Hindus unerwünscht?

Es gibt nichts Neues unter der Sonne und die ABSOLUTE WAHRHEIT bleibt sich immer gleich, ebenso die Herzensweisheit oder Göttliche Intelligenz von WeltMutterSeelenNatur - also Malkuth ist Ausdruck von Kether.

Hallo Europa,
das wiederum klingt doch sehr nach Kabbala (esoterisches Judentum),
oder irre ich da erneut. Betreibst du Religionswissenschaft, oder woher hast du diese Begriffe?

Einer meiner "Lieblingssprüche" ist nebenbei bemerkt folgender:
"Wer sich selbst kennt, kennt die ganze Welt". Etwas dem Sinn nach gleichlautendes hast du ja auch geschrieben. Stimmt's?

M.f.G.,

Mahabharata
 
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... Mir sprang nur in's Auge, dass du mit Vorliebe Kabir zitierst bzw. Episoden aus seinem Leben bringst. Hat das einen besonderen Grund? Angeblich wurde die Sant-Mat-Bewegung von ihm wesentlich beeinflusst.
Hallo Mahabharata,

wenn ich etwas von Kabir zitiere, dann mache ich das, weil das, was er in seinen Lieder sang und sagte Argumente sind, welche eine Grundlage sein können, für einen (spirituellen) Dialog; Politik und Religionen interessieren mich nicht, ebenso Metadiskussionen nicht.
Kannst du dir vorstellen, dass die Seelenwanderungslehren von Pythagoras und Platon indischen Ursprungs sind?
Ich denke, das kann man nicht ausschließen, aber ich denke auch, dass das nicht wichtig ist, denn die Frage nach einem Ursprung ist m.E. hier nur insofern von Interesse, wie man zeigen kann, dass z.B. die Tugend des Haltens der Frau in Unfreiheit, wie es im Manusmriti des Manu als Gebot gefordert wird und von ~2200 B.C.E an auch im Norden von Mesopotamien tradiert wurde und es in der Torah und später im Koran als Gesetze geschrieben wurden. Dies alles sind äußere Traditionen.

Das Thema der Reinkarnation und das damit verbundene Thema der Suche nach der Unsterblichkeit, welches eine Entbindung von den Wiedergeburten einschließt, war wohl immer ein Thema in allen Kulturen der Menschen und ist es heute noch, und es ist nicht eine Lehre, wie z.B. die einer Lehre über das Töpfern, sondern immer eine höchst individuelle Sache von Einzelnen.

Schon um 2500 vor Chr. war das Epos des Gilgamesh in Sumer bekannt, der auch auf der Suche nach der Unsterblichkeit war, und im alten Ägypten packten die Reichen ihren ganzen Hausrat unter die Erde, damit sie, wenn sie wieder geboren wurden, das wieder verwenden konnten. Warum, das wohl oft nicht geklappt hat, weiß ich nicht, aber es kann ja auch sein, dass sie nicht mehr wiederkommen mussten, wie viele, die es als Seele geschafft haben sich davon zu befreien.

Kriton fragte Sokrates: "Aber auf welche Weise sollen wir dich bestatten?"

"Wie ihr wollt", sprach Sokrates, "vorausgesetzt ihr werdet mich wirklich haben und ich entwische euch nicht." Dabei lächelte er ganz ruhig und sagte, indem er uns ansah:

"Diesen Kriton, ihr Männer, überzeuge ich nicht, dass ich der Sokrates bin, dieser, der jetzt mit euch redet und euch das Gesagte einzeln darlegt, sondern er glaubt, ich sei jener, den er nun bald tot sehen wird, und fragt mich deshalb, wie er mich bestatten soll."

Sokrates spricht hier aus seinem eigenen (Seelen-)Bewusstsein, auch wenn es von Platon aufgeschrieben wurde.

