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Faydit
Guest
Du meinst aus deinem Leben von dir selber ausgehend, kommt dir einiges bekannt vor, magst du mir davon erzählen?
Nicht ganz. Was ich meine ist, Du warst einen Weile nicht "da", und ich auch nicht. Wenngleich aus etwas unterschiedlichen Gründen. Zugleich auch nicht. Ich bin ja auf eigenartige Art auch gestorben, habe mir dabei zugesehen, was völlig strange ist.
Und danach war in beiden Fällen einiges oder vieles anders als davor.
Erzählen müsste ich da so viel, zumal einiges auch verschachtelt ist, und das in ein lesbare lineare Form zu bekommen, ist gar nicht so einfach.
Ich habe mich erst 10 Jahre nach dieser Erfahrung überhaupt drübergetraut, das in Worte zu fassen. Dann gibt's anders gelagerte Erfahrungen von davor, die tatsächlich mehr in einem esoterisch-therapeutischen Kontext stattfanden, die mir auch irgendwann in mir alleine zu viel wurden, aus denen wurden dann ein paar Geschichten.
Erzählen kann ich viel, nur, wo soll ich anfangen?
Aber weil wir gerade ein wenig bei diesem Thema sind, ich habe mal einen Beitrag gesehen, über einen Schotten, der war ein ziemlicher Raufbold, Trinker, Kleinkrimineller, und dann lief was schief und er starb. Ähnlich wie bei Dir kam er aber auch zurück, obwohl er bereits klinisch tot gewesen war.
Und auf einmal begann er Bilder zu malen, konnte gar nicht anders, konnte nichts anderes mehr tun, und war auf einmal der friedfertigste Mensch. Er konnte sich zwar an sich davor erinnern, aber zugleich war ihm selbst völlig unverständlich, wie er jemals so hatte sein können.
Ist mir nur heute wieder eingefallen.
Aber anscheinend trägt das hier dazu bei, dass da einige Dinge vom Gegenüber verstanden werden können, oder mag zumindest helfen. Es geht leichter, man muss nicht so viel erklären. Kommt mir zumindest so vor. Anderen gegenüber geht das nicht so einfach, von einigen Ausnahmen abgesehen.
Ja, damit habe ich am meisten zu kämpfen, diese Welt scheint nicht-mehr "meine" zu sein, ich bin hier nurmehr ein "Gast" in dieser Realität und fühle mich nur noch wie ein Beobachter des Lebens ohne selber daran teilzunehmen.
Auch bekannt. Meine erste Reaktion, als ich wieder "da" war: "Verdammte Scheiße, warum muss ausgerechnet mir das passieren?"
Zuert war's natürlich auch eine Art Egofutter, ich bin was Besonderes und der ganze Quatsch, klar, und irgendwann, nach den ersten Katastrophen und nachdem der scheinbare Höhenflug eher zum Absturz mutiert war, begann der Wunsch zu überwiegen, einfach wieder ganz normal zu werden, zu sein.
Was ich allerding in einiger Hinsicht schon davor nicht war. Dummerweise kann man so etwas auch nicht zurückgeben, hätte ich lange Zeit liebend gerne getan.
Aber immerhin bin ich jetzt doch wieder ganz hier, und nicht nur halb, und der andere Teil, zumindest habe ich es so empfunden, ganz woanders, da draußen. Zugleich hat der mir hier aber gefehlt, der andere kam ohne den nicht mehr wirklich klar. Als ob man durch die Mitte amputiert wäre.
Gute Frage: Zuerst war das Schweigen, im RL bin ich stumm, ich spreche nicht-mehr, was mein Wg-Mitbewohner oft nicht versteht, wenn ich Kommunikation nur auf das Allernotwendigste beschränke. Auch bei Unternehmungen bin ich stumm, ich bin da, aber auch wieder meilenweit entfernt.
Bei mir war's umgekehrt, Ich war eigentlich immer eher ein Einzelgänger, und auf einmal versuchte ich mich, anderen anzupassen, so wie die zu werden, was auch nicht wirklich funktioniert hat. Am Ende war ich an der Kippe zum Schwerstalkoholiker, eigentlich eh schon mittendrin.
Die Kurve habe ich dann aber zum Glück selbst hinbekommen, da auszusteigen, nicht zuletzt wohl deshalb, weil meine damalige Partnerin diesbezüglich noch schlimmer drauf war als ich, ich hatte sozusagen das abschreckende Beispiel vor Augen.
Aber wenn ich das richtig verstehe, Dein Nicht Sprechen, Nicht Kommunizieren beruht vor allem darauf, dass Dich andere nicht verstehen, oder Du davon ausgehst, auf Grund konkreter Erfahrungen?
Es macht mir insofern Probleme, dass ich mich entwurzelt fühle, meiner Existenz beraubt und dennoch lebe ich in einer "Anderswelt". Ich lebe durch die Spiritualität ohne die ich wahrscheinlich verrückt, depressiv oder auch lethargisch würde. Viele "irdische" Probleme erscheinen mir nun so unwichtig so banal und es ist schwer das auszudrücken ohne andere zu verletzen, denn das möchte ich nicht, aber ich kann selten aus meiner Haut.
Nachvollziehbar. Kenne ich zum Teil auch, wird nicht rund.
Was ist für Dich Anderswelt, was irdische Probleme?
Eine Frage, ich gehe so langsam davon aus, das wir in eher etwas unterschiedlichen Ecken der Esoterik unterwegs waren/sind. Also was sind da deine Schwerpunkte?
Ich denke, dass das vielleicht auch die unterschiedlichen Sichtweisen erklären könnte.
Ich lebe nur noch um Erkenntnisse zu erhalten, zu begreiffen und zu lernen um etwas wichtiges zu können: das Ganze zu verstehen die Existenz an sich, so bin ich auf einer stetigen "Reise". Mal sehen wo mich diese Reise hinführt.![]()
Ich hab's in gewisser Weise so erlebt: Als ich wieder da war, passte das, was ich erlebt hatte, und diese Welt überhaupt nicht zusammen. Erst versuchte ich, das irgendwie deckungsgleich zu bekommen, was natürlich nicht gelang, und dann, irgenwann, schlich sich der Gedanke ein, möglicherweise war ich ja wieder hier, um den Fehler in System zu suchen, herauszufinden, was hier nicht stimmte.
Fehler habe ich jede Menge gefunden...