Fairness und Verantwortung

in deutschland gibt es sicher auch alles gesetzesartig aufgeschrieben :)
Ansonsten handelt es sich eher um eine stillschweigende Übereinkunft, müsste mal meine Kids fragen, ob's vielleicht im Sport soetwas auch ausformuliert gibt. Im Prinzip ist es Teil der sozialen Kultur und dürfte im wesentlichen durch Erziehung und im Kontakt mir bereits bestehenden Gruppen und durch direkte Übermittlung etwa durch Eltern und Familie erlernt werde. Letzlich ein soziales Deeskalationsmodell, wenn ich's richtig sehe. Etwas unscharf ist es bedingt dadurch, dass es eben kein Gesetz ist und schon nuanzierte Abweichungen je nach Rahmen enthält.

kann jemand ausserhalb des fairen systems darüber urteilen,was fair ist und was nicht ?

lg toak
 
Werbung:
nachtrag : ich bin ein fähnchen im wind ,was stofflos ist und keinen halt mehr hat an einer dreidimensionalen stange.

toak:)
 
Ansonsten handelt es sich eher um eine stillschweigende Übereinkunft, müsste mal meine Kids fragen, ob's vielleicht im Sport soetwas auch ausformuliert gibt. Im Prinzip ist es Teil der sozialen Kultur und dürfte im wesentlichen durch Erziehung und im Kontakt mir bereits bestehenden Gruppen und durch direkte Übermittlung etwa durch Eltern und Familie erlernt werde. Letzlich ein soziales Deeskalationsmodell, wenn ich's richtig sehe.
Deine Anmerkungen über "Fairness" sind gut durchdacht
und reichlich mit Erfahrung und Wissen gefüttert.

Für weitere Fragen von toak verbinde ihn doch direkt
mit deinen Kids! Da stellt sich vlt. eher eine gemeinsame
Grundlage ein. :D

Ein Zusatz von mir:

Fairness als soziales Deeskalationsmodell zu sehen
ist richtig, würde ich aber noch weiterstricken.

Fairness kann als impliziter Verhaltungskodex zur
Herstellung von individueller Gerechtigkeit gelten.

Die Notwendigkeit dafür zeigt, was wir sowieso wissen:

unser Gesellschaftssystem ist eben nicht auf individuelle
Gerechtigkeit hin getrimmt. Solcherlei Systeme sind
ja pompös gescheitert.

Ist es gerecht, dass ein Arbeitnehmer entlassen wird
weil sonst die Firma in Konkursgefahr geriete?

Aus der individuellen Sicht des Arbeitnehmer sicherlich nicht.

Aber seine individuellen Rechte enden dort, wo sie
ein grösseres Ganzes gefährden.

Fussball:

ein Spieler liegt verletzt auf dem Platz. Er hat aber
noch nicht einmal das individuelle Recht auf Behandlung,
weil sonst das Spiel unterbrochen werden müsste.

Die formale Regel ist eindeutig und auch gar nicht
anders zu machen!

Sonst würden noch mehr Spieler umfallen, um das
Spiel zu verzögern.

Individuelle Gerechtigkeit kann nur über eine
Fairness-Vereinbarung hergestellt werden.

Die ballführende Mannschaft schiesst das Leder halt
ins aus. Und bekommt es von der anderen Mannschaft
zurück, wenn das Spiel weitergeht.

Ausnahme bilden hier nur holländische Nationalspieler. :lachen:

Gruss
LB
 
Nein das ist ein internationaler und interkultureller Erfahrungswert.
Bei welchen Dingen findet man rund um den Globus die grössten Ähnlichkeiten? Bei den auf Wissenschaft beruhenden.
Schon allein die Technik für sich genommen schafft mehr Gemeinsamkeiten auf der Welt als irgendeine beliebige spirituelle oder religiöse Einstellung.
Das täte sie in meinen Augen nur, wenn die Technik auch allen Menschen zur Verfügung stünde. Dann wäre es auch ein internationaler und kultureller Erfahrungeswert. Aber gemeinsame Erfahrung trifft ja heute noch nicht einmal auf Nahrungsmittel zu. Die Wissenschaft erkennt nicht die Dringlichkeiten, der Glauben und der einzelne Mensch aber sehr wohl. Von daher scheint mir persönlich da eine ungesunde Trennung vorzuliegen, genauso ungesund wie die Trennung, die durch Koran und Bibel entstehen, wenn die "Extreme" dieser Glaubenskulturen die Wissenschaft an die Hand bekommen und ihre Kriegs-Technologien entwickeln.

