Joey
Sehr aktives Mitglied
Ich habe die Figur und den Film betreffend gar kein Pferd im Rennen und ich hatte das auch noch nie bei irgendeiner Figur (es gab nur manchmal Enttäuschungen weil irgendein Buch insgesamt nicht so toll verfilmt wurde). Mich nervt diese aufgeblasene Debatte die da losgetreten wurde.
Wie schon im vorherigen Beitrag gesagt: Man könnte einfach belächeln das nen paar Die Hard Fans "not my Ariel" auf Twitter schreiben. Das sind ein paar Tausend von vermutlich hunderten Millionen die Ariel kennen und toll fanden. Aber hier wird gleich ein Rassismus-Fass aufgemacht. Sofort kommen die Pädagogen-Journalisten aus ihren Löchern und erklären das es auch rothaarige Schwarz gebe und schwarze Däninnen und was nicht alles. Das ist doch nur noch bescheuert.
Dann sind zumindest wir beide uns halbwegs einig. Es begann nämlich damit, dass @Loop mich fragte, was ich davon halte. Und, ich bleibe dabei, was ich dazu antwortete: Ich finde es ok, wenn Ariel in einer Realverfilmung die Erscheinung in dieser Art ändert. Ich habe glaube ich in meiner Antwort an @Loop - noch im Rechtsruch-Thread - auch explizit gesagt, dass ich in den Kritikern dieser Entscheidung nicht a priori Rassisten sehe. Damit wäre der keks doch praktisch gegessen... oder?
Gar nichts spricht dagegen. Und ja, sie ist eine Top Sängerin und sehr hübsch und wirkt sehr sympathisch und wird bestimmt eine super Ariel sein und ich hoffe auch das der Film ein großer Erfolg und damit großer Schritt für sie sein wird
Ich plane jedenfalls, ihn mir anzusehen.
Nein, natürlich nicht. Aber Veränderungen sollten künstlerisch motiviert sein. (...)
Da sind wir wieder bei der Frage: Was ist Kunst? Und was bedeutet "künstlerisch motiviert"? Die Meinungen gehen da weit auseinander - da gibt es fast mehr Meinungen als Menschen, die mindestens eine Meinung dazu haben, fürchte ich.
Was mir grundlegend auf den Keks geht, und das ist bei mir schon seit ich ein Kind war so: Wenn mir zwischen den Zeilen aber nicht gerade subtil noch irgendwas Moralisches beigebracht werden soll. (...)
Ja, sehr deutlich war das so in 70er-Jahre Filmen, wo in den letzten 10 Minuten einer der Charaktäre einen Monolog darüber gehalten hat, was er oder sie gerade "gelernt" hat. Nervt(e) mich auch manchmal - wenn der Rest des Films aber ok war, konnte ich drüber hinwegsehen. Heutzutage wird das etwas subtiler gehandhabt, aber doch noch deutlich sichtbar.
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Neuverfilmung: Spock, der kreischende Witze reißende Typ mit grüner Hautfarbe und Schlabberohren. Oder von mir aus auch der freundliche emotionale Seelsorger, der allen mit Empathie zur Seite steht.
Ja, wäre ein Bruch des Kanon. Ein weitaus stärkerer als die Haut- und Haarfarbe einer Figur zu ändern - d.h. ein "slippery slope"-Argument.
Davon abgesehen hätte Paramount durchaus das Recht, den Kanon so stark zu brechen. Mich hätten sie zwar dann wahrscheinlich als Fan verloren... aber wie schon oft gesagt: Sie sind nicht verpflichtet mich zu halten. Sowas sind Wagnisse. Die können fürs Klo sein... oder unterm Strich gut gehen.
Arielle ist nicht mehr Arielle. Und Fans, die die ursprüngliche Figur lieben, denen kann das nicht gefallen. Was soll daran diskutabel sein?
Warum kann denen das nicht gefallen? Wieso kann man nur entweder die eine oder die andere Arielle lieben? Und wieso sollte der Disney-Konzern verpflichtet sein, die Fans zu bedienen, die eben nur die eine schon bestehende Arielle lieben können?
