Meiner Erfahrung nach ist's trotzdem sinnvoller, aus den Teilen wieder ein Ganzes zu machen. Auch wenn das Hürden beinhaltet, nicht immer ganz einfach sein mag. Aber das geht eh nur schrittweise.
Ja, erst bedarf es des Ganzen um die Etappen zu erkennen die man meistern muss, die Treppenstufen sind oft unterschiedlich hoch und man muss seine Schritte demnach anpassen. Es ist, finde ich, erst etwas leichter, wenn man die Entfernungen der Etappen abschätzen kann und in etwa weiss, wie lang oder hoch die Schritte zum überwinden sein müssen.
Das ist eigentlich immer schade. Hat natürlich auch seine Gründe, dass Menschen sich vor sich selbst und vor anderen verstecken, auf welche Art auch immer. Weil das Bedürfnis, sich mitzuteilen, gesehen werden, trotzdem da bleibt.
Ja, schade ist es auch, weil man sich so nicht wirklich kennt, auch wenn z.b verwandt kennt man sich eigendlich nicht so wirklich. Das finde ich in einer Familie z.b sehr schade, wenn man sich dann irgendwann kennenlernt und der Tod es dann abrupt beendet. Nicht gesagte Worte lösen Einsamkeit aus, und in einer Familie sollte das nicht sein...
Und dann spaltet man das auf, so wie Beruf und privat, überall ein bisschen was.
Ja überall ein wenig von einem, doch nirgends ist man so als "ganzer" Mensch, immer nur soviel vorhanden, dass es gerade so reicht.
Gerade hier kann man eine Menge lernen. Du reagierst ja hier auch nicht nur auf das Geschrieben alleine. Auch hier wird weitaus mehr "gesendet", ohne dass es dem Sender bewusst sein mag.
Ja, das stimmt, wie im RL auch reagiere ich auf die unterschwelligen Botschaften und mal positiv, mal negativ, je nachdem wie es bei mir ankommt. Es ist wohl unbewusst auch manchmal davon abhängig, wer etwas wie schreibt da bin ich auch nur subjektiv in meinem Empfinden, wie jeder Mensch.
Im realen Leben könne sich auch Worte, Gestik und Mimik widersprechen. Hier ist es ähnlich, die Stimmung, das Dahinter und die Worte können im Einklang miteinander sein, was wahrnehmbar, spürbar ist, oder im Widerspruch zueinander, was sich dann anders anfühlt, unstimmiger, dissonanter, oder auch eine Ablehnung, Abwehr hervorruft.
Ja, im realen Leben passen auch oft Körpersignale nicht zu den Aussagen, das bemerkte ich oft und frage dann in der Regel auch nach. Es stimmt auch, dass Wiedersprüchlichkeiten bei mir z.b den "Alarmmodus" aktivieren und dann ist der Schreiber mir unsympathisch oder supekt. Abwehr geschieht, denke ich mal meist aufgrund von Dissonanzen, auch wenn es einem evtl. nicht bewusst ist, geht man dann schneller in Abwehrhaltung.
Beim einen öffnest Du Dich, beim anderen verschließt Du dich, als Art erster Reflex, erste Reaktion. Und da kannst Du dann hinsehen, schauen, ob Dir das noch etwas mehr sagen, an Informationen geben kann. Über das Gegenüber.
Ja, die Regelung von Nähe und Abstand, wem ich Vertrauen schenke wem ich gegenüber skeptisch oder ablehnend bin, entscheide ich instinktiv, selten mal ist es bewusst geschehen. Es liegt aber manchmal auch am Thema ob man sich dort öffnet oder nicht, wenn es z.b mir dort unpassend erscheint, so mache ich es nicht.
