Eltern - und andere Lebensgefahren

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Wie ich aber - auf Grund meiner Ur-Traumatisierung drauf trainiert, ersteres zu tun - dazu komme, zweiteres zu tun, DAS ist das Spannende. Denn - wie Trixi so richtig angemerkt hat - es ist ja durchaus nicht AN SICH negativ, wenn mich jemand korrigiert, wenn ich wo falsch liege. Das Negative ist der Übergriff, die Grenzüberschreitung. Und genau mit der hab ich ja ein Erkennungsproblem...
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ähm, aber da setzt doch dann jetzt die Wut ein, wenn Du etwas erkennst, das die Grenze überschreitet. Von daher erkennst Du es ja schon. Ja oder? :confused:
 
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ähm, aber da setzt doch dann jetzt die Wut ein, wenn Du etwas erkennst, das die Grenze überschreitet. Von daher erkennst Du es ja schon. Ja oder? :confused:

Stimmt - was ich jedoch auch bemerke: dieses Programm, das dann einsetztm, um das Erkennen sofort wieder rumzudrehen - also mit den Gedanken, hat der andere nicht vielleicht doch recht und ich bin nur zu empfindlich und vielleicht hat er gar keine Grenze überschritten - dieses Programm ist immer noch auf der Fäschdbladde ;) - aber es wird langsamer.

Kann ich mir wirklich sicher sein, diese Wut ist immer ein sicheres Zeichen für Grenzüberschreitungen? Also - das fragts jetzt in mir - drum frag ichs hier... :)
 
Hallo Kinnarih :)

Kann ich mir wirklich sicher sein, diese Wut ist immer ein sicheres Zeichen für Grenzüberschreitungen? Also - das fragts jetzt in mir - drum frag ichs hier... :)

Das kann wohl jeder nur aus seiner Erfahrung heraus beantworten - so, wie ich das erlebt habe, ist die Art der Wut ein fast sicherer Anzeiger. Am Anfang des Prozesses war ich oft und viel wütend, wenn ich eine Grenzverletzung auch nur witterte. So hat sicher auch so manches Mal jemand von mir eine Abfuhr bekommen, die etwas überzogen war. Aber je nun, andere muten mir zu, mit ihnen zurecht zu kommen, da kann ich zumindest zeitweise mich eben auch anderen zumuten. An dem Punkt habe ich versucht, mit mir selbst so nachsichtig umzugehen, wie ich das mit anderen auch tun würde. Wenn mich jemand anpflaumt und sich am nächsten Tag damit entschuldigt, übermüdet oder überfordert gewesen zu sein, dann reite ich darauf ja auch nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag herum.

Heute ist es so, dass ich sehr "punktgenau" wütend werde. Ich kann dann sehr deutlich benennen, was das konkret ist, es aussprechen und fast sofort zu einem normalen Gesprächston zurückkehren. Ich fühle keinen Groll, kein Grummeln, ich hühnere da auch nicht mehr stunden- oder tagelang gedanklich hinterher. Da ist mir dann eben jemand worüber getreten, ich mache meine Grenze deutlich - und gut ist es. Jedenfalls habe ich bisher nicht erlebt, dass man mir das in diesen Fällen ewig hinterhergetragen hat.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn es nicht stundenlang grummelt, gewittert und grollt, sondern sehr klar herauskommt, dann zeigt mir mein aufsteigender Zorn sehr gut eine Überschreitung meiner Grenzen an. Und sollte ich mich einmal geirrt haben, dann ist das halt kein Weltuntergang. Meist lässt es sich dann ja in klar stellen.

Liebe Grüße
Rita
 
Stimmt - was ich jedoch auch bemerke: dieses Programm, das dann einsetztm, um das Erkennen sofort wieder rumzudrehen - also mit den Gedanken, hat der andere nicht vielleicht doch recht und ich bin nur zu empfindlich und vielleicht hat er gar keine Grenze überschritten - dieses Programm ist immer noch auf der Fäschdbladde ;) - aber es wird langsamer.
Hm, aber das ist doch eigentlich normal, daß man überprüft, ob an dem eigenen Gefühl etwas wahr oder unwahr ist. Das ist doch eigentlich gut, oder?

Kann ich mir wirklich sicher sein, diese Wut ist immer ein sicheres Zeichen für Grenzüberschreitungen? Also - das fragts jetzt in mir - drum frag ichs hier... :)[/QUOTE]
Ich könnte mir vorstellen, daß man, wenn man unter aggressivem Verhalten Anderer gelitten hat, selber kein aggressives Verhalten entwickeln konnte. Und wenn man sich das dann traut, dann kommt das manchmal an Stellen heraus, wo es eigentlich nicht hinpaßt.

Aber man darf sich dann auch nicht einreden lassen, daß man ein Problem hat, wenn man sich aufregt bei ungerechter Behandlung. Das lebt ja zum Beispiel Jesus Christus in Reinform vor, daß man bei ungerechter Behandlung klagen muß. Es ist halt die Frage, wie diplomatisch man es tut und mit welcher Legitimation, ob man dafür an's Kreuz genagelt wird oder nicht.

