ERWACHEN - Advaita Vedanta

Hach, tut das gut, das hier alles zu lesen.
Ich bin selbst auf dem Weg, fühle mich dem Vedanta sehr zugewandt und letztlich auch dem Advaita Vedanta. Wobei ich festelle, daß ich schon noch in der Zweiheit denke: Gott und ich.
Ich habe in meinen Meditationen zwar schon bemerkt, daß dieser sog. Gott IN mir ist, jedoch der Ausdruck IN mir stellt ja doch immer noch eine Zweiheit dar.
Z. Zt. ist es bei mir so, daß ich eine liebevolle *Beziehung* zu Gott pflege.

Ich habe mehrmals für kurze Momente die Erfahrung machen dürfen, daß ich mich IN Gott bewege.

Die Beiträge über das Beobachten von Gedanken und das Erinnern an das Selbst während dem Einkaufen.....ich bin so froh, daß ich dieses Forum entdeckt habe.

Erst mal liebe Grüße von mir
es ist spät für mich und ich habe jetzt keine Muße mehr.....*g*
habe dieses Forum gerade erst entdeckt und mich registrieren lassen.

Alles LIebe
Radha :))
 
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Hallo Sam ... :winken5:

Mit großem Interesse habe ich Deinen sehr langen Beitrag gelesen, in dem um die *Selbsterinnerung* geht.
Während ich ihn las, merkte ich richtig, wie ich mich *erinnerte*, daß ich gerade lese *gg*

Nun hat Thorsten Dich gefragt, ob es bei der Selbsterinnerung um das *wahre Selbst* geht, oder um den Verstand. Darauf hast Du geantwortet, es ginge um das *wahre SElbst*.

An der STelle ist in mir eine Frage entstanden.

Als ich den Text gelesen habe (wer bin ich, der den Text gelesen hat????), bin ich die ganze Zeit konform gegangen in dem Glauben, daß es bei der Selbsterinnerung darum geht, sich bewußt darüber zu sein, was man gerade tut.
Also ich beobachte (wer ist ich?) während ich hier schreibe, daß ich schreibe. Sehe mich sozusagen von außen.

Stimmt dieses mit dem überein, was Du meinst mit Selbsterinnern? (Erste Frage :))

Das *wahre Selbst* ist meinem Verständnis entsprechend das *wahre Ich*.

Und hier entsteht eine große Verwirrung in mir.

Ist das *wahre Ich* der, der hier schreibt?????

Ich meine, ist es nicht der Körper, der hier schreibt?
Und meine Gedanken, die sich all das ausdenken, was ich hier schreibe?
Und wenn ich nicht der Körper bin!....wer schreibt hier?

Wenn das *wahre Ich* diesen Körper bewegt .... oh Mann. Jetzt verhudere ich mich total. Bin nun noch mehr verwirrt. *lach

Also ich habe gelesen, daß es solange Karma gibt, solange das Ich sich mit dem Körper identifizert. Das Ich hier gemeint, mit Ego.
Das Ego, das die Wahrnehmung von Trennung drauf hat.

Was macht jetzt das Ego und was macht das *wahre Selbst*???

Kannst Du verstehen, was ich meine?
 
Lieber Manosha :)

also ich möchte Dir hier mal mein ganz großes Kompliment aussprechen. Deine Auseinandersetzung mit Namo hat mir gut gefallen.
Ich war mal in einer ähnlichen Situation - habe aber von Philosophie keine Ahnung und bin echt plattdiskutiert worden.

Deine Antworten haben mich sehr beeindruckt. Am liebsten würde ich sie alle kopieren und auswendig lernen *lach!

Lieben, herzlichen Gruß
:D
 
Hallo Radha,

Original geschrieben von Radha
Wobei ich festelle, daß ich schon noch in der Zweiheit denke: Gott und ich. ...
Ja, der Verstand ist dual und wird es auch bleiben ... Er kann sich die Einheit zwar vorstellen, aber das wird immer ein Abklatsch von dem wirklich Erfahrenem bleiben ... wie Du weißt ;)

Alles Liebe Dir
sam

für Deinen zweiten Beitrag brauche ich noch ein bisschen Zeit ... ok?
 