Und der Buddha sagt: "Und ich setzte mich nun, ihr Mönche, dort nieder: Das genügt zur Askese. Und der ich, ihr Mönche, selber der Geburt unterworfen, das Elend dieses Naturgesetzes merkend, die geburtlose unvergleichliche Sicherheit, .. Die klare Gewissheit ging mir nun auf, Für ewig bin erlöst ich, das ist das letzte Leben, und nicht mehr gibt es Wiedersein."

Und Lao=Tse sagt: "Wahrlich, wir sind eins! Teil ward Ganzes. Leere ward Fülle. Den Wunschbefreiten erfüllt Leben. Geeint bin ich dem überseienden Nicht=Sein. Ich bin erwacht! Nicht umsonst war dieses Dasein. Ich habe zum Leben heimgefunden - zum Tao. Wahrlich: Wer im Lichte steht, sieht alles erleuchtet. Wer zum Tao erwacht, hat das Leben!"

Wie man auch an der Tatsache erkennen kann, dass die Sumerer sehr wohl pythagoreische Dreiecke oder Zahlen kannten, und nicht von Pythagoras 'als erstem erfunden wurde', ist die Sichtweise, welche danach fragt, 'woher etwas (Spirituelles) kommt' wenig hilfreich, denn die spirituelle Ordnung hat keinen Ort und keine Zeit. Natürlich könne die spirituellen Zusammenhänge leichter wiedererkannt werden, wenn ein Lehrer dabei hilft, aber wie Sokrates es zeigte, ist das Erkennen immer ein Wiedererkennen von etwas, an das man sich wieder erinnert, als etwas das wahr IST.

LG

T.
 
Hallo Mahabharata,

ich beschäftige mich mit den Mythen der Religionen im Zusammenhang mit den spirituellen Bedeutungen ihrer Symbole. Spirituelle Symbole sind Symbole der (wissenden) Menschen und sind zeitlose universelle Symbole und sie haben auch keinen lokalisierbaren Ort in unserer Welt.

Hallo Tucholsky,
was weißt du über den Ursprung des Davidsterns? Mir ist nämlich nur bekannt, dass es in der indischen Chakren-Lehre auch einen Davidstern gibt.
Er symbolisiert dort das sogenannte Herzchakra.Aus welchem Kulturkreis stammt aber der Davidstern nun wirklich? Aus dem israelitischen oder dem indischen Kulturkreis?
M.f.G.,
Mahabharata
 
Hallo Tucholsky,
was weißt du über den Ursprung des Davidsterns? Mir ist nämlich nur bekannt, dass es in der indischen Chakren-Lehre auch einen Davidstern gibt.
Er symbolisiert dort das sogenannte Herzchakra.Aus welchem Kulturkreis stammt aber der Davidstern nun wirklich? Aus dem israelitischen oder dem indischen Kulturkreis?
Hallo Mahabharata,

das, was heute als 'Davidstern' bezeichnet wird, stammt aus den Veden und ist ein Symbol für die Vereinigung des Männlichen mit dem Weiblichen, wobei das Dreieck mit der Spitze nach oben das Männliche Symbol ist, und das Dreieck mit der Sitze nach unten das weibliche Symbol ist.

iiom02.jpg


Das sumerische Schriftzeichen für 'Frau', also im alten Mesopotamien vor 4200 Jahren war dieses:

female.gif


(welches übrigens zusammen mit dem Zeichen 'Kur' welches aus drei Dreiecken besteht, und {diese unsere} 'Unterwelt' bedeutet, 'Sklavin' bedeutet. >'Die Gefangene in der Unterwelt'<)

iiom01.jpg


Das Symbol der Vereinigung von Gott und Göttin wird - wie oben - auch dargestellt mit dem Schriftzeichen 'Omm', oder 'AUM', welches noch im christlichen 'Amen' enthalten ist, und welches selbst aus der Darstellung einer Vereinigung des Männlichen mit dem Weiblichen entstanden ist:

iiom08.gif


Das bekannte 'Omm mani padme hum' ....

iiommani.jpg


... das wörtlich 'Oh (du) Juwel in der Lotusblüte' bedeutet, hat aber dieselbe Bedeutung der Göttlichen Vereinigung des Männlichen mit dem Weiblichen, wobei der Juwel das männliche Symbol ist und die Lotusblüte das weibliche Symbol der => Yoni.

