denkst du.
und das ist der Punkt, du glaubst an das was du denkst. So entsteht dein Leid.
und du kannst damit nicht aufhören.
probier mal
Leid entsteht durch Denken? Also wenn ich mir gedankenlos mit dem Hammer auf den Finger haue, tut's mir nicht weh? Ich leide dann nicht?
Wenn man das Denken aufgibt, gibt es auch kein Leid?
Woraf begründet sich diese Aussage? Weil es andere behaupten? Vielleicht irren sich die ja auch? Oder wurden fehlinterpretiert? Was dann? Dann läufst du dein ganzes Leben lang einer Schimäre nach...
...und die einzige Möglicheit, das zu erkennen, wäre, es zwar nicht nur, aber eben auch geistig und kritisch zu überprüfen, also durch Denken und Vergleichen, Wahrnehmen, Erkennen, Abstimmen mit der Relität, dem was eben sonst noch so da ist, rund um einen selbst. Auch der Verstand ist ein Werkzeug, sonst hätten wir es ja wohl nicht.
Vielleicht ist die Sehnsucht nach Leidfreiheit ja selbst eine Art notorischer Zwang?
Was versprichst du dir davon?
Ich finde es ja erstaunlich wie viel ganz unglaubliche Mühen und Anstengungen dafür unternommen werden, um dieses Ziel zu erreichen. Alleine die ganzen Energien die dafür aufgewendet werden könnten durchaus auch für anderes sinnvoll eingesetzt werden. Und das alles nur weil irgendwelche Meister oder Gurus mal irgendwem irgendwas darüber verklickert haben.
Leben ohne Leid? In dieser Welt? Gerade jetzt? Ginge wohl nur wenn man allem rund um einen selbst gegenüber völlig ignorant, taub, blind, gefühllos werden würde. Also den größtmöglichen Grad an Abblock-, Schutz- und Verdrängunsmechanismen permanet aufrechterhalten kann. The Wall, sozusagen.
Geht mich alles gar nichts an, ihr geht mich alles gar nichts an, das Leben geht mich gar nicht an. Hauptsache ich bin leidfrei?
Und dann stirbst du trotzdem. Hoffentlich leidfrei. Fragt sich dann vielleicht aber, ob du auch gelebt hast. Oder nur völlig an dir selbst und deinen Möglichkeiten vorbei, weil du irgendeiner abstrusen "Leere" gefolgt bist. Noch dazu nicht einmal deiner eigenen.
Man ersetzte also eine Art der Fremdbestimmung samt ihren Glaubenssätzen und Dogmen durch eine andere, etwas anders gelagerte und dann wird man dank dieser neuen Fremdbestimmung frei? Nur, da man ja nicht mehr denkt, fällt einem das selbst auch gar nicht mehr auf? Weil die, wohl auch geistigen Ketten eben vielleicht etwas bunter, schicker aussehen mögen? Genau das, denke ich, ist Esoterik, der Versuch, ohne allzuviel (geistigen) Aufwand woanders hinzugelangen, weiterzukommen, der in einer neuen selbst- oder fremdgebastelten Zelle endet. In der das Leid vielleicht auch nur etwas anders getarnt sein dürfte. Wie bei einem Partnerwechsel. Erst ist alles ganz anders, glaubt man, und dann findet man auf einmal sich in genau dem wieder, das man so schon zumindest einmal erlebt hat. Warum wohl? Und gerade die unreflektierten, ach so tollen und echten Gefühle haben einen da reingeritten. Vielleicht sollte man ja irgendwann damit beginnen, ihre Sprache zu verstehen anstatt auf sie reinzufallen? Was sagen sie dir über dich selbst, was über den anderen, und was willst du dabei nicht sehen, hören, spüren? Ansonsten eben, (leidvolle) Fortsetzung folgt...
Ist also das Leiden das Problem, oder viel eher der wichtige und durchaus nützliche Hinweis auf den eigenen Irrtum?