Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

eine göttliche Agenda.

Das ist der hohe Schwingungszustand
und er kommt nicht von ungefaehr
er faellt nicht vom Himmel

"Dein Reich Komme...." wenn wir es "wollen"
Wenn wir wie du schon sagtest "Gott an erster Stelle lieben"
wenn wir in dieser Liebe sind und so unser Haus vorbereiten
fuer den Vater.

Nur durch den Sohn kommen wir zum Vater :blume:
 
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Hi Plissken,

Ja, es könnte so einfach sein, wenn sich jeder dran halten würde.

Was nun aber wäre gemäss Gnosis zu tun, wenn dein eigentlich geliebter nächster deinen Gott hasst, dich für deine religiösen Gefühle lächerlich macht und deinen Ort der Andacht nicht nur rücksichtslos, sondern völlig absichtlich, zerstört?

Lieber Gruss und frohe Ostern

sadariel
Liebe Sadariel,

Wer Gott hasst, hat es nicht verdient, von der Gnade Gottes gesegnet zu werden. Dazu folgende Verse aus der Bibel:

"Er liebte den Fluch - der komme über ihn; er verschmähte den Segen - der bleibe ihm fern. Er zog den Fluch an wie ein Gewand; der dringe in seinen Leib wie Wasser und wie Öl in seine Knochen."
Psalm 109

"Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausstoßen und schmähen und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen." Lukas 6,22

Frohe und gesunde Ostern! Plissken

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In dieser Grafik wird die Kosmogonie der gnostischen Schrift Pistis Sophia dargestellt. Während die Kosmogonie im Apokryphon des Johannes vorwiegend auf die oberen Bereiche (Theogonie) eingeht, veranschaulicht diese auch die unteren Regionen, was für den Leser von praktischem Nutzen ist, weil der unmittelbarer Weg nach dem Tod verständlicher wird.

Worum geht es? Es geht hier um Licht. Das Licht fließt aus dem Reich des Unaussprechlichen bis in die entferntesten Regionen des Alls. Die unteren Bereiche sind von einer Anomalie betroffen. Durch den Fall der Sophia wurde das Licht nämlich fragmentiert und in Gräber aus Fleisch und Knochen, auch Menschen genannt, eingesperrt. Es kam zu einer Vermischung von Licht und Materie. Um die ursprüngliche Harmonie wiederherzustellen, soll das Licht aus der Mischung geborgen, gereinigt und in die Schatzkammer des Lichts gebracht werden.

In den unteren Bereichen wird das nicht gerettete Licht von den Archonten nach dem Tod aus der Seele entnommen und die Seele durch Reinkarnation wieder eingesperrt oder für eigene Zwecke verwendet. Die Paralemptoren unter der Leitung von Melchisedek tun jedoch dasselbe mit den Archonten. Diese werden von dem "Team" rund um Melchisedek bis auf den letzten Tropfen gereinigten Lichtes ausgequetscht und zunehmend entkräftet.

Der Heilsplan wurde durch Jesus möglich. Aus dem Reich des Unaussprechlichen stammend durchquerte er alle Regionen bis zu den Menschen. Hier offenbarte er die Wahrheit. Nach seinem Abschied aus dieser Welt stieg Jesus in unermesslicher Lichtfülle wieder auf und brachte alle Sphären der Archonten massiv durcheinander. Er rettete anschließend Pistis Sophia und bahnte den Weg zur Rettung der Seelen.

Wenn die bereits feststehende Zahl der zu errettenden Seelen (Kinder der Fülle) vollendet ist, wird die gesamte Region der Mischung aufgelöst und die Äußerste Finsternis die letzten Reste der Anomalie vernichten.

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Hallo @Plissken,

Da ich einer jener bin, die da unten unten in der Dunkelheit Deiner Grafik zu den Nicht-Wissenden gehöre, habe ich dazu ein paar Fragen:

1. Was muss ich mir hier in diesem Zusammenhang unter dem diffusen Begriff eines Äons vorstellen?

2. Woher wissen die da unten im Dunkel sitzenden Menschen, was da oben im Licht alles geschieht? Woher möchte zum Beispiel jemand wissen, was mit Jesus nach seiner Auferstehung geschah?