Nach Israel kam das Symbol erst über die Kabbalah durch die Schriften des => 'Moses ben Shem Tov von Leon'.

LG

T.
 
Hallo Tucholsky,
herzlichen Dank für deine rasche Antwort. Du hast damit bestäigt, was ich mir schon lange denke. Nur das mit dem sumerischen Schriftzeichen für Frau hab ich noch nicht gewusst.
Ich hab ein bisschen über Kabir recherchiert. Im Skriptum von Hellmuth Hecker, Verlag Beyerlein & Steinschulte, ISBN 3-931095-34-7, Indische Mystiker, steht über Kabir (1440-1518) zu lesen, dass sich seine Lehre auf fünf seiner Ansichten stützt:

I.
Er hält nichts von Bilderdienst, äußerer Askese, Riten und äußerer Verehrung.
Für das Heil sind sie nutzlos.
II.
Er hält einen geistlichen Lehrer (Guru) für notwendig, um tiefer in die Wahrheit einzudringen und zeigt die Merkmale eines echten Führers auf dem spirituellen Pfade auf.
III.
Er hängt nicht am Kastensystem und schreibt den Brahmanen keine Heiligkeit an sich zu.
IV.
Er hält Veden und Koran nicht für die höchsten Quellen der Erfahrung, sondern schreibt der eigenen Erfahrung den höchsten Stellenwert zu.
V.
Er ist eindeutiger Vegetarier und verwirft Alkohol und Drogen ohne Ausnahmen.

Pkt. I u. III erinnern an die Lehren von Buddha, oder nicht?

Dass er der eigenen Erfahrung den höchsten Stellenwert zuschreibt (Pkt. IV), wäre ja mit den Ansichten Krishnamurtis vereinbar,
den ich auch in deinem "Lexikon" gefunden habe, oder etwa nicht?

Auch wenn du Metadiskussionen nicht magst (das ist aber m. E. noch keine),
noch eine letzte Frage in diesem Beitrag meinerseits: Hast du schon davon gehört, dass sich die sogenannte Sant-Mat-Bewegung auf Kabir beruft? Hast überhaupt schon einmal von Sant-Mat gehört?

