Soviel ich weiß, heißt es "nur", "Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden."
Also nicht der Zusatz "zu uns".
Vielleicht weil alles schon da ist, wo es hingehört, nur halt wirklich erkannt werden muss.
Dieses Reich Gottes befindet sich im Himmel, denn es heisst ja „Unser Vater, der Du bist im Himmel.“ Wir bitten also darum, das Reich Gottes, das sich im Himmel befindet, möge zu uns kommen –
wir erbeten all das herbei, was das Reich des Vaters ausmacht.
Es ist eigentlich die Bitte oder auch Bestätigung (Einverständnis), dass der "Himmel" hier Verwirklichung finden mag.
Wie oft wird diese Bitte ausgesprochen und gleichwohl hält man sich nicht an den Willen Gottes!
Das "VaterUnser" wird meistens nicht ernsthaft ausgesprochen. Wie ich es kenne, ist es einfach ein Herunterbrabbeln oder Murmeln in der Kirche, einfach weil alle es tun, und es zum Ritual oder Ablauf dazu gehört.
Ich habe hier mal eine aramäische Version, bzw. eine andere Übersetzung:
Das „Vater Unser“ .. übersetzt aus dem Aramäischen
von Dr. Neil Douglas-Klotz
Oh Du, atmendes Leben in allem,
Ursprung des schimmernden Klanges.
Du scheinst in uns und um uns,
selbst die Dunkelheit leuchtet,
wenn wir uns erinnern.
Hilf uns einen heiligen Atemzug zu atmen,
bei dem wir nur Dich fühlen –
und Dein Klang in uns erklinge
und uns reinige.
Lass Deinen Rat unser Leben regieren
und unsere Absicht klären
für die gemeinsame Schöpfung.
Möge der brennende Wunsch Deines Herzens
Himmel und Erde vereinen
durch unsere Harmonie.
Gewähre uns täglich,
was wir an Brot und Einsicht brauchen:
das Notwendige für den Ruf des wachsenden Lebens.
Löse die Stränge der Fehler, die uns binden,
wie wir loslassen,
was uns bindet an die Schuld anderer.
Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen,
sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält.
Aus Dir kommt der allwirksame Wille,
die lebendige Kraft zu handeln,
das Lied, das alles verschönert
und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert.
Wahrhaftige Lebenskraft diesen Aussagen!
Mögen sie der Boden sein,
aus dem alle meine Handlungen erwachsen.
Besiegelt im Vertrauen und Glauben.
übersetzt aus dem Aramäischen von Dr. Neil Douglas-Klotz
Jesus erwirkte die Vergebung jener Sünden, die für uns alle zum Verlassen des Himmels führte.
Das tat er wohl nicht. Sondern er kam mit einer Frohbotschaft, die Erneuerung und das Wissen über die Möglichkeit, durch ein Gebet = die Bitte an den "Vater" um das Einströmen der göttlichen Liebe in die Seele und / oder das gesamte eigene Wesen. Nur dadurch gibt es demnach "Erlösung", nicht aber durch den Tod Jesu am Kreuz.
Dazu und zu diesem Thema mehr im Thread: "Von der Liebe des Vaters".