ERWACHEN - Advaita Vedanta

Hallo Astroharry,

ich habe Deinen Beitrag gelesen und finde ihn sehr schön! Danke Dir für die vielen Buchhinweise...
Ich habe zwar mittlerweile das Gefühl aus Büchern nichts mehr lernen zu können, auf jeden Fall was das Thema Erwachen angeht, trotzdem werde ich vielleicht doch nochmal hier und da reinschauen ;) . Ich denke das allein die Praxis, und zwar nicht in erster Linie auf dem Kissen in stiller Versenkung, sondern jetzt, in jedem Moment bewußt sein, der richtige Weg ist.
Zu dem Moment des Glücks den Du beschrieben hast, viel mir auch noch etwas ein:

Jeder Mensch glaubt, daß wenn er das bekommt was er haben will, glücklich ist. Wenn wir nun das haben wollen, was wir bekommen... wären wir dann nicht glücklich?

Nun gut, das soll`s auch schon gewesen sein...

Liebe Grüße * bleib bewußt

Thorsten


P.S.: Ganz ganz liebe Grüße an Sam. Laß mal wieder was von Dir hören...:winken5:
 
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Hallo Thorsten ,

zum Moment des Glücks, den Du angeführt hast, möchte ich ein paar " große Meister " des Lebens zitieren, die in der Alternative zwischen HABEN und SEIN eine Kernfrage ihrer jeweiligen Anschauung gesehen haben.

BUDDHA lehrt, daß nicht nach Besitz streben dürfe, wer die höchste Stufe der menschlichen Entwicklung erreichen wolle.

JESUS sagt : Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich aber selbst verliert und Schaden leidet.

MEISTER ECKHART lehrt, nichts zu haben und sich selbst offen und "leer" zu machen, sich selbst nicht mitseinem eigenen Ich nicht im Wege zu stehen, sei die Voraussetzung, um geistigen Reichtum und Kraft zu erlanden.

MARX lehrt, das Luxus ein genauso großes Laster sei wie Armut und daß es unser Ziel sein müsse, viel zu sein, nicht viel zu haben.

Quelle ;Erich Fromm - Haben und Sein

Alles liebe Juppi :tongue:
 
Lieber Astroharry,

Dein Name zaubert ein lächeln auf mein Gesicht. Wie kommt man auf so eine verrückte Namens-Idee?

Ja, ich denke auch, dass es zunächst wichtig ist, zu verstehen, was „Advaita Vedanta“ ist und dass lesen, hören und denken dazu nötig sind.

Und das tun wir ja auch hier. Wir lesen, wir hören und wir denken darüber nach. Selbst wenn ich schreibe, dass „Nicht-Denken“ eine Tugend sei, denken wir darüber nach.

Ich freue mich jedenfalls, dass Du darüber nachdenkst!

Mein „Kommentar“ war in erster Linie an Namo gerichtet. Die Flut der Gedanken, die im Gespräch mit ihm aufgeworfen wurden, begannen mir Kopfschmerzen zu verursachen.

Mir scheint, Du hast Dich intensiv mit „Advaita Vedanta“ beschäftigt.

Du stellst die Frage in den Raum: „Wer denkt, wer handelt?“
Gute Frage! Es ist nahezu die gleiche Frage, die auch Ramana Maharshi als Methode zur Selbsterkenntnis vorgeschlagen hat.
Er sagte: Finde heraus, wer Du bist. Frage Dich stets: Wer bin ich?


Im ersten Teil Deines Kommentars bist Du mit Ramana Maharshi auf einer Linie. Da bist Du wie ein Jnana Yogi: „Wer denkt, wer handelt?“
Im zweiten Teil aber verlässt Du Ramana, Jnana und Advaita. Du sagst: „- wenn nicht ich?“


Die Antwort folgt stehenden Fußes. Bevor die Entdeckungsreise begonnen hat, ist sie schon wieder zu Ende. Und das alles nur, weil es „unsinnig erscheint, abzustreiten, dass das „Ich“ existiert?“
Das finde ich schade, denn Ramana hat es bestimmt nicht so gemeint. Er wollte bestimmt nichts beweisen. Er wollte bestimmt nicht eine Meinung oder einen Glauben untermauern.

Viele „Intellektuelle“ des Westens halten Ramana für „geistig minderbemittelt“, weil er sein Leben lang auf dieser Frage insistierte: „Wer bin ich?“
Würdest man 100 Menschen diese Frage stellen, würden mindestens 99 antworten: „Ich bin ich – wer sollte ich sonst sein?“

Demnach müssten 99 von 100 Menschen, fortgeschrittene Jnana Yogis sein.

