Gegen den Wind (geschrieben)

Gab es damals keine Esoteriker?

War er nicht in gewisser Weise selbst einer?
Was war mit seiner Vorsehung?

So wie ja das NS-Regime durchaus eine Art technologisierte Neo- ebenso wie Gegenreligion war, gerade auch im Kernbereich mit spirituell-mystischen bis okkulten Zügen. Auch ein Hitler wollte ja durchaus die Welt verändern, verbessern, handelte aus seiner Warte in bester Absicht. Glaubte an seinen Auftrag, seine Mission. So wie Trump, Erdogan und Konsorten heute.

Und so wie heute Licht und Liebe Anhänger auch. Damals hieß das eben Blut und Boden. Im Bereich Fanatismus, spirituellem Fundamentalismus, könnte man sagen, der Bindung möglichst vieler möglichst unkritischer Energien an bestimmte Glaubenskonzepte wären die Parallelen zu heute noch frappanter. Oberflächlich gesehen ist die Richtung zwar eine etwas andere, aber ist das denn tatsächlich auch so, oder sind nur die Masken, die Tarnanzüge gefälliger, facebook- und twittertauglicher geworden?

Seine Faszination, wie die vieler anderer auch beruhte ja darauf, dass er selbst an das glaubte, was er präsentierte, sagte. Und die anderen ihm das glaubten. Ihm und seiner Vorsehung. Seinem höheren Selbst?
Ein Irrtum, an dem derjenige selbst glaubt, von dem jemand selbst überzeugt ist, ist erfolgreicher verkaufbar als eine Wahrheit, an der derjenige selbst zweifelt. So gesehen war er auf seine Art sogar äußerst authentisch. Und die Masche funktioniert anscheinend ganz unabhängig vom tatsächlichen Inhalt. Scheint diesen sogar mitunter zur Nebensache zu machen. Womit jemand natürlich, so er das Spiel beherrscht, wunderbar jonglieren kann. Jede Religion, jeder charismatische Führer belegt das auf's Neue. Glaube und glauben wollen. Ein charismatischer Anführer wäre also ein Art Schaupieler seines Selbst, oder präziser gesagt, der Illusion, die er für sich selbst hälten mag. Und zugleich die Projektionsfläche, der Hoffnungsträger, der damit andere in seinen Bann zieht. Popstars und andere schlagen in eine ähnliche Kerbe. Der Glaube an die vermittelte Illusion, an die Hoffnung darin, zugleich das Ausblenden der Wirklichkeit.
Menschen wollen glauben, wesentlich lieber als wissen, verstehen oder gar hinterfragen. Das Ganze dann noch mit gruppendynamischen Kollektiverfahrungen verknüpft, deren Prinzipien zwar relativ einfach wäre, auch einfach zu durchschauen, aber auf die man trotzdem lieber wegen der tollen Gefühle reinfallen möchte, und schon habe ich eine energetische und emotionale Bündelung und Bindung allererster Güte. An den da oben, den da vorne. Schwarmverhalten. Das unterbewusste Kollektivbewusstsein übernimmt die Kontrolle, das Individualbewusstsein wird, von einen selbst mitunter unbemerkt in den Hintergrund gedrängt. Ich fühle mich als Teil eines größeren Ganzen, ob dieses Ganze ein Fake oder sogar durchgeplantes Kalkül ist, spielt eigentlich gar keine Rolle. Es funktioniert trotzdem, oder vielleicht sogar deshalb.

Alles was es benötigt ist ein Reiz, einen Resonanzpunkt, der bei einem andockt oder an dem man selbst andocken kann. Der Rest läuft dann eigentlich automatsch über ein Art emotionaler Übertragung, also einer unsichtbaren Weitergabe von Gefühlen, Emotionen. Empathisches, fremdgesteuertes Mit-Fühlen, von dem man glaubt dass es die eigenen Empfindungen wären. Eigentlich ganz einfach. Wir identifizieren uns nicht mehr mit uns selbst, sondern mit etwas anderem, jemandem anderen. So wie bei (vermeintlicher) Verliebtheit, Liebe, Seelenverwandtschaft auch. Das Prinzip dahinter ist zumindest sehr ähnlich, schätze ich. Das Resultat eine emotional-energetische Bindung an jemanden, an etwas, die mitunter gar nicht mehr so leicht lösbar ist.
Ich lasse dieses andere, diesen anderen durch mich hindurchfließen, allerdings fließt es nicht nur durch, sondern etwas bleibt an einem ganz bestimmten Punkt in mir hängen, ebenso wie ich mich zugleich in diesem anderen Fluss verfange, selbst hängenbleibe. Und genau an dem Punkt gehe ich mir selbst verloren, verliere mich selbst darin. Nun mag sich aber ebenfalls zugleich genau das als unglaublich größer, toller, geiler anfühlen als das was ich sonst kenne, wie ich mich selbst kenne. Es fühlt sich größer, ganzer an. Also will ich mehr davon, und gehe selbst noch tiefer rein, um mich noch mehr zu verheddern. Zugleich reißt mich aber der Fluss auch noch selbst mit.
Mit-freuen, mit-fühlen, mit-leiden. Mitgefangen, mitgehangen. Und so wird aus dem erstmal positiv Empfundenen irgendwann doch wieder eines der gängigen Dramen oder Tragödien.

Diese Prinzipien sind im Grunde genommen derartig einfach, obgleich sie wohl tatsächlich durchaus wesentlich komplexer und verschachtelter auftreten dürften, was am zugrundeliegenden Prinzip aber wenig ändert. Als Muster, Erklärungsmodell wären sie sogar Kindern vermittelbar. Warum aber scheinen derartige Prozesse kaum jemanden tatsächlich zu interessieren? Zu einfach oder zu wenig in Resonanz mit den eigenen Konzepten, Selbst- und Weltbildern?

Ein passendes Bild wäre auch ein Angler, der seinen Köder auswirft. Nun beißt ein Fisch an, der stärker als ich selbst bin. Entweder wird er mir also die Angel aus der Hand reißen oder mich mit ins Wasser ziehen, in Schlepptau nehmen. Nach den gängigen esoterischen Konzepten dürfte ich mich dagegen jetzt auch gar nicht wehren, denn dann würde ich mich ja gegen mich selbst wehren, was ja verpönt, tabuisiert ist. Also zieht mich der Fisch durch's Wasser. Anders gesagt, ich lasse mich fremdbestimmen.

So wie diese Konzepte großteils eben selbst bereits aus einer Art empathischer Verwechslung, wie oben beschrieben entstanden sein dürften und somit ihren eigenen Irrtum als Wahrheit und sogar Grundlage ihrer Wahrheit weiterverbreiten.
Also wird alles noch chaotischer, verdrehter, alle Angler schwimmen stärkeren Fischen nach, werden von ihnen durch's Wasser gezogen, und rufen sich gegenseitig freundlich und sanft lächelnd zu "Kann nicht mehr weit sein!", falls sie noch genügend Luft zum Atmen haben. Wenn die Fische tauchen, oder sich die Leinen inenander verheddern, wird's allerdings wohl eng werden. Aber möglicherweise glauben sie ja bis dann aufgrund dieser neuen Erfahrung, das sie selbst Fische wären. Und wollen das auch weiterhin glauben.

