Dr. Felix Müller, Leiter des klinischen
Forschungsbereichs für substanzgestützte Therapie an der Universität Basel, hat 2022 in einer
Studie gezeigt, dass zwei Dosen LSD Ängste anhaltend lindern können. Erste Ergebnisse einer noch nicht veröffentlichten
Studie zur Wirkung von LSD bei Depressionen stellte er am Freitag vor. Demnach können zwei moderate bis hohe Dosen LSD bei mittel- bis schwergradiger Depression die Symptome lindern. Die Gabe von 100 oder 200 Mikrogramm LSD habe die depressive Symptomatik sowohl zwei Wochen als auch noch drei Monate nach der Behandlung reduziert, teilte Müller mit. "Ebenso läuft hier in Basel eine
Studie mit Patienten mit Clusterkopfschmerzen, einer heftigen neurologischen Krankheit, bei der Patienten bei einer Attacke von maximal vorstellbarem Schmerz berichten", sagte Müller der dpa.
Psychische Erkrankungen: Medizin forscht zu LSD und Psilocybin
Die Fachzeitschrift "Cell" sprach 2020 von der
"Psychedelischen Revolution" in der Psychiatrie. Es geht dabei um Halluzinogene, die Wahrnehmungsveränderungen hervorrufen, wie zum Beispiel Psilocybin, der aktive Wirkstoff der "Zauberpilze", oder LSD. Renommierte Hochschulen wie die Johns Hopkins Universität in den USA und das Imperial College in London richteten Zentren für Psychedelika-Forschung ein. Bei der
Eröffnung in London sprach der Chef, Robin Carhart-Harris, 2019 von "einem der aufregendsten Gebiete der medizinischen Wissenschaft".