Glaube und Religion sind Realitätsflucht

Aber Eitelkeit hat durchaus auch einen Sinn. So bleiben nach vorübergehender Menschwerdung durch eitle Selektion nur noch jene übrig, die es verdient haben, gehörig eins aufs Dach zu kriegen...jetzt macht auch der Blitz einen Sinn.

Danke liebe Eva r2o3a5x04ge.gif
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Ja wäre dann etwas Schreckliches sinnvoller als nichts?
...und es kommt auch immer auf ein vernünftiges Verhältnis an, dass es nicht in die eine Richtung ausbordet:
Ist es zB sinnvoll, wenn sich auf der einen Seite jemand eine Haarverlängerung kauft, sich nun auch noch Männer zu schminken beginnen, während auf der anderen Seite mit dem selben Geld ein unschuldiges Kind vor dem verhungern bewahrt werden kann, geholfen werden kann, eine soziale Struktur zu schaffen, die eine stabile gesunde und eigenständige Bevölkerung ermöglicht?

Ja, wir leben in eienr pervertierten Gesellschaft, das ist zweifellos wahr.
 
Für mich nicht...um Himmels Willen nur das nicht... einmal diesen Wahnsinn durchleben zu müssen reicht mir vollends.
Es ist für mich auch ein Indiz für die unstillbare Gier der Menschen nach mehr.
Ich habe es aus den Kontext gezogen u. die Beiträge nicht zurückverfolgt. Es ist verlockend, an Wiedergeburt u. Karma zu glauben. Immer eine neue Chance vollkommen zu werden, ohne Last des vorherigen Lebens, wenn das Karma gut war als Mensch u. nicht als Ameise u. vor allem in einem Teil der Welt, in dem Friede u. Wohlstand herrscht. Viele Menschen wünschen sich diese Wohlfühloasen u. verspüren im Grunde ihres Herzen gar nicht den Wunsch auf endgültige Erlösung u. Aufstieg in Gottes Reich od. ins Nirwana.
Auch wird dadurch Verantwortung abgegeben. Was kümmert einen jetzt der Umweltschutz (weil man mit anderen Dingen, Konsum vor allem beschäftigt ist), wenn man ja im nächsten Leben alles besser machen kann. Diese Zeitschleifen hindern den Menschen schlussendlich am verantwortlichem Handeln.

In dem Sinne ist es sogar besser an gar nix Höheres zu glauben u. sich stattessen aus seinem Gewissen heraus für Mensch u. Umwelt einzusetzen.

Aber immerhin ist diese mentale Raum- und Zeiterweiterung besser, als zB zu glauben, die Menschheit könne eines Tages andere Planeten erschliessen, wodurch der ernsthafte Schutz unseres (meiner Meinung nach) für immer einzigen Lebensraums vernachlässigt wird....gleiches passiert aber auch bei mentaler Raum-Zeiterweiterung. Deshalb habe ich dafür nicht nur kein Verständnis, sondern bin strikte dagegen.

Die christliche Religion hat sich seit der Reformation vor 500 Jahren sehr stark in Richtung Geisteswissenschaften entwickelt. Das Bildungsbürgertum entstand, im 18. Jh. traten Philosophen wie J.G. Fichte od. I. Kant auf den Plan u. unsere Umwelt, die Natur, wurde vernachlässigt zu Gunsten einer gesellschaftlichen u. individuellen Aufklärung u. Erleuchtung.

Was kümmert uns der Raubbau an der Natur, wenn wir sowieso zum Himmel streben?
Es hat verhängnisvolle Auswirkungen, wenn Theologie u. Kirche angesichts dieser Realität beharrlich schweigt, als wäre sie sozusagen nicht vorhanden, als würde das Leben des Glaubens davon nicht tangiert.

Es gibt aber in den christlichen Glaubensausrichtungen durchaus Strömungen, die sich für Natur u. Umwelt einsetzen u. das nicht nur seit heute u. gestern. Mystiker wie Franz von Assisi, Hildegard von Bingen sind vielen zumindest ein Begriff.

Anselm Grün (zeitgenössisch, katholisch, Autor spiritueller Bücher) sagt bspw.:

"Wir haben Verantwortung für diese Welt. Wir dürfen sie nicht ausbeuten, sondern sollen sie so hegen und pflegen, dass auch die nachkommenden Geschlechter noch gut darin wohnen können."
Martin Luther (lange tot, evangelisch, Autor der 1. dt. Bibelübersetzung) sagte anscheinend (nicht zu 100% belegt):

"Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."

Das sind klare Ansagen, sich nicht aus der Verantwortung ziehen zu dürfen, selbst wenn man auf den Aufstieg in den Himmel hofft.

