Empathie

C

Cinzia

Guest
Hallo,

mir ist aufgefallen, dass ich früher viel empathischer war.
Im Laufe der Zeit habe ich das ganz schön eingeschränkt, weil ich immer ausgenutzt wurde..

Damals war ich irgendwie "reiner".. mit allem und jedem.
Ich habe immer ein gutes Gefühl für die Menschen um mich herum gehabt.. man könnte sagen, dass ich sie alle "lieb" hatte.. auch fremde Menschen.

Ich habe immer nur das Gute in ihnen gesehen.. und ich habe oft in ihnen gelesen und mein Helfersyndrom angewendet.. (hab ich ja so gelernt)

Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass mich eigentlich alle immer nur ausgenutzt haben.. das war dann so der Punkt wo ich drüber nach dachte, warum ich eigentlich immer solche Menschen kennenlernte, was mir das Leben damit sagen möchte. Was es mir mitteilen möchte.

Dann begann ich in meinem Leben diese Personen auszumisten.
Menschen, die nie für mich da waren, die nie auch nur das kleinste Interesse an meiner Person hatten..
Die sich nie von sich aus meldeten..

Und wenn ich mich bei ihnen meldete, dann waren immer nur ihre Probleme im Vordergrund.. nie kam da einer auf die Idee, mal zu fragen wie es mir ging.

Bei vielenwar es so, dass ich in diesen Momenten gefragt war, aber sobald es ihnen gut ging und alles iO war, war ich vergessen.. wurde nicht mal eingeladen, übergangen.. vergessen.

Leider habe ich in solchen Zeiten seitens meiner Mutter keinerlei Hilfe bekommen. Sie meinte immer, dass wir ja so wären.. das wir immer ausgenutzt werden würden.

Im Laufe der letzten Jahre habe ich dieses Muster erkannt, habe es nach und anch aufgelöst und irgendwann festgestellt, dass ich Niemanden mehr kannte.
Weil alle Menschen in meinem Umfeld stets nur sich selbst sahen.. und ich dann und wann halte eben mal für sie da war.

Selbst als es einen Moment in meinem Leben gab, der düster war.. war keiner für mich da.
Hat auch nie Jemand hinterher nachgefragt.. wie es mir damals ging...

Diese Menschen kamen nicht nur von außen, sie waren überall.. sie waren auch in meiner Familie.

Ich distanzierte mich mehr und mehr, weil ich nicht mehr ausgenutzt werden wollte.
Ich isolierte mich förmlich.. was dann auch nicht so gut war.. weil ich dann erst recht merkte, wie alleine ich eigentlich war.

Und das es wirklich Niemanden interessierte.

Ich war allen einfach egal.

Das war eine sehr schmerzhafte aber zugleich auch heilende Erkenntnis.. aber sie dauerte an und lies mich einsam zurück..

Ich fing an, nicht mehr in den Menschen zu lesen.. ich ging ihren Triggern aus dem Weg, tat so als merkte ich es nicht.. ich schaltete quasi den "Empathieschlater" auf stumm.

Anfangs wars nicht leicht.. und ich ertappte mich manchmal dabei, dass ich Dinge analysierte..aber auch dabei, manchmal einen Rückschritt zu machen..in alte Muster zu verfallen.
Freute mich darüber, wenn ich erfolgreich nicht auf die gedrückten Knöpfe reagierte.

Das liegt nun einige Zeit zurück und ich fühlte mich damit sehr wohl, eben nicht die Erwartungen anderer zu erfüllen.. auch mal Nein zu sagen.. oder es einfach nicht zu merken.

Viele Situationen sah ich als Übungen an..
Ich lernte.

Das Gefühl der Empathie trage ich noch immer in mir und manchmal könnte ich vor Glück die ganze Welt umarmen.. manchmal, da kommt es zum Vorschein.. mittlerweile gebe ich diesem inneren großen Gefühl immer mal wieder Raum.. mehr Raum als die Jahre in Isolation.

Ich erkannte, dass ich mich nicht nur von dem Gefühl isolierte, sondern auch von mir selbst.
Jedes mal ein Stück mehr.
EIgentlich gab ich mich damit auf., ich verriet mich selbst.

Gegenüber anderen Menschen wurde ich ruhiger.. wurde zur stillen Beobachterin.
Ich kam nicht mehr aus mir raus.
Mittlerweile tue ich das wieder, ich gehe auf fremde Menschen zu und führe Unterhaltungen.
Ich sehe das Schöne in jedem Menschen.. aber ich lasse mich nciht mehr ausnutzen.