3. Woher möchte ein Mensch wissen, ob da ganz oben an der Spitze tatsächlich ein unaussprechlicher Gott in seinem Reich thront?

4. Ist dieser Unaussprechliche etwa der Vater und wo soll ich den anderen unaussprechlichen Gott aus dem Alten Testament ansiedeln?

5. So frage ich mich auch, auf welcher Position in dieser Grafik sich ein Gnostiker zu sehen glaubt?

Ich fürchte, dass bei manchen dieser Fragen, das Wissen an seine Grenzen stößt und letztlich nur noch das Glauben übrig bleibt.


Merlin
 
Wer sind diese Supermenschen, die den Nicht-Erleuchteten auf Erden helfen wollen? Es können nur Erleuchtete sein, aber diese Stufe hat außer Buddha selbst so gut wie niemand erreicht. Es ist daher nur Augenwischerei. Alle anderen werden sich brav ins Nichts auflösen. Ist das, was du willst? Selbst das Nirwana ist kein Honiglecken.

Nirwana – Das Nirwana ist für Buddhisten ein Zustand der Vollkommenheit, das Paradies. In ihm gibt es kein Gut
und kein Böse, keine Trauer, keine Wut, kein Leid, aber auch kein Glück und keine Liebe, die das Herz höher hüpfen lässt.

Ja, im Zen gibt es genauso wie im Mainstream-Buddhismus eine Reinkarnationslehre inklusive Kakerlake-Option.

Paul Williams (* 1950) ist vom Buddhismus zum Christentum konvertiert. Er war emeritierter Professor für indische und tibetische Philosophie an der Universität von Bristol, England. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 war er außerdem Direktor des Zentrums für buddhistische Studien der Universität und ehemaliger Präsident der britischen Vereinigung für buddhistische Studien, bevor er zum römischen Katholizismus konvertierte. Er ist jetzt ein bekennendes Laienmitglied des Dominikanerordens.
Hier kommentiert er seine Entscheidung, dem Buddhismus abzuschwören:

Williams: Im Zug einer wissenschaftlichen Arbeit verstand ich zum ersten Mal die Bedeutung der buddhistischen Standard-Behauptung, dass die wiedergeborene Person nicht dieselbe Person ist wie die verstorbene. Es heißt zwar, sie sei weder dieselbe noch eine andere, mir scheint aber, es muss eine andere sein. Selbst im höchst unwahrscheinlichen Fall, dass ich als Mensch wiedergeboren würde, wäre das nicht „ich". Die Identität der Person kann die Veränderungen, die mit einer Wiedergeburt einhergehen, vor allem die Veränderungen, die mit der radikalen Unterbrechung körperlicher Kontinuität einhergehen, nicht überleben. Einflussreiche buddhistische Gelehrte haben genau so argumentiert. Das ist auch ein Grund, warum Buddhisten die Wiedergeburt immer als etwas „Schreckliches" gedacht haben. Da wir in diesem Leben sicher nicht zur Erleuchtung gelangen, ist unser Tod das Ende. Insofern ist der Buddhismus hoffnungslos. Er gibt im Unterschied zum Christentum auch keine Hoffnung für unsere menschlichen Beziehungen, egal wie wesentlich sie sind, wie tief die Liebe ist.
hier habe ich noch einen interessanten Verweis dazu: https://www.diepresse.com/760700/paul-williams-der-buddhismus-ist-hoffnungslos
 
Hallo @Plissken,

Da ich einer jener bin, die da unten unten in der Dunkelheit Deiner Grafik zu den Nicht-Wissenden gehöre, habe ich dazu ein paar Fragen:

1. Was muss ich mir hier in diesem Zusammenhang unter dem diffusen Begriff eines Äons vorstellen?

2. Woher wissen die da unten im Dunkel sitzenden Menschen, was da oben im Licht alles geschieht? Woher möchte zum Beispiel jemand wissen, was mit Jesus nach seiner Auferstehung geschah?

3. Woher möchte ein Mensch wissen, ob da ganz oben an der Spitze tatsächlich ein unaussprechlicher Gott in seinem Reich thront?

4. Ist dieser Unaussprechliche etwa der Vater und wo soll ich den anderen unaussprechlichen Gott aus dem Alten Testament ansiedeln?

