Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

lieber Merlin

danke fuer deine Antwort
also glaubst du dass Glaube ueberdacht werden sollte?
Liebe Seal,

sollte ich zum Beispiel bei dem Thema von der Botschaft eines fremden Gottes nicht darüber nachdenken, ob eine solche Botschaft meine Seele berühren und bewegen könnte? Es kann von mir doch nur das ausgehen, von dem ich auch erfüllt bin. Also stellt sich mir die Frage, möchte ich von einem fremden Gott erfüllt sein?

Über den Glauben nachzudenken, bedeutet auch über sich selbst nachzudenken. Ich musste in meinem Leben oft manches revidieren, was ich mir selbst eingeredet oder aufgeschwatzt wurde. Dinge, die sich mit meinem Wesen eigentlich nicht vereinbaren ließen. Ja und auch das Leben verdrängt manches über die Jahre – oder nicht? Es ist nicht immer einfach, sich selbst treu zu bleiben. :unsure:



Merlin
 
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Da habe ich hier im Forum aber schon ganz andere Erfahrung gesammelt. Die sich hier zu den Gnostikern zählen, reden zwar viel von der Freiheit der Gedanken, aber in der Praxis nur so lange, wie sie auf ihrer Linie bleiben.

Ich denke, dass hier zum Gnostizismus eine Menge Dogmen aufgestapelt werden. Da wäre zum Beispiel das Dogma von einem unumstößlichen Gottvater, der noch über dem etwas fragwürdigen Schöpfergott steht. Da unterscheiden sich die gnostischen Strömungen also wenig vom Christentum mit ihrem übermächtigen Gott.

Der Vers 2. Moses 20[3] „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben ...“, passt also wie ein Deckel auf beide Töpfe.

Was ich befremdlich finde, ist der elitäre Anspruch auf die Wahrheit – welche andere Wahrheit sollte da noch ihren eigenen Platz finden?

Merlin
Es freut mich, dass du in @Seal144 eine angenehme Ansprechpartnerin gefunden hast. Ich bin aber nicht da, um ein angenehmer Ansprechpartner für dich zu sein, sondern, um meine Meinung direkt und ohne Zuckerguss kundzutun. Wenn du anderer Meinung bist, kann ich verstehen. Ich werde meine Meinung deswegen aber nicht revidieren, ausser du bringst gute Argumente, die mich dazu bringen, meine Meinung zu überdenken.

Du sprichst mir also deswegen die Berechtigung ab, über Freiheit schreiben zu dürfen, weil ich auf die Forumregeln bestehe. Freiheit basiert nun mal auf Regeln, sonst ist das keine Freiheit mehr, sondern Anarchie. Zu den Dogmen: Ich habe nie Wörter wie "unumstößlich" oder "Gottvater" verwendet.

Gott ist für mich sowie für Gnostiker und für viele Christen nun mal unveränderlich, sonst wäre er kein Gott. Kannst du dir einen Gott vorstellen, dass seine Meinung oder sich selbst immer wieder ändert? Ich nicht. Das ist aber kein Dogma, an das man sich verkrampft halten muss, um Gnostiker zu sein. Für einen Gnostiker ist die Unveränderlichkeit Gottes einfach logisch oder zumindest durchaus plausibel. Wer nicht daran glaubt, muss nicht beim Hotel "Ewiges Höllenfeuer" einchecken.

"Gottvater": der Ausdruck ist potthässlich und klingt wie der Mafiafilm "The Godfather" mit Marlon Brando und Al Pacino. Jesus sagte: Vater. Das ist Gott für mich auch: der Vater.

Wenn du in der Frage der Definition Gottes keinen Unterschied zwischen Gnostizismus und Christentum siehst, widersprichst du dich mit deinen eigenen Wörtern, denn du schreibst, dass der "unumstößliche Gottvater" über dem Schöpfergott steht, während genau diese Aussage für rechtgläubige Christen einfach häretisch ist.

Was ich aber noch immer nicht recht begreife, ist warum du ständig von Gott redest, wenn du nicht an Gott glaubst. Du bist nun mal Atheist, glaubst nicht an Jesus Christus als der Sohn Gottes, redest aber ständig über Bibel, Gott und Jesus. Hast du vielleicht als Kind den Film "Die zehn Gebote" mit Charlton Heston gesehen und warst du so begeistert, dass du heute noch in biblischen Erinnerungen schwelgst? Who knows ...
 
