Freier Wille

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Schön gesagt, Sat. :)



:confused: Ich hatte Le Baron eigentlich dahingehend verstanden, daß unser übermächtiges Hirn uns alles Mögliche vorgaukelt - weil wir es so gerne haben möchten.
Was wohl oft zutrifft.
Selbst Gotteserfahrungen sind vielleicht nur Hirn-Gespinste.
Wer kann das schon sagen?
Der Buddhismus misstraut ihnen ...
;)

Natürlich Et, Hirngespinste gibt es zuhauf.
Desshalb bleiben numinose Erfahrungen besser uninterpretiert.
Aber wenn Dir Dein Vater gegenüber steht, und es sagt Dir jemand, das sei ein Hirngespinst, dann mußt Du diese Möglichkeit zwar grundsätzlich einräumen, aber es fällt Die sehr, sehr schwer.
 
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Yes.
Ich meine aber nicht "Absichten" - natürlich kann ich keine Absichten hegen, die nicht schon irgendwie in mir veranlagt wären.

Ich blicke da mehr auf einen An-Trieb.
Eln, das ist genial. :)

Manchmal hab' ich ja ein Brett vor'm Kopf. Sprache, lach. Sagt doch schon das Wort:

An-trieb = unbewusst, ich fühle mich getrieben und weiss nicht, warum
Ab-sicht = bewusst, weil gesichtet

Natürlich ist beides veranlagt. Das eine ist individueller Ausdruck von Angst, das andere individueller Ausdruck von Liebe.

:liebe1:
 
Selbst Gotteserfahrungen sind vielleicht nur Hirn-Gespinste.
Wer kann das schon sagen?
Der Buddhismus misstraut ihnen ...
;)
...und wenn ich mir so anschau, was mir da rundum von diversesten Leuten so als Gotteserfahrung verkauft wird, da verzicht ich ganz in buddhistischem Sinn freiwillig. Auf den Gott und auf die Erfahrung ;)
 
Das stimmt so nicht - eben weil man glaubt man kann nicht aussteigen erscheint es als Gefangenschaft.
Der Eintritt erfolgt mit der Geburt - der Ausstieg mit dem Tod.
Doch, doch, das stimmt schon- ich kann nicht aussteigen. Aus dem Kreis. Du sprichst linear: Eintritt = Geburt, Ausstieg = Tod, ich spreche vom Kreis, also nicht nur von der materiellen Schöpfung, dem Diesseits, sondern auch vom Jenseits.

Du meinst mit Räderwerk die materielle Schöpfung, ich meine mit Räderwerk Gott, das Ganze. Und daraus kann ich nicht aussteigen, das kann ich nur annehmen.

Sat Naam schrieb:
Das ist alles eine Frage der eigenen Ansicht. Wenn sich ein tibetischer Lama in eine Höhle setzt und seinen Herzschlag anhält, steigt der einfach aus.
Nur ist das eben was völlig anderes, als wenn hier ein Lebensmüder vom Hochhaus springt.
Beide benutzen zwar ihren (freien) Willen aber in einem völlig anderen kausalem Zusammenhang.
Und Wille ist nach dem schöpferischen Prinzip eben immer frei, egal wie er hier im kausalen Wechselspiel auch differenziert und ausgelegt wird.
Nach meiner Ansicht steigt der tibetische Lama, der in einer Höhle sitzend seinen Herzschlag anhält, zwar aus seinem Körper aus, aber nicht aus dem Räderwerk, welches Gott ist. Und zwar mit Absicht. Der Lebensmüde, der vom Hochhaus springt, steigt auch aus seinem Körper aus, allerdings fühlt er sich dazu getrieben. Er wird nicht sagen: "Ich tue das aus freien Willen." Er wird sagen: "Ich kann nicht anders, was soll ich denn sonst tun? Ich will lieber sterben, als in diesem Räderwerk zu bleiben!" Dabei kann er das Räderwerk niemals verlassen, das ist sein Irrtum. Und ein schöpferisches Werk vollbringt er ja damit nun gerade nicht, oder? :D
 
Doch, doch, das stimmt schon- ich kann nicht aussteigen. Aus dem Kreis. Du sprichst linear: Eintritt = Geburt, Ausstieg = Tod, ich spreche vom Kreis, also nicht nur von der materiellen Schöpfung, dem Diesseits, sondern auch vom Jenseits.

Du meinst mit Räderwerk die materielle Schöpfung, ich meine mit Räderwerk Gott, das Ganze. Und daraus kann ich nicht aussteigen, das kann ich nur annehmen.

