Ingrid schrieb:
bis gestern habe ich nicht verstanden, was Du meinst mit "alles ist gut". Dann bin ich bei meinem neuen Buch "Licht-Heilung" von Barbara Ann Brennan zu folgendem Satz vorgestoßen: "Alles ist gut so, wie es ist." Ich habe für mich überlegt: Auch wenn ich von anderen Situationen, Aussagen oder Taten nicht gutheißen kann, wenn ich versucht bin zu urteilen - ich handle aus der 3. Dimension heraus, aus der Dualität, aus dem Einteilen in gut-schlecht, schwarz-weiß, hell-dunkel, ..... Wenn ich alles von einer anderen Perspektive sehe, von weiter weg, .... dann ist alles gut so wie es ist. Es hat alles einen Sinn. Jedes Problem ist eine Herausforderung bis wir es geschafft haben, das zu leben, warum wir überhaupt auf die Erde gekommen sind: Liebe. Lieben, alles was ist. Lieben, jeden, so wie er ist .... bedinungslos!!!!!!!!! Weil, dann ist mein nächster neuer Lieblingssatz gekommen: Es ist ziemlich einfach zu lieben, was liebenswert und schön ist. Schwierig hingegen wird es, wenn etwas nicht liebenswert ist. Wir sollen lieben, ohne zu verurteilen. Wir sollen lieben, ohne zu werten. Dieses bedingungslose Lieben fällt mir irrsinnig schwer, obwohl es so leicht sein könnte. Ich stoße jetzt wirklich schon jeden Tag auf Situationen, die mich förmlich herausfordern, zu urteilen. Mache ich aber nicht.
Viele liebe Grüsse
Ingrid
liebe ingrid,
das ist ein wahnsinns-schöner beitrag von dir.
... iiiirgendetwas hat mich aber selber abgehalten, mitsys aussage, "alles ist gut" von einer höheren, spirituellen ebene zu betrachten. hat wohl was mit unserer ersten begegnung nach toy´s zu tun..... .
aber auf der sachlichen ebene hat es ja auch nicht funktioniert, einen sinn aus den aussagen zu sehen. vielleicht ist dieses "sehen" einfach aus dem buddhismus rausgeholt????? mitsy???
Ingrid schrieb:
Wir sollen lieben, ohne zu verurteilen. Wir sollen lieben, ohne zu werten. Dieses bedingungslose Lieben fällt mir irrsinnig schwer, obwohl es so leicht sein könnte. Ich stoße jetzt wirklich schon jeden Tag auf Situationen, die mich förmlich herausfordern, zu urteilen. Mache ich aber nicht.
Viele liebe Grüsse
Ingrid
.... wie verhält es sich bei der katzengeschichte? schaffst du es, augenmerk auf die ursachen zu legen, die diese menschen veranlassen, so zu sein, oder schaffst du es, sie einfach DENNOCH zu schätzen???? alles zur seite schieben und sagen "es ist gut wie es ist" wäre die einfachste methode. aber es ist eben eine illusion. man könnte höchstens sagen: es muss mich jetzt nicht unmittelbar betreffen, es kostet nur substanz, mich damit auseinanderzusetzen. aber ist es dann nicht ein wegschauen???? naja, katzen können wenigstens weglaufen, kinder nicht.....
Reinfriede schrieb:
Liebe Chira!
Wie hast Du darauf reagiert? Ich frage deshalb, weil ich in einer ähnlichen Situation war. Mein Vater hatte uns Kinder ständig verprügelt, ich bekam wegen meiner "aufsässigen Art" immer besonders viel ab.... Er war so brutal, dass er, wenn das Kind schon am Boden lag, noch mit den Füßen hintrat... Manchmal konnte ich gar nicht in die Schule gehen, weil ich so blau im Gesicht war.
wahnsinn!!! wer hat da aller weggeschaut???
ist es nicht eine größe, menschen, die da weggeschaut haben, NICHT zu verurteilen und ist es nicht wahnsinn, einen menschen, der soetwas gemacht hat, noch in seinem leben zu belassen???
viele würden den einfachsten weg gehen. einfach kein kontakt mehr.
geht man den kampf ein, alles zu heilen zu versuchen, kostet es unendlich viel kraft.
aber ich glaube, reinfriede, gerade daraus hast du auch deine riesenstärke und dein therapeutisches verständnis.
