Meist geht so etwas ja auch mit einer generellen Vernachlässigung einher, denn Eltern, die sich um ihre Kinder wirklich kümmern, sorgen natürlich auch dafür, dass diese sich nicht irgendwelchen Schund anschauen oder ständig Gameboy und grausame Computerspiele spielen.

Die, die vernachlässigt wurden, hatten sehr oft Fernsehapparate im eigenen Zimmer und haben sich dann (teilweise auch nachts...) gerne Filme angeschaut, die ich mir noch nicht mal ansehen würde. Und am nächsten Tag waren sie auch entsprechend drauf! Jeder Erzieher kann eh ein Lied von den typischen Montagen erzählen, an denen jene Kinder immer überdreht und aggressiv waren, von denen man wusste, dass sie das Wochenende überwiegend vor der Glotze gesessen haben, anstatt dass die Eltern mit ihnen vielleicht mal einen Ausflug unternommen hätten oder sich sonst irgendwie mit ihnen beschäftigt hätten.

Es war eine generelle Verrohung, Abstumpfung und Verblödung bei ihnen zu sehen. Der Mensch wird nun mal geprägt von seiner Umwelt. Wir reden hier nicht von einem Horrorfilm, der irgendwann mal gesehen wird, sondern von regelmäßiger Berieselung.
 
Ich hab mir jetzt mal das ganze Interview angeschaut:

Kontraste schrieb:
Gewalttätige Computerspiele sind eine wichtige Ursache für Amokläufe. Denn mit solchen Spielen trainiert man genau das Falsche. Das hat der Psychiater und Gehirnforscher Manfred Spitzer festgestellt.

Prof. Manfred Spitzer, Psychiater und Gehirnforscher
„Was lernen sie? Sie lernen den Rückzug, sie lernen Frust mit Gewalt zu beantworten, sie lernen ja sozusagen Reaktionstendenzen, die allesamt, der Psychiater würde sagen, dysfunktional sind, sie lernen ihre Neurose, sie lernen ihre Persönlichkeitsstörung und das in frühen Jahren.“

Hochinteressant. Lernen am negativen Modell sozusagen. Wenn dann kein Ausgleich stattfindet in Form von positiven Modellen, wird es gefährlich.
 
Tommy, ich finde deine Beiträge zu diesem Thema ganz toll, wollte ich auch mal sagen. Sie sprechen mir wirklich aus der Seele. Danke auch für die Verfeinerung der Statistik (wo ich irgendwie auf halber Strecke stehengeblieben bin...)




Natürlich, ist ja auch ganz normal: Kinder und Jugendliche machen das nach, was ihnen vorgelebt wird und sie verarbeiten im Spiel, was sie erleben. Früher waren es Cowboy und Indianerspiele, aber die reichen natürlich heutzutage nicht mehr. Wenn Heranwachsende sehen, wie Menschen zersägt werden und etliches mehr, warum sollten sie sich dann mit Pfeil und Bogen begnügen? Mal bildhaft gesprochen...



Echt, mir wird schon schlecht bei dieser Beschreibung.




Amandali, Kompliment auch für diesen Beitrag. Genau so ist es. Alles, was der Mensch erlebt, sieht und spürt wird in irgendeiner Form gespeichert. Vieles sinkt ins Unterbewußtsein ab und wirkt von dort natürlich weiter. Ist ja nicht weg, nur weil es nicht mehr bewusst ist, gell?



Ja! Das ist eine ganz logische Konsequenz. Und immer mehr Fachleute, die sich mit diesen Dingen beschäftigen beklagen das auch.

@Et libera nos:

Ich habe ja nun einige Jahre als Horterzieherin gearbeitet und hatte Kinder zwischen 6 - 12 Jahren in meiner Gruppe. Es war deutlich zu sehen, welche Kinder regelmäßig an negative Medieninhalte rangekommen sind und welche nicht. Meist geht so etwas ja auch mit einer generellen Vernachlässigung einher, denn Eltern, die sich um ihre Kinder wirklich kümmern, sorgen natürlich auch dafür, dass diese sich nicht irgendwelchen Schund anschauen oder ständig Gameboy und grausame Computerspiele spielen.

