Ich glaub ich hab verstanden wovon ihr redet die ihr glaubt erleuchtet zu sein...
ihr habt eine Erkenntnis erlangt die vorher nicht da war, ihr fuehlt euch sozusagen wie neu geboren....
und dieses momentane Gluecksgefuehl darueber, resultiert aus der Tatsache dass ihr vorher klein, krank, schwach usw.. in euch wart.
um diesen Zustand weiter zu erhalten und zu fuehlen tragt ihr ihn in die Welt und sucht Gleichgesinnte ....
das ist klar..und OK
Es geht nicht einfach nur um ein Glücksgefühl.
Es geht um viel viel mehr.
Die Glücksgefühle, die man am Anfang hat, weil man sich Gott gegenüber geöffnet hat oder bewusst eine Beziehung gestartet hat, die sind eigentlich nur die Karotte vor der Nase.
Es geht um das ganze Leben. Es geht darum, die Wahrheit zu erkennen. Es geht darum, den Missbrauch und das Machtverhalten der Welt zu erkennen.
Es geht um Liebe und Beziehung. Es geht um Geld, Kinder, Drogen, Haushalt, Ordnung, und um Abgrenzung.
Es geht darum, zu erkennen, dass man mit Pläne machen aufhört und lernt, sich Gott hinzugeben.
Es geht ums meditieren. Reden mit Gott, fühlen in Gott.
Es geht darum, dass man die Leere aushalten lernt und die Isolation, die immer größer wird, je weiter man auf Punkt X zukommt.
Punkt X ist die zuvor tief begrabene Angst im Innern. Der Hass, der in einem verborgen liegt und für den man mit der Zeit die Verantwortung übernimmt.
Es geht um Sucht und Loslassen, um Festhalten und um den ganz normalen Alltag.
Man muss voll in der Welt stehen können, selbständig und trotzdem sich immer weiter auf Gott einlassen. Das erzeugt zuweilen eine riesen Angst.
Man muss sich mit Macht und Ohnmacht auseinandersetzen.
Man muss damit leben, dass man manchmal vier Jahre meditiert und nie ein Glücksgefühl hat und sich völlig allein im Universum fühlt und völlig unverstanden von anderen.
Man wird immer mehr abgelehnt von anderen und versteht nicht warum, da die eigene Liebe doch größer wird.
Man muss Demütigung, Verleugnung, Unterdrückung und Verachtung einstecken und versteht nicht die Grausamkeit Gottes für lange Zeit.
Man muss trotzdem Kinder aufziehen und alle halten einen für verrückt, dabei erkennt man immer deutlicher, dass die anderen verrückt sind.
Man muss aber vor allem: den furchtbarsten und schlimmsten Liebesschmerz ertragen, um Liebe endgültig zu verstehen, d.h. man wird in der Liebe völlig abgelehnt und ignoriert werden. Das ist von allem Schlimmen das Schlimmste.
Man wird immer mehr in die Enge getrieben und bekommt immer mehr Angst. Irgendwann hat man nicht mehr den geringsten Kontakt zu Menschen und rechnet jeden Moment damit, wahnsinnig zu werden vor Einsamkeit. Und dann läßt Gott einen noch mal Monate darin schmoren, immer weiter leiden, obwohl man schon längst glaubte, es könne nicht mehr schlimmer werden.
Nicht, dass man die Anwesenheit Gottes zu der Zeit spüren könnte.
Man ist vollkommen verlassen und völlig isoliert und permanent im Nichts, in der völligen Leere. Und man versteht nichts.
Bis man an den Punkt X kommt. Der Punkt X ist der Moment, in dem die Mauer bricht, die bis dahin den Hass unter Verschluss gehalten hat.
Dieser bricht dann heraus und richtet sich ganz konkret gegen Gott- denn was anderes ist schon seit Jahren nicht mehr da.
