K
Kinnaree
Guest
Einen schönen guten Nachmittag euch allen, die sich von diesem Titel angesprochen fühlen.
Zunächst einmal: ich schmücke mich ungern mit fremden Federn, also sag ich gleich dazu, daß Melodie mich zu diesem Titel für mein Thema inspiriert hat.
Wo fange ich an. Von vorne geht in dem Fall nicht so gut, weil ich ja mitten drin steh in diesem Thema.
Wie schon andernorts in diesem Forum erwähnt, habe ich mich seit Ostern aus zwei zwischenmenschlichen Gewaltbeziehungen befreit.
Die eine war eine Lebenspartnerschaft - in der der Schwerpunkt der Gewalt auf körperlicher Ebene lag, aber durchaus auch psychische Gewalt und emotionale Erpressung Platz hatten - mit einer gehörigen Portion Abhängigkeit meinerseits. Ich wurde geschlagen, gewürgt, getreten, mit dem Erschießen bedroht, beschimpft und auch mein Kind wurde geschlagen.
Die andere war eine intensive Freundschaft, in der sich die Gewalt ausschließlich auf seelischer und emotionaler Ebene abspielte, und das massiv, mit enormem Abhängigkeits- und Sucht-Verhalten meinerseits. Ich wurde übergriffig für das Befinden des anderen verantwortlich gemacht, meine Wahrnehmungen angezweifelt und verdreht, ich wurde ausgelacht, bloßgestellt vor anderen, mit Ignorieren und Kontaktabbruch bestraft für Dinge, die ich nie getan hatte - und es wurde (auf Grund beruflich psychologischer einschlägiger Erfahrung besonders wirksam) massiv mit meinen Verlustängsten gespielt.
Erstaunlicherweise, so habe ich erstmal erkannt, hab ich offenbar jemanden gebraucht, von dem ich NOCH abhängiger war als von meinem Lebenspartner, um aus der mißbräuchlichen Gewaltbeziehung zu ihm freizukommen. Danach, und als ich begann, meine eigenen Verhaltensmuster unter die Lupe zu nehmen, mußte ich mit Bestürzung feststellen, daß ich tatsächlich vollkommen blind gewesen war, was die psychische Gewalt betraf, die mir in der freundschaftlichen Beziehung angetan worden war.
Immer und immer dieselben Strickmuster, dieselben verletzenden Verhaltensweisen, die mir begegneten. Und immer und immer wieder mein von tiefer Angst vor dem Verlust geprägtes Verhaltensmuster - lieber alles erdulden und leiden als einen Menschen, für den ich Liebe oder tiefe Freundschaft empfinde, zu verlieren... und die Wurzeln dieser tiefsitzenden Angst bei der Mutter zu finden - und auch beim Vater. Wie massiv und wie vernichtend da destruktive "Erziehungsprinzipien" am Werk waren, wird mir jetzt grad mal als Spitze des Eisberges sichtbar.
Das war einmal der Anfang. Und weil einen Beitrag, der wesentlich länger ist als dieser hier, ja niemand mehr wirklich liest , werde ich hier im Laufe der Zeit mehr darüber erzählen, wie eine Mutter ihr Kind fürs Leben prägen kann - darauf, immer wieder Menschen darum anzubetteln, bitte schau doch, wieviel ich für dich empfinde - bei denen das garnichts bringt außer Schmerz und Verzweiflung.
Wer von euch sich dunkel dran erinnert, mehr als eine Beziehung mit Gewaltmißbrauch (egal ob seelisch oder körperlich oder beides) erlebt zu haben, ist herzlich eingeladen zum Erfahrungsaustausch. Und wem - wie mir - aufgefallen sein sollte, daß es gelegentlich (zertifizierte) Therapeuten gibt, die ihre Kenntnisse der menschlichen Seelenlandschaft dazu verwenden, Menschen mit entsprechenden Verletzungen für sich zu gewinnen und von sich abhängig zu machen (aus welchen Gründen auch immer) - ist auch herzlich willkommen.
