Siehst Du, wieder ein Unterschied von mir zu vielen Anderen. Sollte ich ein literarisches Werk schreiben, dann nur weil ich etwas sehr, sehr wichtiges zu sagen haben. Ich schreibe das nicht um Geld zu verdienen oder um zu leben wie Du das formulierst, ich schreibe es um mich zu leben... damit andere mein Lebenspuzzle anschauen können und vielleicht ein Puzzlestein für ihr eigenes Lebenspuzzle zu nehmen. Die Welt ist ein Kunstwerk und es gibt kein Eigentum. Eigentum zu beanspruchen ist die wirksamste Methode andere von etwas auszuschliessen. Ich besitze weder die Erde, noch meine Kinder, noch mein Haustier, noch meine Zeit, noch meine Gedanken...
Ein weiser, liebender Mensch ist für mich Jemand, der seine Worte des Inhalts wegen teilt und nicht des Geldes. Ich würde mich unglaublich freuen meine Worte aus dem Mund aller Menschen zu hören - und sie können ruhig glauben, es wären ihre eigenen oder die von Laotse oder Paul Müller.
P.S. Während Laotse dass sicher ähnlich sehen würde, würde Paul Müller vielleicht auf die Barrikaden gehen wegen der Verletzung seiner Rechte. Aber das ist ein Urteil, dass ich über Paul Müller nicht so einfach fällen kann...
Weißt Du, das sind wiederum sehr schöne Worte und auch eine Philosophie dahinter, die ich auch tragen könnte. Könnte deshalb, da diese in unseren Regionen nicht lebbar ist, also europafremd, um nicht weltfremd zu schreiben zu bezeichnen wäre.
Wenn Du Dich unter Wölfen befindest, mußt Du mit den Wölfen heulen, sonst werden sie Dich zerreißen. Ich kann da sehr gut mitreden, da ich mich zeitlebens auf jenem Grat bewegte, notfalls gerade noch soviel zu heulen - um nicht umzukommen. Dadurch kann ich zwar bedenkenlos in den Spiegel schauen, habe immer nach meinem mir eigenen Gewissen gelebt - bin mir derzeit aber nicht mehr sicher, ob das der richtige Weg war. Vielleicht wäre es besser gewesen, mitzuheulen um dann von innen agieren zu können, nicht lediglich (fast) von außen.
Es gibt kein Eigentum ist so nicht richtig, während ich Dir zustimme, daß dies ein schöner Zustand wäre, ist dieser nicht real. Wenn heute ein Autor etwas publiziert und seine Zeit aufwendet, ist er darauf angewiesen, daraus auch sein Leben zu bestreiten. Und von schönen Gedanken allein kann er sein Dasein nicht bestreiten - damit ist keine Wohnung, Heizung, Nahrung usw. zu begleichen. Also, welche Wahl hätte er, muß er doch seine Worte wegen des Inhalts und des Geldes teilen.
Sydney schrieb:
Kann man wirklich Rechte an Worten haben? Für mich ist das wie ein Stückchen von "unserem" Mondland auf der Erde käuflich zu erwerben. Vieles was die grossen Philosophen dieser Welt gesagt haben ist mir auch schon aus der Tastatur geflossen bevor ich sie gelesen hatte.... Gut, aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn ich habe nicht soviel Geld.
Philosophisch gesehen ist das wirklich eine Frage, die nicht so leicht zu klären ist. Wir müßten ja auch berücksichtigen, woher irgendeine Weisheit wirklich stammt. Beziehen wir z.B. ein kollektives Bewußtsein mit ein, wird es schon schön schwierig mit dem Urheberrecht, philosophisch gesehen.
Dazu kommt tatsächlich, wenn man sich mit einer Lehre, Philosophie intensiv beschäftigt - beginnt man in ihr zu "schwingen" und denkt schlußendlich ähnlich oder gleich. Und dann ist es auch kein Wunder, ähnliche oder gleiche Aussagen zu machen wie die "Vordenker". ....
Was die Zuordnung der Philosophie zur Person angeht, verstehe ich das Interesse... daran hatte ich insofern nicht gedacht, als dass ich mir gerne die Geschichten oder Weisheiten die mir begegnen zu meiner eigenen Philosophie und Erkenntnis verarbeite.
Leider kann ich bei dieser Geschichte aus meinem privaten Inspirations-Archiv nicht mehr sagen, wo ich sie im Endeffekt herhabe und warum dieser "Autor" als Quelle Laotse angegeben hat. Da ich Laotse auch nicht näher kenne und weiss was er gesagt haben mag, weiss ich auch nicht was ich machen soll. Ausser die gesamte Geschichte löschen. Denn so wie ich das verstehe heisst es: solltet Ihr vielleicht herausfinden wer das geschrieben hat, kann es ja genauso falsch sein und dann bin ich wieder am A... Was sagt das Lizenzgesetz dazu? Darf ich drunter schreiben: Verfasser ist mir unbekannt! ?
Sollten Dich die Weisheiten Laotse's interessieren, findest Du viele Details und Links hier:
Laotse und das Tao te King
Schade, daß Du die Herkunft nicht mehr eruieren kannst. Mit dem Urheberrecht ist das international so, daß in der Regel ein "geistiges Werk" 50 Jahre nach dem Tode des Verfassers frei wird. Das gilt für das Original, eine Übersetzung ist dann aber wieder eine Interpretation, die unter Umständen wieder unter den Schutz fällt - jenen des Übersetzers. Eine sehr komplexe Angelegenheit. Sicher bist Du da immer, wenn Du die Quelle kennst und die Regeln einhältst. "Aus China, unbekannter Verfasser" sollte Dich aber schon ausreichend schützen. Allerdings glaube ich nicht, daß wegen eines nicht kommerziellen Eintrags in einem Esoterikforum irgendjemand auf die Idee kommt, Dich zu klagen. Wirklich gefährlich wäre so etwas, wenn Du die Geschichte in einem Buch auf den Markt wirfst und damit Erfolg hättest.
L.G.
Ramar