Bereits Einstein hat darauf hingewiesen: jede Wissenschaft ist ein hochgefährlich Ding zur Verdummung und gar zur Vernichtung, wenn sie nicht im Gesamtzusammenhang des menschlichen Lebens gesehen wird. Genau wie die Bibel etc. auch. Dass wir ein kulturelles und erfahrungsmässiges Zusammenhängen hätten, das sehe ich persönlich noch nicht. (Es besteht eben jeder auf seine Meinung und seine Persönlichkeit.) Für mich sind das aber weder Wissenschaft noch Glaube schuld, dieser uralte Streit geht meines Erachtens nicht das eigentliche Problem an, das ich persönlich in der mangelnden Flexibilität unseres globalen Wirtschafts- und Geldsystems erkenne.

Die Wissenschaft hat heute Technologien anzubieten, da kann man nur von träumen. Insbesondere Menschen, die jetzt mehr als nur Materieforschung betreiben können, weil im letzten Jahrhundert ja uraltes Menschheitswissen übersetzt worden ist, haben wirklich sagenhafte Entdeckungen gemacht. Das Problem ist nur: diese Technologien bekommen heute kein herkömmliches Geld. Niemand investiert in einen alternativen Antrieb, solange es noch Öl gibt, gell? Weil eben sehr viele Esser an diesem alten System hängen und als Sklaven für ein paar reiche Familien und ihre Banken arbeiten. Wir könnten innerhalb kurzer Zeit sämtliche Probleme, die wir so im Alltag empfinden gelöst bekommen, wenn nur jemand die Dinge entwickeln und auf den Markt bringen könnte, die wir alle haben wollen, sobald wir davon wissen. Was es so alles gibt, das kann man heute sogar im Fernsehen sehen, man muss noch nicht einmal mehr im Internet suchen, was man eigentlich gerne hätte. Ich erinnere nur an Autos, die mit Pflanzenöl oder mit Wasser fahren- serienmässig produziert spielt der vielgerühmte zu hohe Kostenfaktor gar keine Rolle mehr.

Ich meine schon, dass es unser Geist ist, der uns Achtsamkeit bringt, nicht das Schauen durch ein Mikroskop. Im Versuch kann man sehen, was eine Atombombe oder ein chemischer Kampfstoff bewirkt- den Wunsch das auch Einzusetzen der entwickelt sich ja nicht aus der Wissenschaft heraus. Aber die Wissenschaft nimmt meine ich ihre Verantwortung oft nicht wahr. Wir wissen doch heute, dass Festes nicht besteht, dass alles Fluidum ist.

Wären mehr Leute mit "Macht" gefüllt und könnten dieses Fluidum in sich spüren, statt sich nur in individuellen erfahrungsmässig oder wissensmässig produzierten Zusammenhängen zu empfinden und wäre die einzelne "Meinung" was der richtige Weg sei weniger ausgeprägt, dann wäre es kein Problem sich an einen Tisch zu setzen.

Übrigens finde ich es mal wieder erheiternd, dass das für mich persönlich Entscheidene, das toak in seinem zweiten Post geschrieben hat, wieder einmal überlesen wird- man stürzt sich lieber mit seinem Mikroskopblick auf seine "Meinung" und versucht die Meinung eines anderen abzutreiben...
toak schrieb:
ich habe ahnungen von "einer welt" , die mir ziemlich fremd erscheint.
da scheint es "fakten" und "eindeutigkeiten" zu geben.
da werden worte benutzt, wo es schon eine "übereinkunft" geben soll.
Das will mal wieder keiner Wissen, ist zu anstrengend, gell? Bei diesen Gedanken blockieren die Gedankengänge der Meisten durch das berühmte "Das Geht Nicht". Tja, leider ist es nur eine individuelle Machtlosigkeit, die da empfunden wird, die nur jeder selber überwinden kann.

Ach herrje, da sind mir einige jetzt wieder böse für, Elli. Das ich aber auch die Frechheit einer freien Schnauze habe. Frechheit, Frechheit. Drauf springen, los, drauf da. Also, Guten Sprung!