Vermeiden ist die Notlösung. Der nächste Schritt wäre, langsame Versuche, auch auf's Risiko hin, dass es etwas entgleitet. Oder man versucht, die Überreaktionen auf andere Art zu kanalisieren. Besser als in sich selbst aufstauen. Also auf irgendeine Art und Weise das rauslassen, ist meistens hilfreicher. So wie jemand mit Ärger, Wut im Bauch holzhacken geht. Zumindest auf irgendeiner Art ventilieren, den Dampf ablassen. Wenn er schon da ist. Im Idealfall lässt man's erst gar nicht so weit kommen, das ist aber mitunter echt schwer. Dazu muss jemand schon selbst sehr in der Mitte sein.
Ja, es ist eine Notlösung um Eskalation zu umgehen, mag auch mal etwas feige sein, aber wenn z.b die Energie für einen ausdauernden "Kampf oder Kleinkrieg" um Meinungen und Überzeugungen fehlt, dann ziehe ich mal "von-dannen". Ich bin nicht so in meiner Mitte und kanalisiere auch schon mal Wut indem ich dann Ego-Shooter zocke der andere Spiele. Wenn ich mal "austicke" was selten ist, tut es mir je nach Person oder Sache auch hinterher leid, es sei denn es war beabsichtigte Provokation.
Aber ich versuche auch daran zu arbeiten ruhiger zu werden und auch zu überlegen, warum mich etwas aufregt oder wütend macht.
Siehe oben. Was bekommst Du rein, von anderen, was ist tatsächlich Deines. ist gerade am Anfang nicht so leicht, aber hilfreich.
In dem Durcheinander verlierst Du Dich selber, und Stabilität ist bei Dir, wie's aussieht ohnehin ein wichtiges Thema.
Ja, diese Abgrenzungssache die ich gerade versuche zu erlernen, zu wissen, wann bin ich es, wann jemand anderes. Stabilität habe ich nicht wie es sein sollte, ich habe zwar einige "Anker" geworfen aber so richtig feste sind sie nicht.
Vielleicht sollte man das auch nicht über's Beherrschen, Kontrollieren Wollen versuchen. Nicht in den Griff kriegen, sondern zulassen, beobachten, akzeptieren, zu verstehen versuchen. Was ist los, warum? Und zulassen, was kommt.
Das ist vielleicht tatsächlich die bessere Wahl, es auf sich zukommen zu lassen ohne den Versuch etwas zu kontrollieren. Ich versuche immer meine Gedanken und Emotionen zu kontrollieren sie zu unterdrücken, was aber neuerdings einen Innendruck bei mir im Kopf auslöst.
Auch da wollen anscheinend manche Dinge erst einmal einfach "gesehen", registriert werden. Das kann mitunter schon genügen.
Die Sicherheit kommt mit der Übung.
Das könnte man versuchen, Emotionen einfach mal zu zulassen auch wenn es mich wohl erschrecken könnte oder andere evtl. verärgern...Ich muss da wohl mal mehr reinschauen was da so für Prozesse bei mir ablaufen.
Auch eher eine Notlösung, oder? Also die Sehnsucht wäre eine andere?
Notlösung, ich weiss nicht, es könnte auch sein, dass dies der richtige Weg ist, bin ihn noch nie gegangen um das beurteilen zu können.
Die Kinder kriegen's meistens auch mit, selbst wenn die Eltern das vor ihnen verbergen wollen, oder glauben, das sie das täten.
Die Schwingungen lügen nicht, die Spannungen liegen trotzdem "in der Luft", sind wahrnehmbar. Und Kinder spüren das meistens weitaus mehr als Erwachsene. Sie merken, dass etwas nicht stimmt, wisen aber nicht, was.
Ja, oft wenn ich mit Kindern zu tun hatte, fiel mir auf, dass sie dafür ganz feine Antennen besitzen, wenn etwas nicht stimmt. Sie leiden auch am meisten, wenn ihre Eltern Sorgen haben oder sehr unharmonisch miteinander umgehen. Eltern können noch so schweigen oder "gute Mine zum bösen Spiel" machen die Kinder bemerken das.