Hat der Dalai Lama den Verstand verloren?

Danke für eure Mühe zur Klärungen der Quelle.
... es belustigt mich allerdings wie man bei solch einer wunderbaren Geschichte darüber diskutieren kann wer das geschrieben hat. Es wäre also mal wert zu diskutieren, ob die Weisheiten eigentlich weiser werden wenn sie aus dem Irgendwas-ismus kommen als wenn Paul Müller sie ausspricht oder vielleicht auch Eva Hermann? :schnl:

Hallo Sydney, gar so lustig ist das eigentlich nicht. Wenn Laotse drunter steht, sollte auch Laotse drinnen sein. Wenn ich Nietsche lesen will, will ich nicht Eva Hermann lesen. Und auch nicht Paul Müller, selbst wenn er schöne Gedanken hat. Sonst könnten z. B. auch noch Rechte drauf sein und dann wird es völlig unlustig. Wie man das strafrechtlich nennt, lasse ich weg.
Aber das nur nebenbei. Als jahrzehntelanger "Fan" von Laotse und des Taoismus ist es für mich auch aus dieser Perspektive sehr interessant, zu wissen, woher dieser Text stammt. Ich habe mich schon gewundert, als er mir bei Kinesiologen unterkam - die wußten aber gar nicht, woher er wirklich kommt.
Fist hat das einwandfrei analysiert und ich stimme ihm da zu, aus dem historischen Taoismus kann dieser nicht kommen, von Laotse sowieso nicht.
Und dann kommt noch etwas dazu - das Gesamtbild einer Philosophie, welches sich durch eine einzige falsch zugeordnete Geschichte verändern kann. Wie diese beispielsweise, welche in einigen Fragmenten, wie Fist richtig feststellte, gar nicht zum historischen Taoismus passt.

Und mit Verlaub, es macht einen Unterschied, wer was sagt. Vielleicht nicht in der Aussage selbst, aber zumindest in der Motivation dazu und der Glaubwürdigkeit...

L.G.

Ramar

P.S.: Wie wäre es mit Aufklärung der Quelle ?
 
Werbung:
für das Tao de King währ der Text auch zu lange und zu ausführlich ;)

von der ganzen struktur her würd ich aber eher sagen, dass der Text nicht dem Historischen Taoismus zuzuordnen ist, wenn, dann eher dem Modernen... er erinnert zwar teilweise an "die Sieben Meister des Wunderbaren Tao" (welches aber auch schon ein spätwerk ist) - aber schon alleine den Begriff Gott und seine Erläuterung passt nicht zum historischen Taoismus... Ich würd den Text sogar nach Europa verlagern, da der zu ausführlich umschrieben ist, um in den Fundus Taoistischer Literatur zu passen.
Hallo Fist,
Ich vermute inzwischen, daß er nachempfunden wurde - vielleicht von Kinesiologen, da ich ihn aus dieser Ecke erstmals hörte? Du hast das sehr klar analysiert. Mir sind auf den ersten Blick die Adaptionen (Gott...) gar nicht wirklich aufgefallen, ich schäme mich.
Insofern hat Sidney ja Recht - es ist im Wesentlichen ein ansprechender Text.
Würde mich schon wirklich interessieren, woher er kommt. (Und wenn aus dem Taoismus, dann, wie das Original aussieht!)

L.G.

Ramar
 
Danke für eure Mühe zur Klärungen der Quelle.
... es belustigt mich allerdings wie man bei solch einer wunderbaren Geschichte darüber diskutieren kann wer das geschrieben hat. Es wäre also mal wert zu diskutieren, ob die Weisheiten eigentlich weiser werden wenn sie aus dem Irgendwas-ismus kommen als wenn Paul Müller sie ausspricht oder vielleicht auch Eva Hermann? :schnl:

hm

Ramar hat ja schon einiges zur Quelle gesagt

zum Inhalt selber: er passt zum heutigen Eso-Dogma des Nicht prüfens, nicht hinterfragens, nicht Urteilens, fördert also Gleichgültigkeit.
Gleichgültigkeit kann auch Zynismus sein, wenn man gegenüber dem Leiden des Nächsten Gleichgültig wird. Gleichgültigkeit gegen Unrecht z.b. ist, nebendem es feige ist, ein stilles Eingeständniss, dass man mit dem Unrecht einverstanden ist.