Das ist der Punkt der Umkehr. Denn bis dahin hatte man diesen Hass in sich nicht erkannt und ihn auf die Welt projiziert.
Das ist der Moment, in dem man mit seinem eigenen Ego voll konfrontiert ist und das ist die Hölle.
Ich hab so acht Stunden Gott angeschrien mit den übelsten Schimpfworten, mit allen Schimpfworten, die es gibt und dann habe ich die Beziehung zu Ihm, die bis dahin das wichtigste in meinem Leben war und schon 20 Jahre wärte, gekündigt.
Ich wollte ab dem Moment nichts mehr mit Gott zu tun haben, weil ich es so empfunden habe, dass Gott mich im Stich gelassen und völlig verarscht hat und das war das Ende für mich.
Es ist ein nicht zu beschreibender, grauenhafter Zustand.
Denn die Welt hatte ich schon lange nicht mehr, Zukunft und Ziele auch nicht, kein Kontakt zu einem Menschen, meine Kinder hatte ich verlassen, und nun auch noch Gott.
Da war dann nichts mehr. Und das ist das Grausamste, das es gibt.
Es ist tot sein an lebendigem Leibe.
Das Gute daran war, ich habe gemerkt, dass Gott nicht weg geht. Der war zweifelsohne da und hat mich nicht verlassen.
Der Ausspruch: Vater, warum hast du mich verlassen, ist mir bekannt. Man fragt das hundert mal und immer wieder.
Ich war dann beleidigt und Gott war sehr vorsichtig. Er war da, aber hat mich nicht angesprochen.
Drei Tage habe ich geweint und kein Wort mit Gott geredet- ein furchtbarer Zustand. Aufstehen ging sowieso nicht.
Ich war tot und dabei völlig lebendig. Das ist nicht schön und wie Erleuchtung fühlt sich das nicht an- es ist sterben.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gott nicht weg geht, auch wenn ich Ihn jenseitsmäßig anschreie. Er war auch nicht sauer oder beleidigt.
Ich habe Ihm leid getan, aber Er war nie überheblich oder abweisend.
Ich war abweisend.
Nach drei Tagen hat Gott mir morgens ins Ohr gehaucht, wirklich unglaublich zart, ob Er mir etwas sagen dürfe ohne dass ich sofort los schreie.
Und ich war schon fast wieder dabei, Ihn anzuschreien, ich war so mega verletzt, so enttäuscht, so im Stich gelassen, dass es keine Worte dafür gibt.
Und dann sagte Gott: "Das muss passieren, bitte verzeih mir, damit du für immer weißt, dass Ich immer, absolut immer bei dir bin, egal was du tust."
"Und es warst immer du, der Mich verlassen hatte, es war nie umgekehrt und weil dir das so mega peinlich ist, schreist du so rum, es ist peinlich, es ist wirklich peinlich, denn du hast Mich, deinen Gott, Der dich so unendlich liebt, verleugnet."
Ich wußte in dem Moment, dass alles Schlechte, was ich jemals über einen Menschen oder über Gott oder die Welt gedacht hatte, nur meine Projektion war, um meinen Fehler jemand anderem in die Schuhe zu schieben: meinen Fehler der Lieblosigkeit, der Ablehnung.
Ich hatte Gott abgelehnt und nicht Er mich, aber ich hatte immer Ihm Vorwürfe gemacht und einer Menge Leute auch noch dazu.
Schrecklich.
Und danach aber kam auch noch lange kein Glück. Es ging noch mal und noch mal und noch mal runter in den Keller.
Weil ich immer wieder neue Projektionen erschaffen hatte. Denn es dauert sehr lange, bis man ganz damit aufhört, Liebe abzubrechen und durchgängig, also andauernd zu lieben.
Und immer, wenn wir die Liebe abbrechen und es nicht merken, schieben wir es jemand anderem in die Schuhe und daraus resultiert Leiden.
Bis wir damit aufhören.
Gute Nacht.