5. So frage ich mich auch, auf welcher Position in dieser Grafik sich ein Gnostiker zu sehen glaubt?

Ich fürchte, dass bei manchen dieser Fragen, das Wissen an seine Grenzen stößt und letztlich nur noch das Glauben übrig bleibt.


Merlin
Hallo Merlin,
Deine Fragen sind durchaus relevant. Ganz in der Dunkelheit bist du dann doch nicht begraben. ;)
Ich kann dir sonntagbedingt erst heute abend antworten.

Bis dahin, Frohe Ostern!
Plissken
 
Hallo @Plissken,

Da ich einer jener bin, die da unten unten in der Dunkelheit Deiner Grafik zu den Nicht-Wissenden gehöre, habe ich dazu ein paar Fragen:

1. Was muss ich mir hier in diesem Zusammenhang unter dem diffusen Begriff eines Äons vorstellen?

2. Woher wissen die da unten im Dunkel sitzenden Menschen, was da oben im Licht alles geschieht? Woher möchte zum Beispiel jemand wissen, was mit Jesus nach seiner Auferstehung geschah?

3. Woher möchte ein Mensch wissen, ob da ganz oben an der Spitze tatsächlich ein unaussprechlicher Gott in seinem Reich thront?

4. Ist dieser Unaussprechliche etwa der Vater und wo soll ich den anderen unaussprechlichen Gott aus dem Alten Testament ansiedeln?

5. So frage ich mich auch, auf welcher Position in dieser Grafik sich ein Gnostiker zu sehen glaubt?

Ich fürchte, dass bei manchen dieser Fragen, das Wissen an seine Grenzen stößt und letztlich nur noch das Glauben übrig bleibt.


Merlin
Zu 1. – Unter Äonen sind in der Gnosis Entitäten zu verstehen, die gleichzeitig ein unbegrenzter Ort, eine Seinsebene und eine übergöttliche Wesenheit sind. Die Äonen gehören zu einer übersinnlichen Welt. Sie sind immaterielle Wesen, hypostasierte (personifizierte) Ideen. Zusammen mit der Quelle, aus der sie stammen, bilden sie das Pleroma ("Region des Lichts"). Nach Valentinus brachte das Urwesen oder Bythos nach Zeitalter der Stille und Kontemplation durch einen Emanationsprozess die Äonen hervor. Diese existieren paarweise als androgyne Syzygien. Durch den Fall der Sophia kam es zu einer Trennung von Männlichkeit und Weiblichkeit (Sexualsystem), was nicht dem ursprünglichen Ideal entspricht.

Zu 2. – Die Menschen, die in der physischen Welt leben, können in der Tat nichts wissen darüber, was sich in den oberen Regionen abspielt, außer es wird ihnen von oben mitgeteilt (Offenbarung). Wer eine Offenbarung bekommen soll, liegt ausschließlich im Ermessen der Gottheit (Vater). Die wichtigste Offenbarung wurde den Menschen durch Jesus gebracht. Jesus brachte die Wahrheit in drei Stufen: 1. Stufe „typisch und mystisch“ – für die meisten Menschen verständlich und mit den Worten des Gesetzes assoziiert; 2. Stufe als „Parabeln und Enigmen“ –nur für die Apostel bis zu einem gewissen Grad; 3. Stufe „klar und direkt“ (die nackte Weisheit) – nur für die Apostel, aber diesmal im Klartext. Über diese Gespräche im Klartext, die Jesus mit seinen Aposteln führte, berichtet die Pistis Sophia.

Zu 3. – Es gibt viele Wege, um zu erfahren, dass "ganz oben an der Spitze tatsächlich ein unaussprechlicher Gott in seinem Reich thront", wie du es ausdrückst. Durch die platonische und neoplatonische Philosophie erfahren wir, dass es einen höchsten unaussprechlichen Gott und einen niederen Gott (Demiurgen) gibt. Durch Jesus, der über weite Strecken über den Vater sprach. Durch gnostische Schriften, die erkenntnisreich und überzeugend den Vater darstellen. Siehe dazu: Apokryphon des Johannes, Tractatus Tripartitus, Evangelium Veritatis, um nur einige zu nennen. Eine weitere sehr interessante vorgnostische Schrift ist die Corpus-Hermetikum-Sammlung, insbesondere das erste Buch "Poimandres".