Mit freundlichen Grüßen,
Mahabharata
 
Hallo Tucholsky,
herzlichen Dank für deine rasche Antwort. Du hast damit bestätigt, was ich mir schon lange denke. Nur das mit dem sumerischen Schriftzeichen für Frau hab ich noch nicht gewusst.
Hallo Mahabharata,
ich denke das Wichtige, auch in dieser Zeit und bei diesem Zeitgeist, ist die mögliche Erkenntnis, dass Symbole in der Erscheinung, wie es ja auch die körperliche Erscheinung von Mann oder Frau ist, etwas Universales ist, das keiner Religion, keiner Nation, Keinem YHWH, keinem Ort, keinem Volk, keinem König, keinem Herrscher, keinem Präsidenten, keinem Führer und keinem Reichen gehört; sie gehören sich selbst und können nur empfunden, erkannt und geachtet werden. Ich denke, das ist deshalb wichtig, weil jeder Besitz-Anspruch von (meist männlichen) Menschen auf ein Symbol die Menschen teilt, und dieses Teilen Gewalt ist, welche das in dieser Welt erzeugt, worunter alle Menschen leiden, welche in eine Religion, in einer Nation, in einem Volk, unter einem König, unter einem Herrscher, unter einem Präsidenten, unter einem Führer, oder auch als Frau geboren werden, wobei sie (die mächtigen Männer) vergessen haben, dass sie eine Frau geboren hat, weil sie (einen Mann) liebt. Die äußeren Symbole zeigen auf das, was DA IST, aber nicht da ist im Außen, sondern DA IST im Innen. In diesem Sinne kann man die einzelnen Symbole auch über den Tellerrand der eigenen Kultur oder Religion auch in anderen Kulturen erkennen, und endlich auch als das was sie sind, Symbole der inneren Ordnung aus Liebe und Wahrheit; das Tradieren von äußeren Symbolen ohne innere Erkenntnis (gr. gnosis) ist spirituell sinnlos.
Ich hab ein bisschen über Kabir recherchiert. Im Skriptum von Hellmuth Hecker, Verlag Beyerlein & Steinschulte, ISBN 3-931095-34-7, Indische Mystiker, steht über Kabir (1440-1518) zu lesen, dass sich seine Lehre auf fünf seiner Ansichten stützt:
I.
Er hält nichts von Bilderdienst, äußerer Askese, Riten und äußerer Verehrung.
Für das Heil sind sie nutzlos.
II.
Er hält einen geistlichen Lehrer (Guru) für notwendig, um tiefer in die Wahrheit einzudringen und zeigt die Merkmale eines echten Führers auf dem spirituellen Pfade auf.
III.
Er hängt nicht am Kastensystem und schreibt den Brahmanen keine Heiligkeit an sich zu.
IV.
Er hält Veden und Koran nicht für die höchsten Quellen der Erfahrung, sondern schreibt der eigenen Erfahrung den höchsten Stellenwert zu.
V.
Er ist eindeutiger Vegetarier und verwirft Alkohol und Drogen ohne Ausnahmen.

Pkt. I u. III erinnern an die Lehren von Buddha, oder nicht?

Dass er der eigenen Erfahrung den höchsten Stellenwert zuschreibt (Pkt. IV), wäre ja mit den Ansichten Krishnamurtis vereinbar, den ich auch in deinem "Lexikon" gefunden habe, oder etwa nicht?
Ich denke, Primärquellen lassen mehr über das erkennen, als es Sekundärquellen zulassen, zumal wenn in den Sekundärquellen nur intellektueller Tratsch für Konsumenten feilgeboten wird, in den man sich einkaufen kann ('Ich hab jetzt eine neue Religion!').

Aber um darauf einzugehen, wie ich Kabir verstehe, sind die Aussagen wohl richtig, bis auf den Punkt II, und ich möchte anmerken, dass man Kabir wohl falsch verstehen würde, wenn man ihn als einen Lehrer mit einer gezimmerten Lehre und mit einer Vorbildfunktion ansieht ('Führer - wir folgen Dir!').

Über den 'Lehrer ' ('II.') sagt Kabir z.B.

"Wenn Gott in der Moschee ist, zu wem gehört dann diese Welt?
Wenn Ram in den Bildern ist, welche Du auf Deiner Pilgerreise findest,
Wer ist dann da, der weiß, was passiert, wenn er außerhalb ist?
Hari ist im Osten: Allah ist im Westen. Schaue in das Inneren Deines Herzens,
Denn dort wirst Du beide finden, Karim und Ram;
Alle Männer und Frauen der Welt sind Seine lebendigen Formen.
Kabîr ist das Kind von Allah und von Ram: Er ist mein Lehrer, Er ist mein verehrter alter Lehrer.

Nehme das Wort wahr, aus dem das Universum entsprungen ist!
Dieses Wort ist der Lehrer; ich habe es gehört und wurde sein Schüler.
Wieviele sind es, welche die Bedeutung des Wortes kennen?
Oh Sadhu! Praktiziere das Wort!
Die Vedas und die Purunas verkünden es, das Wort ist darin begründet,
Die Rishis und Verehrer sprechen von ihm:
Aber niemand weiß um das Mysterium des Wortes.
Der Hausherr verläßt sein Haus, wenn er es hört,
Der Asket findet zurück zu der Liebe wenn er es hört,
Die sechs Philosophien erklären es,
Der Geist der Entsagung weist auf das Wort,
Von diesem Wort ist die Form der Welt entsprungen, das Wort offenbart Alles.
Kabîr sagt: "Aber wer weiß wann das Wort erscheint?