Defizite, Sehnsüchte, Hoffnungen, Glaube. Und der Wunsch nach Befreiung, Erlösung, Verbesserung.
Möglichst ohne selbst was dafür tun zu müssen, verändern zu müssen.

Oder man verspricht anderen etwas, aber nur unter der Vorraussetzung, das sie selbst auch etwas dafür tun müssten, dass einem selbst auf irgendeine Art und Weise zugute kommt. Macht also die Erfüllung des Versprechens vom Einsatz des Anderen abhängig. Wenn du, dann.... Wenn nicht..., oder es nicht funktioniert, hast du was falsch gemacht. Und dann kann man, weil es eben nicht funktioniert, gleich ein neues Zwischenversprechen nachverkaufen. Im obigen Beispiel zum Angelset gleich ein Paar Schwimmflossen und eine Taucherbrille samt Schnorchel zum ermäßigten Sonderpreis mit dazu. Sicherheitshalber. Und so weiter...

Was für eine Welt!
 
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Zugluft, oder so...


Türen sind fies. Für einen mögen sie sich öffnen, aber dem auf der anderen Seite können sie genau deshalb ins Gesicht knallen. Man kann aber auch lernen, im Voraus abzuschätzen, in welche Richtung sie aufgehen dürften.


Und irgendwann fallen sie ohnehin wieder zu. Man sollte also auch rechtzeitig durchgehen. So man das beabsichtigt hatte.
 
Windows

Fenster sind einfacher als Türen. Man sieht hinaus, bekommt Sehnsucht, kommt aber nicht raus, weil was dazwischen ist. Glas, ein Riegel, der nicht aufgeht oder Gitterstäbe.


Sollte es doch aufgehen, und man springen wollen, sollte man darauf achten, dass man nicht allzutief fällt.

Außerdem mag von dort unten die Aussicht doch weniger erfreulich sein als erwartet.


Man kann aber auch warten, was durch das Fenster vielleicht hereinkommt. Muss ja nicht gleich ein Einbrecher sein....
 
Noch was Älteres.



Heißt auch mit einem materiellen Körper ist das Empfangen von Informationen von Bewußtsein zu Bewußtsein Tatsache.
Und genau darum ginge es, uns bewußt zu werden das wir den materiellen Körper nur dann noch gebrauchen, wenn wir die Kommunikation von Bewußtsein zu Bewußtsein noch nicht wirklich beherrschen, sozusagen als eine Krücke.

Denn nicht jedes Lebewesen beherrscht die von Bewußtsein zu Bewußtsein gehende Kommunikation, heißt rein Geistige, und ist auf seine physischen Sinne noch angewiesen.


Ich gehe mal davon aus dass das so möglich ist. Dann sagst du hier, dass prinzipiell nichtkörperliche Kommunikation zwischen Bewusstseinen möglich ist, existiert, stattfindet, statfinden kann. Würde das bedeuten , dass sich ein Bewusstsein mit jedem beliebigen anderen Bewusstsein verbinden, verknüpfen könnte? Also auch mit Verstorbenen oder zukünftig Lebenden? Wäre das dann so? Und wie funktioniert das dann?

Warum empfinden, erleben wir das aber nicht so? Wäre es so wäre ja sogar Sprache oder auch das ganze Internet und Ähnliches völlig überflüssig. Oder die Präsenz von Lebewesen, Existenzen an bestimmten Orten oder Zeitpunkten. Letztendlich sind das ja alles Hilfsmittel, weil eben genau das was du hier behauptest, anscheinend so eben nicht funktioniert.
An anderer Stelle sagst du auch, dass es nicht um Wahrnehmung ginge. Worum dann? Kommunikation ohne Wahrnehmung? Worauf könnte die dann überhaupt basieren? Meinst du tatsächlich gar keine Wahrnehmung oder eine andere als die, die wir als wahrnehmen, empfinden kennen?

Auch noch etwas ganz anderes ergäbe sich möglicherweise daraus: Gängige Seelenkonzepte käme möglicherweise etwas ins Wanken. Denn die Gewichtung einer Körper - Geist - Seelen - Einheit würde sich dann wohl auch grundlegend verschieben. Dann ginge es in gewisser Weise wohl nicht mehr um die Unversehrtheit der Seele, sondern wohl eher um die des Geistes/Bewusstseins. Wir wären nicht die Seele in einem Körper, sondern die Seele wäre ein Resultat des Geistes der sich seinen Körper erschuf, könnte man vielleicht sagen. (Was ist dann aber mit der DNA, den Genen?) Somit wäre aber die Seele viel eher an diesen Körper gebunden, quasi die nicht körperliche Schaltzentrale, aber letztlich wäre das was wir tatsächlich sind, dann wohl eher der Geist darinnen, der Geist dahinter. Würde zumindest mehr Sinn machen.

Nun wird aber üblicherweise Geist eher mit Verstand gleichgesetzt und Seele mit, ja was, Gefühlen? Und dann wird es meistens bereits so kompliziert dass es vielen zu steil wird.
Vielleicht könnte man auch vereinfachend sagen, wir halten uns am Ego/der Seele/den Gefühlen fest und behaupten dass wir genau das loswerden wollen? Was naturgemäß zu eigenartigen und absurden Verrenkungen führen muss. Denn das Ego wäre ja dann wohl eine Art Funktion, Teilbereich der Seele, des Selbst. Der Geist, Bewusstsein wäre das möglicherweise so eben nicht, oder nicht nur. Der eigene Geist wäre dann möglicherweise eher eine Art Sende und Empfangssystem, in Interaktion und Austausch mit etwas Größerem, dem Ganzen letzlich. Als Teil davon, nicht das Ganze selbst. Aber eben damit verbunden, im Austausch damit. Und die Seele selbst eine Art Bindeglied zwischen Geist und Körper. Die Verwaltung sozusagen, die Systemerhaltung. Die zugleich allerdings in zunehmendem Maße anscheinend immer selbständiger wird, autarker agiert, sich autarker fühlt, erkennt, wahrnimmt, sieht, immer mehr eigenen Interessen dient, oder dem das sie auf Grund biesheriger Erfahrungen, Erlebnisse, emotionaler Konditionierungen dafür hält.

Woher kommen Gedanken, Ideen? Aus einem selbst, nur aus einem selbst, zum Teil aus einem selbst? Oder gar von außen? Wann sind sie klar, rein, wann, wodurch werden sie verzerrt, verändert? Sind Gedanken, Ideen neutral, wertfrei?