Gleichgültigkeit ist das Gegenteil vom Streben nach Gerechtigkeit. Der Weise aber versucht gerecht zu sein

lG

FIST
 
@ Ramar:

Kann man wirklich Rechte an Worten haben? Für mich ist das wie ein Stückchen von "unserem" Mondland auf der Erde käuflich zu erwerben. Vieles was die grossen Philosophen dieser Welt gesagt haben ist mir auch schon aus der Tastatur geflossen bevor ich sie gelesen hatte.... Gut, aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn ich habe nicht soviel Geld. ;)

Was die Zuordnung der Philosophie zur Person angeht, verstehe ich das Interesse... daran hatte ich insofern nicht gedacht, als dass ich mir gerne die Geschichten oder Weisheiten die mir begegnen zu meiner eigenen Philosophie und Erkenntnis verarbeite.
Leider kann ich bei dieser Geschichte aus meinem privaten Inspirations-Archiv nicht mehr sagen, wo ich sie im Endeffekt herhabe und warum dieser "Autor" als Quelle Laotse angegeben hat. Da ich Laotse auch nicht näher kenne und weiss was er gesagt haben mag, weiss ich auch nicht was ich machen soll. Ausser die gesamte Geschichte löschen. Denn so wie ich das verstehe heisst es: solltet Ihr vielleicht herausfinden wer das geschrieben hat, kann es ja genauso falsch sein und dann bin ich wieder am A... Was sagt das Lizenzgesetz dazu? Darf ich drunter schreiben: Verfasser ist mir unbekannt! ?

@FIST
Deine Feststellung ist nicht ganz unberechtigt - dennoch lese ich da in diesem Falle ein Urteil über mich und meine Motivation oder besser Gleichgültigkeit!?
Meine Erfahrung ist eher, dass heutzutage die Verpackung immer wichtiger wird als der Inhalt. Oder auch um es mit den Worten des XIV. Dalai Lamas zu sagen (falls er es denn wirklich gesagt haben sollte...):
"It's a time where is much in the window, but nothing in the room."
... und ich sage: nichts ist schlimmer als ein Urteil das nicht der Liebe entspringt.
 
Kann man wirklich Rechte an Worten haben? Für mich ist das wie ein Stückchen von "unserem" Mondland auf der Erde käuflich zu erwerben.

da gibt einen ziemlich grossen Unterschied...

der Mond oder die Erde ist nicht vom Menschen geschaffen, ein Text aber ist Geistiges Eigentum. Wenn ich ein Text schreibe, dann ist das MEIN Text, und ich hab ein Berechtigtes Eigentum darauf. Darin stehen MEINE Gedanken, MEINE Zeit und vieleicht auch MEIN Herzblut... Wenn man bedenkt, dass ein Autor meist über ein Jahr an einem Werk arbeitet und dann von diesem Werk leben muss, ist das um so mehr verständlich.

Oder würdest du gerne ein grossartiges Literarisches Werk schreiben, und dann sag ich: ist mein Werk, pappe meinen Namen drauf und verdiene damit Geld? wohl kaum

lG

FIST
 
Gleichgültigkeit kann auch Zynismus sein, wenn man gegenüber dem Leiden des Nächsten Gleichgültig wird. Gleichgültigkeit gegen Unrecht z.b. ist, nebendem es feige ist, ein stilles Eingeständniss, dass man mit dem Unrecht einverstanden ist.