Oh mein Freund! Schau nach Ihm aus während Du lebst, erkenne während Du lebst,
Verstehe während Du lebst: um im Leben die erlösende Befreiung zu ertragen.
Wenn Deine Bindungen nicht gebrochen werden, während Du lebst, welche Aussicht auf eine erlösende Befreiung hast Du im Tode?
Es ist nur ein leerer Traum, daß die Seele sich mit Ihm vereinigen wird, weil sie dem Körper entkommen ist:
Wenn Er jetzt gefunden werden kann, dann kann Er auch dann gefunden werden.
Wenn nicht, dann gehen wir fort, um in der Stadt des Todes zu wohnen.
Wenn Du die Vereinigung jetzt hast, dann hast Du sie auch danach.
Bade in der Wahrheit, wisse den wahren Lehrer, habe Vertrauen in den wahren Namen!
Kabîr sagt: "Es ist die Laune der Suche, welche hilft;
Ich bin der Sklave dieser Laune der Suche."

In meinem Körper ist ein Mond, aber sehen kann ich ihn nicht! Ein Mond und eine Sonne.
Eine Trommel schlägt, von keiner Hand berührt, aber hören kann ich sie nicht!
Solange der Mensch sich darüber sorgt, dass er stirbt und was er besitzt, das seines ist, sind alle seine Mühen umsonst.
Wenn der Stolz des Ich's gestorben, samt dem was es besitzt, ist des Lehrers Arbeit zu Ende.
Der Zweck der Arbeit ist zu lernen; wenn Du erkannt hast, ist die Arbeit getan.
Die Apfelblüte hat ihr Sein um die Frucht zu schaffen; wenn sie da ist, fällt das Blütenblatt.
Der Moschus ist im Hirsch, aber der Hirsch beachtet es nicht: er wandert umher, um Gras zu suchen.

Oh Bruder, mein Herz sehnt sich nach dem wahren Lehrer, der den Becher der wahren Liebe füllt
Und selbst von ihm trinkt und ihn dann mir anbietet.
Er zieht den Schleier von den Augen und gibt den wahren Blick auf Brahma frei:
Er offenbart die Welten in Ihm und ermöglicht mir die ungespielte Musik zu hören:
Er zeigt Freude und Schmerz in einem: Er füllt jede Äußerung mit Liebe.
Kabîr sagt: "Für wahr, der hat keine Angst, der einen solchen Lehrer hat um ihn in die Zuflucht der Sicherheit zu führen".

Es ist die Barmherzigkeit meines wahren Lehrers, die mich das Unbekannte wissen ließ.
Ich habe von Ihm gelernt, wie man ohne Füße gehen, ohne Augen sehen, ohne Ohren hören, ohne Mund trinken und ohne Flügel fliegen kann.
Ich habe meine Liebe und meine Meditation in das Land gebracht, in dem keine Sonne ist und kein Mond, noch Tag und Nacht.
Ohne zu essen habe ich von der Süße des Nektars gekostet und ohne Wasser habe ich meinen Durst gestillt.
Dort, wo es auf das Vergnügen eine Antwort gibt, dort ist die Fülle der Freude.
Vor wem kann man diese Freude ausdrücken?
Kabîr sagt: "Der Lehrer ist groß, jenseits aller Worte und groß ist das Glück des Schülers."

Tänzelnd ins Ohr trompetet der Sklave dem Freien: "Du und Ich sind Eins".
Vorm Schüler verneigt sich ergeben der Lehrer. Das ist ein Wunder - sonst keins.