Die Bibel spricht davon, dass es einen neuen Himmel u. eine neue Erde (zumindest im übertragenen Sinn) geben wird u. auch, dass Gott die verderben wird, die die Erde verderben (moralisch-ethisch als auch die Natur zerstörend).
Nun lese ich z.Z. Teile der gnostischen Schriften. Da habe ich bis jetzt noch nix über eine neue Erde gefunden, das Ziel ist, zum Ur-Gott zurückzukehren, ins Licht, raus aus dem Gefängnis der Materie.

Ich denke für meinen Teil, dass solange wir hier sind, wir unser möglichstes tun sollten dass unser Planet nicht "verdirbt", selbst wenn wir nicht von dieser Welt sein sollten.
 
...selbst wenn wir nicht von dieser Welt sein sollten.
Danke. Alles super geschrieben Respekt!
Entspricht alles meinen Gedanken, ich fühle mich von Dir richtig verstanden, es kommt mir vor, als ob ich es selber geschrieben hätte, allerdings ergänzt mit einigem Fachwissen, das ich selbst nicht habe.
Dieser letzte Satzteil bringt mich aber aus dem mir gewohnten Konzept.
Ich sehe uns nicht als "Auserirdische" die auf der Erde nur eine Zwischenstation haben, ich betrachte unsere Erde als unser Ein und Alles. Alles andere bringt uns davon ab, den wahren Wert der Erde zu erkennen und sie entsprechend gebührend zu behandeln, so wie Du es im vorangehenden Text und ich eingangs beschrieben haben.
Alles da draussen ist entweder als wertlos oder als irrelevant zu betrachten, selbst wenn es da draussen etwas geben sollte....um den oben zitierten Text jetzt mal auf meine Art auszudrücken.
Keine Energie damit zu verschwenden Luftschlösser zu bauen, sondern nur treue, bedingungslose Erdverbundenheit zu empfinden und dieser gerecht zu werden finde ich sehr wichtig.
 
Danke. Alles super geschrieben Respekt!
Entspricht alles meinen Gedanken, ich fühle mich von Dir richtig verstanden, es kommt mir vor, als ob ich es selber geschrieben hätte, allerdings ergänzt mit einigem Fachwissen, das ich selbst nicht habe.
Dieser letzte Satzteil bringt mich aber aus dem mir gewohnten Konzept.
Ich sehe uns nicht als "Auserirdische" die auf der Erde nur eine Zwischenstation haben, ich betrachte unsere Erde als unser Ein und Alles. Alles andere bringt uns davon ab, den wahren Wert der Erde zu erkennen und sie entsprechend gebührend zu behandeln, so wie Du es im vorangehenden Text und ich eingangs beschrieben haben.
Alles da draussen ist entweder als wertlos oder als irrelevant zu betrachten, selbst wenn es da draussen etwas geben sollte....um den oben zitierten Text jetzt mal auf meine Art auszudrücken.
Keine Energie damit zu verschwenden Luftschlösser zu bauen, sondern nur treue, bedingungslose Erdverbundenheit zu empfinden und dieser gerecht zu werden finde ich sehr wichtig.
Danke für das Kompliment, ich gehe davon aus, dass du es nicht ironisch meinst, denn ich kann nur so weit erklären, wie es mein persönliches Verständnis zulässt.

selbst wenn wir nicht von dieser Welt sein sollten.
Ich schreibe "wenn", denn es ist durchaus möglich, dass die Seele zwar ein Funken Gottes ist, jedoch erst bei unserer Geburt auf Erden entstanden ist. Wir wären demnach integraler Teil dieser Welt u. "aufsteigen" nur durch die Gnade Gottes möglich u. nicht, weil wir ein Anrecht darauf hätten.