Gleichgültigkeit ist das Gegenteil vom Streben nach Gerechtigkeit. Der Weise aber versucht gerecht zu sein

Deine Verwendung des Begriffes der "Gleichgültigkeit" entspricht nicht meiner Definition. Denn dieser Term bedeutet nichts anderes als gleich-gültig. Wenn mir ein Wesen gleichgültig ist, so ist es mir gleich-gültig. Nicht über, nicht unter, sondern neben mir. Wenn ich meine ein "Unrecht" zu erkennen und damit still einverstanden bin, auch dann ist mein Gegenüber mir wieder gleich-gültig, denn es bedeutet, dass auch ich "Unrecht" begehe. Dann kann ich "gerechter" nicht sein, was in dem Falle die Stufe meiner persönlichen Weisheit widerspiegelt. Wenn ich erkenne, dass mein Gegenüber ein "Unrecht" begeht und mir nicht gleich-gültig ist... dann versuche ich eine Balance herzustellen bis er mir wieder gleich-gültig ist. Auch diese Handlung wird ganz sicher den Entwicklungsstand meiner persönlichen Weisheit widerspiegeln. "Gerechtigkeit" ist Illusion - Gerechtigkeit ist nichts anderes als Balance. Sind es nicht die Esoteriker die dazu sagen innen wie aussen?

Aber ich schweife von wieder ab. Bleiben wir doch einfach beim ursprünglichen Thema des Threads... das Problem was Irgendjemand mit Präsident Bush hatte. Da kann ich dann aber nicht mitreden, denn Politikdiskussionen interessieren mich nicht. Nicht dass sie mir "gleich-gültig" wäre, ich kann nur einfach keine Balance finden und suche sie deshalb woanders.
 
da gibt einen ziemlich grossen Unterschied...

der Mond oder die Erde ist nicht vom Menschen geschaffen, ein Text aber ist Geistiges Eigentum. Wenn ich ein Text schreibe, dann ist das MEIN Text, und ich hab ein Berechtigtes Eigentum darauf. Darin stehen MEINE Gedanken, MEINE Zeit und vieleicht auch MEIN Herzblut... Wenn man bedenkt, dass ein Autor meist über ein Jahr an einem Werk arbeitet und dann von diesem Werk leben muss, ist das um so mehr verständlich.

Oder würdest du gerne ein grossartiges Literarisches Werk schreiben, und dann sag ich: ist mein Werk, pappe meinen Namen drauf und verdiene damit Geld? wohl kaum

lG

FIST

Siehst Du, wieder ein Unterschied von mir zu vielen Anderen. Sollte ich ein literarisches Werk schreiben, dann nur weil ich etwas sehr, sehr wichtiges zu sagen haben. Ich schreibe das nicht um Geld zu verdienen oder um zu leben wie Du das formulierst, ich schreibe es um mich zu leben... damit andere mein Lebenspuzzle anschauen können und vielleicht ein Puzzlestein für ihr eigenes Lebenspuzzle zu nehmen. Die Welt ist ein Kunstwerk und es gibt kein Eigentum. Eigentum zu beanspruchen ist die wirksamste Methode andere von etwas auszuschliessen. Ich besitze weder die Erde, noch meine Kinder, noch mein Haustier, noch meine Zeit, noch meine Gedanken...
Ein weiser, liebender Mensch ist für mich Jemand, der seine Worte des Inhalts wegen teilt und nicht des Geldes. Ich würde mich unglaublich freuen meine Worte aus dem Mund aller Menschen zu hören - und sie können ruhig glauben, es wären ihre eigenen oder die von Laotse oder Paul Müller.

P.S. Während Laotse dass sicher ähnlich sehen würde, würde Paul Müller vielleicht auf die Barrikaden gehen wegen der Verletzung seiner Rechte. Aber das ist ein Urteil, dass ich über Paul Müller nicht so einfach fällen kann... ;)
 
Siehst Du, wieder ein Unterschied von mir zu vielen Anderen. Sollte ich ein literarisches Werk schreiben, dann nur weil ich etwas sehr, sehr wichtiges zu sagen haben. Ich schreibe das nicht um Geld zu verdienen oder um zu leben wie Du das formulierst, ich schreibe es um mich zu leben... damit andere mein Lebenspuzzle anschauen können und vielleicht ein Puzzlestein für ihr eigenes Lebenspuzzle zu nehmen. Die Welt ist ein Kunstwerk und es gibt kein Eigentum. Eigentum zu beanspruchen ist die wirksamste Methode andere von etwas auszuschliessen. Ich besitze weder die Erde, noch meine Kinder, noch mein Haustier, noch meine Zeit, noch meine Gedanken...
Ein weiser, liebender Mensch ist für mich Jemand, der seine Worte des Inhalts wegen teilt und nicht des Geldes. Ich würde mich unglaublich freuen meine Worte aus dem Mund aller Menschen zu hören - und sie können ruhig glauben, es wären ihre eigenen oder die von Laotse oder Paul Müller.