Nochmal ein Hallo an Radha,

"Stimmt dieses mit dem überein, was Du meinst mit Selbsterinnern? (Erste Frage :))"

ja, sich einmal darüber bewusst zu werden, was man so tut (was macht der Körper? welche Gedanken sind gerade im Kopf? welche Emotionen lösen diese Gedanken jetzt aus?) ist der erste Schritt. Dieses unidentifizierte, wie von aussen sehen. Und dann ... wenn Du Dir des Beobachtetem (Objekt, sei es ein Bergsee, ein Gedanke, Wut, eine Erfahrung ...) und des Beobachters (Subjekt, der Erfahrende) bewußt bist .... ein Verschmelzen, das nicht vom ich gemacht werden kann, sondern Gnade ist .... Sein ... Einheit .... Advaita


Der Körper und der Verstand sind im Grunde ausführende Organe.
(durch die Identifizierung mit unserem Körper und unserem Verstand werden sie zum "Hausherren")
In unserem Alltag bzw. so wie wir dies gelernt bekommen haben ist es meist so, dass der Verstand das bestimmende Organ ist (oder besser: glaubt zu sein). Aber was ist denn dieser Verstand? Doch hauptsächlich eine Ansammlung von übernommenen Gedankengut; übernommene Meinungen; angehäuftes Wissen; Sekundärliteratur; ...
Welcher Gedanke stammt denn tatsächlich von einem selbst? Was ist wirklich selbst erfahren? Wahrscheinlich nicht viel mehr, als dass ich mir einmal selbst die Hand verbrannt habe und dabei erfahren habe, das Feuer heiß ist ... (jetzt ein bisschen überspitzt ausgedrückt ;))


Also, es ist sicher der Körper, der hier diese Buchstaben tippt. Die Worte kommen vermutlich aus dem Verstand, der sie irgendwann einmal gelernt hat, sie abgespeichert hat, sie die Finger richtig schreiben läßt. Und der Geist hinter den Worten kann entweder einfach etwas wiedergeben, was der Verstand einmal gehört zu haben glaubt (aus dem Ego kommen) ... oder aus dem Sein, aus dem erfahrenem wahrem Selbst kommen ... das sich des Verstandes und der Finger bedient.


Versuche vielleicht die Verwirrung auch zu beobachten ... es könnte einfach ein Trick Deines Verstandes sein, der der "Herr" im Hause bleiben will ...


Ist es jetzt klarer für Dich?


Alles Liebe Dir
sam
 
Hallo Radha,

danke für Dein Kompliment.



Wenn meine Worte Dein Herz berühren, dann ist das mehr, als ich zu erhoffen wagte.

Es gibt keine Philosophie, hinter der sich nicht die Sehnsucht der Liebe verbirgt.
Philosophie ist eigentlich „Liebe zur Wahrheit“ und wenn sie nicht über sich selbst hinausgeht, wenn sie nicht dem Herzen dient,
dann verkehrt sie sich zu einem tödlichen Werkzeug.

Trifft die Philosophie auf ein hartes Herz, verwandelt sie sich in eine Waffe.
Trifft sie auf ein mitfühlendes Herz, verwandelt sie sich in eine warme Berührung.

Und befreit Dich aus den Ketten der Einsamkeit.


Manosha
 
Lieber Sam. :))

Lieben Dank für Deine Antworten. :)

Also ich habe mich mehrmals schon beobachtet und wenn ich das tue, während ich z. b. *gehe*, dann habe ich tatsächlich dieses komische Gefühl, daß der Körper einfach so sein Ding macht. Daß er einfach geht und daß der Plan dahinter, *wohin* er geht, feststeht. Daß ich mir nur *einbilde*, ich hätte da eine Entscheidung getroffen, daß ich da und da hin zu gehen gedenke.
Ich habe festgestellt, wenn ich einen GEdanken beobachte und mich dann *sofort!" frage, *wer denkt diesen Gedanken*, daß dann der Gedanke verschwindet und auch das Gefühl, das er ausgelöst hat. (Vorausgesetzt, ich bin ziemlich flott gewesen, bei der Erkennung des Gedankens....wenn der nämlich schon weiter fortgeschritten ist, dann hängt er erst mal fest.)
Dann fällt mir ein, daß all dies ein göttliches Spiel ist. Daß ich ja nicht der Handelnde bin. Daß ich weder stolz auf mich sein muß noch unzufrieden mit mir.

ABER dann auf einmal fällt meinem Verstand eine GEFÄHRLICHE Frage ein! Die läßt sich eigentlich nicht beantworten. Nur, wenn man sich fragt: Wer stellt diese Frage?
Dann wird die Frage nichtig.

Z.B.: Wenn ich jemand schade, tja, pfft. Was solls. Ich bin ja nicht der Handelnde.

Und was dabei am Ende herauskommt, ist dieses Gefühl oder wahrscheinlich die Tatsache, daß man darüber überhaupt nicht sprechen kann, nicht darüber *diskutieren* kann, niemandem solche Frage beantworten kann.
Also macht es überhaupt keinen Sinn, mit einem intellektuellem darüber zu reden.