Eine weitere große Frage dahinter, steuert die Seele Körper und Geist, also lassen wir uns vom uns Unbewussten und Unterbewussten steuern oder steuert der Geist Körper und Seele, und unter welchen Vorrausetzungen geschieht was davon tatsächlich und wie genau? Wovon hängt das ab?
Nächste Hürde, wie bringt man das möglichst synchron, in einem selbst und in Interaktion mit dem Außen, mit anderen, mit allem?
Nun ist aber gerade das Geistige in esoterischen Kreisen ebenso wie Verstand oder Venunft eher unpopulär. Warum? Wir erleben nach gerade mal knapp 300 Jahren der Aufklärung und ihrer sowohl positiven wie negativen Auswirkungen meiner Ansicht nach einen drastischen Rückfall in eine Art technologisierten Aberglaubens. Eine Art Regression als Folge realer Überforderungen in uns selbst und in und mit dieser Welt? Alles ist zu kompliziert, also möchte man es (sich) einfacher machen?
Wobei ich hier das Geistige nicht mit Gehirn oder (rationalem) Verstand gleichsetze. Auch Kreativität, Inspiration, Intuition wären etwas Geistiges, das Geistige wäre also das, das schöpft, erschafft. Folglich dann aber zugleich auch das was wieder zerstört.

Die Frage ist, was es erschafft, eine Wiederholung von etwas altem, oder etwas neues, und warum das und nicht etwas anderes? Aus welcher Quelle schöpft der Geist selbst? Woher bekommt unser Geist seine Inputs? Und was führt dazu dass diese zu ganz bestimmten Outputs werden, oder eben zu ganz anderen?
Was geschieht innerhalb dieser Dynamiken, denn schließlich sind das ja alles in Bewegung und Veränderung befindliche Prozesse, denen eben wohl auch die üblichen statischen Erklärungen nicht so ganz gerecht werden dürften. Das ist A, das ist B, das ist C. Wenn sich nun aber A in Richtung C verändert B in Richtung A, und C gleich bleibt, was dann? Gilt dann die Ausgangsbeschreibung irgendwann später so noch?
Hier wird gerne mit Begriffen jongliert, von denen angenommen wird, dass ihre Definition allgemeine Gültigkeit hätte, was bereits selten tatsächlich der Fall zu sein scheint, Begriffe versuchen aber selbst, etwas festzuhalten, statisch zu erhalten, um es begreifbar zu machen. Wenn nun aber die Begriffe selbst nur Momentaufnahmen bestimmter Dynamiken wären, die man noch gar nicht berücksichtigt hat, sich selbst also verändern können, wird verbale Kommunikation darüber noch komplizierter oder missverständlicher. Dagegen spricht bereits die Linearität und Limitierung von Sprache selbst.

Findet die Kommunikation zwischen Bewusstseinen nun trotzdem statt, und ist uns nur nicht bewusst, nur teilweise, oder gar nicht? Und wie käme da jemand quasi näher ran? Wie lernt man das?
An welche Informationen halte ich mich dann? Und wie vermeide ich, dass sich das mit eigenen Erinnerungen, Erfahrungen, Vorurteilen vermischt? Oder wie bekommt ich das dann wieder auseinander? Also wie weiß ich das sicher, kann mir sicher sein dass ich mir nicht selbst oder anderen etwas sugerriere, einrede, das ich dann möglicherweise sogar tatsächlich so sehe, zu sehen, zu erkennen glaube?

Die Schnittstelle sehe ich als die problematischeste. Wie kann sich da jemand sicher sein? Und wie ist das überprüfbar? Man kann innerhalb eines beliebigen Konzeptes beinahe alles als wahr und richtig erkennen, davon felsenfest überzeugt sein, und sich dennoch irren. Gerade wenn Gefühle, Emotionen mit ins Spiel kommen. Welche Feedbackschleife könnte jemanden da also auf dem richtigen Kurs bringen oder dann halten?

Dann nehmen wir an, diese Hürde wäre, wie auch immer, geschafft, jetzt konfrontiere ich mein Gegenüber mit dem was ich sehe, erwische einen wunden Punkt und erlebe heftigsten Widerstand gegen das was ich da zu vermitteln, zu kommunizieren versuche. Für den anderen mag das aus seiner Sicht völliger Blödsinn, Unsinn sein, zumindest werden dessen Abwehrmechanismen das ihn selbst möglicherweise so erleben lassen. Er wird das Gefühl, die Empfindung haben, angegriffen zu werden. Was dann? Ich weiß, sehe dann zwar, was los ist, kann aber gegen den Willen des anderen gar nichts tun. Also bleibt alles so wie es dem Willen des anderen und seinen Irrtümern entspricht. Ich handle mir also möglicherweise eher mit sowas mehr Probleme ein als sie erstmal lösen mögen. Ich werde also damit möglicherweise anecken, angefeindet werden oder auch mehr. Außer ich sage nichts, nur, was mache ich dann mit all diesen Informationen? Und woher kann ich mir nach derartigen Erfahrungen auch noch sicher sein dass ich mich nicht doch irre, wenn alle anderen mich genau davon zu überzeugen versuchen. Sie könnten ja auch recht haben, und ich hätte mich tatsächlich geirrt.
Wieder die Frage, wonach kann jemand das tatsächlich beurteilen? Und selbst wenn, bleibt es dann nicht dennoch ein Kampf gegen Windmühlen? Warum, wozu sollte sich das jemand antun wollen? Keiner von uns wird die Welt retten, und die, die es glauben zu tun, richten oft genug die ärgsten Schäden an. Oder scheitern am Winderstand der anderen.

Anderer Fall, jemand ist empathisch veranlagt, öffnet sich in einer ähnlichen Konstellation jemandem anderen gegenüber, und erntet dann dessen Abwehrreaktion oder möglicherweise sogar so etwas wie diesem anderen selbst gar nicht bewusster Schmerz. So wird er nicht nur diese Abwehr oder auch Sympathie emotional zu spüren bekommen sondern auch zugleich den unerledigten Schmerz der anderen Person, der von dieser "beschützt" wird, möglicherweise ebenso, derjenige kann also auf einmal mit noch viel mehr Schmerz konfrontiert sein, den er in sich selbst empfindet, spürt, erlebt. Also verschließt er sich wieder, falls das geht, womit aber seine empathische Verbindung auch geschlossen wird. Und das erlebt derjenige jetzt immer wieder sobald er sich wem öffnet. Lernt also, wenn ich mich öffne, jemanden anderen zulasse, mich, es fließen lasse, erfahre ich früher oder später Schmerz! Paradebeispiel Liebeskummer, unerfüllte oder gescheiterte Liebe. Wann weigert er sich wohl, sich überhaupt noch zu öffnen?

Und wie käme so jemand dann erstens dazu, sich doch wieder zu öffnen und zweitens dazu, aus dieser empathischen Veranlagung samit ihren verstärkten (Fremd-)Emotionen herauszukommen. Wie käme so jemand von empathischen Empfinden und an sich selbst erleben (müssen) zum emotionsloseren oder zumindest emotionsfreieren empathischen Sehen, könnte man sagen?