Das waren Zeiten! Mose sprach mit einem über Blitz und Donner gebietenden Gott. Dazu ein böser, aber charmanter Pharao, und die Rotesmeerkulisse. :D

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Lieber Plissken!

"Gottvater": der Ausdruck ist potthässlich und klingt wie der Mafiafilm "The Godfather" mit Marlon Brando und Al Pacino. Jesus sagte: Vater. Das ist Gott für mich auch: der Vater.

Ist das denn jetzt die Art der sachlichen Diskussion, die Du wünschst?

Was ich aber noch immer nicht recht begreife, ist warum du ständig von Gott redest, wenn du nicht an Gott glaubst. Du bist nun mal Atheist, glaubst nicht an Jesus Christus als der Sohn Gottes, redest aber ständig über Bibel, Gott und Jesus. Hast du vielleicht als Kind den Film "Die zehn Gebote" mit Charlton Heston gesehen und warst du so begeistert, dass du heute noch in biblischen Erinnerungen schwelgst? Who knows ...

Wenn jemand mit Dir so umgeht, wie Du hier mit @DruideMerlin , würdest Du das als persönlich bezeichnen?

Alles, was von einer sachlichen Diskussion über das Thema ablenkt, ist destruktiv.

Bist Du Dir sicher?
 
Pistis Sophia

Im gnostischen Mythos spielt das Thema des Lichtes, das den Reichtum des Lichtes aus den Augen verliert und sich im Chaos verirrt, eine zentrale Rolle. Das göttliche Licht stammt von den unergründlichen Tiefen eines für uns Menschen fremden Gottes und manifestiert sich durch unzählige Emanationen verschiedener Dichte aus. Je weiter sich die Lichtemanationen von der Quelle entfernen, umso größer ist die Gefahr einer Verselbstständigung und womöglich einer Trennung.

Der Mythos der Sophia soll daran erinnern, dass die Weisheit ihr Licht verlieren könnte, wenn sie sich zu weit von der Quelle entfernt und ihre Erkenntnisse nicht mit einer höheren sinngebenden Matrix verbindet. Das sich überschätzende Licht [Hybris = Verkennen der Realität] endet in diesem Fall im Finstern und das aufgefundene Dunkel wird paradoxerweise bedeutungsvoller als das Licht.

Die Verdunkelung des Daseins geht dann unausweichlich mit dem Aufsteigen abgründiger Schatten, die der Seele ihrer Lichtes berauben und diese schließlich entkräften.

Wahre Weisheit kann nur Weisheit (Sophia) sein, die mit dem Glauben (Pistis) an die Quelle der Weisheit selbst verbunden ist. Denn "Weisheit steigt nicht mit dem Springbrunnen des Intellekts hervor, sie ruht im Grundwasser der Seele." (Carl Zuckmayer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das göttliche Licht stammt von den unergründlichen Tiefen eines für uns Menschen fremden Gottes und manifestiert sich durch unzählige Emanationen verschiedener Dichte aus. Je weiter sich die Lichtemanationen von der Quelle entfernen, umso größer ist die Gefahr einer Verselbstständigung und womöglich einer Trennung.
Ist es nicht so, dass ein Lichtstrahl seine Wärme verliert, je weiter er sich von seiner Quelle entfernt. Am Ende strahlt er dann also nur noch eine Helligkeit ohne Wärme aus.

Von den Photonen weis ich, dass sie eigentlich eine unendliche Lebensdauer haben, aber gerade durch die Absorption in den Übergängen lauert für sie der Tod.

Ich denke, dass auch die Parabel vom Licht mit diesen Gegebenheiten verbunden ist. Es stellt sich dann halt die Frage, in welches Licht man sich stellen möchte. Soll es ein Licht sein, das meinen Geist erfüllt oder ein Licht, das meine Seele wärmen soll?


Merlin
 
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Ist es nicht so, dass ein Lichtstrahl seine Wärme verliert, je weiter er sich von seiner Quelle entfernt

es nimmt vor allem die lichtintensität selber im quadrat der entfernung ab
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https://blog.elixxier.com/kapitel-6...um-quadrat-die-blende-und-das-abstandsgesetz/
 
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