Liebe Ping,
nein, ich möchte die Liebe gewiss nicht klein machen, aber es ist etwas, das wir nicht bestimmen können. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Liebe nicht zwangsweise zum Seelenheil eines Menschen führt, sondern auch etwas ist, das eine Seele zerstören kann. Schau dich einmal hier im Forum um, dann wirst Du viele Seelen finden können, die ein Opfer der Liebe geworden sind. Selbst bei der Liebe zu Gott kannst Du dieses zerstörerische Element erkennen, wenn ein Mensch sich in der Liebe zu seinem Glauben verirrt.
Nein, das Gute ist auch nicht Gottesnähe, sondern der Weg zum eigenen Seelenheil. Zarathustra sagte einmal, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft, Zugehörigkeit oder Rasse die Gnade Gottes in Anspruch nehmen könne, wenn er nur "Gutes denken", "Gutes sagen" und "Gutes tun" würde. Ich möchte diesen Gedanken aufnehmen und sie mit der vornehmsten Sorge eines Menschen um sein Seelenheil verbinden.
Es ist doch viel glaubwürdiger und ehrlicher, wenn ich einem Feind die Güte zukommen lasse, als den falschen Anspruch an Liebe zu heucheln. Bedenke auch, dass schon viele Menschen, wegen der Liebe ihr Leben lassen mussten. Ich weiß, dass in der Bibel gerne von der Liebe gesprochen wird aber das, was dort steht, muss auch nicht immer richtig sein. Schon Jesus hatte große Mühe seinen Gedanken von der Liebe zum Nächsten zu erklären. So schön das klingen mag, aber ich glaube, dass hiermit die falschen Ziele abgesteckt werden.
Merlin