Hast Du nicht den Klang erhört, den die nicht gezupfte Musik spielt?
In der Mitte der Kammer wird die Harfe der Freude sanft und lieblich gespielt;
Und wo macht es Sinn das nicht zu hören?
Wenn Du nicht von dem Nektar der Einen Liebe getrunken hast,
Was nutzt es, selbst wenn Du Dich rein wäscht von allem Schmutz?
Der Kazi sucht die Worte des Koran und weist andere an:
Aus seinem Herzen heraus ist er nicht versunken in die Liebe,
Was nutzt es, selbst wenn er ein Lehrer der Menschen ist?
Der Yogi taucht seine Kleider in das Rot: aber wenn er über die Farben der Liebe nichts weiß,
Was nutzt es, selbst wenn seine Kleider gefärbt sind?
Kabîr sagt: "Ob ich im Tempel bin oder auf der Galerie, im freien Felde oder im Garten der Blumen,
Ich erzähle Dir wahrhaftig, dass zu jeder Zeit mein Herr Seine Freude in mir einnimmt."

(Kabir)



Er ist eindeutiger Vegetarier und verwirft Alkohol und Drogen ohne Ausnahmen.


> Dharam Das, der größte Schüler und Nachfolger von Kabîr, war der Sohn von einem reichen baniya. Ein Mann von großer Ergebenheit und der die Gewohnheit hatte einen großen Teil seines Reichtums als Almosen zu geben, war bei einem Ereignis dabei, einer Diskussion zwischen den pandits und Kabîr. Kabîr's Einfachheit und die Direktheit seiner Sprache, welche alle verstehen konnten, beeindruckte ihn stark ihrem Gegensatz mit den Zitaten der pandits von den Vedas, Puranas und theologischen, aber unintelligenten Autoritäten. Er bat Kabîr ihn als Schüler einzuweihen, aber ihm wurde geboten zu warten.

Als er wieder in Mathura war, und dabei war sein Essen zu kochen, bemerkte er, dass das Holz für sein Feuer voller Ameisen war und war verdrossen darüber, dass ein Mahl die Zerstörung von so vielen Leben bedeutet; ein Fremder kam näher und er erkannte Kabîr, der dieses sakhi sang:

"Leben kann nicht verlängert werden, auch nicht auf Kosten des Lebens;
Leben raubt das Leben - wie kann Gnade zu allem Lebenden gezeigt werden?
Oh, Mann, denk drüber nach."

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Auch wenn du Metadiskussionen nicht magst (das ist aber m. E. noch keine),
noch eine letzte Frage in diesem Beitrag meinerseits: Hast du schon davon gehört, dass sich die sogenannte Sant-Mat-Bewegung auf Kabir beruft? Hast überhaupt schon einmal von Sant-Mat gehört?
Ich kenne das, was diese Männer, die im => Guru Granth Ratnavali erwähnt sind sagten: Guru Nanak, Guru Angad Dev, Guru Amar Das, Guru Arjan Dev, Guru Tegh Bahadur, und Kabir Das. Wie gesagt, Bewegungen interessieren mich nicht; das, WAS weise/heilige Männer sagen, dem höre ich zu und in dem, was gesagt wird kann ich mich wiedererkennen oder nicht. Viele Christen berufen sich auf Jesus, Menschen aus Israel auf Moses oder Abrahm und Menschen aus Teheran auf Mohammed. Es ist alles nur (Personen-)Kult.

LG

T.
 
Hallo Tucholsky,
herzlichen Dank für deinen wieder einmal sehr ausführlichen Beitrag, den ich aber nochmals durchlesen muss, um ihn auch zu verstehen.
Nebenbei bemerkt, bin ich da auf eine schriftliche Übersicht zu einem Seminar von Frau Prof. Dr. Birgit HELLER zum Thema Frauen in den Weltreligionen gestossen, den ich dir nicht vorenthalten möchte, da du das Thema in einem deiner vorigen Beiträge kurz angeschnitten hast. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.
Das ist der Link dazu:
http://www.pensis.net/documente/21mitschriften_Rel/SE-Frauen.Weltreligionen-WS2003-070104.pdf

