Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
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- 23. Oktober 2005
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@die Streithasen: AUS! PFUI! Genau deshalb gibt es doch keine Lösungen für Probleme, weil immer zwei Seiten darauf bestehen, daß die andere nicht berücksichtigt werden muß. Sehr Ihr das denn nicht? Wie könnt Ihr euch so dumm verhalten?
So, jetzt zum Thema. Ich habe mir auch die Frage gestellt, ob Bakterien und Viren nun eigentlich die Ursachen oder nur die mikroskopisch meßbaren Begleiterscheinungen von Erkrankungen sind. Zu dieser Frage subsumiere ich das ganze hin und her, das ich hier gelesen habe, mal. Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Das wäre eine Frage, die in die ähnliche Kerbe haut, nicht? HM, machen wir uns also an die Arbeit.
Wie wir wissen entsteht Materie nicht einfach so, sie ist eine Verdichtung feinstofflicher "Feinmaterie". Luft ist auch Materie, nur ist sie eben feiner als meine Augen. Trotzdem kann ich nicht behaupten, daß ich jemandem in die Augen schauen könnte- ich schaue auf Luft! Ich meine durch die Luft hindurch sehen zu können, aber mir keiner beweisen, daß sich durch die Luft nicht das Bild des Gegenübers verändert, oder? Materie beeinflußt sich gegenseitig, so wie meine Haut trocken wird durch zuviel Wasser. Paradox, nicht? Man kann wirklich nicht leicht erkennen, was ist, erst recht nicht bei Dingen, die man nicht mit dem Auge sehen kann.
Was konnte ich bisher sehen: zunächst einmal habe ich als schwuler Jugendlicher mit 16 vor dem Fernseher gesessen und Angst gehabt. Und einen Gedanken: prima, jetzt ist es mit einem ausgelassenen Sexualleben vorbei. Jahre später habe ich in der ortlichen AIDS-Hilfe mit ehrenamtlicher Arbeit begonnen und Menschen mit AIDS in der letzten Zeit ihres Lebens begleitet. Und die ganze Zeit war ich in dem Verein sehr aktiv, bin zuletzt bei der Vorstandstätigkeit hängen geblieben.
Hysterie, das ist der Eindruck, der mir heute aus dieser Zeit bleibt. Ne, was waren wir alle hysterisch. Das ist übrigens ein Gefühl, zu dem heterosexuelle Männer weniger neigen als Schwule- auf lateinisch bedeutet "hyster" Gebärmutter und unsere Weiblichkeit drückt sich teilweise auch durch Hysterie aus. Panik war auch darin verborgen. Und die vielen Toten, die Beerdigungen, diese schreicklich jungen Mensch, die ausgemergelt in den Betten liegen, viel zu dünn geworden und zu ohnmächtig für 90x200 cm Fläche.
Ach, da windet es mich und mir kommen noch einmal die Tränen für die Menschen, die ich gekannt habe und auch für die, die ich nicht gekannt habe.
Ich möchte mal hier vielleicht auch etwas Ruhe einkehren lassen und spürbar machen, wovon wir hier eigentlich reden. Ich habe gerade mal eine Minute geschwiegen und möchte Dich einladen, das gleiche zu tun.
Und dann waren wir froh, dals die Medikamente kamen und die Menschen wieder älter wurden. Heute sind die Einschränkungen der Lebenserwartung durch die Nebenwirkungen höher als die, die bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme durch AIDS zu erwarten sind. Aber die Männer, die damals innerhalb weniger Jahre weggestorben sind, die waren so wie Du und ich. Die waren nicht anders, hatten keine besonders dunkle oder kranke Seite. Das sehe ich überhaupt nicht. Es kam rein zufällig, die Übertragungswege wurden bekannt und durch die Vorbeugungsmaßnahmen und die Aktivität, die die AIDS-Hilfen damals an den Tag gelegt haben, ist schlimmeres vermieden worden. Heute hast Du gerade bei den jungen Leuten das Problem, daß Du sie mit AIDS nicht mehr schockst, daß sie auf AIDS und Kondome pfeifen. Aber das hatten wir immer mal, das verläuft wellenförmig, je nachdem, wer wieder grad mal welche Umfrage für die GZGA gemacht hat.
Ich kann bezüglich der Frage, ob ein Virus die Begleiterscheinung oder der Auslöser einer Krankheit ist, nicht klären. Die Wissenschaft weiß es auch noch nicht- aber es gibt genug Wissenschaftler, die davon ausgehen, daß jede Erkrankung ihren Erreger hat und daß wir bisher viele nur noch nicht gefunden haben. Mir fällt dazu als Brückenschlag zur Spiritualität das Thema "Besetzung" ein, das ein von Viren und Bakterien befallener Mensch für sich klären muß. Schwierig, das geht bis in den Tod.