Zu 4. – Jesus sagte: "niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will." (Matthäus 11,27). Mit anderen Worten: "Der Gott (Jahweh), den ihr geglaubt habt zu kennen, ist nicht der wahre Gott. Den wahren Gott kennen nur ich und diejenigen, denen es gegönnt wurde, diese Erkenntnis von mir zu empfangen. Für alle anderen ist der wahre Gott ein fremder Gott." Das ist übrigens nur ein Beispiel für die wahre esoterische Bedeutung der Worte Jesu, die man erst durch einen bestimmten Code "entziffern" kann.

Dass der Vater nichts mit Jahweh zu tun hat, wusste bereits Marcion im 1. Jhd. Dazu kann man seine Antithesen lesen. Demnach ist Jahweh ein Pseudogott. Er herrscht über die Region der Mischung und glaubt, der einzige Gott zu sein, weil er den fremden Gott nicht kennt. Wie ein Handschuh nicht die Handbewegung bestimmt, sondern die Hand, ist Jahweh jedoch nur ein ahnungsloses Instrument der göttlichen Vorsehung des Vaters. Er befindet sich daher im 13. Äon, dem Ort der Gerechtigkeit (Mosaische Gesetze, Zehn Gebote), und ist gleichfalls erlösungsbedürftig wie die Menschen.

Zu 5. – Pneumatiker/Gnostiker (geistig orientierte Menschen), Psychiker (mental orientierte Menschen) und Hyliker (materiell orientierte Menschen) befinden sich mit ihrem Körper im selben Ort: dieser Welt. Nach dem Tod verändert sich die Lage jedes einzelnen von ihnen aber dramatisch. Während die Seele von Psychikern und Hylikern durch die Diener der Archonten ergriffen, gereinigt und für unzählige Zyklen wieder inkarniert wird, sieht sich die Seele des Pneumatikers von speziellen Wesen aufgenommen, die Paralemptoren heißen. Ihr Anführer ist Melchisedek. Die Paralemptoren bringen die Seelen an den Archonten vorbei in den 13. Äon. Dort werden sie gereinigt und mehrere Male getauft, bis sie dessen würdig sind, vor der Lichtjungfrau zu erscheinen. Diese beurteilt ihren Reinigungsgrad und bestimmt die weitere Vorgangsweise. Alle erretteten Seelen werden im 13. Äon angesammelt, bis sie für das Sakrament des Brautgemachs bereit sind, wo sie mit ihren Partnern gepaart werden. Anschließend steigen sie auf und gelangen sie in die Schatzkammer des Lichtes, wo ewige Ruhe und Seligkeit auf sie wartet.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Durch die platonische und neoplatonische Philosophie erfahren wir, dass es einen höchsten unaussprechlichen Gott und einen niederen Gott (Demiurgen) gibt.
Das bedeutet im Klartext, dass diese Offenbarungen, wie auch alle andere ihren Ursprung in der menschlichen Gedankenwelt zu suchen ist. Platons Gedanke von der Seele Logistikón lässt grüßen.

Die Rede von dem übermächtigen Gottvater und dem Demiurgen Jahwe erinnert mich an meine Kindheit, in denen sich die Jungs auf der Straße darüber stritten, wer wohl den stärkeren Vater oder Bruder hätte. Im Prinzip hat sich auf diese Weise der Monotheismus schon längst wieder von selbst aufgelöst.

Jetzt müsste man nur noch so tolerant sein, auch die Götter der Andersgläubigen zu akzeptieren. Ich glaube nicht, dass die Juden, Christen und Muslime und eine Reihe andere Religionen diese Vorstellungen von einem ultimativen Über-Gott der Gnostiker teilen. Witzig finde ich, dass man auch bei den Gnostikern von einem unaussprechlichen Gott redet. Wie war das doch gleich bei den Juden?

Wenn ich mir dann noch Deine Gedanken über die Menschen und ihre Seele nachdenke, verliert man wirklich die Lust zum Sterben. Ich möchte mir am Ende nicht vorstellen, wie meine Seele noch über weitere Äonen unzählige Male ausgelutscht und zur weiteren Verwendung weggesperrt wird. Irgendwie finde ich diesen Gedanken trost- und hoffnungslos. Aber gut, wer’s mag, soll meinetwegen daran glauben.


Merlin
 
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