P.S. Während Laotse dass sicher ähnlich sehen würde, würde Paul Müller vielleicht auf die Barrikaden gehen wegen der Verletzung seiner Rechte. Aber das ist ein Urteil, dass ich über Paul Müller nicht so einfach fällen kann... ;)

Weißt Du, das sind wiederum sehr schöne Worte und auch eine Philosophie dahinter, die ich auch tragen könnte. Könnte deshalb, da diese in unseren Regionen nicht lebbar ist, also europafremd, um nicht weltfremd zu schreiben zu bezeichnen wäre.

Wenn Du Dich unter Wölfen befindest, mußt Du mit den Wölfen heulen, sonst werden sie Dich zerreißen. Ich kann da sehr gut mitreden, da ich mich zeitlebens auf jenem Grat bewegte, notfalls gerade noch soviel zu heulen - um nicht umzukommen. Dadurch kann ich zwar bedenkenlos in den Spiegel schauen, habe immer nach meinem mir eigenen Gewissen gelebt - bin mir derzeit aber nicht mehr sicher, ob das der richtige Weg war. Vielleicht wäre es besser gewesen, mitzuheulen um dann von innen agieren zu können, nicht lediglich (fast) von außen.

Es gibt kein Eigentum ist so nicht richtig, während ich Dir zustimme, daß dies ein schöner Zustand wäre, ist dieser nicht real. Wenn heute ein Autor etwas publiziert und seine Zeit aufwendet, ist er darauf angewiesen, daraus auch sein Leben zu bestreiten. Und von schönen Gedanken allein kann er sein Dasein nicht bestreiten - damit ist keine Wohnung, Heizung, Nahrung usw. zu begleichen. Also, welche Wahl hätte er, muß er doch seine Worte wegen des Inhalts und des Geldes teilen.

Sydney schrieb:
Kann man wirklich Rechte an Worten haben? Für mich ist das wie ein Stückchen von "unserem" Mondland auf der Erde käuflich zu erwerben. Vieles was die grossen Philosophen dieser Welt gesagt haben ist mir auch schon aus der Tastatur geflossen bevor ich sie gelesen hatte.... Gut, aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn ich habe nicht soviel Geld.
Philosophisch gesehen ist das wirklich eine Frage, die nicht so leicht zu klären ist. Wir müßten ja auch berücksichtigen, woher irgendeine Weisheit wirklich stammt. Beziehen wir z.B. ein kollektives Bewußtsein mit ein, wird es schon schön schwierig mit dem Urheberrecht, philosophisch gesehen.
Dazu kommt tatsächlich, wenn man sich mit einer Lehre, Philosophie intensiv beschäftigt - beginnt man in ihr zu "schwingen" und denkt schlußendlich ähnlich oder gleich. Und dann ist es auch kein Wunder, ähnliche oder gleiche Aussagen zu machen wie die "Vordenker". ....
Was die Zuordnung der Philosophie zur Person angeht, verstehe ich das Interesse... daran hatte ich insofern nicht gedacht, als dass ich mir gerne die Geschichten oder Weisheiten die mir begegnen zu meiner eigenen Philosophie und Erkenntnis verarbeite.
Leider kann ich bei dieser Geschichte aus meinem privaten Inspirations-Archiv nicht mehr sagen, wo ich sie im Endeffekt herhabe und warum dieser "Autor" als Quelle Laotse angegeben hat. Da ich Laotse auch nicht näher kenne und weiss was er gesagt haben mag, weiss ich auch nicht was ich machen soll. Ausser die gesamte Geschichte löschen. Denn so wie ich das verstehe heisst es: solltet Ihr vielleicht herausfinden wer das geschrieben hat, kann es ja genauso falsch sein und dann bin ich wieder am A... Was sagt das Lizenzgesetz dazu? Darf ich drunter schreiben: Verfasser ist mir unbekannt! ?
Sollten Dich die Weisheiten Laotse's interessieren, findest Du viele Details und Links hier: Laotse und das Tao te King
Schade, daß Du die Herkunft nicht mehr eruieren kannst. Mit dem Urheberrecht ist das international so, daß in der Regel ein "geistiges Werk" 50 Jahre nach dem Tode des Verfassers frei wird. Das gilt für das Original, eine Übersetzung ist dann aber wieder eine Interpretation, die unter Umständen wieder unter den Schutz fällt - jenen des Übersetzers. Eine sehr komplexe Angelegenheit. Sicher bist Du da immer, wenn Du die Quelle kennst und die Regeln einhältst. "Aus China, unbekannter Verfasser" sollte Dich aber schon ausreichend schützen. Allerdings glaube ich nicht, daß wegen eines nicht kommerziellen Eintrags in einem Esoterikforum irgendjemand auf die Idee kommt, Dich zu klagen. Wirklich gefährlich wäre so etwas, wenn Du die Geschichte in einem Buch auf den Markt wirfst und damit Erfolg hättest.