Liebe Grüße, RegNiDoen
So, jetzt zum Thema. Ich habe mir auch die Frage gestellt, ob Bakterien und Viren nun eigentlich die Ursachen oder nur die mikroskopisch meßbaren Begleiterscheinungen von Erkrankungen sind. Zu dieser Frage subsumiere ich das ganze hin und her, das ich hier gelesen habe, mal. Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Das wäre eine Frage, die in die ähnliche Kerbe haut, nicht? HM, machen wir uns also an die Arbeit.
Wie wir wissen entsteht Materie nicht einfach so, sie ist eine Verdichtung feinstofflicher "Feinmaterie". Luft ist auch Materie, nur ist sie eben feiner als meine Augen. Trotzdem kann ich nicht behaupten, daß ich jemandem in die Augen schauen könnte- ich schaue auf Luft! Ich meine durch die Luft hindurch sehen zu können, aber mir keiner beweisen, daß sich durch die Luft nicht das Bild des Gegenübers verändert, oder? Materie beeinflußt sich gegenseitig, so wie meine Haut trocken wird durch zuviel Wasser. Paradox, nicht? Man kann wirklich nicht leicht erkennen, was ist, erst recht nicht bei Dingen, die man nicht mit dem Auge sehen kann.
Was konnte ich bisher sehen: zunächst einmal habe ich als schwuler Jugendlicher mit 16 vor dem Fernseher gesessen und Angst gehabt. Und einen Gedanken: prima, jetzt ist es mit einem ausgelassenen Sexualleben vorbei. Jahre später habe ich in der ortlichen AIDS-Hilfe mit ehrenamtlicher Arbeit begonnen und Menschen mit AIDS in der letzten Zeit ihres Lebens begleitet. Und die ganze Zeit war ich in dem Verein sehr aktiv, bin zuletzt bei der Vorstandstätigkeit hängen geblieben.
Hysterie, das ist der Eindruck, der mir heute aus dieser Zeit bleibt. Ne, was waren wir alle hysterisch. Das ist übrigens ein Gefühl, zu dem heterosexuelle Männer weniger neigen als Schwule- auf lateinisch bedeutet "hyster" Gebärmutter und unsere Weiblichkeit drückt sich teilweise auch durch Hysterie aus. Panik war auch darin verborgen. Und die vielen Toten, die Beerdigungen, diese schreicklich jungen Mensch, die ausgemergelt in den Betten liegen, viel zu dünn geworden und zu ohnmächtig für 90x200 cm Fläche.
Ach, da windet es mich und mir kommen noch einmal die Tränen für die Menschen, die ich gekannt habe und auch für die, die ich nicht gekannt habe.
Ich möchte mal hier vielleicht auch etwas Ruhe einkehren lassen und spürbar machen, wovon wir hier eigentlich reden. Ich habe gerade mal eine Minute geschwiegen und möchte Dich einladen, das gleiche zu tun.
Und dann waren wir froh, dals die Medikamente kamen und die Menschen wieder älter wurden. Heute sind die Einschränkungen der Lebenserwartung durch die Nebenwirkungen höher als die, die bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme durch AIDS zu erwarten sind. Aber die Männer, die damals innerhalb weniger Jahre weggestorben sind, die waren so wie Du und ich. Die waren nicht anders, hatten keine besonders dunkle oder kranke Seite. Das sehe ich überhaupt nicht. Es kam rein zufällig, die Übertragungswege wurden bekannt und durch die Vorbeugungsmaßnahmen und die Aktivität, die die AIDS-Hilfen damals an den Tag gelegt haben, ist schlimmeres vermieden worden. Heute hast Du gerade bei den jungen Leuten das Problem, daß Du sie mit AIDS nicht mehr schockst, daß sie auf AIDS und Kondome pfeifen. Aber das hatten wir immer mal, das verläuft wellenförmig, je nachdem, wer wieder grad mal welche Umfrage für die GZGA gemacht hat.
Ich kann bezüglich der Frage, ob ein Virus die Begleiterscheinung oder der Auslöser einer Krankheit ist, nicht klären. Die Wissenschaft weiß es auch noch nicht- aber es gibt genug Wissenschaftler, die davon ausgehen, daß jede Erkrankung ihren Erreger hat und daß wir bisher viele nur noch nicht gefunden haben. Mir fällt dazu als Brückenschlag zur Spiritualität das Thema "Besetzung" ein, das ein von Viren und Bakterien befallener Mensch für sich klären muß. Schwierig, das geht bis in den Tod.
Liebe Grüße, RegNiDoen