Liebe Lalded,
aus deinen Zeilen schwingt eine romantische Einstellung herüber. Wenn wir aber die Romantik beiseite lassen und mit dem Verstand (
Nous) denken, ergibt sich ein anderes Bild, und zwar: Spazierengehen, Blumen pflücken (sollte man eigentlich nicht tun, wenn man Blumen liebt

) und jemanden anlächeln ist zwar nett, aber
ändert nichts an der existentiellen Lage des Menschen, wie ich oben beschrieben habe.
Ok - dann das Gegenteil: Hasspostings. Sie sind sowohl ein Ausdruck von Prozessen, als auch der Anstoss für Weitere. Ich wollte nur ausdrücken, dass schon das Kleinste etwas anstösst. Das muss nichts Grundlegendes sein, erst einmal - kann aber zu Grundlegendem werden. Wenn man in Prozessen denkt. Wenn man statisch denkt, dann nicht.
Der Mensch tut viele Dinge ungerne. Wo er kann, versucht er das Beste daraus zu machen und eine nette Seite darin zu finden. Im Grunde aber ist er dazu verurteilt, die nächsten Jahre in diesem physischen Körper und in dieser physischen Welt zu verbringen. Du hast selbst geschrieben, dass unser größtes Problem darin besteht, dass wir uns mit unserem Körper identifizieren. Wenn wir aber nicht unser Körper sind, müssen wir zugeben, dass dieses physische Leben unserem wahren geistigen Ich feindlich gegenübersteht.
Ich pflücke auch keine Blumen mehr - habe sie früher aber durchaus sogar mit der Wurzel ausgerissen - Veränderung von einem Prozess!. Grundlegend (für die Pflanze und ihr Umfeldm z. B. die Tierlein die unter der Pflanze im Dunkel leben, sich jetzt mit Licht abfinden und darauf reagieren müssen).
Im Dualen Denken stimmt, was Du schreibst: dieses physische Leben steht dem geistigen Ich feindlich gegenüber.
Im prozesshaften Denken stimmt es nicht.
Ich bin der Überzeugung, dass das physische Leben (mein Körper) durch die geistigen Prozesse verändert werden kann, das Geistige hat Einfluss auf das Materielle (und umgekehrt). Und dass die "innere Sonne" (so nenne ich das - hab noch kein anderes Wort für diese Erfahrung) durchlichten kann, was "schwer" ist, an die Schwerkraft (das Karma im übertragenen Sinn) gebunden ist.
Die Physis ist dabei weniger wichtig, als Ängste, Zorn, Leiden, dunkle Gedanken......das meine ich mit: die innere Sonne kann das durchlichten.
Mir geht es darum, ans Licht zu heben, was im Dunkel ist - und es so zu verwandeln......
Das ist einfach ein ganz anderer Ansatz als Deiner.
Beide sind in sich perfekt.
Und - vielleicht sind sogar beide gleichzeitig"wahr", auch, wenn sie sich auszuschliessen scheinen......
.......Das ist das Problem: wir kommen geistig nicht voran, wie es bei einem echten Prozess im Sinne von „procedere“ anzunehmen wäre.
Nun ja - mit einem schwerbeladenen Rucksack kommt man nicht leicht voran. Das ist halt so. Nun kann ich
entweder den Rucksack abwerfen und ohne ihn weiter gehen,
das Innere des Rucksackes erkunden, was ich davon brauche, und den Rest wegwerfen,
oder sogar im Inneren des Rucksackes etwas entdecken, was ich gerne an einen anderen "Ort" transportieren möchte, weil es anderen dort nützlich sein könnte oderoderoder....
Meine Entscheidung. (M)Ein Prozess.