Hass-Postings: "Dagegen halten - Mund aufmachen" - Anja Reschke

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Ansonsten ist es allerdings schon fraglich, wems letztlich was bringt. :/ ;)
Angesichts all des Mists, den es in der Welt so gibt, kann man sich diese Frage immer stellen, beantworten kann man sie wohl nicht. Es ist aber ganz sicher besser, es nicht einfach so stehen zu lassen, wenn gehetzt und gelogen wird, oder Hass verbreitet werden soll. Am besten, indem man die, die das tun, auf konkrete Punkte festnagelt und ihre Thesen hinterfragt. Wenn man eine Debatte um Lösungsvorschläge beginnt. Oder indem man es aufedeckt, wenn Dinge falsch dargestellt, aus dem Zusammenhang gerissen, oder einfach erlogen sind, so wie du das bei Shanias Moslemmachomänner-drängen-Frauen-raus Geschichte getan hast. :thumbup:

Gruß
McCoy
 
In meinem Umfeld gibt es einen alten Mann, der sein Leben lang gearbeitet und "eingezahlt" hat, dem nach einem Oberschenkelhalsbruch gerade mal 3 Wo Reha und 6x Physio verschrieben wurde. Er kommt nicht mehr wirklich auf die Füße, ist jetzt extrem eingeschränkt.
Da kann ich nur kotzen!!!!!!


...und die arme, alte...latürlich deutsche Rentnerin...die ihr Leben lang geschuftet hat und sich nun keinen Schal für den Winter kaufen kann...während diese Flüchtlinge da ( nur damit die teutsche Volksseele ma richtisch kocht) inDesignerklamotten rumläuft...und die armen, teutschen blonden, blauäugigen Kinder...die keine warme Mahlzeit erhalten (ok Muddi ist besoffen und kochen konnte sie noch nie...aber macht sich halt gut) während diese Asylanten kein Schweinefleisch als Nahrung akzeptieren...
...und wenn ich jetzt noch so ne richtig schmissige teutsche Schrift zur Verfügung hätte...oder gar mit rheinischem slang daraus ne youtubenummer machen würde...im Hintergrund vielleicht die Walkürenlala dröhnt...hach...da würde es doch richtig warm ums Herz...und diese Asylanten würden erzittern vor dem teutschen (Wein)geist...


Sage
 
Ich verstehe nicht, wieso dieser Mann kein Mitgefühl verdient hat und ebenso wenig, wie man dieses fehlende Mitgefühl noch gut finden kann!

Ich find es immer nur etwas befremdlich...daß man sich dieser armen Menschen nur dann erinnert...wenn man damit darauf hinweisen kann...daß das nur deshalb so ist...weil diese Asylanten das Geld...was doch diesem Manne eher zustünde????..in den schwarzen Arm geschoben kriegen...


Sage
 
Ich verstehe nicht, wieso dieser Mann kein Mitgefühl verdient hat und ebenso wenig, wie man dieses fehlende Mitgefühl noch gut finden kann!

Der Mann und jeder Mensch in solch einer Situation verdient Mitgefühl... in der Kritik aber steht die anvisierte Kausalkette- dass es ihm so gehe, weil Asylanten und Ausländer so teuer wären.... und überhaupt ein Argument wie man die auch noch durchfüttern/betreuen solle, wenn fürs eigene steuerzahlende Volk kein Geld mehr da sei. Zudem die Aufrechnung von dem Wert von Menschenleben.

Verständlich ist DAS zB. allerdings schon. ;)

Und Geld ist nun mal mehr als genug da. Weltweit ist Geld mehr als genug da.
 
Für 2015 wird mit 450.000 Asylanträgen gerechnet (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-07/asylbewerber-einwanderung-kosten-bundeslaender), wie stellst du dir da eine "psychologische Betreuung" vor? In welcher Sprache soll die sein, um wirklich effektiv für die Betroffenen sein zu können? Wo sollen die Psychologen mit derartigen fachlichen Sprachkenntnissen herkommen, und wer soll das bezahlen?
Stell dir einfach mal vor, dass eine Großstadt von jetzt auf gleich ohne Bezahlung kpl. psychologisch und medizinisch betreut werden muss ..... (Bochum z. B. hat NUR 360tsd Einwohner also noch 90.000 Menschen weniger)
In meinem Umfeld gibt es einen alten Mann, der sein Leben lang gearbeitet und "eingezahlt" hat, dem nach einem Oberschenkelhalsbruch gerade mal 3 Wo Reha und 6x Physio verschrieben wurde. Er kommt nicht mehr wirklich auf die Füße, ist jetzt extrem eingeschränkt.
Da kann ich nur kotzen!!!!!!

