Ich weiß wirklich nicht welche Erfahrungen Du da immer sammelst, dass Du so etwas behauptest.
Ich habe schon Gespräche von Personal-Verantwortlichen mitgehört, wo auch direkt Sätze fielen wie: "Für den Job sind Frauen ungeeignet. Denen fehlt das analytische Denken.", oder z.B. auch darüber, wie sie Frauen zur Kündigung brachten, denen eigentlich vertraglich eine Wiedereinstellung nach Mutterschaft zugesichert wurde.
Diese Gespräche im Hinterkopf kann ich gut verstehen, dass einige ehrgeizige Frauen eine "gläserne Decke" verrspüren bzw. sich mehr anstrengen müssen, um eben dahin zu kommen, wohin sie wollen.
Hier beschreibt auch eine Wissenschaftlerin, die auch viel Öffentlichkeitsarbeit macht, mit was für sexistischen Kommentaren sie sich rumschlagen muss, die ihr teilweise die Lust an der Arbeit etwas versauern:
http://www.youtube.com/watch?v=yRNt7ZLY0Kc
Es passiert eher selten, dass Männer in dem Bereich sich mit solchen Kommentaren rumärgern müssen - da sehen die dummen Kommentare anders aus; auch bei den männlichen Wissenschaftskommunikatoren, die attraktiv aussehen.
Irgenwann habe ich mal ein Interview mit Angela Merkel gesehen, wo sie gefragt wurde, wann sie das letzte Mal einen Kuchen gebacken hätte. Kannst Du Dir vorstellen, dass Gerhard Schröder oder Helmut Kohl sowas gefragt worden wäre? Nun gut, die Frage ist nicht uninteressant, und immerhin wurde sie die meiste Zeit über Politik ausgefragt und es war eher eine Auflockerungsfrage am Schluss... aber auch hier kommt subtil am Schluss ein Geschlechter-Klischee durch: Frauen backen Kuchen. Was ist Helmut Kohl so am Schluss gefragt worden?
Die Situationen und Freiheiten für Frauen wird besser und hat sich in den letzten 50 Jahren deutlich gebessert. Aber zu behaupten, dass Frauen heutzutage alle Freiheiten hätten und ihnen nichts mehr mehr im Weg stünde als Männern, ist naiv. Da wirken die Geschlechts-Stereotype noch nach - und sei es auch darin, wie motivierend wem Mathe erklärt wird und andere Unterscbhiede, die eben Kinder/Jugendliche auch sanft/subtil in diese Bahnen lenken.
In Wirtschaft/Wissenschaft sieht es daher leider noch nicht so rosig aus, wie Du die Musik-Welt beschreibst.
Wohl aber war es früher mal so.
Und was lässt Dich glauben, dass da nichts mehr nachwirkt? Bist Du so naiv zu glauben, dass sich Geschlechts-Stereotype so schnell auflösen, dass es nur noch angeborene Anlagen sein können, wenn Du heutzutagen noch Unterschiede siehst? Das wäre ein sehr kurzsichtiger Schluss.
Aber gut, dass Du anerkennst, dass nicht alles Sozialisation ist. Möchte das nicht mehr heraus kramen, aber das hattest Du weitesgehendst immer wieder durchblicken lassen, dass man dem nicht allzu viel Bedeutung beimessen sollte.
Ich bin davon überzeugt, dass die Sozialisation, gesellschaftliche Prägungen etc. eine sehr große Rolle spielen in diesen Feldern. Damit sage ich nicht, dass es keine angeborenen Unterschiede geben kann. Ich sehe nur keinen Unterschied im geistig/kognitiven Bereich, bei dem ich keinen dominanten Einfluss der Sozialisation/Gessellschaft vermuten würde.
Möchte auch nicht mehr groß in die Diskussion einsteigen, möchte aber festhalten:
Es gibt für Dich also Unterschiede der Geschlechter im Physischen (klar, ist ja schlecht wegzudiskutieren) und es gibt für Dich auch angeborene Fähigkeiten. (Immerhin)
Nur, diese angeborenen Fähigkeiten sind für Dich bei beiden Geschlechtern völlig identisch.
Vielleicht nicht völlig identisch, aber sehr ähnlich - ähnlicher als die Unterschiede, die wir sehen.
Das heißt für Dich: Der Durchschnitt der Männer ist für Dich ebenso "einfühlsam" wie der Durchschnitt der Frauen.
Und das beispielsweise
völlig kontraire Kaufverhalten der Geschlechter, ist für Dich alleine auf die angeblich so unterschiedliche Erziehung zurück zu führen. tütütütü vs hohohoho
Schon klar

Die Unterschiede in der Erziehung undd im Gesellschaftlichen Kontext sind da - ob es Dir gefällt oder nicht. Die machst Du auch nicht dadurch weg, indem Du das Argument fälschlicherweise mit "tütütü und hohohoho" kleinzureden versuchst, als wären das die einzigen Unterschiede im Ungang mit Kindern/Jugendlichen verschiedenen Geschlechts, die denkbar sind.