L.G.

Ramar
 
Also bitte, der Dalai Lama hat offensichtlich nicht mehr gesagt als: "Trotz meiner unterschiedlichen Meinung hinsichtlich einiger seiner Methoden, als Person liebe ich ihn", sagte Gyatso über sein Treffen US-Präsident George W. Bush vor einer Woche. "Wir wurden sofort Freunde. Er ist ein sehr netter Mensch."
im Original: "In spite of my disagreement with some of his policies, as a person, I love him,'' he said. We immediately became friends. He's a very nice person.''

Für mich ist das lediglich auf die integere Ehrlichkeit dieses Mannes zurückzuführen . Er sagt damit völlig klar aus, daß er mit vielen Aktionen des Herrn Busch nicht einverstanden ist, ihn aber als Mensch schätzen gelernt hat.

Was soll an dieser Aussage verrückt sein ?


L.G.

Ramar

Sehe ich auch so, Ramar!

Und ich finde die Überschrift sehr unglücklich gewählt.
 
Werbung:
Weißt Du, das sind wiederum sehr schöne Worte und auch eine Philosophie dahinter, die ich auch tragen könnte. Könnte deshalb, da diese in unseren Regionen nicht lebbar ist, also europafremd, um nicht weltfremd zu schreiben zu bezeichnen wäre.

Könnte... das bedeutet Du alleine hast die Wahl... und niemand anders als Du selbst hast sie auch getroffen. Willst Du wirklich die nackte Aufrichtigkeit Dir selbst gegenüber leben? Dich und Dein ganzes Leben immer wieder in Frage stellen und kleine gemütliche aber auch grosse und ungemütliche Kurskorrekturen vornehmen? Ich weiss nicht warum, aber ich kann nicht anders als meine Philosophie oder meinen Idealismus zu leben, ich bin zu... stolz?... stark?... leidenschaftlich?... neugierig?... gib den Dingen einen Namen... um mich selbst zu belügen. Ich habe nun einmal angefangen zu denken, da kann ich nicht aufhören. Wie bei dem Film "Matrix" habe ich mich für die Wahrheitspille entschieden und nun muss ich weiterhin vor meinem Spiegel bestehen können. Wenn ich bei meiner Reise zur meiner Wahrheit an Grenzen stosse, dann nur an meine eigenen... und da ich nur mich selbst ändern kann und nicht mein Umfeld, habe ich mir ein neues Umfeld gesucht. Ganz einfach! ;)
Nein, es sind nicht nur schöne philosophische Worte... ich lebe was ich schreibe. Und wenn ich mich so umschaue, sieht mein Leben oberflächlich betrachtet vermutlich dennoch nicht viel anders aus als das vieler Anderer... aber dennoch bin ich dabei frei von soviel unnötigem Ballast und glücklich.