Pyramidale Grüsse, Matrixius
 
greenbuddha,
danke für die beantwortung meiner fragen.
ich bekomme ein "bild" von fairness,wie du sie verstehst.das bild ist aber immer noch etwas vage.
ich habe hier im forum mit noch keinem eine ausgesprochene individuelle vereinbarung getroffen über den umgang miteinander.
hey, jetzt bin ich aber beleidigt. ich finde schon, dass wir das gemacht haben, Du nicht? Da erinnere ich mich aber ganz genau und das war sogar ziemlich prima und hat Spass gemacht.:nudelwalk
 
:) ;-)
@trixi maus
"Um zu empfinden, dass jemand von oben auf mich oder irgendjemanden "hinunterschreibt" muss ich mit meiner Vorstellung von mir selber beim Lesen "unten" sein."
halte ich für einen hinterfragenswerten Schluss. Ich neige eher zu der Auffassung, dass sich eine Intention des Schreibers durchaus in seinem Beitrag abbildet und wirkt. Und eben auch dann für mich sichtbar sein kann, wenn ich sie in keiner Weise teile. (vielleicht widerspricht das Deiner Auffassung ja nicht gar nicht so sehr, wenn ich davon ausgehe, dass Du nur die Entstehung der Bewertung betrachtet hast und nicht die Wirkung des Bewerteten, oder wenn ich davon ausgehe, dass eine "Vorstellung" eine Art simuliertes Testszenario ist, mit dem ich mir Klarheit über eine mögliche Wirkung verschaffe)
Um genau zu sein sprach ich von einem "Wahrnehmungs-Effekt beim Lesen".


Zum Wort "Effekt" zitiere ich einmal einen Ausschnitt aus dem Land der Wikinger, den ich in drei Ebenen aufteile:
wikipedia schrieb:
Ebene 1: Effekt herkömmmlich: "eine durch eine bestimmte Ursache hervorgerufene Wirkung

Ebene 2: Effekt künstlerisch: in der Kunst häufig pejorativ gebraucht (bloßer Effekt), griffig als Wirkung ohne Ursache definiert: als ein Eindruck, der auf den Rezipienten unmittelbar wirken soll, ohne dass sein Auftauchen motiviert oder begründet wäre, siehe Effekt (Kunst)
(Dazu bemerkt: ich finde die Wortkunst des Einganspost hervorragend. Das ist ein 1A-Schreibfluss)

Ebene 3: Effekt abwertend: einen oberflächlichen Eindruck oder Erfolg, der oft dem Imponierverhalten dient, siehe Effekthascherei


Das Problem ist, dass man gelegentlich auf Effekt-Ebene 1 oder 2 oder 3 etwas ausdrückt, und es dann aber natürlich von zwei Dritteln der Leute von einer im Grunde nicht zutreffenden Warte aus gelesen wird, was man schreibt. Das nenne ich einen "Wahr"-Nehmung-Effekt, denn jeder hat ja eine unterschiedlich freie Wahrnehmung für das Lesen von Worten. Wir kennen das doch alle: man emotionalisiert sich individuell im Laufe des Lesens und Schreibens hier und wenn man mal so schaut ist man manchmal unfähig normal zu kommunizieren, wie es sonst überall stattfindet, wenn sich Menschen begegnen.

Von daher ist es schon ganz gut, wenn man sich beim Lesen nicht emotional besetzen lässt. Dann muss man auch nicht "in Frage Stellen", wie es hier ständig passiert, sondern man kann ggf. "nachfragen".
Es hätte ja möglicherweise auch einmal jemand einen Vorschlag gemacht, wie man das Ganze denn nun ändern könnte. Aber die geistige Energie reicht heute wie alle Tage nicht zur Kommunikation und zum Sprung in eine andere Verständnisdimension. Vielleicht Morgen, nur noch etwas Geduld. Wir können alle nur üben, den Blick frei zu kriegen füreinander. Steter Tropfen höhlt den Geist, damit Bewusstsein wieder wahrgenommen werden kann.

Pyramidale Grüsse, Matrixius.
 
ich finde schon, dass wir das gemacht haben, Du nicht?

da muss ich jetze doch mal einfach sagen: haste recht, da war ich auch dabei, man waren wir da...was haste eigentlich hinterher noch gemacht? oder ward ihr das nich? :)
nämlöch: wenn ich recht erinnere, ist Teil der Forumsregel die sog. Netiquette, die im Ansatz vieles mit den Prinzipien der fairness gemeinsam hat, sozusagen eine Festschreibung ungeschriebenen Anstands für Netz. Ein bisschen Fussballregel, ein bisschen Knigge.
 
Werbung:
Bereits Einstein hat darauf hingewiesen: jede Wissenschaft ist ein hochgefährlich Ding zur Verdummung und gar zur Vernichtung, wenn sie nicht im Gesamtzusammenhang des menschlichen Lebens gesehen wird. Genau wie die Bibel etc. auch.
So betrachtet schaffen wir am besten Intellekt und Denkvermögen ab. Dann sind alle Probleme gelöst.

:banane:
 
Zurück
Oben