Nach meiner Ansicht steigt der tibetische Lama, der in einer Höhle sitzend seinen Herzschlag anhält, zwar aus seinem Körper aus, aber nicht aus dem Räderwerk, welches Gott ist. Und zwar mit Absicht. Der Lebensmüde, der vom Hochhaus springt, steigt auch aus seinem Körper aus, allerdings fühlt er sich dazu getrieben. Er wird nicht sagen: "Ich tue das aus freien Willen." Er wird sagen: "Ich kann nicht anders, was soll ich denn sonst tun? Ich will lieber sterben, als in diesem Räderwerk zu bleiben!" Dabei kann er das Räderwerk niemals verlassen, das ist sein Irrtum. Und ein schöpferisches Werk vollbringt er ja damit nun gerade nicht, oder? :D
Dann hab ich mich vielleicht etwas ungenau ausgedrückt - etwas das im sprachlichen bzw. schriftlichen wohl immer was hapert.
Ich meine das nicht linear, auch wenn es vielleicht so aussieht.
Sicher ist die gesamte Schöpfung an sich ein *Räderwerk* - ob diesseits oder jenseits, aber unter Ausstieg verstehe ich auch nicht ein außerhalb von dem. Das geht ja auch garnicht.
Wenn ich jetzt den einzelnen Geburt-Tod Aspekt gewählt habe, so ist das lediglich ein Ausschnitt, der als Analogie zu verstehen ist.
Der *Ausstieg* so wie ich ihn sehe, ist das absolute verlöschen, von dem der Buddha versinnbildlicht sprach. Ich verstehe darunter nicht mehr im Räderwerk zu sein, sondern das Räderwerk als solches selbst zu sein.
Da liegt dann auch der Ursprung der absolut-schöperischen Freiheit, sich nicht mehr in den unterschiedlichen Stufen des Räderwerks bewegen zu *müssen*, sondern den freiwilligen *Einstieg* in einem Schöpfungsakt selbst zu bestimmen.
Obwohl dann dieses *Selbst* auch nicht mehr das ist - was wir hier damit in Bezug setzen.
 
Der *Ausstieg* so wie ich ihn sehe, ist das absolute verlöschen, von dem der Buddha versinnbildlicht sprach. Ich verstehe darunter nicht mehr im Räderwerk zu sein, sondern das Räderwerk als solches selbst zu sein.
Da liegt dann auch der Ursprung der absolut-schöperischen Freiheit, sich nicht mehr in den unterschiedlichen Stufen des Räderwerks bewegen zu *müssen*, sondern den freiwilligen *Einstieg* in einem Schöpfungsakt selbst zu bestimmen.
Obwohl dann dieses *Selbst* auch nicht mehr das ist - was wir hier damit in Bezug setzen.
Das genau ist dann aber der Punkt, wo ich immer wieder ansteh... ;) - wenn die absolute Freiheit erreicht ist, indem erkannt wird, daß man dieses ganze Räderwerk IST, wie denn könnte man noch einmal einsteigen... kann das Ganze, wissend, daß es das Ganze ist, wieder zu einem Teil des Ganzen werden?? (Du verstehst, was ich meine, wenn du sagst, dieses Selbst wäre eben nicht mehr das, was wir da als Bezugspunkt sehen, wäre es dann überhaupt jemals wieder ein Selbst?)
 
Der Wille ist die ganze Münze auf der einen Seite kann man FREI schreiben, auf der anderen Seite UNFREI.
 
Dann hab ich mich vielleicht etwas ungenau ausgedrückt - etwas das im sprachlichen bzw. schriftlichen wohl immer was hapert.
Ja, ich weiss, ich hab' mir doch dein Horoskop angeschaut. ;)
Aber geht doch:
Sat Naam schrieb:
Ich meine das nicht linear, auch wenn es vielleicht so aussieht.
Sicher ist die gesamte Schöpfung an sich ein *Räderwerk* - ob diesseits oder jenseits, aber unter Ausstieg verstehe ich auch nicht ein außerhalb von dem. Das geht ja auch garnicht.
Wenn ich jetzt den einzelnen Geburt-Tod Aspekt gewählt habe, so ist das lediglich ein Ausschnitt, der als Analogie zu verstehen ist.
Der *Ausstieg* so wie ich ihn sehe, ist das absolute verlöschen, von dem der Buddha versinnbildlicht sprach. Ich verstehe darunter nicht mehr im Räderwerk zu sein, sondern das Räderwerk als solches selbst zu sein.
Ja genau- dann bin ich es. Deshalb gefällt mir 'Ausstieg' nicht, man könnte ja auch wie im Dimensions-thread 'Aufstieg' sagen, aber das bezeichnet eher die Bewegung dorthin. Der letztendliche Zustand ist Sein.
Buddhas 'Verlöschen' ist interessant. Was verlöscht denn da? :D