Das ist das Argument, dass der Besitzer der IP tun kann was er will... Rechtlich schon, aber ein Fortsetzungsbuch zum Beispiel kann trotzdem Müll sein, selbst wenn es den gleichen Autor hat. Und Fans müssen das nicht schlucken, bzw. können den Unmut auch begründen in bestimmten Fällen.
Und wer entscheidet, was de fakto für alle Müll ist? Klar gibt es Leute, die das als Müll empfinden. So what? Wenn es ein (finanzieller) Erfolg wird, können das nicht so viele gewesen sein, die meinen, dass das Müll ist.
Der Rechteinhaber der IP ist sozusagen nicht unfehlbar.
Der Rechteinhaber geht ein gewisses Wagnis ein. Es kann gut gehen und der Film wird ein Erfolg, oder die Leute, deren erstes Gebot lautet: "Du sollst keine Arielle haben neben der weißen rothaarigen Schönheit." bilden die Mehrheit, und der Film floppt und/oder wird auch NACH Erscheinen noch von den Kritikern zerrissen.
Wenn Asterix nun ein Vietnamese sein soll, der angreifende Chinesen verprügelt, macht es keinen Sinn das Asterix Franchise dafür zu nehmen. Asterix ist nicht neu zu erfinden.
Wieder slippery slope. Der Unterschied zwischen Vietnamesen und Galliern ist alleine geschichtlich betrachtet weitaus größer als der rein optische Unterschied zwischen einer rothaarigen hellhäutigen Meerjungfrau und einer dunkelhäutigen Meerjungfrau. Beides Meerjungfrauen, denen man ohne Probleme auch den identischen Hintergrund etc. geben kann.
Es ist selbst nicht angebracht Asterix äußerlich neu zu zeichnen (schwarze Haare statt blond zum Beispiel).
Wenn die Geschichten gut blieben (bzw. wieder gut würden parallel dazu) könnte ich mich daran gewöhnen.
Habe die Serie auch geschaut, aber erinnere mich da nicht an die Folge (so ein extremer Trekkie war/bin ich auch nicht). Teilweise waren mir die Vulkanier da auch zu emotional, ja. In dem Fall kommt es jedenfalls darauf an ob es durch den Kanon zu rechtfertigen ist. Meinst wohl das hier: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Kolinahr. Punkt ist, man kann da nicht einfach massiv damit brechen. Vulkanier haben einen Markenkern.
Und nur weil man die Rechte an den Vulkaniern hat, kann man sie deshalb nicht komplett verändern (zumindest nicht künstlerisch zu rechtfertigen).
Um mal streng nach dem Kanon zu gehen: Vulkanier sind hoch-emotionale humanuide Wesen, die sich allerdings mittels starker Disziplin und Training der "Logik" verschrieben haben. Sie unterdrücken ihre Emotionen bzw. kontrollieren ihren Ausdruck. Besonders schön dargestellt wird es u.a. in dieser TNG-Episode: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Botschafter_Sarek
Die Logik der Vulkanier kam übrigens auch erst im Laufe der produktion der ersten TOS-Staffel auf. In den ersten Folgen gibt es z.B. Szenen, in denen Spock lächelt. Hat TOS da schon Kanon-Bruch betrieben?
Aber nun gut: Nehmen wir mal spaßeshalber an, Paramount würde die Vulkanier komplett neu konzipieren. Ja, das wäre ein Bruch des Kanon. So what? Mir würde es u.U. nicht gefallen und vielen anderen Fans wahrscheinlich auch nicht. Das ist aber auch schon alles.
BTW... Paramount hat die Klingonen zwischen TOS und erstem Kinofilm optisch verändert. Kanon-Bruch?
Über den optischen Unterschied zwischen den Klingonen in TOS und TNG haben sich die Produzenten sogar selbst ein wenig lustig gemacht in dieser Zeitreise-Episode von DS9: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Immer_die_Last_mit_den_Tribbles Mit etwas Mühe wurde der optische Unterschied dann in der letzten Staffel von ENT "erklärt".
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