Dienstag, 8.4.2008
Ich will auf den HERRN schauen und harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. Micha 7,7
In allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten. 2.Korinther 6,4
Zu der Tageslosung passt sehr gut die Geschichte eines Pfarrers, der zwölf Jahre in Gefängnissen des Ostblocks gelitten hat, und folgende Begebenheit erzählte:
Einmal war ich in einer großen Zelle, in der vielleicht einhundert Häftlinge untergebracht waren. Wir waren im tiefsten Elend zusammengepfercht, ohne Platz, um auch nur wenige Schritte machen zu können. Wir waren vom Schmutz und vom Gestank überwältigt. Auf diesem engen Raum waren Christen vieler Bekenntnisse, Juden, Atheisten, Männer, die politischen Parteien zugerechnet wurden, und anderen gesellschaftlichen Kategorien untergebracht.
Unter ihnen war einer, von dem ich jetzt erzählen will. Er hatte keine Bibel und hatte seit Jahren kein Buch gesehen. Er konnte keine intellektuellen Argumente vorbringen. Er konnte nur immer wieder sagen: Ich kenne Jesus, ich wandle und spreche mit ihm."
Ein Professor, Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften, spottete: Jesus ist doch seit über 2000 Jahren tot. Wie kann man ihn sprechen? Selbst wenn man zugibt, dass er auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, wie ihr Christen glaubt, so ist dennoch dieser Himmel Millionen von Meilen entfernt. Erzählen Sie uns keine Lügen mehr. Niemand kann mit ihm wandeln und mit ihm sprechen.
Der Christ antwortete einfach: Ich frage mich selbst, wie das zugeht und habe keine Erklärung, aber es ist eine Tatsache. Jesus wandelt und spricht mit mir. Ein großer Kreis der Gefangenen lauschte der Diskussion und er versicherte weiter: Ich sehe ihn sogar manchmal.
Das war zuviel für einen Wissenschaftler! Was Sie da sagen, ist die größte Lüge, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe. Da Sie behaupten ihn zu sehen, können Sie uns bitte sagen, wie er Sie ansieht: ärgerlich, zornig, gelangweilt, höflich, liebevoll? Lächelt er Sie vielleicht an?
Der Christ antwortete: Wie haben Sie das erraten? Wirklich, manchmal lächelt er mir zu. Nun denn, sagte der Professor, vielleicht können Sie uns zeigen, wie Jesus lächelt? Ich will es versuchen, sagte der Christ.
Die Szene, die folgte, war die schönste in den 82 Jahren meines Lebens. Wie alle anderen von uns ähnelte dieser Gefangene einer Vogelscheuche: geschoren, schmutzig, nur Haut und Knochen, fast zahnlos - er war alles andere als attraktiv. Aber als er die Herausforderung annahm, begann sein Gesicht zu leuchten die Herrlichkeit Gottes kann durch eine Kruste von Schmutz hindurch scheinen und ein wunderschönes Lächeln erschien auf seinen Lippen.
Alle Pracht des Himmels war in diesem wunderbaren Lächeln! Der Professor beugte sein Haupt und sagte: Herr, Sie haben Jesus gesehen!