Nun geschieht aber genau dabei parallel zum Rest möglicherweise noch etwas, nämlich eine gewisse Intensität der Gefühle bewirkt ja eine Art positiven oder negativen Rauschzustand, die eigene Biochemie läuft auf Hochtoren. Nun mag es sein dass über diesen auch ein Art Sucht nach dieser Intensität entstehen kann, und in Verknüpfung damit mitunter sogar so etwas wie eine Lust am Schmerz, am Leiden. Man beginnt, den Leidenszustand zu genießen, als Lust zu empfinden, weil man an die schmerzfreie Variante kaum oder nur selten rangekommen sein mag. Wird's also nochmal verdreht. Ich will also leiden, und lebe möglicherweise innerhalb eines religiösen Konzepts, das Leiden aus anderen Gründen oder Interessen hochstilisiert hat, idealisiert, vielleicht sogar als legitimen und erstrebenswerten Heilsweg betrachtet. Also werde ich mich innerhalb dieses Konzeptes sogar auf dem richtigen Weg wähnen und damit erst recht weitermachen. Und ab da geht es dann, zumindest unbewusst, nicht mehr um Leidvermeidung, sondern eigentlich um Leidvermehrung. Von der ich glauben mag, dass sie mich, wenn ich sie lange genug erdulde, irgendwann erlöst. Genauer gesagt möchte wohl eher ein eigener Teil davon erlöst werden, während sich ein anderer mit Händen und Füßen zugleich daran festklammert. In einem selbst wirkt also ein anhaltender Interessenskonflikt. Nur ein Beispiel, gäbe da wohl noch andere Varianten, was sich aus derartigen empathischen Vermischungen alles ergeben kann.

Wie kann ein Bewusstsein dann folglich, sich dessen bewusst sowohl innerhalb von Zeit und Raum als zugleich auch außerhalb davon existieren? Denn das wäre daraus dann wohl eine weitere Schlussfolgerung. Wie bekäme man so etwas in sich selbst, mit sich selbst auf die Reihe?
Zugleich würde das aber vermutlich auch bedeuten, dass ein Bewusstsein, das einmal existiert hat, nicht mehr nicht existieren könnte, oder zumindest müssten dessen Informationen auf irgendeine Art konserviert, gespeichert werden um abrufbar zu bleiben.

Was geschieht also, aus der Perspektive betrachtet, wenn jemand ein anderes Lebewesen tötet oder wenn jemand stirbt? Und was geschieht mit dem Bewusstsein dieses Wesen danach? Wie wirkt dann das was nicht mehr ist, auf das was ist, oder das was erst kommt darauf? Denn diese Interaktion gäbe es demnach ja zumindest theoretisch auch noch. Noch komplizierter, wie hält das alles dann jemand auch noch auseinander, weiß, woher was, und warum das so kommt, empfangen, gesehen, gelesen wird. Und kann er das dann überhaupt lesen, entschlüsseln?

Dann bliebe noch die grundsätzliche Frage, wäre es nicht aus Sicht vieler besser, gar nicht empathisch zu empfinden? Dann könnte man sich in dieser Welt ganz einfach und unproblematisch nur mit sich selbst beschäftigen und sich ganz problemlos und ohne sich um andere zu scheren alles holen was einem selbst genehm ist. In aller Konsequenz wäre das dann ein sowohl esoterisches als auch exoterisches "Es gibt ohnehin nur mich", das hier ja auch als Weltbild und Lebenskonzept durchaus weit verbreitet zu sein scheint. Denn dann kann ich ja im Grunde genommen tun und lassen was ich will, auch auf Kosten anderer, denn die gibt es dann ja eigentlich gar nicht. Also kann ich auch niemandem schaden, zumindest dürft genau das der Grundgedanke sein und hemmungslos tun dürfen was ich will. So wie eben Börsenspekulanten ja auch niemandem schaden. Sind ja nur Zahlen. Oder?
Ganz egolos, versteht sich! Mögen typische "alles bin ich" Fundamentalisten zumindest so sehen. Und wähnen sich gerne ach so weit fortgeschritten auf ihrem Heilsweg. Die Elite des Aufstiegs, beinahe schon in Reichweite eines herbeigesehnten göttlichen Allerwertesten. Der zeitgemäße esoterische Ego-Pilgerzug zum oder für den Arsch? Was diese "es gibt nur mich" Mentalität anrichtet erleben wir ohnehin andauernd allgegenwärtig. Die dann absurderweise aber andere, die es innerhalb des eigenen Konzepts gar nicht gibt, zu heilen versucht! Den Schwachsinn in der Konzeption allerdings nicht einmal selbst erkennt!

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Wer empathisch empfindet, ist ja eigentlich arm. Dauernd knallt es ihm was Fremdes rein. Und er hat daran zu knabbern. Und derjenige hält das dann womöglich auch noch für den eigenen Kram, den eigenen Müll. Andere mögen bei so jemandem auch durchaus gerne und häufig ihren Kram abladen, bis derjenige möglicherweise selbst nicht mehr weiß, was davon nun seins wäre und was nicht. Alles, nichts, was davon doch, was nicht? Wo andere das Problem eines übermächtigen Egos haben mögen mag ein empathische Veranlagter das Gegenteil erleben, er kommt irgendwie immer zu kurz, als ob es ihn gar nicht gäbe, sogar die eigene Selbstdefinition mag erst über die Reaktionen anderer erfolgen. Lob anderer baut ihn auf, Kritik vernichtet ihn beinahe. Andauernd gefühlsmäßig und emotional zwischen Himmel und Hölle pendelnd, weil alles ganz nahe ran, ungefiltert rein kommt. Je nach Lust und Laune der Anderen. Alles scheint sich der eigenen Kontrolle zu entziehen. Passiert eben, passiert einem eben. Mag anders auch ablaufen, aber eben wohl auch in der Art. Eigentlich sowohl das perfekte Opfer, auch für alle möglichen Fremdeinflüsse als auch eine passable Energietankstelle für andere. Und dann kommt ein vermeintlich wohlmeinender nichtempathischer hilfreicher Lehrer und verklickert einem, dass das Ego das Problem wäre. Womit die Probleme vermutlich zunehmen dürften.

Der eine Weg heißt dann wohl irgendwann zumachen, sich dagegen verschließen, als energetischer Schutz oder Selbstliebe wird das wohl mitunter gerne verscherbelt. Der andere wäre wohl der von dir erwähnte Schritt weiter, der über die Gefühle hinaus, aus den Irrtümern heraus. Klare Sicht statt herumtappen in eigenen und fremden Nebeln. Warum nur scheinen sich dafür aber so wenige tatsächlich zu interessieren? Womit wir wieder bei der Sucht nach der Intensität, den Gefühlen und Räuschen wären.
Wenn nun aber alle eigentlich empathisch empfinden dürfte klar sein was tatsächlich geschieht. Uns fliegt der Schmerz, der uns zugefügt wird ebenso um die Ohren wie der, den wir anderen zufügen, oder von dem wir erleben, dass ihn andere anderen zufügen. Und dann lernen wir, auf die eine oder andere Weise, uns dem Schmerz gegenüber zu verschließen, versuchen uns davor zu schützen. Das Problem, indem wir uns dem Schmerz gegenüber verschließen, kalt werden, verschließen wir uns zugleich auch vielem anderen gegenüber. Entweder sind wir im Fluss, oder eben nicht. Mit einem Fuß alleine kann man nicht gehen, bestenfalls hoppeln, humpeln. Warum fallen wir in die Trennung heißt ein anderer Thread hier. Genau darum vielleicht?
Und dann versuchen wir, nach Methoden anderer mit einem Fuß schneller humpeln zu lernen anstatt ganz einfach wieder einmal mit beiden Füßen zu gehen? Unser zweiter Fuß, könnte man sagen, hängt im Schmerz fest, und kommt nicht mehr raus, will gar nicht mehr raus. Aber er wäre da. Möchte auch wieder mal gehen, kann es aber nicht, eben genau wegen dieser eigenen oder fremden Schmerzen.

