@Astroharry: Speziell für Dich:
Einsteins Dilemma (Quelle inzwischen unbekannt

)
Die beiden nachfolgenden Anmerkungen zu Einsteins spezieller Relativitätstheorie sollen ein Beispiel dafür geben, in welch ausweglose Schwierigkeiten man gerät, wenn man nicht rational sondern intuitiv vorgeht und man mit axiomatischen Sachbehauptungen statt mit anerkannten, von allgemeinen Prinzipien abgeleiteten, als Meßlatte dienenden Axiomen beginnt.
Wie es ohne zuvor sorgfältig geprüfte Kriterien keine soliden Sachurteile gibt, so gibt es ohne gültige, d.h. in Normenausschüssen festgelegte Größen und ihre Einheitswerte und vom Meßvorgang unbeeinflußbare Maßstäbe keine gültigen Meßaussagen und damit keine ernstzunehmende messende Wissenschaft. Von Längen, Zeiten und Geschwindigkeiten kann man daher immer nur nach einer Messung mit zuvor definierten und in Maßstäben niedergelegten Einheiten wissen, während Einsteins Theorie, mit ihrer axiomatischen Konstanz der Lichtgeschwindigkeit - doch welche meinte er überhaupt: die Verhaltens- oder die Meßkonstanz? -, mit einer Sachbehauptung beginnt und von diesem quasi offenbarten Wissen her - dem vorausgesetzten Ergebnis - freihand sagt, worin sich die Meßmittel "irren". Doch war die Naturwissenschaft nicht einst angetreten, damit wir auf Offenbarungen verzichten können, damit wir wissen können und glauben müssen?! Und wem ein Meßergebnis nicht in sein Weltbild "paßt": ist es da nicht sehr viel wahrscheinlicher, daß der Mensch sich irrt und nicht die Sache? Die allgemeine Lebenserfahrung besagt doch: Irren ist menschlich. Noch nie zuvor hat man von "irrenden Maßstäben" gehört. Nicht Fakten sondern falsche Erwartungen sind es, welche die Probleme machen. Und den soliden Wissenschaftler kennzeichnet, daß er dies ganz selbstverständlich bedenkt.
Da wir in einer rationalen Physik von Abmessungen und ihrer evtl. Veränderung nur durch konstante Maßstäbe wissen können, hat die These "Raum und Zeit sind relativ" keine Grundlage. Um zu erkennen, daß etwas von Bedingungen abhängt, bedarf es eines von diesen Bedingungen freien Maßstabs. Wenn die Maßstäbe zur Feststellung einer Geschwindigkeit von dieser selbst wieder abhängen würden, dann gibt es keine verläßlichen Maßstäbe, mit denen man eine Geschwindigkeit verbindlich feststellen könnte. Ohne sichere Voraus-Setzungen kein sicheres Wissen! Und ein unsicheres Wissen ist kein Wissen! Der Relativismus bzw. die Relativität ist keine Variante des Wissens von Meßgrößen sondern schlicht deren Ende! Wenn bereits Raum und Zeit - also die Maßstäbe für Länge und Dauer und/oder das benutzte Bezugssystem - relativ, d.h. hier bewegungsabhängig* wären, dann können wir - in Ermangelung eines konstanten Vergleichmaßstabs - weder deren Relativität, noch die Konstanz oder Nichtkonstanz einer Geschwindigkeit, noch überhaupt deren Höhe beurteilen. Wenn wir nicht von einer prinzipiellen Konstanz der Meßmittel ausgehen können (natürlich gibt es immer auch Randbedingungen, die evtl. zu beachten sind), dann gibt es keinen sinnvollen Vorgang, den man als "messen" bezeichnen könnte:
Einsteins These setzt zu ihrer Verifizierung das voraus, was sie bestreitet.
Daher bleibt sie eine Sache des Glaubens mit allen negativen Begleiterscheinungen eines solchen, z.B. der fehlenden Diskursfähigkeit mit dem dogmatischen Festhalten an unbeweisbaren Thesen. Und könnte sie bewiesen werden, wäre sie zugleich widerlegt! Wenn das kein Dilemma ist! Und es zeigt uns, daß nur der rationale, d.h. auf unumstrittenen Prämissen gegründete Weg, der Weg des Erkenntnisgewinns sein kann. Diese Mühe kann uns auch kein "Genie" ersparen.