R.
Du willst doch nicht allen Ernstes, daß ich mir jetzt den Kopf unserer Politiker zerbreche - oder doch?
Ansätze hätte ich da schon.
Weißt Du eigentlich wieviel Geld unsere Politiker ausgeben, für unnützes "Zeugs"?
Oder wieviel Geld in die Forschung gesteckt wird - für unnützes Zeugs, wie z.B. Ufoabwehrblahblahblah?
Weißt Du wieviel Geld zur Verfügung stehen WÜRDE, wenn es gerecht verteilt WÄRE?
Aber selbst wenn "man" die Ärtze ohnen Grenzen, in die Lager lassen würde, die umsonst helfen möchten, jedoch nicht dürfen (wie ja aus Lucias Link hervorgeht), würde schon ein wenig geholfen....
DAS ist Politik, & darüber, Du magst mir verzeihen, rede ich hier NICHT.
.
 
Ach so, verstehe nun, wie ihr das meint.
Mein Ansatz ist so: Man kann das Leid des einen mit dem Leid des anderen nicht vergleichen. Für den, der dort liegt, fühlt sich das subjektiv nun mal ganz schlimm an.
Man sollte aber Leid nicht vor sich hertragen, um damit etwas zu bezwecken, das wäre Mißbrauch.
 

Amnesty zu Traiskirchen: "Fast alle Menschenrechtskonventionen verletzt"

Maria Sterkl14. August 2015, 11:51
667 Postings
Kranke bleiben unversorgt, Frauen müssen sich vor Männern nackt ausziehen, Minderjährige leben ohne Betreuungsperson – AI-Generalsekretär Patzelt ist "unfassbar zornig"
Wien/Traiskirchen – "Ich hätte so etwas in Österreich nicht für möglich gehalten", sagt "Amnesty International Österreich"-Generalsekretär Heinz Patzelt nach dem AI-Lokalaugenschein im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen vergangene Woche.

Kranke und Verletzte würden unversorgt bleiben, weil es viel zu wenige Ärzte vor Ort gebe. Frauen und Männer würden in den gemischten Duschen einer "unfreiwilligen Peepshow" ausgesetzt, weil man keine Duschvorhänge aufhänge. Menschen müssten oft ohne Essen auskommen, weil sie sich für ihre Registrierung stundenlang anstellen müssen und sich deswegen nicht in die – ebenfalls lange – Warteschlange für die zeitgleich stattfindende Essensausgabe einreihen könnten.

Allein in der Betreuungsstelle müssten 1.500 Asylsuchende im Freien schlafen, heißt es. Laut Inneministerium sind auch 449 unbegleitete Kinder und Jugendliche obdachlos.

Es gebe keinen ausreichenden Schutz für besonders hilfsbedürftige Gruppen wie Minderjährige ohne Eltern, Neugeborene, Schwangere, Kranke. "Österreich verletzt fast alle menschenrechtlichen Konventionen, die mir einfallen", so Patzelt. Was der Staat in Traiskirchen unternehme, komme einer erniedrigenden Behandlung gleich. "Es macht mich unfassbar zornig, was hier passiert", so der AI-Generalsekretär.

"Das ist Barbarei"
Dass die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) von Notstand spricht, sei "lächerlich": "Die Situation war monatelang vorhersehbar, sie hätte aufgefangen werden können", so Patzelt. Zwar sei der Andrang nach Europa tatsächlich groß, "aber das ist eine Managementaufgabe, die zu lösen ist, wenn man will".

Lagerleitung lehnt Gratis-Ärzte ab
Unerträglich sei, dass es zahlreiche Hilfsangebote von Privaten gebe, die abgewehrt würden. 20 Medizin-NGOs, darunter Ärzte ohne Grenzen, hätten sich bereit erklärt, gratis ärztliche Hilfe im Lager anzubieten – doch die Lagerleitung habe dies abgelehnt. "Sie haben gesagt, dafür ist ORS (privates Unternehmen, das vom Ministerium für den Lagerbetrieb engagiert wurde, Anm.) zuständig", sagte Daniela Pichler, Leiterin der AI-Untersuchungsmission in Traiskirchen. Beim Gespräch mit Beamten des Innenministeriums hätten diese den Amnesty-Vertretern "zumindest zugesagt, dass sie das Angebot der NGOs noch einmal überdenken wollen", so Pichler.

