Homöopathie ist Einbildung

beruhigt euch doch.

mir scheint, beide seiten wollen beweisen, dass homöopathie wirkt oder nicht wirkt.

das könnt ihr leider nicht. das können nicht mal die spezialisten, die diese neue studie veröffentlicht haben.

sie mutmaßen und um mehr gehts momentan in diesem thread auch nicht.
 
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Liebe Forumsmitglieder,
dann möchte ich doch gerne mal fragen, ob anthroposophische Medizin auch Einbildung sein soll. Diese Gesundheitsrichtung wird von der IKK gefördert und es gibt bereits Krankenhäuser, die in dieser Richtung arbeiten. Wer war mal bei einem entsprechenden Arzt und teilt mir seine Erfahrungen mit? LG Daxi
 
Hallo

Mir ist gerade ein Beispiel bei Kneipp über den Weg gelaufen, das ich hier gerne einfügen möchte. Es zeigt, dass man gesundheitliche Probleme, die einige glauben mit Globuli behandeln zu müssen, auch ganz anders behandeln kann:

Ein Fräulein kommt und bittet um Hilfe. Es erzählt also: "Ich habe den Kurs als Musiklehrerin mit der ersten Note bestanden, und sechs Jahre lang habe ich Musik gelehrt in einem Ordensinstitute. Jetzt habe ich so viel Kopfleiden, daß ich kaum mehr ein Instrument hören kann, weder Orgel noch Klavier noch Violine. Selbst die Glöcklein am Altare geben mir heftige Stiche im Kopfe. Die Aerzte nennen meinen Zustand ein Nerven- und Herzleiden. Gesund wäre ich in's Kloster aufgenommen worden; so aber bin ich berufs-, selbst brodlos und leide unsägliche körperliche und geistige Schmerzen."

Der Erzählerin entgegnete ich: "Ihnen kann ich nicht helfen. Sie müssen sich anderswo Hilfe suchen." Auf die Frage, warum ich denn gerade ihr eine so harte Antwort gebe, sagte ich rundweg: "Sie werden als Stadtfräulein mit höheren Studien, mit solchen Sprach- und Musikkenntnissen doch nicht thun, was ich haben will; im Uebrigen ist Ihr, wenn auch tief beklagenswerther Zustand, heilbar." Rasch entschlossen erklärte sie: "Um gesund zu werden, werde ich thun, was immer Sie verlangen." Und sie hat Wort gehalten.

Ich schickte sie zehn Tage lang mit den weiblichen Dienstboten - es war März - auf die Wiesen hinaus, dort solle sie barfuß gehen. Täglich bekam sie zu allmähliger Ueberleitung in's Kalte ein warmes Fußbad und einen Oberguß. Statt des warmen Fußbades kniete sie nach sechs Tagen täglich in's kalte Wasser, so daß das Wasser bis an die Magengegend reichte. Feldarbeit machte sie der Bewegung wegen mit, so weit Uebung und Kraft es erlaubten.

Nach zehn Tagen kehrte das Fräulein zu einem Wohlthäter zurück, welcher ihr die Studien ermöglicht und auch die Wasserkur angerathen hatte. Sie setzte all' die Uebungen, aber auch mit Lust und Freude die liebgewonnenen Haus- und Feldarbeiten fort. Statt des Geigenbogens und der Klavier- und Orgelhefte nahm sie fleißig Spaten, Rechen und Gabel in die Hand. Je mehr der Körper aufhörte, schwach und siech zu sein, um so mehr, in demselben Grade schwanden auch das Nerven- und Herzleiden und alle sie begleitenden Beschwerden. Nach vier Monaten hatten auch die letzteren aufgehört, und die Frische und die Gesundheit der Kindheit waren wiedergekehrt.

Mir scheint, dieses könnte ein gutes Beispiel für viele "Wohlstandskrankheiten" in der heutigen Zeit sein. Und ich bin mir sicher, dass die alten Therapien auch heute noch genau dieselbe Heilkraft haben wie damals und bestimmt sinnvoller und wirkungsvoller sind als alle Globuli und Tabletten.

Alles Liebe. Gerrit
 
Also...viele Wege führen nach Rom und so ist es auch in der Naturheilkunde.

Die einen Patienten benötigen den Kneipschen Weg, die nächsten Globuli, wieder andere Phytotherapie oder andere Therapiemethoden.

Homöopathie hat nichts mit Einbildung zu tun. Es wirkt auch, wenn man nicht davon überzeugt ist.

Aber: nicht immer ist Homöopathie angebracht. Es kommt immer (!) auf den Patienten an, was er individuell annehmen kann und als Hilfestellung verwendet, um seine Thematik bearbeiten zu können.

Und bei der Homöopathie ist es nicht nur mit ein paar Globulies getan. Wie in jeder Therapieform muss der Mensch/Patient/Klient auch hier mitarbeiten.