Womit wir auch gleich beim Thema Mitleid, Mitgefühl wären. Klingt auch erstmal ganz gut und löblich. Nur, wenn damit eine empathische Übernahme einhergeht, so fliegt einem der Schmerz des Anderen eben auch gleich gehörig um die Ohren. Blockiert man ihn, spürt man zwar nichts mehr davon, aber aus dem Mitgefühl wird möglicherweise lediglich eine Art Kopfkonstruktion, oder vielleicht eine Art unbewusstes schlechtes Gewissen, das dann ausagiert werden mag. Mitunter durchaus eher im eigenen Interesse als einem tatsächlichen an einer Verbesserung für den Anderen. Auch gutgemeinte und vermeintliche Hilfe kann mitunter schaden und Schaden anrichten. Jedenfalls scheint auch dieser Bereich nicht immer so ganz einfach und linear zu funktionieren wie gerne behauptet. Möglicherweise weder für einen selbst noch für das Gegenüber.
Und dann gibt es natürlich auch Profis, die genau dieses Mitleid ansprechen, aktivieren, um ihre Vorteile daraus zu ziehen. Funktioniert ähnlich wie das Kindchenschema vor allem aufgrund der ausgelösten und aktivierten Gefühle, und daher auch tendenziell besonders gut bei Frauen, wenn wohl auch nicht nur. Es läge also durchaus im eigenen Interesse, Derartiges zu erkennen, verstehen, durchschauen zu können. Mit Mitleid, Liebe und Verständnis alleine fällt man ziemlich sicher darauf rein. Wenn man darauf konditioniert wurde, dahin erzogen wurde, nach einem bestimmten Muster darauf zu reagieren, erst recht. Man glaubt, man hilft und wird im Grunde genommen lediglich manipuliert. Möglicherweise sogar von sich selbst, vom eigenen Helfersyndrom, also einer Art unbewusstem schlechten Gewissen. Klingt nicht so nett? Soll es auch nicht.

Der Bereich Mitleid, Rücksichtnahme, Selbstlosigkeit kann jedenfalls für einen empathisch Empfindenden durchaus auch zum eigenen Fallstrick werden, nämlich dann wenn man vor lauter Geben und für andere da sein auf sich selbst verzichtet, was so jemandem durchaus passieren kann. Und irgendwann ist der Tank leer, nichts mehr zum Geben da, man hat ja alles gegeben, nur sind die anderen nie auf die Idee gekommen, etwas Entsprechendes auch wieder mal zurückzugeben, und man selbst hat auf sich selbst vielleicht, aus einer Vielzahl möglicher Gründe, allzusehr vergessen. Die Resultate könnten in innere Leere, Burn Out, Depression münden. Das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen war nicht gegeben, und was bleiben mag ist das Gefühl, eigentlich von anderen außer als nutzlich Funktion gar nicht wahrgenommen worden zu sein. Das sowohl christliche als auch buddhistische Ideal des Dienenden wird leicht ausgenützt, und dann? Jemand kann nicht mehr geben als er zur Verfügung hat, oder das zehrt an den eigenen Reserven. Verbraucht diese, und dann mag derjenige selbst vom Mitleid der anderen abhängig werden. Nur dass er vielleicht gar nie gelernt hat, auf dieser anderen Klaviatur richtig zu spielen. Zumal das Umfeld sich ja daran gewöhnt hat, von genau dieser Person nur zu nehmen, zu fordern und nichts zurückzugeben.

Zurück zu den zwei Füßen. Also humpeln dann Millionen, Milliarden lieber in den Fußstapfen einiger weniger anderer rum und nach, als auf den eigenen zwei Beinen eine eigene Spur zu ziehen. Wundern sich dann aber, dass sie leiden, unglücklich oder unerfüllt leben, eben neben der eigene Spur her, oder vor der sogar meilenweit entfernt, und deshalb dann auch krank oder sonstwas sind oder werden. Tja, liebe Leutchen, warum wohl? Und dann humpelt man von der Spur des einen Meisters in die eines anderen und erwartet sich neue Wunder. Und vor lauter Wunderaberglauben und Wunderhörigkeit mag man dann sogar tatsächlich ein selbiges blaues erleben. Oder sich irgendwann vielleicht selbst gar als neuen Meister samt göttlichem Auftrag wiederfinden.
Aber dann darf man immerhin selbst andere sanft und friedlich lächelnd auf youtube, in Buchform oder CD-Format zum eigene Heilstrip bekehren. Spenden Sie per Paypal oder Kreditkarte bitte jetzt! Kaufen auch Sie sich Ihren individuellen Fahrplan für Ihren ganz persönlichen Highway to Wirrwahna. Nur heute und in limitierter Stückzahl (als downloadbares e-book) samt ermäßigtem Eintritt zum exklusiven und an diesem Tage garantiert einmaligen Basiswebinar "Erhöhen oder reduzieren Lichtarbeiter eigentlich unseren Stromverbrauch und tragen somit zum Klimawandel bei?".
Vermutlich glauben jetzt einige, dass ich übertreibe. Aus meiner Warte glaube ich das weniger, alleine wenn ich mich durch dieses Forum zappe. Anscheinend glauben Menschen an das Abstruseste und Absurdeste eher und leichter als an irgendetwas Naheliegendere. Wunderglaube, der Wunsch nach Mythen, Legenden. The show must go on, und genau das tut sie auch. Bist zum bitteren Erwachen, oder auch nicht. Denn schließlich gibt es dann bereits andere, neuere, bessere Shows. Und ihre Stars, ob nun als mediale Unterhaltung, als Entertainment oder eben als esoterischer oder spiritueller Trend. Kollektives Rudel- oder Schwarmverhalten? Sind wir denn Schafe, Fische oder Lemminge? Anscheinend durchaus. Überhaupt in dem Zusammenhang interessant und gerne ausgeblendet, diese gruppendynamischen Prozesse und gegenseitigen Beeinflussungen, Interaktionen, die ganz unbemerkt vom eigenen Selbst geschehen können. Erkennbar erst an den Resultaten, Folgen. Auch hier gilt dann meistens wieder, ich bin ja nicht mehr verantwortlich, bin ja nur Teil eines größeren Ganzen. Das auf einmal dann doch existiert, wenn es um so etwas wie Verantwortung geht.

