Naja, ich glaube nicht daran, aber ich sympathisiere damit. Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Bewusstsein und Materie ist eine metaphysische, und wenn man Bewusstsein als ursprünglich annimmt, verliert die Einbildung ihre spinnerte Konnotation.
Eben, ich kann da auch nicht dran glauben. Ich denke auch, dass da mehr dagegen, als dafür sprichst, dass es kollektive Einbildung ist.
Meditation, so wie sie sich mir darstellt, erscheint mir eher als gezielte Vermeidung psychischer Aktivität mit dem Ziel der Selbstauflösung. Deshalb tue ich mir schwer mit dem Begriff.
Ja, ich glaube, dass das eine sehr gute Beschreibung dessen ist, was man in einer bestimmten Meditation(stechnik) macht. Eine andere wäre vielleicht, wenn man es sich vorstellt wie ein Ornithologe, der durch sein Fernglas Vögel beobachtet, wiedere andere sind gezielte Visualisationen. Gerade durch Letzteres ist für mich die Behauptung Meditation sei Arbeit mit/am Bewusstsein sehr viel plastischer geworden.
Ist das so ungewöhnlich? Als Teil dieser Welt kann ich nicht handeln, als wäre ich keiner. Das ist insofern Unsinn, als ich nicht wissen kann, wie es ist, kein Teil von ihr zu sein. Jedenfalls bleibt mir nichts anderes übrig, als mich dessen zu bedienen, was ich habe, um Freiheit zu erlangen. Der eigentliche Bruch mit der Welt ist das Bestreben, sie zu überwinden, das letztlich bedeutet, stärker zu werden als die eigenen Triebe.
Nein, das ist sogar sehr gewöhnlich und nicht ungewöhnlich. Ich habe so das Bild im Kopf einer Welt, die den Menschen angekettet hat und auf Basis dieses Bildes wäre es wohl richtig zu sagen, dass ich interessiert daran bin diese Ketten zu lösen.
Ich weiß, dass das wie Fantasterei klingt. Ich bin ja sonst eigentlich ehr nüchtern.
Immunität in dem Sinne, dass man sich selbst beschränkt und trotzdem durchhält? Das ist eine schöne Übung und außergewöhnlich, wenn es funktioniert, so als würde man mit verbundenen Augen den Everest besteigen, ohne jemals zuvor geklettert zu sein. In der Theorie finde ich so etwas durchaus verlockend, nur bezweifle ich, dass es tatsächlich praktiziert wird. "Teddys" haben sehr viele Gesichter.
Cooles Bild. Könnte dem buddhistischen Tantra entstammen. Da gibt es die Bezeichnung des direkten Weges und die sagen tatsächlich, dass das so ist, als würde man nicht den Weg nehmen, der sich den Berg hochschlängelt, sondern direkt zum Gipfel gehen, auf einem geraden Weg, mit der Größeren Gefahr abzustürzen, was auch immer das in dem Zusammenhang konkret bedeutet.
Persönlich denke ich aber, dass es nicht so sehr um den Verzicht selber geht (im Sinne von Askese), sondern um die innere Haltung dazu.
Dann erschaffst du dir einen. Es ist nicht die Aufgabe der Welt, "Teddys" hervorzubringen.
Da wiederrum bin ich sehr dafür - selbstgeschaffene Teddies.
Trotzdem kann man gut damit arbeiten, so lange man bereit ist, das System gegebenenfalls umzuschmeißen. Schau mal, wann immer ich mich zum Baum äußere, gehen Orthodoxe auf die Palme. Ich halte es für möglich, dass es eine Art kollektives Unbewusstes gibt, und billige den bestehenden Systemen daher schon einen gewissen Wert zu, zumal es erfahrungsgemäß intensiver ist, mit Systemen zu arbeiten, die man nicht selbst erfunden hat, falls man einen Bezug zu ihnen hat.
Aus deiner Sicht auf Magie finde ich das yso ziemlich gut. Wie gesagt, mir scheint das nicht wirklich etwas zu bringen und ich möchte nicht auf die Stufe mir Effekte vorzumachen, damit ich das, was ich mache als sinnhaft irgendwie vor mir rechtfertige. Das ist aber der Eindruck, den ich heimlich, zumindest von den meißten Magiern habe. Auch von denen, die ich persönlich getroffen habe. Ich erlebe das insgesamt als ziemlich ernüchternd, denn mein Bild von Magie mag für einige naiv anmuten, mein Bild von der Welt ist es aber nicht. Es scheint mir wert zu sein hier Distanz zu suchen, zumindest zu den meißten.
Albernes Beispiel: Betrachte ich Magie als Nahrung, ist die Kabbalah ein Kuchen. Die Jünger der Alten erkennen dich nur an, wenn du die Kuchen der Alten backst, und die Jungen wollen von Kuchen nichts mehr wissen, weil die Alten Kuchen buken. Ich hingegen stelle mich in die Küche und backe einen Kuchen nach meinem Geschmack, woraufhin sowohl Jünger als auch Junge sagen: "Quatsch!" Mir aber schmeckt er. Und er nährt mich.
Wie gesagt, aus deiner Sicht der Magie finde ich deinen Standpunkt sehr cool. Erinnert mich zwar durchaus an die Chaosmagie, du wirkst aber nicht wie ein Chaosmagier, Gott sei Dank.
Diesem Absatz stimme ich zu, mit der Einschränkung, dass Autonomie m.E. bedeutet, tatsächlich frei in der Wahl seiner Mittel zu sein und nicht bestimmte Mittel ablehnen zu müssen, weil sie bspw. Zugeständnisse an die Welt seien.
Für mich ist es nicht Mittel abzulehnen, sondern sie garnicht zu brauchen. Warum sollte man nicht selber ausreichend sein? Jedes Mittel und jedes System ist fremd und nicht eigen.
Allerdings, ich glaube, dass das einer der seltenen Fälle ist, wo beide Seiten mit ihrem Standpunkt Recht haben.