Wenn man aber ohne Indikation Globulies einnimmt, einfach, um es auszuprobiern, dann kann das u.U. auch ziemlich unangenehm werden. (soviel zu der oben angesprochenen Plazebowirkung;-)
 
Hallo

Wie andere alternativmedizinische Heilmethoden ist auch die Homöopathie keine Wissenschaft, sondern Weltanschauung, ja existentielle Glaubenssache: das zeigen die heftigen, oft unsachlichen Auseinandersetzungen darüber. Ihr Ähnlichkeitsprinzip ist dem in Naturvölkern verbreiteten Analogiezauber verwandt, ihre Vertreter sind die Medizinmänner und Schamanen der Jetzt-Zeit. Aber die Behauptung, Homöopathie sei eine wirksame Alternative zur Wissenschaftsmedizin und homöopathische Mittel seien über den Placebo-Effekt hinaus wirksam, läßt sich mit wissenschaftlichen Methoden objektiv überprüfen und widerlegen.

In einer Diskussion über den Placeboffekt sagte ein katholischer Würzburger Theologe: "Den hat doch schon Jesus bei seinen Heilungen eingesetzt. Das sehen Sie, als Skeptiker, doch hoffentlich nicht negativ?" In der Tat: Zu einer Zeit, in der von wissenschaftlicher Medizin noch keine Rede sein konnte, war jegliche Therapie gerechtfertigt, die, ob bewußt oder unbewußt eingesetzt, auf Hilfe durch den Placeboffekt hoffte. Und wenn man der Bibel glauben darf, so wußte Jesus das sehr wohl. Denn er erwiderte den Dank der Geheilten bescheiden mit den Worten: "Nicht ich habe dich geheilt. Dein Glaube hat dir geholfen"! Wir sagen heute: Es ist der Glaube an den Therapeuten, der hilft: der Placebo-Effekt.

Kranke homöopathisch zu behandeln, scheint also in jeder Hinsicht der klugen wissenschaftsmedizinischen Strategie zu entsprechen, nichts zu tun, abzuwarten, bis sich der Organismus selbst hilft, und dabei den Placebo-Effekt optimal einzusetzen. "Die Kunst der Medizin besteht darin, den Patienten zu unterhalten, während die Natur seine Krankheit heilt", sagte Voltaire.

Der Erfolg der Homöopathie scheint darin zu liegen, dass sie den Placebo-Effekt besser einzusetzen scheinen als der Wissenschaftsmediziner. Dieser Pluspunkt ist natürlich nicht Homöopathie-spezifisch. Hier muß die Wissenschaftsmedizin Konsequenzen ziehen und sich ihren Patienten ähnlich intensiv zuwenden wie das Homöopathen tun.

Es gäbe keine Magie, keinen Aberglauben in der Heilkunde, wenn beim Menschen nicht ein Bedürfnis danach vorhanden wäre. Es gründet in einem tiefen, antiautoritären Mißtrauen gegenüber der Schulmedizin, gepaart mit spirituellen Heilserwartungen auf der Suche nach sich selbst. Und leider treibt die systematische "Entzauberung" der Beziehung zwischen Arzt und Patient diesen sowohl in die Hände der alternativen Mediziner wie auch der Scharlatane, der Parasiten unseres Gesundheitswesens.

"Entweder ist alles eitel Schwindel, oder ... das medizinisch-naturwissenschaftliche Weltbild bedarf einer Korrektur" sagte der Homöopathie-Befürworter Reuß. Diese Polarisierung ist falsch. Homöopathen und andere Außenseiter-Mediziner sind in aller Regel keine Scharlatane, auch wenn die Zukunft weiterhin bestätigen sollte, daß ihre Erfolge ausschließlich auf dem Placebo-Effekt beruhen. Denn die meisten von ihnen sind Menschen, die von der Wirksamkeit ihrer Behandlungsmethode fest überzeugt sind.

Quelle: handrick-net.de

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Lotuz,
Dein Bild über die Wissenschaft bedar der Korrektur,
Ich empfehle dir mal das Buch von Jörg Blech, "Die Krankheitserfinder".
Oder vielleicht solltest du dich mal mit dem Buch beschäftigen über Studien, die die Welt nicht braucht. Vielleicht diskutiert es sich danach etwas anders.
Gruß Aniere
und ich wünsche viel Spaß bei den Wasseranwendungen
 
Hallo Aniere

Aniere schrieb:
Hallo Lotuz,
Dein Bild über die Wissenschaft bedar der Korrektur,
Ich empfehle dir mal das Buch von Jörg Blech, "Die Krankheitserfinder".
Oder vielleicht solltest du dich mal mit dem Buch beschäftigen über Studien, die die Welt nicht braucht. Vielleicht diskutiert es sich danach etwas anders.
Gruß Aniere
und ich wünsche viel Spaß bei den Wasseranwendungen

Kannst du mir einmal genau sagen, was du an meinem Verständnis der Wissenschaft kritisierst?