Warum sind Liebeslieder eigentlich großteils Liebesscheiterlieder? Auf dem Scheiterhaufen der eigenen Sentimentalität, dieser wie bereits erwähnt, kuriosen Verknüpfung von Lust und Schmerz werden die rosaroten Illusionen zu Grabe getragen, um in der nächsten Version sogleich wieder neu aufzuerstehen. Weil wir alle so geil auf's Leiden sind? Ohne uns das selbst einzugestehen? Oder weil wir so etwas ohne Leiden vielleicht gar nicht kennen, nie erlebt haben? Und indem wir uns dann in die Emotionswelt derartiger Songs flüchten, in ihr versinken, für eine Weile sind wir schon wieder mitten im empathischen Empfinden, Mitfühlen, Mitleiden. Glauben der Illusion des Stars, glauben ihm sogar seine Show, kaufen ihn die Kunsttränen als echt ab. Und flennen selbst mit. Ganz echt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, heiß es, nur lernt sie anscheinend ungern allzuviel dazu. Sondern wiederholt die eigene Leidensgeschichte wieder und wieder, bis zum Erbrechen. Das Gegenüber bleibt austauschbar, Hauptsache der eigene Trip wird wiedergekaut.

Wer die Emotionen eines anderen beherrscht, beherrscht denjenigen selbst. Sollte vielleicht zu denken geben.
Ebenso ließe sich dann fragen, wenn du dich von deinen Emotionen beherrschen lässt, wer beherrscht dich dann tatsächlich? Du dich selbst, andere dich selbst, etwas anderes dich selbst? Wie, warum kommt es zu Affekthandlungen, Gefühlsausbrüchen, Überreaktionen, wie ja auch hier?

Menschen lassen sich anscheinend lieber beherrschen. Geben die Verantwortung ab. Denn dann waren's auch die Anderen, von denen man dann behauptet, dass es sie ja gar nicht gäbe. Also ist auch nichts passiert? Beherrscht von anderen, sogar von den eigene vermeintlich echten, wahren, guten Gefühlen. Dann sollte man sich lieber nicht über die Resultate wundern!
Was tun wir nicht alles um diese "guten" Gefühle zu erleben und andere zu vermeiden? In dieser Welt? Und je mehr wir das tun desto mehr beherrschen die Gefühle uns anstatt dass wir lernen mit ihnen umzugehen. Auch das Thema Macht wäre eigentlich ein Rauschthema. Weshalb der Mächtige, der Sieger ja auch immer mehr davon möchte. Nie genug bekommen kann. Denn die Wirkung der Adrenalin-Endorphin-Dopamin-Kicks lässt eben ziemlich schnell nach. Und die Dosis muss erhöht werden.
Vielleicht könnte man sogar sagen, ein Gefühl selbst wäre bereits eine Art Droge, tatsächlich ja eine Art biochemischer Cocktail. Das Gefühl ist eine Reaktion auf eine bestimmte Schwingung, Information. Eine Art Kurzinformation. Kein Selbstzweck, möglicherweise. Eher ein Wegweiser, ein möglicher. Nur ist das Gefühl eben auch zugleich eine Reflexion der eigenen Erfahrungen, Erlebnisse. Positiver ebenso wie negativer, erinnerter ebenso wie unbewusster. Bewertet, ob uns das bewusst sein mag oder nicht, und vor allem, es filtert bereits vor unserer bewussten Wahrnehmung unsere Wahrnehmung, bereits bevor die Information überhaupt zu uns vordringt!
Womit sich das Thema des willentlichen nicht Wertens weitgehend erledigt hätte, denn genau das tun diese Gefühle schon vor uns, auch vor unserer Nase. Unsichtbar. Der eigene Wille ebenso wie unsere Wahrnehmung schalten sich erst lange danach ein. Sie bewerten vor. Unsere eigene kleine eingebaute unbewusste Ratingagentur. Die ganz autark agiert. Und unter bestimmten Umständen geschieht dann dasselbe wie in der äußere Welt. Gefühle erzeugen mitunter erst die Probleme, erschaffen sie, obwohl sie vorgeben, genau diese vermeiden zu wollen. Obwohl sie natürlich auch ihren Sinn haben. Aber mitunter kann sich das was eigentlich dienen sollte, eben auch verselbständigen, die Kontrolle übernehmen und der eigentliche Herr ist machtlos, entmachtet.

Ganz heißes Thema in der Tragweite. Ziemlich umfangreich und weitreichend. Falls ich da nicht allzuviel missverstanden habe. Und ehrlich gesagt, dazu gäbe es meiner Ansicht nach noch jede Menge mehr zu sagen.
Was mich allerdings verblüfft ist, dass genau das hier so wenige tun. Schließlich geht es doch um ganz essentielle Aspekte, die so gut wie jeden Bereich unseres Lebens tangieren. Wie gehen wir mit uns selbst um, wie mit anderen? Und warum läuft dabei so viel schief?
Nicht so interessant?

Woher nimmst du die Gewissheit das es so ist? Also nicht nur für dich sondern dass das so auch für andere, für alles andere gilt? Und warum scheint es dann für so viele andere doch ganz anders zu sein?

Ich bin kein Empath, vielleicht wäre ich es gerne. Vermutlich nicht einmal allzu empathisch, meistens. Denn wenn ich das zulasse, werde ich ganz schnell ganz schön wütend, stinksauer. Auf den Müll den ich da reinbekommen und auf diejenigen die ihn mir schicken. Andere Menschen. Was tun die da, was tut ihr da, und bemerkt es nicht einmal? Spielt brav mit, lasst euch manipulieren, in so gut wie jeder möglichen Art, über den Tisch ziehen, nur um dann sofort andere ebenso zu manipulieren, um andere ebenso über den Tisch zu ziehen. Mitunter sogar als Hilfe oder Heilung getarnt. Und wehe jemand spielt dabei nicht mit oder etwas anderes! Wozu das Ganze? Kann mir das jemand sagen? Wäre nett. Ich verstehe es nämlich nicht. Habe ich noch nie. Aber ich suche wenigstens immer noch nach Antworten.

Macht, Geld, Sex, Erfolg, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Interesse, Hoffnung, Glaube? Was fehlt so vielen anscheinend so sehr? Liebe? Die vielleicht eher nicht, schließlich ist die Welt, auch dieses Forum von Vorstellungen und Ansichten über Liebe ja durchaus prall gefüllt. Aber ist das alles tatsächlich Liebe? Oder was wäre Liebe dann? Denn die scheint ja ebenfalls kaum mal irgendwo tatsächlich zu funktionieren. Außer als Frust oder Drama.

Oder fehlt doch vor allem der Geist, das Bewusstsein, das das Ganze überhaupt erst zu verstehen, zu erfassen imstande wäre? Wer versteht sich selbst? Wessen Bewusstsein ist dazu tatsächlich imstande? Oder andere? Den Sinn des Ganzen? Wie was womit zusammenhängt, zusammenspielt, was wodurch bewirkt?

