Gewalt an Schulen

Sitanka schrieb:
tja ich kenne das auch, vielleicht nicht in so einem ausmass, jedoch sobald ein kind ein wenig ein aussenseiter ist, wird er gemobbt bis zum umfallen oder es wird diesem kind gewalt angetan.

meinem sohn ergeht es so. er wird zwar nicht geschlagen, dass er grün und blau nach hause kommt, aber ständig wird er geschupft und verscharscht, das sich die balken biegen. er hat überhaupt keine lust mehr auf schule und die lehrer schauen weg. die sagen, das sollen die sich untereinander ausmachen - geht uns nichts an :(

bei einem elternsprechtag bin ich schon des öfteren mit den lehrern diesbezüglich zusammengekracht, aber das nützt nichts, gar nichts.

ich hab sogar schon mit den jeweiligen eltern gesprochen, die tun meist so, als ob sie das nichts anginge, oder natürlich das ihr kind so was nie machen würde.

eine mutter sagte mir mal sogar, sie könne ja eh nicht beeinflussen, was ihr kind in der schule tut oder sagt, also nütze es auch nichts, wenn sie mit ihrem sohn redet, tja so läuft es ab.

aber ich gebe dabei den kindern nicht die schuld. wir eltern sind dafür verantwortlich, was wir aus unseren kindern machen, wie wir sie erziehen.

Das ist natürlich sehr bedauerlich, dass dein Sohn davon auch betroffen ist. Wie alt ist denn dein Sohn? Hast du eine Ahnung, warum er gemobt wird? Wie wär es denn, wenn du ihn zur Selbstverteidigung (Boxen, Judo, Karate etc.) schickst?
 
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Hallo RitaMaria

Ein ganz dickes Lob für deinen ersten Beitrag. Den zweiten habe ich noch nicht gelesen. Kompliment auch für die 30 Jahre Schuldienst. Das muss erst einmal jemand bringen. Kompliment auch für dein soziales Engagement. Ich kann auch deinen Rückzug sehr gut verstehen. Ich hoffe, du bist jetzt in guten Händen.

Ich glaube auch, dass nicht nur die Schulen in Berlin es versäumt haben, eine konsequente Linie zu praktizieren, sondern bundesweit, siehe Frankfurt. Und auch die Justiz geht oftmals viel zu milde gegen jugendliche Straftäter vor. Da sind schlimmere Straftaten fast schon vorprogrammiert.
 
JohannW schrieb:
Hallo zusammen!

Alles, was Ihr hier beschreibt existiert sicherlich genau so, vielleicht sogar noch schlimmer.

Für mich spiegelt sich dabei nur das allgemein verbreitete geringe Maß an Achtung gegenüber jedem anderen Menschen und Lebewesen.

All dies können Kinder von niemand anderem, als von ihren Eltern, von der Gesellschaft, dem Staat, den Politikern, den Arbeitern, den Arbeitgebern halt von fast allen Menschen ihrer Umgebung übernommen haben.

Es zeigt sich darüber das wahre Gesicht unserer innerlich kompromisslosen, gewaltbereiten, zähnebleckenden Gesellschaft.
Das ist leider wahr. Und dabei können wir noch froh sein, dass es hauptsächlich 'nur' die Schulen betrifft. In Frankreich herrschte ja wochenlang sogar Ausnahmezustand.

JohannW schrieb:
Die Kinder und Jugendlichen bringen es nur in ihrer an sich positiven Grenzenlosigkeit zum Ausdruck und auf den Punkt, so dass man es sehen kann.

Was gut ist kommt halt zurück – interessante Zeiten und intensive Gefühle wünsche ich dabei.:weihna1

Ich spüre hier eher das aussichtslose Leid der Kinder und Jugendlichen, die außer der Gewalt keinen Weg sehen.

Die Betroffenheit derer, die dafür verantwortlich sind und über die Verwahrlosung der Jugendliche rumsülzen lässt mich traurig grinsen!

Liebe Grüße, Johann
Das aussichtslose Leid der Kinder...jaja, da gebe ich Dir nicht unbedingt Recht. Diese Kinder merken, wie weit sie gehen können - und das ist weit - und nutzen das gnadenlos aus. Wie Kleinkinder, die erst mal alles austesten müssen. Würden diesen Kindern von vorn herein gesunde Grenzen gesetzt - wären sie dann auch so???

Klar hat ihnen niemand Benimm beigebracht, wer denn auch? Wenn die Eltern oft schon keinen haben.
 
LEGENDA schrieb:
Woran liegt das wohl?

Ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht. ich bin der Meinung, dass die Jugendlichen nichts dafür können. Es liegt nicht Mal daran, dass es mehr Ausländer an den Schulen gibt. Es liegt einig und allein an unserer Gesellschaft, die die heutige Bildungspolitik einfach so akzeptiert. Die Unterteilung in Hauptschlen, Realschulen und Gymnasien ist einfach unverantwortlich.
Ich fände es unverantwortlich gute Schüler durch schlechte auszubremsen. Denn auf Realschulen und Gymnasien gehen doch meist die Schüler, die wirklich zu lernen bereit sind. Sollen die auch noch darunter leiden müssen?
 
