Geheiligt werde dein Name

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Wir heiligen den Namen Gottes ferner, indem wir ihn ehrfurchtsvoll verwenden und aussprechen, uns nicht negativ darüber auslassen, uns von Leuten und Situationen fernhalten, durch die sein Name entehrt wird.
Lieber Syrius,
ich verstehe schon was du meinst. Jedoch meine Frage nach dem Namen ist damit nicht beantwortet.
Gott selbst ist kein "Name". Ein Name ist eigentlich immer eine Bezeichnung, eine Anrede.
Ich selbst hätte gedacht, weshalb mir auch diese Frage in den Sinn kam, dass sobald man "Gott" einen Namen
geben würde, man ihn imgrunde schon "entehrt" hätte, bzw. "er / es / sie" dann schon augenblicklich
nicht mehr ist.
Warum sollen also Menschen, beim VaterUnser, seinen Namen ehren oder heiligen?
Es geht ja dabei nicht um die Heiligung Gottes oder des Vaters selbst, sondern um einen Namen.
Ich kann es mir nur so erklären, dass Namen halt Bezeichnungen sind, in dem Sinne also
Wesen, Benennungen, Persönlichkeiten vielleicht auch, die gewissermaßen "im Namen Gottes" auftreten,
es aber nicht selbst sind.
Somit ist ein "Name" wohl eher immer so etwas wie ein "Stellvertreter".
 
Dein Reich komme zu uns
Soviel ich weiß, heißt es "nur", "Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden."

Also nicht der Zusatz "zu uns".
Vielleicht weil alles schon da ist, wo es hingehört, nur halt wirklich erkannt werden muss.

Dieses Reich Gottes befindet sich im Himmel, denn es heisst ja „Unser Vater, der Du bist im Himmel.“ Wir bitten also darum, das Reich Gottes, das sich im Himmel befindet, möge zu uns kommen –
wir erbeten all das herbei, was das Reich des Vaters ausmacht.
Es ist eigentlich die Bitte oder auch Bestätigung (Einverständnis), dass der "Himmel" hier Verwirklichung finden mag.

Wie oft wird diese Bitte ausgesprochen und gleichwohl hält man sich nicht an den Willen Gottes!
Das "VaterUnser" wird meistens nicht ernsthaft ausgesprochen. Wie ich es kenne, ist es einfach ein Herunterbrabbeln oder Murmeln in der Kirche, einfach weil alle es tun, und es zum Ritual oder Ablauf dazu gehört.

Ich habe hier mal eine aramäische Version, bzw. eine andere Übersetzung:


Das „Vater Unser“ .. übersetzt aus dem Aramäischen

von Dr. Neil Douglas-Klotz



Oh Du, atmendes Leben in allem,

Ursprung des schimmernden Klanges.

Du scheinst in uns und um uns,

selbst die Dunkelheit leuchtet,

wenn wir uns erinnern.

Hilf uns einen heiligen Atemzug zu atmen,

bei dem wir nur Dich fühlen –

und Dein Klang in uns erklinge

und uns reinige.

Lass Deinen Rat unser Leben regieren

und unsere Absicht klären

für die gemeinsame Schöpfung.

Möge der brennende Wunsch Deines Herzens

Himmel und Erde vereinen

durch unsere Harmonie.

Gewähre uns täglich,

was wir an Brot und Einsicht brauchen:

das Notwendige für den Ruf des wachsenden Lebens.

Löse die Stränge der Fehler, die uns binden,

wie wir loslassen,

was uns bindet an die Schuld anderer.

Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen,

sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält.

Aus Dir kommt der allwirksame Wille,

die lebendige Kraft zu handeln,

das Lied, das alles verschönert

und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert.

Wahrhaftige Lebenskraft diesen Aussagen!

Mögen sie der Boden sein,

aus dem alle meine Handlungen erwachsen.

Besiegelt im Vertrauen und Glauben.




übersetzt aus dem Aramäischen von Dr. Neil Douglas-Klotz​




Jesus erwirkte die Vergebung jener Sünden, die für uns alle zum Verlassen des Himmels führte.
Das tat er wohl nicht. Sondern er kam mit einer Frohbotschaft, die Erneuerung und das Wissen über die Möglichkeit, durch ein Gebet = die Bitte an den "Vater" um das Einströmen der göttlichen Liebe in die Seele und / oder das gesamte eigene Wesen. Nur dadurch gibt es demnach "Erlösung", nicht aber durch den Tod Jesu am Kreuz.
Dazu und zu diesem Thema mehr im Thread: "Von der Liebe des Vaters".
 
:unsure:

Mit dem Reich Gottes auf Erden ist eigentlich gemeint, dass Gott selbst in die Geschicke eines solchen Reiches eingreifen würde:

Jesaja 40[1] Tröstet mein Volk! spricht euer Gott; [2] redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Dienstbarkeit ein Ende hat, denn die Missetat ist vergeben; denn sie hat Zwiefältiges empfangen von der Hand des Herrn für alle ihre Sünden. [3]Es ist die Stimme des Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott ...

[5]
denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden ...


Merlin
.
Hallo Merlin,
"Tröstet mein Volk." = Lieben und Verzeihen, sanft sein und gutmütig, also das Beste draus machen.

"denn die Missetat ist vergeben, sie hat Zwiefältiges enpfangen von der Hand des Herrn für alle ihre Sünden."

bedeutet für mich: die Menschen bzw. "das Volk Gottes" war selbst durch ihre Entwicklung in Zwiespälte geraten.
Weil jeder Gedanke und Handlung schöpferisch ist und immer Entsprechendes nach sich zieht, mussten sie
"ernten" , was diesen Zwiespälten entsprach.

Es ist die Stimme des Predigers in der Wüste:

bedeutet für mich "Einsamkeit". In der Einsamkeit, zum Beispiel auch im Gebet, in der Meditation, in der leeren Stille

Bereitet dem Herrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott ...

die Vorbereitung kommt von innen, durch zum Beispiel Gebet, innere Ruhe, Vertrauen und Zuversicht wird die "Bahn" wieder begradigt, so dass das Göttliche und Frohmut wieder werden einziehen können.
 
Nun, was bedeutet die Erlösung durch Jesus Christus?
Es gibt keine Erlösung durch Jesus Christus, sondern mit seiner Hilfe und Unterstützung, dadurch dass verstanden wird, dass sich jede Seele selbst um ihre Verbindung zum Göttlichen kümmern muss.
Aber egal ob das stimmt oder nicht, auf jeden Fall denke und glaube ich, auch nach dem Thread "Von der Liebe des Vaters",
dass Jesu Tod nichts mit der Erlösung aller Seelen zu tun hat.
 
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Auch Jesus hat die Unterwelt, das Totenreich mehrfach angesprochen - also stellt sich die Frage durchaus, woher deren Bewohner (ihre Anzahl ist Legion) wohl kommen?
Jesus ging wohl kurz nach der Kreuzigung in das untere Reich und erklärte den Seelen dort, dass sie durch ein Gebet und die Bitte um die göttliche Liebe erlöst werden könnten.
 
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