A propos Luftschlösser:
Ich habe dazu auch das entsprechende Gegenstück: eine Sandburg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das Kompliment, ich gehe davon aus, dass du es nicht ironisch meinst, denn ich kann nur so weit erklären, wie es mein persönliches Verständnis zulässt.
Menschen die nicht so protzig überheblich daher kommen mag ich wirlich sehr, besonders wenn für ihre zurückhaltend bescheidene Art ansich kein Grund besteht, ausser eben angenehm sein zu wollen ;)
Wir wären demnach integraler Teil dieser Welt u. "aufsteigen" nur durch die Gnade Gottes möglich u. nicht, weil wir ein Anrecht darauf hätten.
Ein Aufstieg ist für mich nur möglich, wenn die Menschen es schaffen für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit auf dieser Erde zu sorgen.
Bisher finde ich dass die paar Freudelis das grosse Elend nicht im Geringsten aufwiegen oder rechtfertigen...wenn es so wie in der Vergangenheit weiter geht, wo zwar einzelne friedliche Inseln noch bestehen konnten, sich aber zusehens das Starke böse durchsetzt, wäre mir ein Ende mit Schrecken lieber, als Schrecken ohne Ende.
Ich frage mich wirklich, ob Gott das gnädigerweise auch so sieht und sich daher zurückzieht, ausser dort wo es Menschen gibt, die nicht dazu beitragen, das Ende hinauszuzögert. Dort trägt er dazu bei, dass sich jene wohl fühlen, um die Bilanz die am Ende von ihm gezogen werden kann zu verbessern, zu Gunsten der Freude die auf der Erde empfunden wurde.
Es kann ja auch sein, dass Gott mit uns als Ganzes entstanden und gewachsen ist, sich aber manche seiner "Körperteile" verselbständigen, sozusagen krank sind, er sich um Schadensbegrenzung bemüht, sich aber heute mit der weltumspannenden Seuche der Zuvielisation keine Körperteile mehr wirklich dauerhaft schützen lassen.
A propos Luftschlösser:
Ich habe dazu auch das entsprechende Gegenstück: eine Sandburg.
Theoretisch war ja jedes Sankorn schon alles, Teil eines Dinosauriers, Teil eines Menschen, Teil einer Maschine...unendliche Zeit in der die Materie schon umgewälzt wird, müsste ja alles schon möglich gemacht haben. Sand ist also nicht wertlos.
Übrigens hast Du gewusst, dass die Strände am schwinden sind, nicht vorallem wegen des steigenden Meeresspiegels, sondern weil am Meeresgrund massiv Sand für Beton abgebaut wird?! Wüstensand geht wegen der abgerundeten Form nicht, was aber gehen würde um Sand in Beton zu ersetzen sind Hanffasern und Hanfspreu. Das macht den Beton leichter, fester und thermisch besser isolierend. Das Beste ist aber, dass so das Klimagas CO2 im Beton gebunden wird...den Stränden hilfts somit doppelt.
Leider wurde aber Hanf verteufelt...Gott will reine drogenfreie Menschen...so sagen viele Gläubige...die Parteien mit C wehren sich mit Händen und Füssen dagegen, dass diese wertvolle Pflanze komplett freigesprochen wird und uneingeschränkt wachsen darf, was aber nötig wäre, wenn sie das Rohstoffvolumen erbringen können soll. Auch ist der Eurohanf wegen des geringen thc-Gehalts dazu nicht im Stande, weil sich die Pflanze mit thc vor Schädlingen schützt und nur dann chemiefrei und richtig kräftig wachsen kann. Eurohanf sind dünne Spränzel im Vergleich zu den "Bäumen" die bei mir im Garten in einem Sommer heranwuchsen...oh sorry...ich bin wieder am umfunktionieren...wie du so schön sagst, aber eigentlich knüpfte ich bei der alles entscheidenden Nachhaltigkeit (nebst Gerechtigkeit) die ich anfangs erwähnte an...
 
Gott ist ein Irrweg wie die Religionen. Aber es dauert halt sehr lange bis Gott verworfen wird und an seine Stelle das Erwachen tritt.
 
Er ist der Hirte, der dich wieder aus deiner selbst erwählten Wüste heraus führen könnte...
Gott ist ein Irrweg wie die Religionen. Aber es dauert halt sehr lange bis Gott verworfen wird und an seine Stelle das Erwachen tritt.

Kann es sein, dass "Gott" sich dem einen als Hirte zeigt und dem anderen als Illusion - weil der eine auf dem einen und der andere auf dem anderen Weg besser zum Ziel kommt? Wobei nicht klar ist, ob die Ziele verschiedene sind oder dieselben, letztlich.....
 
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Kann es sein, dass "Gott" sich dem einen als Hirte zeigt und dem anderen als Illusion - weil der eine auf dem einen und der andere auf dem anderen Weg besser zum Ziel kommt? Wobei nicht klar ist, ob die Ziele verschiedene sind oder dieselben, letztlich.....

Nicht von Gott, sondern von Satan werden Illusionen geschaffen.

Gott ist das Leben. Und das Leben ist nun mal die Realität, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Dass Gott eine unumstößliche Realität ist, lässt sich zum Beispiel hier im Forum schon ganz wunderbar daran erkennen, wie viele Menschen mit lauter Stimme behaupten, mit Gott nichts am Hut zu haben und doch sind sie tagtäglich die Ersten, die in Gott/Religion Threads aufschlagen und sich daran reiben...wäre er aber tatsächlich nicht existent für sie, so würde es sie einfach kalt lassen und es würde sie nicht in den Fingern jucken...

Dass die Realität nicht immer einfach zu ertragen ist, ist nur allzu menschlich und einer der "einfachsten" Wege aus diesem Dilemma ist nun mal die Flucht in Illusionen, ein praktisches Werkzeug also, mit dem Satan hilfsbedürftige menschliche Seelen auf recht einfache Weise klein und gefangen hält.

Das Leben annehmen, wiederum, bedeutet immer auch Konfrontation mit dem Leben. Nicht immer einfach, aber durch und durch lohnenswert um ein wahrhaft befreites und erfülltes Leben führen zu können.
Wer gläubigen Christen also vorwirft, dass sie sich in Illusionen flüchten würden, hat nicht einen Hauch davon verstanden, was Christ sein wirklich bedeutet.
 
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