Manchmal denke ich, dass ich das Jetzt vllt nicht bin, weil ich ja früher gegenüber den Menschen voller Frieden und Liebe agiert habe..

Manchmal denke ich, dass ich mich mit meinem stummschalten.. mit diesem ausschalten der Empathie selbt verleugne.
Weil ich das eben auch bin.. und weil ich das kann.

Bei vielen Menschen könnte ich über meinen Schatten springen und ihnen genauso neugierig und empathisch begegnen wie ich immer war. Ich könnte noch immer schnell vergeben.. aber in meinem nahen Umfeld gibt es Personen, denen ich Dinge nicht vergeben will oder besser gesagt vergeben schon, aber nicht vergessen.. diese Menschen haben mich zu tiefst getroffen mit ihrer ablehnenden Art.. mit ihrem Groll den sie gegen über mir und meiner Familie hegen..

Wahrschenlich ist das einfach ein Teil des Erwachsenwerdens, das ich nun erst hinter mich bringe.. was bei anderen Menschen schon längst in der Pubertät vollzogen wurde. Ich brauchte eben etwas länger dazu.. sozusagen bin ich was das betrifft eine Spätzünderin.

Aber besser spät als nie.
Ich habe erst in den letzten Monaten begriffen Was ich eigenlich will und was nicht.
Ich gehe keine Kompromisse mehr mit diesen Menschen ein, weil mir meine Zeit zu schade ist.
Und weil sie mich nicht voranbringen.. sondern eher behindern.

Meine Gedanken schwirren herum und ich frage mich, wie andere Menschen mit ihrer Empathie umgehen. Ich frage mich, wie Ihr in Alltagssituationen reagiert und wie ihr das so handhabt.. zb mit einer Schwiegermutter wie ich sie habe.. ider Geschwister die nur an sich denken, an ihren Vorteil.. dafür würden sie mich auch jederzeit hinhängen umd daraus einen Vorteil zu haben..

Viele Jahre habe ich mir selbst vorgegaukelt, dass es ok ist, so wie es ist.
Dass ich alle in meiner Familie so liebe wie sie sind.. und dennoch war ich oft zu tiefst traurig und wusste nicht, wo diese tiefe Traurigkeit herkam.

Also,wie handhabt ihr das?
Schaltet ihr euer Gefühl ab.. oder ist es "on" aber ihr habt es anderweitig im Griff?
 
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Viele Jahre habe ich mir selbst vorgegaukelt, dass es ok ist, so wie es ist.
Dass ich alle in meiner Familie so liebe wie sie sind.. und dennoch war ich oft zu tiefst traurig und wusste nicht, wo diese tiefe Traurigkeit herkam.

Also,wie handhabt ihr das?
Schaltet ihr euer Gefühl ab.. oder ist es "on" aber ihr habt es anderweitig im Griff?

Gefühle braucht man nie abschalten, sondern genau schauen, was bei DIR los ist.

Ein Helfersyndrom hat hat ja wenig mit Empathie zu tun.


Helfersyndrom ist selten unabsichtlich – derjenige der glaubt, allen helfen zu müssen ist selten absichtslos, er hat ein Anliegen im Gepäck, z. B. „geliebt“ oder „respektiert“ zu werden.

Oft ist auch falsche Stolz im Gepäck.

(echte) Empathisch braucht das nicht.

Gespeist wird ES vom falschen Stolz oder auch aus dem Gutmensch Syndrom, oder ein guter Sohn oder Tochter zu sein ect.

Je nachdem was der Mensch für andere tut, ist das eine Strategie um selbst etwas zu bekommen.

Das Tun für andere dient dazu, eigene Mängel, oder im ungünstigsten Fall, Minderwertigkeitsgefühle zu umspielen.


Manche Menschen machen das auch, weil:

a. sie beziehungssüchtig sind, oder

b. Liebeshunger zudecken wollen.

Wie weit das bei dir ausgeprägt ist, mag ich so nicht sagen.

Ich beobachte nur in meiner Arbeit, dass sich genau diejenigen, die vorgeben empathisch zu sein, gerne auch mit dieser Tugend aufplustern, übermäßige freundlich sind, und hervor tun wollen.
„Seht her, wie gut ich bin“!