Reinfriede schrieb:
......
Doch etwas anderes dabei war interessant: Ich hab mir dann nächtelang überlegt, ob das, was ich mache, überhaupt richtig ist. Denn die Ohrfeigen waren MEIN Problem, das ich seit meiner Kindheit mit mir rumgetragen hatte.
Ich wollte nicht MEIN Problem den Kindern überstülpen. Nun setzte ich mich mit den Kids zusammen und besprach die ganze Situation. Ich fragte sie, wie SIE eigentlich die Vorfälle sahen und war erstaunt, dass ihnen das gar nicht so viel bedeutete wie mir. Ich sagte auch zu ihnen, dass ich ihnen nicht versprechen könnte, dass Opa nicht wieder zuschlagen würde. Sie müssten nicht mehr oder nie mehr zu ihnen fahren, wenn sie das nicht wollten. Und weißt Du, was sie geantwortet haben:
"Das ist für uns kein Problem, wir wollen TROTZDEM zu ihnen." Ich war ziemlich baff. Ich hatte erwartet, dass meine Kinder das ähnlich schlimm empfinden, wie ich es immer getan hatte.
Nun, wie gesagt, mein Vater hat nie wieder hingehauen - für mich war das Problem gelöst.
Wie wirst Du vorgehen?
Liebe Grüße
Reinfriede
... auch ich sehe mich so, dass ich schon riesenschritte weiter bin gegen noch vor einiger zeit.
ich habe erkannt, dass ich mich nicht verantwortlich machen kann für das, wie mein vater sich verhält. d. h. er alleine hat verantwortung zu tragen für sein verhalten. alles, was ich tun kann, ist, mich diesem "sein" von ihm nicht mehr zu stellen.
alle versuche, ihn in die richtung zu bewegung, in die ich ihn gerne haben hätte wollen, sind gescheitert. mein vater, der absolute patriarch, lässt sich in keinster weise etwas sagen ("du hast mir keine vorschriften zu machen"). es ist anscheinend auch nicht gut, jemanden seiner vorstellung gemäß ändern zu wollen, denn man nimmt dann einen teil vom karma des anderen auf sich. vielleicht muss mein vater die erfahrung machen, dass die langfristige konsequenz seines handelns die ist, dass er irgendwann mit sich und seiner welt alleine ist.
ich hab es jedenfalls in die richtung gemacht, wie ich sie nachher von dir beschrieben sah: (zitat: "... die Ohrfeigen waren MEIN Problem, das ich seit meiner Kindheit mit mir rumgetragen hatte). irgendwie ist mir das auch genauso bewusst geworden, dass das, was für MICH ein problem ist, nicht auch von meiner kleinen so empfunden werden muss.
als wir vonm vater heimgefahren sind, da fragte ich deshalb meine tochter, wie es ihr denn gefallen hat mit dem opa. "er war lieb" ist ihre antwort gewesen. siehe da. genau so wie bei dir. mein problem war nicht ihres.
was sich gefühlsmäßig gegenüber früher merklich verändert hat: er konnte MICH persönlich nicht mehr verletzen, das einzige was war, war eben dieser impuls, meine tochter zu schützen.
.... er kann mich eigentlich gar nicht mehr wirklich berühren, nicht negativ, und auch nicht in dem sinne, dass ich in seine gaben irgendeine hoffnung stecke, dass ein emotionaler zusammenhang dahinterstecken könnte. wenn er mir in zukunft geld geben sollte, dann nehme ich es einfach wertfrei dankend an.
er kann mich nicht mehr berühren, aber somit sehe ich auch nicht mehr die veranlassung, mich mit ihm auseinanderzusetzen. mein pflichtbewusstsein ihm gegenüber ("man fährt weihnachten zu seinen eltern") ist auch weg. ich tu das, was mir gefällt und was auch für meine kinder am besten ist (= ich lasse am besten sie selber entscheiden). das ist der stand in dieser richtung.
dein posting hat mein verhalten bestätigt. danke nochmals!!!!!
einen schönen tag noch
und liebe grüße
chira