Wenn Du Dich unter Wölfen befindest, mußt Du mit den Wölfen heulen, sonst werden sie Dich zerreißen. Ich kann da sehr gut mitreden, da ich mich zeitlebens auf jenem Grat bewegte, notfalls gerade noch soviel zu heulen - um nicht umzukommen. Dadurch kann ich zwar bedenkenlos in den Spiegel schauen, habe immer nach meinem mir eigenen Gewissen gelebt - bin mir derzeit aber nicht mehr sicher, ob das der richtige Weg war. Vielleicht wäre es besser gewesen, mitzuheulen um dann von innen agieren zu können, nicht lediglich (fast) von außen.

Ich verstehe Dich sehr gut... Ich weiss, dass die deutschen Wölfe sehr scharfe Zähne haben und nur darauf warten dass Du einen Fehler machst (das war teilweise die Aussage meines eigentlichen Postings über das Urteilen). Da bleibt nur der Weg des geringsten Widerstands oder beim gegen den Strom schwimmen als Märtyrer zu sterben. Aber es gibt ja noch die Alternative den Ort zu finden nach dem Du suchst... wo auch immer der für Dich persönlich sein mag, aber das braucht Mut, Zeit und Ausdauer.

Es gibt kein Eigentum ist so nicht richtig, während ich Dir zustimme, daß dies ein schöner Zustand wäre, ist dieser nicht real. Wenn heute ein Autor etwas publiziert und seine Zeit aufwendet, ist er darauf angewiesen, daraus auch sein Leben zu bestreiten. Und von schönen Gedanken allein kann er sein Dasein nicht bestreiten - damit ist keine Wohnung, Heizung, Nahrung usw. zu begleichen. Also, welche Wahl hätte er, muß er doch seine Worte wegen des Inhalts und des Geldes teilen.

Ich gebe zu Bedenken, dass Streben nach Sicherheit und Eigentum in der deutschen (europäischen?) Gesellschaft so stark verwurzelt ist, dass man sich eher vielleicht noch spirituell als dann real vorstellen kann, dass es wirklich anders geht. Es geht aber anders!... alles eine Frage der Prioritäten. Man muss nur bereit sein umzudenken und vielleicht die materiellen Sicherheiten aufzugeben an die wir uns so gerne klammern - und den Besitz durch den wir uns so gerne definieren. Ich weiss wovon ich spreche...

Eine Vision umzusetzen mag vielleicht in dem Alltag den wir gewohnt sind nicht funktionieren, jedoch wenn es mir wirklich wichtig ist, dann finde ich auch einen Weg. Hier scheinen doch offensichtlich so einige von Licht und Liebe zu leben (wovon ich "fachlich" eher nichts verstehe) aber damit könnte es doch auch funktionieren!?
Wenn ich irgendwann ein Buch schreibe (ich weiss noch nicht worüber - mir fehlen noch die Worte dazu, aber ich bin überzeugt, ich werde es), dann werde ich damit genau den Erfolg haben, der dieser Sache gebührt. Vielleicht drückt sich ein Teil davon in Geld aus, aber der "wahre Erfolg" dass ist doch nicht das Geld, sondern kann doch nur eine menschliche Erfahrung sein. Wie es ist Geld zu verdienen weiss ich doch schon. Das Geld um mir die Zeit und den Komfort (wie Nahrung, Wärme und Miete) dafür zu erkaufen, das verdiene ich auf andere Weise. Ich glaube nicht, dass irgendeiner der grossen weisen Menschen dieser Welt jemals etwas aus Berechnung gesagt hat. Kein Dalai Lama würde sich verbiegen und etwas sagen, was nicht der Weisheit seines Herzens entspringt. Und kein Mensch der etwas aufrichtig aus einem liebenden Herzen heraus ausspricht, sollte den Reisszähnen der Wolfe erliegen... welches Motiv auch immer sie für ihren Angriff haben mögen!!!

Vielen Dank jedenfalls für den interessanten link (mal stöbern gehen) und die Angaben zu den Rechten. Ich werde in Zukunft etwas vorsichtiger sein was die Quellenangaben angeht.
 
Zurück
Oben