Liebe Grüße von manosha
 
Falls ihr in diesem Forum mit eurem Thema Advaita nicht so recht weiter kommt, aber doch noch Lust habt, an diesem Thema dranzubleiben: Es gibt seit ein paar Tagen ein neues Advaita-Forum: www.advaita-forum.de. Vielleicht habt ihr Lust, mal reinzuschauen.

Liebe Grüße
Sani
 
Hallo Sani,

danke für den link.
Leider funktioniert er noch nicht - wann legt das Forum denn los?

Alles Liebe Dir
sam
 
Lieber Sam,

es war mein Fehler: Ich habe den Link mit einem Punkt beendet. Deshalb funktionierte er nicht. Also hier noch einmal:

www.advaita-forum.de

hinten ohne Punkt. So müsste es klappen.

Auch dir alles Liebe!

Sani
 
Original geschrieben von sam°
ja, er meint sich an sein wahres Selbst erinnern. Vielleicht finde ich in dem Buch noch was kurzes ;), dass diese Selbsterinnerung gut beschreibt.

Hallo Thorsten,

ich bin Dir noch was "schuldig" - jetzt habe ich etwas kurzes, gutes gefunden in P.D. Ouspensky's "Auf der Suche nach dem Wunderbaren (Perspektiven der Welterfahrung und der Selbsterkenntnis)".

" ... daß wir unter gewöhnlichen Lebensbedingungen unser selbst nicht erinnern. Wir erinnern uns nicht, das heißt wir empfinden uns selbst nicht, wir werden im Augenblick einer Wahrnehmung, eines Gefühls, eines Gedankens oder einer Handlung nicht unserer selbst gewahr. Wenn ein Mensch dies versteht und sich seiner selbst zu erinnern versucht, wird jeder Eindruck, den er während des Selbst-Erinnerns aufnimmt, sozusagen verdoppelt. In einem gewöhnlichen psychischen Zustand schaue ich einfach auf die Strasse. Aber wenn ich mich meiner selbst erinnere, so schaue ich nicht einfach auf die Straße; ich fühle, daß ich schaue, als ob ich mir sagen würde: "ich schaue". An Stelle eines Eindrucks von der Straße gibt es nun zwei Eindrücke, einen von der Straße und einen anderen von mir, die Straße betrachtend. Dieser zweite Eindruck, wird durch die Tatsache des "Mich-meiner-selbst-Erinnerns" erzeugt. ... "


Ich wünsche Dir alles Liebe
sam
 
Lieber Thorsten,
habe gerade deinen Ursprungsbeitrag gelesen, und besonders berührt hat mich deine Aussage, dass diese Nicht-Lehre im Gegensatz zu fast allem steht, was du bisher geglaubt hast.
Mir geht es genau so, seitdem ich mich mit Advaita - insbesondere mit Om - "befasse", ist mein Leben völlig umgestülpt. Alle Sicherheit ist verloren gegangen, von einem Umbruch bin ich in den anderen gestolpert, mein Realitätsempfinden hat sich total geändert - und doch bedeutet all das, was ich hier schreibe, letztlich nichts. Lediglich das Spiel der Quelle mit sich selbst hat sich verändert (s. Alan Watts "Die Illusion des Ich"). Letztlich gibt es auch nichts zu sagen ...
Herzliche Grüße
Roxane
 
Noch eine Ergänzung: Das Ganze ist ein kosmischer Witz. Ein Zitat von Shakespeare erhellt es: "Die ganze Welt ist Bühne, und alle Fraun und Männer bloße Spieler."
Roxane
 
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Liebe Roxane,

vielen Dank für deine Nachricht. Tja, vieles verändert sich... Manches schnell, anderes wieder etwas langsamer!

Wenn alles im Grunde keinen Sinn hat. Egal ob ich ein guter Mensch bin, oder ein schlechter... egal was ich tue, sage, mache oder nicht mache... Was ist dann der Sinn hinter dem Ganzen:confused:

Wenn der Sinn darin besteht zu ERWACHEN, was kommt danach? Wenn ich erwacht bin, fehlt der Sinn...

Aber ich denke darüber nicht mehr so viel nach! Ich lebe das Leben, ich feier die guten Tage, nehme die schlechten dankend an und versuche den Sinn darin zu sehen! Was heißt schon erwachen? In meinem Tod werde ich so oder so erwachen... Warum dem lieben Gott schon voher in die Karten schauen??

Liebe Grüße und alles Gute

Thorsten
 
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