Es bleibt aber trotzdem eine Klassifizierung
...eine Einschubladisierung.
Es gibt auch verschiedenste Ausprägungen der Hochsensibilität. Manche sind in erster Linie ängstlich, andere vor allem an Kunst interessiert oder empathisch, und nicht ängstlich, andere haben alle Ausprägungen gleichzeitig. Ob man all die verschiedenen Leute in dieselbe Schublade stecken kann, mag ich zu bezweifeln. Im Test auf zartbesaitet.net erreiche ich stets zwischen 250 und 270 Punkte und bin demnach hochsensibel. Menschenmengen, in die man eintauchen kann, mag ich aber trotzdem.
Freude an Kunst und Empathie sind allerdings nicht unbedingt Definitionsmerkmale von psychischen Krankheiten.
Mir gefällt am Konzept der Hochsensibilität insbesondere, dass sensible Personen, welche sowohl schnell gestresst sind, als auch sehr sensibel auf angenehme Dinge reagieren, nicht als krank angesehen werden, sondern diese Charaktereigenschaft nun eine Wertschätzung erlangt. Ansonsten würde ja die Mehrheit der nicht so sensiblen Personen bestimmen, dass eine hohe Sensibilität eine Krankheit wäre. Bei manchen Personen macht die fehlende Wertschätzung der hohen Sensibilität allerdings krank... also wenn von den hochsensiblen Personen verlangt wird, so zu tun, als wären sie unsensibel.