Die, die vernachlässigt wurden, hatten sehr oft Fernsehapparate im eigenen Zimmer und haben sich dann (teilweise auch nachts...) gerne Filme angeschaut, die ich mir noch nicht mal ansehen würde. Und am nächsten Tag waren sie auch entsprechend drauf! Jeder Erzieher kann eh ein Lied von den typischen Montagen erzählen, an denen jene Kinder immer überdreht und aggressiv waren, von denen man wusste, dass sie das Wochenende überwiegend vor der Glotze gesessen haben, anstatt dass die Eltern mit ihnen vielleicht mal einen Ausflug unternommen hätten oder sich sonst irgendwie mit ihnen beschäftigt hätten.

Es war eine generelle Verrohung, Abstumpfung und Verblödung bei ihnen zu sehen. Der Mensch wird nun mal geprägt von seiner Umwelt. Wir reden hier nicht von einem Horrorfilm, der irgendwann mal gesehen wird, sondern von regelmäßiger Berieselung.


Das seh ich ähnlich...
Ich war als Kind meistens draussen unterwegs, habe da dann natürliche Erfahrungen mit dem Tod gemacht, indem ich manchmal tote Tiere fand, die ich dann beerdigte. *g*
Als Jugendliche habe ich dann auch manchmal Horrorfilme anheschaut, fand sie auch ganz spannend, "Braindead" umheimlich lustig, aber mittlerweile, vorallem seitdem ich Priesterin von Hekate wurde, interessieren die mich echt nicht mehr. Nun interessiere ich mich allgemein nicht sehr für Filme, sehe selten fern... mir doch egal, was andere Menschen sich ausdenken, was ich erlebe is viel aufregender! :weihna1

Feenfrau
 
Amandali, Kompliment auch für diesen Beitrag. Genau so ist es. Alles, was der Mensch erlebt, sieht und spürt wird in irgendeiner Form gespeichert. Vieles sinkt ins Unterbewußtsein ab und wirkt von dort natürlich weiter. Ist ja nicht weg, nur weil es nicht mehr bewusst ist, gell?



Ja! Das ist eine ganz logische Konsequenz. Und immer mehr Fachleute, die sich mit diesen Dingen beschäftigen beklagen das auch.


*PlinkPlinkPlinkfreu*

:)

Danke, Nithy, ähm , interessant ist, was ich selbst gerade als Paradebeispiel für die Wahrnehmung und teilweise Ununterscheidung zwischen ..... und..... geliefert habe:

Prof. Manfred Spitzer heißt der Gehirnforscher

Prof. Achim Spitzer habe ich draus gemacht.

Hintergrund:

In meinem sehr weiten Bekanntenkreis befinden sich zwei Menschen mit diesen Namen, Brüder, mit dem zweiten hatte ich jedoch mehr zu tun, war etwas unkonzentriert und habe somit den Achim genommen statt den Manfred, ist doch interessant, nicht? Es stand ja ziemlich konkret dort beschrieben, wie der Mann heißt.

Ist mir erst aufgefallen, als die 15 Minuten verflossen waren.

:confused:

Selbst mit positiven Modellen wirds schwierig dagegen anzugehen, zumal die ja meist in solch einem Umfeld gar nicht stattfinden. Wir züchten es also heran, was uns da noch so erwartet.
 
Das war in der Tat eine patzige Formulierung, sorry.
"Areal" wäre richtiger. Darin liegen durch Synapsen verschaltete Nervenzellen.
Je mehr Verschaltungen, umso "höher" die "Intelligenz". Äußerst simplifiziert ausgedrückt. Also wieder patzig.

Wäre nicht gerade der Thalamus, als -wiederum über Synapsen- "vermittelndes" Organ zwischen Hirnrinde, Sinnen und "älteren" Schichten dafür zuständig, inwieweit Realität von Fiktion getrennt wird? Spekulation.