Blau schrieb:
Tjo, nur die Besten und Stärksten überleben, das wird doch vermittelt an Schulen..
Nicht weiter verwunderlich in einer Ellenbogengesellschaft wo sich alles nur um Kohle dreht.

Edit: ich bin kein Feind von Geld, das Geld an sich kann ja nichts dafür. Geld ist eine ganz nette Erfindung, die vieles vereinfacht.
Ja, und wenn Du mal beobachtet hast, wie den Kleinsten schon beigebrach wird, diese Ellbogen auch zu gebrauchen (z.B. Vordrängeln beim Brötchenkauf am Kiosk). Wir leben in einer tollen Gesellschaft :ironie:
 
Hallo Mariposa

Klar hat ihnen niemand Benimm beigebracht, wer denn auch? Wenn die Eltern oft schon keinen haben.

Oft ist die Situation auch so, daß Kinder, die eine gute Erziehung hatten, in diesen Sog mit hineingerissen werden. Dass sie sich gewissermaßen zwangsweise anpassen, eben wie martina sagt, Gruppendruck oder Kollektivdenken, um nicht mit zu den möglichen Opfern zu gehören.
 
Mariposa schrieb:
Ich fände es unverantwortlich gute Schüler durch schlechte auszubremsen. Denn auf Realschulen und Gymnasien gehen doch meist die Schüler, die wirklich zu lernen bereit sind. Sollen die auch noch darunter leiden müssen?

Ist denn Leistung das einzige was zählt? Können die Kinder, die gute Leistungen brigen, nicht auch noch etwas anderes lernen, nämlich soziales Verhalten? Dein Beitrag riecht mir etwas zu sehr nach Leistungsdruck. Und genau der, macht die Kinder auch kaputt. Wo bleibt die Seele, wo bleiben die Emotionen?
 
RitaMaria schrieb:
Lernt man nicht schon im Biologieunterricht, daß nur die "Starken" überleben? (was auch immer auch unter "stark" zu verstehen sein soll)
Ich bin kein Anhänger der abstrusen Theorien Darwins. Nichtsdestotrotz - wo es heißt jeder gegen jeden kann eine kleine, sich einige Gruppe Kontrolle und Herrschaft über alle ausüben. Nichts anderes ist unsere Gesellschaft und nichts anderes wird in meinen Augen an den Schulen vermittelt - Konkurrenzdenken. Das fängt schon bei der Benotung an und wird auch noch von vielen Eltern mit einer Erziehung á la Zuckerbrot und Peitsche tatkräftig unterstützt.
Daß einige der Rabauken nur dann Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie radau machen und die Sau raushängen lassen, haben sie oftmals schon im Elternhaus gelernt und wenden das Gelernte auch einfach in der Schule an. Und es funktioniert, sie kriegen die Aufmerksamkeit die sie wollen.
Und die Mitläufer gibts dann natürlich auch, aus Angst, selbst in die Schußlinie zu geraten.
 
opti schrieb:
Ist denn Leistung das einzige was zählt? Können die Kinder, die gute Leistungen brigen, nicht auch noch etwas anderes lernen, nämlich soziales Verhalten? Dein Beitrag riecht mir etwas zu sehr nach Leistungsdruck. Und genau der, macht die Kinder auch kaputt. Wo bleibt die Seele, wo bleiben die Emotionen?
Ich habe nicht von Leistung gesprochen?

Warum bist Du der Meinung, dass auf weiterführenden Schulen kein soziales Verhalten gelehrt wird? Eher doch dort, als auf den Hauptschulen, wie man sieht.

Aber manchen kann man soziale Kompetenz nicht lehren. Nämlich, wenn sie es von Zuhause nicht gewohnt sind anders zu agieren.

Dagegen war ich sogar extrem überrascht, wie sich 2 Jugendliche diese plötzlich doch verdrückt hatten, nachdem ich sie (zwar mehrmals aber nachdrücklich) angewiesen hatte, dort, wo ich bin nicht zu rauchen.
 
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opti schrieb:
Hallo Mariposa



Oft ist die Situation auch so, daß Kinder, die eine gute Erziehung hatten, in diesen Sog mit hineingerissen werden. Dass sie sich gewissermaßen zwangsweise anpassen, eben wie martina sagt, Gruppendruck oder Kollektivdenken, um nicht mit zu den möglichen Opfern zu gehören.
Dann frage ich mich, wie gut deren Erziehung wirklich ist. Versteh' mich nicht falsch, aber ich erlebe hin und wieder Jugendliche, die doch noch wissen, wie man sich benimmt. Und die wissen, was soziales Verhalten ist. Die rücksichtsvoll sind. Das lässt mich dann immer hoffen, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
 
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