M.f.G.,
Mahabharata
 
Hallo Tucholsky,
herzlichen Dank für deinen wieder einmal sehr ausführlichen Beitrag, den ich aber nochmals durchlesen muss, um ihn auch zu verstehen.
Nebenbei bemerkt, bin ich da auf eine schriftliche Übersicht zu einem Seminar von Frau Prof. Dr. Birgit HELLER zum Thema Frauen in den Weltreligionen gestossen, den ich dir nicht vorenthalten möchte, da du das Thema in einem deiner vorigen Beiträge kurz angeschnitten hast. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.
Das ist der Link dazu:
http://www.pensis.net/documente/21mitschriften_Rel/SE-Frauen.Weltreligionen-WS2003-070104.pdf

Ja, Danke lieber Mahabharata,

es gab hier schon einmal eine Diskussion über Lillith und das, was das eigentlich zu bedeuten hat, auch das Prinzip 'chavvah' im Hebräischem, das 'Leben', das aus dem indischen 'Shiva' kommt.

Leider gibt es wohl nicht viel Interesse an der Arbeit die von dummen egoistischen Männern gezimmerten Moral-Bücher, die in Indien immer noch die soziale Moral bestimmen, zu analysieren als einfache Sklaverei.

Immerhin freue ich mich dass das Video, dass die ursprüngliche Verehrung für die Vereinigung des Weiblichen mit dem Männlichen, das auch am Berg Kailash in Tibet prozessiert wird, weil Shiva dort seinen Sitz hat, gerade den 60000. Besucher hatte..


und in dem diese Verehrung eigentlich sinnlos fortgeführt wird im Islam in Mekka, weil der Sinn verloren gegangen ist - mit dem Islam. Mit diesem Verlust ist die spirituelle Seite der Vereinigung zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen auch verloren gegangen, wenn auch sie noch im Hinduismus erhalten ist in den Schriften und Symbolen, aber nicht mehr in der Torah und nicht mehr im Islam. In Christentum ersetzen Männer die Göttinnen in Frauenkleidern und das was übrig geblieben ist, ist der Sex und die Fortpflanzung der äußern Welt ohne Gnade. Und das Frauen in den Unis nur die Liebe der Frauen im Volkszählungscharakter für die Regierung erarbeitet, wie das Vorkommen und das Anwachsen von Jugendkriminalität, ist eigentlich erbärmlich; das Größte, die spirituelle Verbindung des Weiblichen und des Männlichen ist von den Mächtigen Moralisten kriminalisiert worden, wenn es denn als Gottesdienst gesehen wird oder als ein spirituelles Studium in dem Frauen die Lehrer sind und die Männer die Schüler.

Aber mehr und mehr nehmen die jungen Liebenden auch die spirituelle Vereinigung wahr, wenn sie das auch im Äußeren zelebrieren, als das Ganze.

"Jene, denen gegeben ist, Jene, denen es gegeben ist, seid Ihr!
Dilmun, der Ort in dieser Welt ist rein.
Der reiner Ort. Jene, denen er gegeben ist seid Ihr!
Dimun, der Ort in dieser Welt ist rein.
Dilmun, der Ort in dieser Welt ist rein. Dilmun, der Ort in dieser Welt ist sauber.
Dilmun, der Ort in dieser Welt ist sauber. Dimun, der Ort in dieser Welt reinigt Dich.
Sie lagen allein bei Dilmun. Es war der Ort, an dem Enki sich bei seiner Frau niederlegte.
Dieser Ort ist sauber. Dieser Ort reinigt Dich.
Es war der Ort, an dem Enki sich mit seiner Frau Ninsikilla niederlegte.
An diesem Ort in dieser dieser Welt schreit eine Krähe keinen Schrei.
Der gesprenkelte Vogel, er schreit keinen Schrei.
Kein Löwe tötet hier.
Kein Leopard verschleppt hier ein Lamm.
Kauernde kleine Hunde wissen nichts.
Getreide kauende Ochsen wissen nichts.
Keine Taube (läßt sich dort nieder.
Kranke Augen? 'Ich habe kranke Augen' - sagt niemand.
Kopfschmerzen? 'Ich habe Kopfschmerzen' - sagt niemand.
Eine alte Frau sagt hier nicht: 'Ich bin eine alte Frau'.
Ein alter Mann sagt hier nicht: 'Ich bin ein alter Mann'.
Ein Mädchen, dessen Wasser noch nicht verströmt ist in der Stadt wird nicht freigegeben zu heiraten.
Kein Mann gibt hier Anweisungen die Richtung des Kanals zu ändern.
Kein Herrscher wendet sich hier ab.'Er ist ein Lügner und lügt' sagt hier kein Mann.
Am Stadtrand jammert niemand."