Sat Naam schrieb:
Da liegt dann auch der Ursprung der absolut-schöperischen Freiheit, sich nicht mehr in den unterschiedlichen Stufen des Räderwerks bewegen zu *müssen*, sondern den freiwilligen *Einstieg* in einem Schöpfungsakt selbst zu bestimmen.
Ja, meine Rede. Aber erst dann. Selbst ein Meister lebt im Räderwerk, auf hoher Stufe mit grosser Freiheit- aber er ist nicht das Räderwerk. Und ich schon gar nicht, meine Freiheit ist relativ, deshalb sage ich: mein Wille ist nicht frei. Die grösste Freiheit, die ich erlebt habe, ist die- ich darf Dienst tun.

Sat Naam schrieb:
Obwohl dann dieses *Selbst* auch nicht mehr das ist - was wir hier damit in Bezug setzen.
Ich hab' keine Ahnung, Sat Naam. Ich denke aber, ich bin und bleibe ein Mensch.

:liebe1:
 
Das genau ist dann aber der Punkt, wo ich immer wieder ansteh... ;) - wenn die absolute Freiheit erreicht ist, indem erkannt wird, daß man dieses ganze Räderwerk IST, wie denn könnte man noch einmal einsteigen... kann das Ganze, wissend, daß es das Ganze ist, wieder zu einem Teil des Ganzen werden?? (Du verstehst, was ich meine, wenn du sagst, dieses Selbst wäre eben nicht mehr das, was wir da als Bezugspunkt sehen, wäre es dann überhaupt jemals wieder ein Selbst?)
Mich erinnert das an diese russischen Matruschka-Puppen, die man so ineinander stellt. Diese Holzdinger. Genau so ist unser Kraftfeld, in dem sich als Dichtestes unser Körper bewußt wird, indem er entsteht. Und was wir eigentlich selber sind, das ist das Kleinste Kind, weil das ist nicht hohl sondern solide. Die anderen machen ja alle einen Raum, das kleinste Kind aber ist das, worum sich die ganzen Grösseren drehen. Und das Ziel ist jetzt quasi, erst zum Kind zu werden und dann innendrin zu bleiben, aber dennoch einen guten Kontakt zur Ur-Grossmutter ganz aussen drumherum zu haben. Da geht es dann um das Raumgreifen, nicht mehr so um's Raum begreifen. Letztlich um Massebildung auf feinstofflicher Ebene, sag ich ja immer. Und Aufklärung hiesse das Wort im Real-Universum.:) Wir leben noch immer im Zeitalter der Aufklärung. Schnell herüberkopiert von wiki: "Der aufgeklärte Mensch soll nicht mehr den Vorgaben der Obrigkeiten oder von Mode und Zeitgeist vertrauen, sondern nach Kants Definition aus „seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ herausgehen und sein Leben und Denken selbst bestimmen." Da sind wir vom Ziel noch weit entfernt, gell? Meint man, aber ich glaube ja immer, daß wir kurz vor'm Durchbruch stehen. Der Glaube soll ja Berge versetzen.
Man ist frei zu glauben was man will, fällt mir gerade ein, na das ist doch mal was, wo der Wille wirklich frei ist, oder? An das Kronenchakra reicht der nämlich eh net ran, das Gehirn macht sich aus dem emotionalen organischen Zeugs überhaupt nix. Das kennt nur 1001010111100111.:clown:

:liebe1:
 
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kinder mit nem willen kriegen paar auf die brillen. sprüche
aus der kindheit.
und wie soll da ein mensch wissen, wie man seinen willen einsetzt.
ich sagte es glaube schon des öfteren, wir sind alle zur freiheit
verdammt. doch diese macht halt so viel furcht... und das permanente
negieren,das ich einen freien willen habe, bleibt ja auch nicht ohne folgen.
du denkst, was du bist.
der eigentliche kick ist, auch mal dieses erwartungsvolle ich will..mal zu lassen
da öffnen sich ganz andere pforten.
hat nicht schon goethe, der alte lustmolch, gesagt, in seinem faust..
oh ihr menschen euch hat das ich will..... aus dem paradies getrieben.
alice
 
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