Das ist schon richtig, aber es geht im Sozialverhalten um Rollenlernen. Ich bin kein Freund von Gendergleichmacherei, daher würde ich noch vermuten, daß Männer andere Rollen einnehmen als Frauen, weil sie Männer sind. Und nicht nur, weil zufälligerweise mal ein Patriarchat herrschte. Und diese natürliche "Andersartigkeit" eines männlichen Wesens sollte das Kind doch kennenlernen können. Man sieht es doch auch bei Katzen und Katern: zwei Welten. Ich vermute es dürfte auch bei anderen Tieren so sein.
Ich sehe es genau wie du - jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, so viel wie möglich kennenzulernen.
Wenn ich mir aber das "Standard-Rollenmodell" ein oder zwei Generationen zuvor anschaue (was hier großen Raum für Argumente einzunehmen scheint), dann bin ich gar nicht überzeugt, ob das wirklich so gut war.
Männer, die "immer" arbeiten gingen (alternativ gab es noch den "Hobbykeller", die Eckkneipe oder/ und den 20.15 Krimi) und sich in der Regel gar nicht um ihre Kinder kümmerten (außer das Auto beim unvermeidbaren Sonntagsausflug zu fahren), weil sich das nicht gehörte; Frauen die nicht arbeiten gingen (außer die ganz armen oder die "Erfolgsemanzen"), sobald sie verheiratet waren und sich dann eh ausschließlich um ihre Kinder kümmerten ... .
Noch in meiner Kindheit hieß es teilweise, dass Mädchen ja kein Abitur brauchen würde, da sie sowieso heiraten (deshalb wurden meine besten Freundinnen auf andere Schulen geschickt als ich, trotz ähnlicher Noten).
Auch war es absolut undenkbar, dass eine Frau Bundeskanzlerin wäre oder es einmal einen dunkelhäutigen amerikanischen Präsidenten geben würde ( ... ich kann mich noch gut erinnern) usw. .
Das sind sicherlich typische Klischees und Informationen aus meinem Umfeld - es gibt natürlich auch andere aus dieser Zeit!
Heute hat sich das glückerweise sehr verändert (weitgehend, sicher nicht überall in D oder Ö), genauso wie sich die Rollenbilder verändert haben und es bewegt sich immer weiter in Richtungen, die heute nur vage abzusehen sind (die aber sicherlich nicht schlechter sind, als das, was mal war).
Ich kann mir so recht keine typischen "Rollen" für Männer und Frauen vorstellen ....
Was meinst du mit "Andersartigkeit" konkret?