Ja. Das wars mal fürs erste.
Liebe Grüße
Kinny
Zunächst einmal: ich schmücke mich ungern mit fremden Federn, also sag ich gleich dazu, daß Melodie mich zu diesem Titel für mein Thema inspiriert hat.
Wo fange ich an. Von vorne geht in dem Fall nicht so gut, weil ich ja mitten drin steh in diesem Thema.
Wie schon andernorts in diesem Forum erwähnt, habe ich mich seit Ostern aus zwei zwischenmenschlichen Gewaltbeziehungen befreit.
Die eine war eine Lebenspartnerschaft - in der der Schwerpunkt der Gewalt auf körperlicher Ebene lag, aber durchaus auch psychische Gewalt und emotionale Erpressung Platz hatten - mit einer gehörigen Portion Abhängigkeit meinerseits. Ich wurde geschlagen, gewürgt, getreten, mit dem Erschießen bedroht, beschimpft und auch mein Kind wurde geschlagen.
Die andere war eine intensive Freundschaft, in der sich die Gewalt ausschließlich auf seelischer und emotionaler Ebene abspielte, und das massiv, mit enormem Abhängigkeits- und Sucht-Verhalten meinerseits. Ich wurde übergriffig für das Befinden des anderen verantwortlich gemacht, meine Wahrnehmungen angezweifelt und verdreht, ich wurde ausgelacht, bloßgestellt vor anderen, mit Ignorieren und Kontaktabbruch bestraft für Dinge, die ich nie getan hatte - und es wurde (auf Grund beruflich psychologischer einschlägiger Erfahrung besonders wirksam) massiv mit meinen Verlustängsten gespielt.
Erstaunlicherweise, so habe ich erstmal erkannt, hab ich offenbar jemanden gebraucht, von dem ich NOCH abhängiger war als von meinem Lebenspartner, um aus der mißbräuchlichen Gewaltbeziehung zu ihm freizukommen. Danach, und als ich begann, meine eigenen Verhaltensmuster unter die Lupe zu nehmen, mußte ich mit Bestürzung feststellen, daß ich tatsächlich vollkommen blind gewesen war, was die psychische Gewalt betraf, die mir in der freundschaftlichen Beziehung angetan worden war.
Immer und immer dieselben Strickmuster, dieselben verletzenden Verhaltensweisen, die mir begegneten. Und immer und immer wieder mein von tiefer Angst vor dem Verlust geprägtes Verhaltensmuster - lieber alles erdulden und leiden als einen Menschen, für den ich Liebe oder tiefe Freundschaft empfinde, zu verlieren... und die Wurzeln dieser tiefsitzenden Angst bei der Mutter zu finden - und auch beim Vater. Wie massiv und wie vernichtend da destruktive "Erziehungsprinzipien" am Werk waren, wird mir jetzt grad mal als Spitze des Eisberges sichtbar.
Das war einmal der Anfang. Und weil einen Beitrag, der wesentlich länger ist als dieser hier, ja niemand mehr wirklich liest , werde ich hier im Laufe der Zeit mehr darüber erzählen, wie eine Mutter ihr Kind fürs Leben prägen kann - darauf, immer wieder Menschen darum anzubetteln, bitte schau doch, wieviel ich für dich empfinde - bei denen das garnichts bringt außer Schmerz und Verzweiflung.
Wer von euch sich dunkel dran erinnert, mehr als eine Beziehung mit Gewaltmißbrauch (egal ob seelisch oder körperlich oder beides) erlebt zu haben, ist herzlich eingeladen zum Erfahrungsaustausch. Und wem - wie mir - aufgefallen sein sollte, daß es gelegentlich (zertifizierte) Therapeuten gibt, die ihre Kenntnisse der menschlichen Seelenlandschaft dazu verwenden, Menschen mit entsprechenden Verletzungen für sich zu gewinnen und von sich abhängig zu machen (aus welchen Gründen auch immer) - ist auch herzlich willkommen.
Ja. Das wars mal fürs erste.
Liebe Grüße
Kinny