Wohin willst du gehen wenn du nicht einmal weißt wo du stehst, oder wer du überhaupt bist? Hauptsache weg? Wohin weg? Weg von dir selbst? Weg von den Gefühlen, die wehtun?

Weg ist das Ziel? Also sind wir auf der Flucht? Und wohin? Oder nur mal eben so querfeldein, in eigener gefühlter oder unterdrückter Panik? Wie läuft man vor dem eigenen Schatten davon? Oder vor denen anderer, die man für die eigenen hält, weil sie eben inzwischen in einem selbst Platz genommen haben? Vielleicht nützt ja bewusst flüchten etwas?

Oder bleibt man doch stehen, und schaut eventuell, ob's anderen damit ähnlich geht?
 
Geheimnis eines Bildes


Schön, das Bild. Macht nachdenklich, wirft Fragen auf, berührt.

Seltsam schön.

Was ist es, wer ist es, den du vor so langer Zeit einmal dermaßen geliebt hast, obwohl er oder sie dir so unendlich weh tat?

Und du dennoch immer noch liebtest, erstmal, bis was schief ging. Das du dir bis heute nicht verzeihen konntest. Liebe, die an sich selbst scheitert, oder am Schmerz, dem Leiden, das sie dir zufügte?

Das Geheimnis, vor dem du selbst dermaßen erschrakst, dass du es sogar vor dir selbst ganz tief in dir so gut vergraben hast, weil du es eigentlich gar nicht wissen willst, nicht wissen darfst, in seiner Ungeheuerlichkeit. Dein Schatz! So wie wir alle den wohl auf irgendeine Weise in uns selbst vergraben horten, bewachen, ja sogar lieben. Und den dennoch nie jemand zu Gesicht bekommen darf. Die Folgen wären zu schlimm, fürchten wir. Oder die Strafe, oder die Reaktionen.

Und gerade weil wir diesen einen Schatz dermaßen gut, sogar vor uns selbst versteckt haben mögen, uns nicht einmal selbst mehr daran erinnern können, wirkt er, handelt, agiert, tut, andauernd, verändert ständig das was wir selbst tun, zu tun glauben, tun wollen oder auch möchten. Dunkelheit überstrahlt das Licht, unsichtbar, oder ultraviolett, bevor es zu infrarot kippt? Oder Schwarzlicht wird?

Damals starb etwas in dir, verließ dich, auch die Liebe. Denn das wolltest du nie wieder so erleben. Nie wieder so lieben, um nie wieder so zu leiden, diesen einen Schmerz zu spüren. Was du seither vergessen hast, den schlummernden Drachen deiner Alpträume, sorgt seither dafür, dass den Schmerz statt dir selbst andere spüren. Diejenigen, die es wagen, dir dennoch zu nahe zu kommen. Rache. Befriedigt sie dich? Geht's dir damit besser, verändert sich was, verbessert sich was?

Dasselbe Spiel, das du einmal erlebtest, lebt weiter, nur hast du längst die Fronten gewechselt. jetzt bist du diejenige, die die Macht zu haben glaubt. Jeder Täter ist ein Opfer, jedes Opfer auch ein Täter, oder so?

Schnee im Sommer, bereits verwelktes Laub im Frühling? Leben? Das?

Seht her, wie es mir geht! Sieht es denn keiner?

Stacheln im Fleisch, unsichtbar die im eigenen, unangenehm sichtbar werdend, wenn andere zu bluten beginnen. Und danach wieder einmal auf der Flucht.. Wie oft noch? Wovor, vor wem außer dir selbst? Den Folgen deines eigenen Tuns?

Was, wenn es ohnehin längst alle sehen? Nur leider nicht wirklich verstehen? Das Leiden wird mehr, steckt andere an, infiziert sie, der Virus verbreitet sich. Und irgendwann sind andere dann wohl tatsächlich so wie du geworden, dir ähnlich, leider dem, was du wurdest, nicht dem, was du hättest sein können. Und noch immer wieder werden könntest.

Beute gibt's genug, stillt sie den Hunger? Lindert sie den Schmerz, dämpft sie die Wut? Berührt sie, irgendetwas davon dein Herz? Wovon lässt sich Kälte berühren? Von noch mehr Kälte? Sucht sie die Kälte, oder die Wärme? Was ist da, was fehlt? Was tatsächlich? Life is what you make out of it? Dann mach mal!

Verzweiflung eines Lebens? (V)erleben der Verzweiflung? Aber bitte nicht zu sehr, dafür sorgen schon die eigenen Schutzmechanismen, holen dich in deine scheinbar heile Wirklichkeit zurück, wenn's eng wird.

Langsam verblasst das Bild. Die Konturen werden unscharf, vielleicht war ja alles nur Einbildung, und das was ich da sah, mein eigene Fantasie. Ein Bild eben, wie so viele andere. Blowing in the Wind. Gesehen, wahrgenommen, registriert, abgespeichert, irgendwo. Nicht weiter von Belang. Vergangenheit, ohnehin bereits.


Das Bild soll ja angeblich inzwischen sehr glücklich sein. Vielleicht wird's ja irgendwann mal auch an den Meistbietenden versteigert? Wer weiß...
 
Das hab ich erst mal nur überflogen...sehr viel Text....und sehr viele Fragen. Hast du darauf Antworten bekommen....oder selbst gefunden?

Ein paar, denke ich. Alle bestimmt nicht.

Ist in Arbeit, sozusagen.

Mir ging's eigentlich darum, die Fragen selbst noch einmal in den Raum zu stellen. Die Antworten zu finden, oder auch nicht, überlasse ich in dem Fall jedem selbst.
 
Freier Glaube - Glaubenfreiheit


Freier Glaube? Wir sind es, zumindest noch und hier gewöhnt, dass es so etwas wie Glaubens-, Religions- und Meinungsfreiheit gibt. Dieser "Glaube", diese Menschenrechte sind aber noch gar nicht allzu alt, und werden inzwischen gerade wieder sogar bei uns auf diverse Arten mehr oder weniger subtil beschnitten.

Nun geschieht aber bei dem Recht auf Glaubensfreiheit, wie ich meine, üblicherweise ein ganz kleiner aber wesentlicher Irrtum, ein gerne übersehener Denkfehler: Das Recht, seine Meinung äußern zu dürfen, an etwas bestimmtes zu glauben wäre ja grundsätzlich löblich. Allerdings bedeutet das nicht, dass der Glaube, dem man anhängt, damit automatisch der Wahrheit entspräche. Oder dass dann eben so etwas wie verschiedenen Wahrheiten nebeneinander existieren würden. Bestenfalls Vorstellungen von Wahrheit. Somit sind Glaubens- und Meinungsfreiheit, so könnte man das auch sehen, die Freiheit, sich auf die eigene oder gelernte, einem genehme Art zu irren. Ebensowenig muss die Summe aller Glaubenskonzepte und Anschauungen zusammengenommen so etwas wie der Wahrheit entsprechen. Kann sich dennnoch auch in Summe irren. Und doch scheint der Glaube für Menschen etwas ganz essentielles zu sein. Welcher auch immer. Nun geschieht aber gerade, wenn der eigenen Glaube auf andere Glauben trifft, etwas, nämlich, jeder Glaube wird versuchen, sich von den anderen abzugrenzen, um sich selbst zu erhalten, nicht in anderen Glauben unterzugehen. Und mitunter mag das so weit eskalieren, dass das Ganze darauf hinausläuft, wird dieser Glaube geschluckt, verdrängt, oder schluckt er selbst die anderen?