Das schrieben die Sumerer vor 4500 Jahren über die Vereinigung des Männlichen und des Weiblichen und Dilmun ist der Schoß der Frau und es ist der 'gan eden', der hebräische 'Garten der Freude' aus dem die Genesis-Schreiber einen Tatort gemacht haben, mit einer 'Schuldigen': der Frau.

Was ich nie verstehen werde ist, dass Frauen (!) noch auf den Petersdom gehen und von dort glücklich mit einem Segen von dannen ziehen.

love

T.
 
Hallo Tucholsky,
die Ansichten Kabirs zum Thema "Lehrer" sind m. E. ziemlich metaphysisch aber da ist schon was dran. Muss ich aber noch öfter "studieren".

Beim sumerischen "Loblied" auf die Frau fällt mir auf, dass sie darin geradezu als Symbol für "Reinheit" gilt. Wie kam's dann aber, dass die Frau in nachfolgenden Religionen immer mehr als "unrein" angesehen wurde und wird?
M.f.G.,
Mahabharata
 
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Hallo meine Lieben!

Ich wollte mal ein Thema eröffnen, welches wohl hier nie angesprochen wurde. Denn ich fand leider sehr sehr wenig über den HINDUISMUS.

Sind Hindus unerwünscht? Weil WIR eine andere Sichtweite haben? Oder weil wir einer SEKTE ähneln? Ich lese hier sehr viel über das Christentum, es stört mich nicht, da ich selbst Christin bin und einiges auch sehr spannend finde und . ich bin auch kein überzeugter Hindu, da es sowieso nur im indischen Raum sehr gut ausgelebt werden kann, was hier in Deutschland noch nicht so möglich ist . ich finde einige ältere Ansichten des Hindutum auch nicht gerade super, bezüglich der Gleichberechtigung der Frauen. ABER ich finde die Religion /das System für mich sehr ansprechend., da ich viele Übereinstimmungen zu meinen Meinungen und Sichtweiten gibt. Ich habe nicht sehr viele Menschen finden können, die dem Hinduismus sich hingezogen fühlen. Wem geht es genauso? Buddhisten findet man wiederum mehr, Woran kann das liegen? Weil Hindus zuviele Götter haben? Weil vielleicht das Kastensystem und die Reinkarnation als Märchen erscheinen? Bin auf eure Antworten gespannt...Liebe Grüße .om Kali om:banane:

Wenn der Hinduismus hier uninteressant wäre, dann würden hier einige nicht über Shiva, Shakti, Kundalini und Tantra plaudern... man muss sich nur die Mühe machen diese Threads zu finden... ich selbst habe mich mit dem Hinduismus freiwillig in der Schule auseinandergesetzt... wobei ich fand, dass das Kastensystem vor langer Zeit auch mal besser gewesen war... und Gleichberechtigung der Frau ist auch ein Streitthema... das fängt ja schon damit an, dass ganz früher nur Männer erleuchtet sein durften... ich denke, einige Dinge im Hinduismus sind total veraltet, aber ebenso wie beim Christentum... eigentlich müsste man alle Religionen Neuschreiben :)
 
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