Die Enttäuschung folgt meist auf den Fuß, weil der ´Beschenkte´ sich nicht dankbar zeigt.


Erst wenn mensch damit anecken und sich derjenige, der eigentlich dankbar sein sollte zurückzieht, kommen die Schuldzuweisung ins Spiel.

Der Mensch mit dem Helfersyndrom zieht sich enttäuscht von den Menschen zurück und das Unfassbare ist, dass die anderen die Hilfe oft auch als ein emotionaler Manipulationsversuch einstufen.

Echte Empathie ist absichtslos.

Ein Mensch in Not, dem man zuhören will, ohne große Ratschläge gebe zu müssen, und nichts zurückerwartet. Auch eine stille Geste und ein Danke reichen schon.

In der Entwicklungspsychologie ist Empathie eine Fähigkeit oder die Bereitschaft, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen.


:sneaky:
 
Hallo,

mir ist aufgefallen, dass ich früher viel empathischer war.
Im Laufe der Zeit habe ich das ganz schön eingeschränkt, weil ich immer ausgenutzt wurde..

Damals war ich irgendwie "reiner".. mit allem und jedem.
Ich habe immer ein gutes Gefühl für die Menschen um mich herum gehabt.. man könnte sagen, dass ich sie alle "lieb" hatte.. auch fremde Menschen.

Ich habe immer nur das Gute in ihnen gesehen.. und ich habe oft in ihnen gelesen und mein Helfersyndrom angewendet.. (hab ich ja so gelernt)

Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass mich eigentlich alle immer nur ausgenutzt haben.. das war dann so der Punkt wo ich drüber nach dachte, warum ich eigentlich immer solche Menschen kennenlernte, was mir das Leben damit sagen möchte. Was es mir mitteilen möchte.

Dann begann ich in meinem Leben diese Personen auszumisten.
Menschen, die nie für mich da waren, die nie auch nur das kleinste Interesse an meiner Person hatten..
Die sich nie von sich aus meldeten..

Und wenn ich mich bei ihnen meldete, dann waren immer nur ihre Probleme im Vordergrund.. nie kam da einer auf die Idee, mal zu fragen wie es mir ging.

Bei vielenwar es so, dass ich in diesen Momenten gefragt war, aber sobald es ihnen gut ging und alles iO war, war ich vergessen.. wurde nicht mal eingeladen, übergangen.. vergessen.

Leider habe ich in solchen Zeiten seitens meiner Mutter keinerlei Hilfe bekommen. Sie meinte immer, dass wir ja so wären.. das wir immer ausgenutzt werden würden.

Im Laufe der letzten Jahre habe ich dieses Muster erkannt, habe es nach und anch aufgelöst und irgendwann festgestellt, dass ich Niemanden mehr kannte.
Weil alle Menschen in meinem Umfeld stets nur sich selbst sahen.. und ich dann und wann halte eben mal für sie da war.

Selbst als es einen Moment in meinem Leben gab, der düster war.. war keiner für mich da.
Hat auch nie Jemand hinterher nachgefragt.. wie es mir damals ging...

Diese Menschen kamen nicht nur von außen, sie waren überall.. sie waren auch in meiner Familie.

Ich distanzierte mich mehr und mehr, weil ich nicht mehr ausgenutzt werden wollte.
Ich isolierte mich förmlich.. was dann auch nicht so gut war.. weil ich dann erst recht merkte, wie alleine ich eigentlich war.

Und das es wirklich Niemanden interessierte.

Ich war allen einfach egal.

Das war eine sehr schmerzhafte aber zugleich auch heilende Erkenntnis.. aber sie dauerte an und lies mich einsam zurück..

Ich fing an, nicht mehr in den Menschen zu lesen.. ich ging ihren Triggern aus dem Weg, tat so als merkte ich es nicht.. ich schaltete quasi den "Empathieschlater" auf stumm.

Anfangs wars nicht leicht.. und ich ertappte mich manchmal dabei, dass ich Dinge analysierte..aber auch dabei, manchmal einen Rückschritt zu machen..in alte Muster zu verfallen.
Freute mich darüber, wenn ich erfolgreich nicht auf die gedrückten Knöpfe reagierte.

Das liegt nun einige Zeit zurück und ich fühlte mich damit sehr wohl, eben nicht die Erwartungen anderer zu erfüllen.. auch mal Nein zu sagen.. oder es einfach nicht zu merken.