:)
 
Hallo Kinnarih :)

Das kann wohl jeder nur aus seiner Erfahrung heraus beantworten - so, wie ich das erlebt habe, ist die Art der Wut ein fast sicherer Anzeiger. Am Anfang des Prozesses war ich oft und viel wütend, wenn ich eine Grenzverletzung auch nur witterte. So hat sicher auch so manches Mal jemand von mir eine Abfuhr bekommen, die etwas überzogen war. Aber je nun, andere muten mir zu, mit ihnen zurecht zu kommen, da kann ich zumindest zeitweise mich eben auch anderen zumuten. An dem Punkt habe ich versucht, mit mir selbst so nachsichtig umzugehen, wie ich das mit anderen auch tun würde. Wenn mich jemand anpflaumt und sich am nächsten Tag damit entschuldigt, übermüdet oder überfordert gewesen zu sein, dann reite ich darauf ja auch nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag herum.

Heute ist es so, dass ich sehr "punktgenau" wütend werde. Ich kann dann sehr deutlich benennen, was das konkret ist, es aussprechen und fast sofort zu einem normalen Gesprächston zurückkehren. Ich fühle keinen Groll, kein Grummeln, ich hühnere da auch nicht mehr stunden- oder tagelang gedanklich hinterher. Da ist mir dann eben jemand worüber getreten, ich mache meine Grenze deutlich - und gut ist es. Jedenfalls habe ich bisher nicht erlebt, dass man mir das in diesen Fällen ewig hinterhergetragen hat.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn es nicht stundenlang grummelt, gewittert und grollt, sondern sehr klar herauskommt, dann zeigt mir mein aufsteigender Zorn sehr gut eine Überschreitung meiner Grenzen an. Und sollte ich mich einmal geirrt haben, dann ist das halt kein Weltuntergang. Meist lässt es sich dann ja in klar stellen.

Liebe Grüße
Rita
Ja, genau. So erlebe ich das auch.

Und "hinterherhühnern" trifft es punktgenau auf den Kopf des Nagels.

"Offlein" - warst das nicht auch Du? Herrlich. Danke für diese Worte, Green Tara!



....
kam ein Offlein einst daher,
hatte es im Rücken sehr,
streichelte ihn hinterwärts,
Onlein ward er, ohne Schmerz.

:blume:

...wobei die nachwirkung - ich sag es gern-
die war ein hinterherhühnern.

:zauberer1

Ich geh jetzt mal Esslein. Und Trinklein. :D:D:D:D

Tschüßlein.

Trixilein :)
 
Stimmt - was ich jedoch auch bemerke: dieses Programm, das dann einsetztm, um das Erkennen sofort wieder rumzudrehen - also mit den Gedanken, hat der andere nicht vielleicht doch recht und ich bin nur zu empfindlich und vielleicht hat er gar keine Grenze überschritten - dieses Programm ist immer noch auf der Fäschdbladde ;) - aber es wird langsamer.

Kann ich mir wirklich sicher sein, diese Wut ist immer ein sicheres Zeichen für Grenzüberschreitungen? Also - das fragts jetzt in mir - drum frag ichs hier... :)

Hallo Kinnarih,

zu schauen, ob der andere Recht hat finde ich durchaus normal und gut.
Die Selbstprüfung ist doch auch ein wichtiger Schritt sich selbst zu nähern. Komme ich danach aber nicht zu dem Schluss, ist die Grenze wohl überschritten worden.

Ob Wut immer ein sicheres Zeichen ist, das glaube ich nicht zu 100%.
Vielleicht gehört diese auch jemanden ganz andrern, um so näher man sich kommt, umso mehr erspürt man doch und vielfältiger taucht immer mehr aus dem Untergrund auf.

Ich spüre Grenzüberschreitungen in einem Bauchgrummeln, jeweils verschieden stark, selbst wenn ich es mal sein sollte der überschreitet, Wut habe ich hier in diesem Forum noch nicht wirklich gespürt.

LG
flimm
 
Ahja - na dann bin ich jetzt grad da :)
Zum X-ten Mal möglicherweise, wenn man's buddhistisch sieht. :)

Ist das nicht frustrierend? :D

So radle ich mein Karmarad,
weil Oma hatt' 'nen Kamerad.
Und dies verpestete die Luft,
die auch im Mutterhause nicht "verpufft".

So schallt's in mir nach jedem Ture:
die Großmutter, die war ne .....!
Und führ ich nicht mein Karmarad,
dann wär ein Andres schon parat.


OM TARE TUTTARE TUERE ZU AH
 
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Wie ich aber - auf Grund meiner Ur-Traumatisierung drauf trainiert, ersteres zu tun - dazu komme, zweiteres zu tun, DAS ist das Spannende.

Üben. Üben. Üben.
Dir gegebenenfalls Leute suchen, die dir eine eventuelle *Überspannung* nicht übel nehmen... also die dir gut gesonnen sind. Vertrauen ist da die Grundvoraussetzung.
Deine Offenheit diesbezüglich und dass du die Lage so gut benennen kannst, wird dir da gute Dienste leisten, da bin ich optimistisch.
:)
 
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