Das System betrifft nicht nur Religion sondern so ziemlich alles, zu dem jemand eine Meinung haben kann und ein anderer eine andere. Weltanschauungen, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Werbung, Familie, Beziehung sogar Kunst. Und überall streiten wir großteils über Glaubens- oder Ansichtsfragen. Resonanz suggeriert uns weniger bis keine Bedrohung, Dissonanz löst Aversion, eine Art Alarm aus, Vorsicht, Misstrauen, bis zu Aggression.

Was ist so wichtig an einem Glauben? Man könnte sagen, genau diese Resonanz, die Bündelung, Konzentration von Energien, die Verdichtung. Eine Macht, Macht! Ein Glaube, eine Richtung, ein Glaube, ein Ziel.
Weshalb natürlich ein Glaubenssystem, und zwar ganz gleichgültig, welches, versuchen wird, möglichst viele Gläubige an sich zu binden und zu halten, oder versuchen wird, Andersgläubige von ihrem Irrtum abzubringen, sie zum eigenen Glaubenskonzept zu bekehren. Manchmal subtiler, manchmal brachialer.

So gesehen war ja das dritte Reich ein typisches autoritäres Priesterkönigtum klassischer Bauart. Alle Macht gebündelt in einer Hand. Nur mit dem (scheinbaren) Unterschied, dass das Reich selbst die Religion war. Deshalb auch die Wirkung. Es war alles so ganz einfach, simpel, nachglaubbar, mitglaubbar. Das Glauben hat trotzdem funktioniert.

Das Problematische an Glaubensinhalten ist ihre starke Verankerung in Bewusstseinen als angenommene Wahrheiten. Sollte zu denken geben. Denn vielleicht ist es dann doch nicht so ganz egal, woran jemand glaubt.

Ebenso ist ein Wechsel des ursprünglich anerzogenen, erlernten Glaubensystems nicht notwendigerweise ein Ausstieg aus dem Spiel, man wechselt möglicherweise zwar die Fronten, aber ansonsten bleibt in vielem doch alles beim alten. Man glaubt nur, dass sich was verändert hätte, mag es so empfinden. dabei glaubt man eben statt dem Ursprünglichen lediglich etwas anderes nach. Vom Regen in die Traufe. Aber man hält das Ganze dann wohl für so etwas wie eigenen spirituellen Fortschritt. Dabei ließ man sich lediglich von anderen Strömungen anders konditionieren. Fällt demjenigen leider ganz selten selbst auf.

Möglicherweise wäre also die Frage angebrachter, wem, wozu es dient, wenn ich daran glaube, von dem jemand anderer möchte, dass ich es glaube. Inklusive einem selbst. Soferne die eigenen Gefühle und Emotionen das einem überhaupt erlauben.
 
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Denn wärest du dir deinem Selbst wirklich bewusst,wüsstes du das es kein Glaubenssatz von mir ist,sondern meine tiefe und innerste Überzeugung.

Erklärst du mir bitte den genauen Unterschied zwischen einem Glaubenssatz und einer tiefen und innersten Überzeugung?

Genau diese deine Überzeugung filtert ja das bereits vor, das du glaubst, klar wahrzunehmen!

Und jetzt kommt der eigentliche Hammer dabei: Bereits bevor das was du für deine Wahrnehmung hältst, dein (Wach-)Bewusstsein erreicht hat. Du siehst durch Filter, unvermeidlich, siehst aber die Filter selbst nicht, vermagst sie nicht zu erkennen, weil sie Deiner vermeintlichen Wahrnehmung bereits vorgeschaltet sind.

Du empfängst zwar das gesamte Informationspaket, als System, als Organismus, aber das was dir davon bewusst wird, das was du zu sehen vermeinst, ist bereits nur ein Bruchteil des Ganzen. Ist ganz normal. Geht allen so. Aber führt eben mitunter oder auch oft zu Irrtümern.

Im Grunde genommen würde es eigentlich darum gehen, die Limitierung dieser Filter zumindest etwas aufzuweichen. Klarere Sicht statt die Nebelscheinwerfer zu pimpen, könnte man sagen. Denn eigentlich wäre ja gar kein Nebel da, nur die Filter würden mal durchgeputzt gehören, oder wären gar nicht nötig.

Dabei allerdings, obwohl das Prinzip ziemlich einfach wäre, ergeben sich gewisse Schwierigkeiten:
Erstens haben wir unsere Nebelscheinwerfer liebgewonnen, sie mögen sogar zu einem maßgeblichen Teil unserer Identität geworden sein, wir wollen sie also im Grunde genommen nicht mehr hergeben, sondern behalten, obwohl wir uns gerne suggerieren, dass wir etwas anderes möchten.
Zweitens und dahinter haben wir aber zugleich davor ziemlich viel Schiss, sowohl gar nichts mehr zu sehen, aber noch wesentlich mehr davor, was wir sehen könnten, wenn wir die Illusion des Nebels aufgeben würden.
Drittens kann sich vermutlich kaum jemand wirklich vorstellen, wie das überhaupt funktionieren soll. Denn das eigene System wird sofort versuchen, das Ganze innerhalb der eigenen Erfahrungen zu kategorisieren, mit eigenem Erlebten zu vergleichen, was naturgemäß auf die Art wiederum nicht funktioniert und zu neuen Irrtümern führen kann.

Was bleibe von dir übrig ohne deine tiefsten und innersten Überzeugungen? Was geschähe, wenn du die loslässt? Bist du deine Überzeugungen? Identifizierst du dich mit ihnen? Also mit deinen innersten Glaubensssätzen, deinen selbst- und fremderschaffenen Konditionierungen, Prägungen, Normierungen, Limitierungen? Und was wärst du ohne sie? Was bleibt von Dir übrig, wenn nichts übrigbleibt, alles zerfällt, die ganze vermeintlich sichere Struktur sich auflöst?

Schwer vorstellbar, schätze ich. Aber so ungefähr würde ich mir das - vorstellen. Wenn ich's könnte.

Und selbst dann mag die vielleicht noch größere Hürde auf jemanden warten. Nämlich wenn derjenige zu sehen, zu erkennen, zu verstehen glaubt und dennoch nach wie vor vom eigenen Selbst in die Irre geführt wird. Oder von dein eigenen, tiefsten inneren Überzeugungen.
Womit man beinahe in Versuchung wäre zu glauben dass Gott ein ziemlicher Scherzbold sein muss. Nur, welcher Gott?

Der, dessen Hörner wie eine glänzender Heiligenschein ausssehen können, oder derjenige, bei dem gar nichts glänzt oder glitzert, weil er es gar nicht nötig hat, zu blenden, zu ver-blenden?
 
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