Teil 2
"Einsteins Problem" war die Frage, warum man in einem bewegten System dessen Bewegung nicht messen kann. Als Objektivist war er natürlich von der Objektivität und Realität der Bewegung physikalischer Körper überzeugt (Einsteins Name steht hier für alle überzeugten Objektivisten.) Also: Wenn dem Objektivisten ein physikalischer Körper "bewegt" erscheint, dann wäre die Bewegung eine dem Körper zugehörige, d. h. "objektive" Eigenschaft - obgleich er ja über keinerlei Bewegungsorgane verfügt, die dieser Rede einen Sinn geben würde. Und "objektiv" ist für einen Naturwissenschaftler, was gemessen werden kann. Daß die Unmöglichkeit, an Bord eines Systems dessen "Bewegung" gegenüber einem anderen System durch physikalische Experimente, z. B. durch Fallversuche oder durch Licht (Interferometer) direkt zu messen, die angenommene Objektivität und Realität "seiner" Bewegung eigentlich sofort, objektiv und endgültig widerlegt, will der Objektivist nicht akzeptieren, weshalb er versucht, seinen Irrtum durch nicht bei ihm liegende Umstände zu entschuldigen, z. B. mit der Unzuverlässigkeit der Meßmittel infolge der Relativität von Raum und Zeit.
Am 14.1.1908 schrieb Albert Einstein an Arnold Sommerfeld u. a.: "Wenn uns nicht das Michelson-Morley'sche Experiment in die größte Verlegenheit gebracht hätte, hätte niemand die Relativitätstheorie als eine (halbe) Erlösung empfunden." Doch wie ist es möglich, mit einer richtigen Annahme durch Fakten in Verlegenheit gebracht zu werden? Und wie kann ein Irrtum kaschiert werden, als durch einen noch größeren Irrtum??? Es ging also gar nicht um ein physikalisches sondern um ein mentales Problem. Es entsteht dadurch, daß der Eindruck von Bewegung dem Beobachter von seinem kognitiven Apparat ungefragt vorgegeben wird, indem der Apparat von sich aus Körper, ob lebendig oder tot, in Beziehung setzt, wobei er ihnen die Eigenschaften "Ruhe" und "Bewegung" gemäß seiner am Lebendigen geübten Sehgewohnheit zuteilt. Diese, der Orientierung dienende laufende Vorgabe ist der Ursprung des angeblichen Wissens über die Bewegung der Dinge. Aber hatte uns nicht schon Newton mit seinem 1. Axiom klar zu machen versucht, daß es für das objektive Verhalten eines Körpers nur darauf ankommt, ob auf ihn eine Kraft einwirkt oder nicht, nicht jedoch, ob ein Körper von jemand "im Zustand der Ruhe oder der gleichförmig-geradlinigen Bewegung" gesehen wird? Dies sind eben nur Zustände, die ein Beobachter sieht, wobei er physikalische Körper zu unrecht wie lebendige behandelt, weil er als geborener Beutegreifer spontan in Kategorien des Lebendigen denkt (und für das Lebendige ist in der Regel die Bewegung ein realer Zustand, weil die Ortsveränderung an den Einsatz von Muskelkraft gebunden ist).
Wenn Einstein im Laufe der Bemühungen, sein mentales Problem durch eine Als-ob-Erklärung zu lösen, am Schluß - entgegen seiner ursprünglichen Prämisse von der großen Relevanz der Bewegung - durch seinen relativistischen Zauber in Form der sog. Lorentztransformationen doch noch zu der ihr widersprechenden aber richtigen Einsicht kommt: "Die Naturgesetze sind nach dem Relativitätsprinzip von der Translationsbewegung des Bezugssystems unabhängig", dann stellt er nur fest, was Newtons Axiome schon immer besagten: daß es in der Mechanik nicht auf die Bewegung sondern nur auf ihre Änderung (die Beschleunigung) ankommt. Beim Verzicht auf die falsche Prämisse gibt es überhaupt kein Problem! Das Fatale ist nur, daß das aus dem Hut gezauberte richtige Ergebnis jetzt als Beweis für die Richtigkeit der falschen Prämisse gilt, weshalb die Physik in eine Sackgasse geraten ist. Die angeblich so "moderne Physik" in Gestalt der Relativitätstheorie stellt sich so als der gigantische Versuch dar, ein archaisches Denken, für das es keine unbelebten (und daher selbstbewegten) Dinge gibt, zu seinem Recht zu verhelfen.
+ENDE+
Gruss, KTG