Viele Situationen sah ich als Übungen an..
Ich lernte.

Das Gefühl der Empathie trage ich noch immer in mir und manchmal könnte ich vor Glück die ganze Welt umarmen.. manchmal, da kommt es zum Vorschein.. mittlerweile gebe ich diesem inneren großen Gefühl immer mal wieder Raum.. mehr Raum als die Jahre in Isolation.

Ich erkannte, dass ich mich nicht nur von dem Gefühl isolierte, sondern auch von mir selbst.
Jedes mal ein Stück mehr.
EIgentlich gab ich mich damit auf., ich verriet mich selbst.

Gegenüber anderen Menschen wurde ich ruhiger.. wurde zur stillen Beobachterin.
Ich kam nicht mehr aus mir raus.
Mittlerweile tue ich das wieder, ich gehe auf fremde Menschen zu und führe Unterhaltungen.
Ich sehe das Schöne in jedem Menschen.. aber ich lasse mich nciht mehr ausnutzen.

Manchmal denke ich, dass ich das Jetzt vllt nicht bin, weil ich ja früher gegenüber den Menschen voller Frieden und Liebe agiert habe..

Manchmal denke ich, dass ich mich mit meinem stummschalten.. mit diesem ausschalten der Empathie selbt verleugne.
Weil ich das eben auch bin.. und weil ich das kann.

Bei vielen Menschen könnte ich über meinen Schatten springen und ihnen genauso neugierig und empathisch begegnen wie ich immer war. Ich könnte noch immer schnell vergeben.. aber in meinem nahen Umfeld gibt es Personen, denen ich Dinge nicht vergeben will oder besser gesagt vergeben schon, aber nicht vergessen.. diese Menschen haben mich zu tiefst getroffen mit ihrer ablehnenden Art.. mit ihrem Groll den sie gegen über mir und meiner Familie hegen..

Wahrschenlich ist das einfach ein Teil des Erwachsenwerdens, das ich nun erst hinter mich bringe.. was bei anderen Menschen schon längst in der Pubertät vollzogen wurde. Ich brauchte eben etwas länger dazu.. sozusagen bin ich was das betrifft eine Spätzünderin.

Aber besser spät als nie.
Ich habe erst in den letzten Monaten begriffen Was ich eigenlich will und was nicht.
Ich gehe keine Kompromisse mehr mit diesen Menschen ein, weil mir meine Zeit zu schade ist.
Und weil sie mich nicht voranbringen.. sondern eher behindern.

Meine Gedanken schwirren herum und ich frage mich, wie andere Menschen mit ihrer Empathie umgehen. Ich frage mich, wie Ihr in Alltagssituationen reagiert und wie ihr das so handhabt.. zb mit einer Schwiegermutter wie ich sie habe.. ider Geschwister die nur an sich denken, an ihren Vorteil.. dafür würden sie mich auch jederzeit hinhängen umd daraus einen Vorteil zu haben..

Viele Jahre habe ich mir selbst vorgegaukelt, dass es ok ist, so wie es ist.
Dass ich alle in meiner Familie so liebe wie sie sind.. und dennoch war ich oft zu tiefst traurig und wusste nicht, wo diese tiefe Traurigkeit herkam.

Also,wie handhabt ihr das?
Schaltet ihr euer Gefühl ab.. oder ist es "on" aber ihr habt es anderweitig im Griff?

Ich persönlich würde weiterhin diese offene Einstellung gegenüber deinen Mitmenschen pflegen, denn nicht jeder Mensch ist so offen, natürlich muss man auch etwas bieten können, ansonsten wird man bis zu einem bestimmten grad ausgenutzt, so ist nun mal das Leben, Stichwort: Gesunder Egoismus. Auch deine Mitmenschen stehen im Leben manchmal vor großen Herausforderungen, ich nehme an so einem Verhalten nichts negatives ab, weil wie bereits erwähnt, würde mir so etwas nicht gut tun, es würde nur wertvolle Authentizität zerstören.

Wenn man gelernt hat, sein Ding durch zuziehen und konsequenter mit seinen Mitmenschen umzugehen, dann ist mir persönlich aufgefallen, dass meine Freunde sich dann auch öffnen und sich weiterentwickeln und dann immer etwas geben, dann sind die gemeinsamen Stunden auch viel angenehmer und alles ist einfach besser.
 
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