Übrigens, 1978 wurde im Arzneimittelgesetz der Homöopathie eine Sonderstellung zugewiesen. Seither muss nicht mehr nachgewiesen werden, ob ein Homöopathikum wirksam ist. Es darf dennoch verschrieben werden. Ist das dein Verständnis von Wissenschaft? Das ambivalente Argument "wer heilt, hat Recht" verwischt ganz bewußt den Unterschied zwischen geprüften und ungeprüften Methoden. Daß die spezifische Wirksamkeit homöopathischer Mittel mit wissenschaftlicher Logik nicht statistisch nachgeprüft werden könne, ist eine willkürliche Schutzbehauptung.

Es ist besser, die Menschen durchzuschütteln, als die Arzneien, damit sie zur Besinnung kommen.

Dieses Zitat stammt übrigens von James Randi, der einen Preis von 1 Million US-Dollar für einen wissenschaftlichen Nachweis über die Heilwirkung homöopathischer Medikamente über den Placeboeffekt hinaus ausgesetzt hat, der bis heute aber nicht ausgezahlt werden konnte, da niemand diesen Beweis erbringen konnte (www.randi.org).

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo

Das der Placeboeffekt nicht nur positiv wirkt, soll an einem Beispiel verdeutlicht werden:

Mir sind Eheleute bekannt, die eine an Zungenkrebs leidende Verwandte besuchten. Ohne Ahnung von einem so schrecklichen Übel entsetzten sich beide, als sie die schauderhaften Verwüstungen wahrnahmen. Bei der Ehefrau schwoll die halbe Zunge innerhalb drei Tagen krankhaft an; dem Manne wurde die Unterlippe entzündet und wund. "Wir haben die Krankheit geerbt," - so klagend kamen sie zu mir. Ich suchte die bis zum Tode Erschrockenen zu ermutigen und ihnen nach Können ihr steifes Behaupten auszureden.
Die zwei Personen wurden von dem Übel ganz befreit. Ich selbst hätte nie geglaubt, daß bloßer Schrecken die Wirkung habe, eine so entsetzliche Krankheit zu vererben.

Quelle: Kneipp

Und genau die gleiche Kraft, die Krankheit entstehen lassen kann, kann Krankheiten heilen. Entscheidend ist dabei nicht das Medikament, sondern der Mediziner bzw. Heilpraktiker und sein Einfluss auf die Psyche. Die Globuli sind in Wirklichkeit vollkommen unerheblich. Man könnte genau so Traubenzucker verschreiben. Es hätte die gleiche Wirkung. Ohne Globuli wird der gleiche Effekt erzielt. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Man kann sich also eigentlich die Globuli ersparen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Und genau die gleiche Kraft, die Krankheit entstehen lassen kann, kann Krankheiten heilen. Entscheidend ist dabei nicht das Medikament, sondern der Mediziner bzw. Heilpraktiker und sein Einfluss auf die Psyche. Die Globuli sind in Wirklichkeit vollkommen unerheblich. Man könnte genau so Traubenzucker verschreiben. Es hätte die gleiche Wirkung. Ohne Globuli wird der gleiche Effekt erzielt. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Man kann sich also eigentlich die Globuli ersparen.
Über die Position des Reduktionismus habe ich mich in diesem Text ausgelassen. Normalerweise wird einem dann von Seiten der Reduktionisten Elevationismus vorgeworfen und umgekehrt von den Elevationisten Reduktionismus, selbst dann, wenn man erklärtermassen für eine Synthese beider Positionen einsteht. Darüberhinaus gibt es so gut wie keine echten Reduktionisten oder Elevationisten. Die in meinen Augen am weitesten verbreitete Position unter den selbsternannten Kritikern ist nach wie vor die Fischvogel-Position, wo gleichzeitig gewisse Aspekte der Psyche auf "die Materie" reduziert werden, gleichzeitig aber erstaunlich inkonsequent eingeräumt wird, dass es eine solche gäbe, wobei man sich davor hütet, sich der Grundfrage zu stellen, ob die GANZE Psyche nichts als das Produkt materieller Vorgänge ist oder nicht.

Sehr empfehlenswert ist diesbezüglich auch der im gleichen Thread in Post #166 von Jake verbreitete Link, wo ein ehemaliges GWUP-Vorstandsmitglied die psychosoziale Struktur der GWUP mittels soziologischer Analyseinstrumente untersucht.
 
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Hallo fckw

Wenn du Beiträge schreibst, dann schreibe sie bitte so, dass dich jeder verstehen kann.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen, die gwup.org veröffentlicht, sind nicht von gwup selbst, sondern sie werden von Universitäten und anderen Instituten vorgenommen. gwup thematisiert und veröffentlicht sie nur. Und gwup wird für mich noch lange nicht unglaubwürdig, nur weil eines ihrer Gründungsmitglieder sich um 180 Grad gedreht hat. Kennst du die wahre Ursache für dieses Verhalten?

Das bei der gwup keine dogmatischen Einstellungen bestehen, zeigt die Tatsache, dass solche Kritiken nicht ignoriert oder unter den Teppich gekehrt werden, sondern in aller öffentlichkeit darüber diskutiert. Und das ist gut so.

Alles Liebe. Gerrit
 
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