(Weshalb "denkt" man eigentlich im Traum selten bis nie?)

Für Neurobiologen existiert kein "Intellekt", auch kein "Bewußtsein", kein "Ich". (für mich tun sie es, als subjektive Realität).
Noch dazu wo die "Impulse", die durch Nervenbahnen und Neuronen strömen, an sich immer derselben Art zu sein scheinen, egal ob man gerade Durst verspürt, sich freut, Angst hat, friert...
Amanda:
Sie sind vorhanden und nur die Bewertung durch den Intellekt führt jetzt zu einer Annahme oder zu einem Schluß: "Ah, das war Traum" oder "Das war ein Film" oder "Das war ein Video". Wenn aber, wie wir gleich sehen werden, eine Verrohung und Verdummung der Jugendlichen und Erwachsenen, die sich mit derartigem Material regelmäßig zudröhnen, weiterhin zunimmt, ist es denkbar, daß diese Fähigkeit zur Unterscheidung mittels Intellekt immer weiter in den Hintergrund tritt.

Man unterscheidet irgendwann einfach nicht mehr.
Der "Intellekt" ist ein Produkt von Neuronen, Synapsen, chemischen und elektrischen Impulsen/Reaktionen... Kann es geschult werden, als Produkt?
Als Ensemble?

Ich finde einen Fehler darf man nicht machen, und nämlich zu dem verallgemeinernden Trugschluß gelangen (bzw. ihn suggerieren wollen):

Horrofilm ---> Negativprägung ---> Gewalttat :nono:

Die Realität sieht eher so aus, dass Jugendliche aus Problemsituationen (soziale wie familiäre) bereits zu einer höheren Gewaltbereitschaft neigen können.
Hinzu kommen einige wenige psychopathisch veranlagte Menschen.
Horrorfilme und Gewaltvideos dienen ihnen als "Aufputschmittel", sie verstärken einen Affekt oder eine bereits vorhandene Veranlagung (bei psychischen Störungen) um eine Hemmung überwinden zu können.

Problematische Ausgangssituation ---> Aufputschmittel (Film, Videospiel) ---> Gewalttat.

Auch der in dem Artikel zitierte Psychiater spricht übrigens von gewalttätigen Videospielen.
Im Videospiel findet der Übergang vom (bei einigen krankhaften) Voyeurismus zum Aktionismus statt.
Da spielt man selber den Killer.
 
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Auch der in dem Artikel zitierte Psychiater spricht übrigens von gewalttätigen Videospielen.
Im Videospiel findet der Übergang vom (bei einigen krankhaften) Voyeurismus zum Aktionismus statt.
Da spielt man selber den Killer.

Schon klar, aber ich weiß nicht, ob das wirklich so den großen Unterschied macht. Für mich ist das ähnlich wie mit den Stressoren:
Die Menschen waren schon immer einem hohen Stresspegel ausgesetzt. Der Körper kommt in eine Stesssituation, wird mit Stresshormonen überflutet und wird dadurch handlungsbereiter. Früher hat man diese Stressoren dann auch ganz schnell körperlich wieder abgebaut, z. B. in dem das Mammut erlegt wurde.

Heutzutage ist der Mensch vor allem in der Großstadt auch ständigem Stress ausgesetzt, z. B. durch den Lärm, den Staßenverkehr und von der Arbeit ganz zu schweigen. Der Körper wird nach wie vor mit Stresshormonen überflutet, die werden aber oftmals nicht mehr abgebaut. Was auf die Dauer schön krank machen kann.

Wenn man sich Filme anschaut, in denen massive Gewalt dargestellt wird setzt das auch eine Reihe von Stresshormonen in Gang, die sich in irgendeiner Form auch wieder entladen müssen und zur Gewalt führen können.
Und das Lernen am "negativen Modell" dürfte auch das Gleiche sein.
 
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