"Wenn Private anrufen und sagen, sie haben ein leerstehendes Haus anzubieten und man sagt ihnen: 'Ja wollen Sie sich das denn wirklich antun?', anstatt sich zu bedanken, dann ist das Barbarei", so Patzelt. Eine Traiskirchnerin, die Flüchtlingen ein Zelt durchs Zaungitter reichen wollte, damit sie nicht ohne Dach schlafen müssten, sei vom Sicherheitspersonal des Lagers weggeschickt und sogar mit Anzeige bedroht worden.

Nur drei Psychologen
Für mehrere Tausend Menschen stünden nur drei Psychologen zu Verfügung – viel zu wenig, "wenn man bedenkt was diese Menschen durchgemacht haben – viele lieben in ständiger Ungewisseheit, ob ihre Angehörigen noch am Leben sind", sagt Siroos Mirzaei, die für Amnesty die medizinische Versorgung in Traiskirchen untersucht hat.

Derzeit lebten 2.442 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre in der Betreuungsstelle, die überwiegende Mehrheit von ihnen ist ohne Eltern oder sonstige Angehörige geflüchtet. Besonders belastend sei für sie, dass niemand ihnen erkläre, wie es nun weitergehe, was sie zu erwarten hätten.

Alle unbegleiteten Jugendlichen würden ins Röntgen geschickt. um ihr Alter und damit ihren Schutzstandard festzustellen – für Minderjährige gelten höhere Standards. Die Röntgenmethode sei aber unzuverlässig, "Deutschland wendet sie aus diesem Grund nicht an", kritisiert der Nuklearmediziner. Und nicht nur das: "Die Methode kostet auch viel Geld – mehrere 100.000 Euro im Jahr."

Ob die Amnesty-Mission ein ungeschöntes Bild bekommen hat, sei zumindest aufgrund der Aussagen mancher Asylwerber in Zweifel zu ziehen, sagt Pichler: "Bewohner des Zentrums haben uns gesagt, dass die offiziellen Speisepläne, die uns ausgehändigt wurden, nicht stimmen", so Pichler. "Einer hat gesagt: So ein gutes Essen wie heute gab es hier noch nie, bitte kommt öfter". Andere Bewohner hätten berichtet, dass die WCs sonst in ein einem schlechteren Zustand seien als am Tag des Amnesty-Besuchs.

Trotzdem, so Mirzaei, habe man die Sanitäranlagen "in sehr schlechtem hygienischen Zustand" vorgefunden. Besonders problematisch sei, dass es keine Möglichkeit für Frauen gebe, getrennt von Männern zu duschen.

Kritik an Landesregierungen
Patzelt übt heftige Kritik an den Landesregierungen. "Der niederösterreichische Landeshauptmann rechnet Asylwerber in Traiskirchen zu seiner Quote dazu, obwohl er nichts für sie tut und sie in seinem Land dahinvegetieren", so Patzelt. "Wer sich mit Obdachlosen schmückt, trägt auch die Verantwortung für sie".

Warum die Versorgung der Bosnienflüchtlinge besser funktioniert habe als die heutige Flüchtlingsbetreuung? "Das waren Flüchtlinge aus einer Gegend, wo Herr und Frau Österreicher Jahr für Jahr gerne auf Urlaub fahren – wenn der Hafen in Dubrovnik, wo man Kaffee getrunken hat, beschossen wird, dann berührt uns das. Wenn die da unten aus dem Nahen Osten zu uns wollen, kennen wir kein Erbarmen – zumindest glaubt die Politik, dass es so ist."

Das Inneministerium reagierte am Freitag per Aussendung auf die Amnesty-Vorwürfe. Die Situation sei durch die "sprunghaft angestiegene Zahl an Asylsuchenden" entstanden, heißt es darin. Erneut verweist das Ministerium auf die Verweigerungshaltung der Länder und Gemeinden. Das geplante Durchgriffsrecht des Bundes bei der Schaffung von Quartieren werde die Situation verbessern. (Maria Sterkl, 14.8.2015)

Lesen Sie hier unseren heutigen Live-Ticker "Ein Tag in Traiskirchen"


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Viele lesen Links erst gar nicht, daher der Bericht direkt
http://derstandard.at/2000020722311/Amnesty-praesentiert-Bericht-ueber-Traiskirchen

Thx Lucia! :)
 
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