Aber MICH persönlich beschäftigt noch eine andere Frage:
Gibt es *Besserung*???
Ich meine, wenn ich nicht mehr mit dem Ego verhaftet bin, verändert sich mein Handeln. Ich bin nicht mehr angehaftet, identifiziert und, klar, ja, dann ist auch automatisch mein Handeln anders.
ABER! Oh. Da kommt gerade noch eine Antwort.
Wenn ich nicht mehr identifiziert bin, bin ich auch nicht mehr im Karma-Prozeß. Unterliege nicht mehr der karmischen Planung, sondern handle direkt im Bewußtsein der Liebe, der Gegenwart, Gottes.
Bin ich identifiziert, handle ich aus dem Ego. Bessere mich aus dem Ego, arbeite an mir und stelle Besserung fest oder Mißerfolg.

Die Frage lautete: Wo ist der Unterschied zwischen Ego und Advaita, wenn sowieso alles ein Marionettenspiel ist. Ich meine, wieso sollte sich mein Handeln verändern, wenn ich nicht mehr im Ego verhaftet bin?

Die Antwort. oben, die mir darauf kam, wie siehst Du das?
Stimmt das für Dich auch so, wie ich das geschildert habe?
Oder findest Du evtl. eine Verirrung?

Lieben Gruß
die Radha:))
 
Lieber Manosha,

tja. Diese beiden sätze sind sehr beeindrucken.
Trifft Philosophie auf eine hartes Herz, wird sie zur Waffe.
Ich bin in einem Forum, wo eine Person mit ihrem philosophischen Wissen außerordentliche Härte zeigt und das unter dem Deckmanelt: Für die Wahrheit einstehen.

Wo liegt der Unterschied zwischen lPhilosophie und Aussagen von Ramana Maharshi, Yogananda usw. ?
Ich habe keine Ahnung von Philosophie, fand ihre Antworten sehr ähnlich den meinen, und doch haben meine Worte sie immer wieder zur Weißglut getrieben. Und ich verstehe bis heute nicht, warum. :))

Lieben Gruß
Radha
 
Hallo Radha,

"Ich habe festgestellt, wenn ich einen GEdanken beobachte und mich dann *sofort!" frage, *wer denkt diesen Gedanken*, daß dann der Gedanke verschwindet und auch das Gefühl, das er ausgelöst hat. (Vorausgesetzt, ich bin ziemlich flott gewesen, bei der Erkennung des Gedankens....wenn der nämlich schon weiter fortgeschritten ist, dann hängt er erst mal fest.)"

Nachdem ich in letzter Zeit schon öfters von dieser Meditationsmethode gehört habe, habe ich das gestern einfach mal ausprobiert:

Also, da war irgendein Gedanken in meinem Kopf und ich habe mich sofort gefragt "wer denkt diesen Gedanken". Damit war zwar der erste Gedanke aus dem Kopf verschwunden - dafür war aber dann der Gedanke "wer denkt diesen Gedanken" in meinem Kopf. Und es war jedes Mal so.

Und wenn ich den Gedanken nach dem "wer" weiter verfolge, sehe ich angelernte Konzepte, Meinungen von anderen über mich, Ego, weitere Gedankenkonstrukte.

Auch wenn ich mir die Frage: "wer stellt diese Frage" stelle, wird die Frage für mich nicht nichtig, löst sich nicht auf - sondern ich sehe meist das Ego dahinter, dass irgendetwas wünscht; einen Fragenden, der glaubt irgendeine Information von aussen bekommen zu können, ...


Ich habe es eher umgekehrt erfahren: In dem Moment des einfachen Seins löst sich die Frage auf


Also, ich habe festgestellt, dass diese Technik nichts für mich ist - aber vielleicht ist es für Dich die, im Moment passende Meditationsmethode :)


"Ich meine, wenn ich nicht mehr mit dem Ego verhaftet bin, verändert sich mein Handeln. Ich bin nicht mehr angehaftet, identifiziert und, klar, ja, dann ist auch automatisch mein Handeln anders." Ist das Deine Erfahrung?


Warum ist Deiner Meinung nach Advaita ein Marionettenspiel?


Alles Liebe Dir
sam
 
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Hallo Sam. :))

Lieben Dank für Deine Antwort.

Hm. Ja. Nunja, für mich ist es schon so, daß irgendwie alles verschwindet, wenn ich nach dem *wer* frage.

Mit dem Marionettenspiel meinte ich eigentlich nicht Advaita *g*

Mit dem Marionettenspiel meine ich, daß es keinen Handelnden gibt, und letztlich auch niemanden, der Entscheidungen trifft.

Und als ich sagte, wenn ich nicht mehr mit dem Ego verhaftet bin, ändert sich mein Handeln.....dann war genau dies die *mögliche* Antwort auf die Frage, ob es einen Unterschied macht, das wir aus dem Ego handeln oder aus dem Sein.
Und dazu wünschte ich von Dir eine Antwort, falls Du eine darauf hast.
Nein, es ist nicht meine Erfahrung, wobei ich sagen muß.....ein kleines bißchen doch. Denn wenn ich mich beobachte, kann, *bevor* ich in ein Muster reingehe, etwas anderes geschehen.


Lieben Gruß
Radha
 
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