Der einzige, der dir sowas vorwerfen kann, bist du selber.
Dieser Satz ist in mir gelandet wie ein Pfeil, und da war spontan das Erleben "da stimmt was nicht". Also - in meinem Erleben stimmt an dem Satz ganz gewaltig was nicht.
Drum hab ich ihn mir einstweilen einmal mitgenommen.
Ich glaub, jetzt kann ich etwas Klares dazu sagen. Und zwar tatsächlich als Schilderung der Vorgänge in mir. Und außerdem tatsächlich als Beginn einer Überprüfung meiner Wahrnehmung, weil ich ja erlebt habe, wie schnell sich die rumdrehen läßt.
Ich erlebe das erstens als Fremdbehauptung in mich hinein. Und empfinde dazu Unbehagen. Er kommt auf subtile Weise aggressiv bei mir an. Wie eine Bevormundung, ich erlebe da sinngemäß "deine Wahrnehmung eines Vorwurfs ist falsch" - wo ich eindeutig "Vorwurf" erlebt habe. Das löst bei mir massives Unbehagen aus.
Und ich sehe ganz pragmatisch, sein Inhalt haut nicht hin. Sehr wohl kann jemand anderer mir Vorwürfe machen. Na und ob und wie. Ich hab an mich gerichtete derartige Texte auf Lager, die würden hier 10 Threadseiten füllen

. Und es kann durchaus irgendwann passieren, daß ich den einen oder anderen Spruch dieser Machart herzeige, um mal auf die Absurdität aufmerksam zu machen, in die ich mich hineinreiten habe lassen. (Betonung: ich habe es mit mir machen lassen, gell, vorsorglich an alle Mitleser, die neuerdings der Ansicht sind, ich würde mich hier eventuell in der Opferrolle suhlen

). - Selbstverständlich kann jedermann oder frau mir alles mögliche vorwerfen, wonach ihm oder ihr grad ist.
Was tatsächlich in meiner Macht steht: ich kann mich bücken, den Vor-Wurf aufheben und damit das Problem des Werfenden zu meinem machen. Das Dumme daran: ich hab dann sein Problem zu meinen dazu - und er hat es aber immer noch. Denn er wirds ja auf diese Art nicht los, sein Problem. Im Gegenteil... - Oder ich kanns liegenlassen und mehr oder weniger freundlich sagen, du, das ist dein Bier, trinks aus.
Wie ich aber - auf Grund meiner Ur-Traumatisierung drauf trainiert, ersteres zu tun - dazu komme, zweiteres zu tun, DAS ist das Spannende. Denn - wie Trixi so richtig angemerkt hat - es ist ja durchaus nicht AN SICH negativ, wenn mich jemand korrigiert, wenn ich wo falsch liege. Das Negative ist der Übergriff, die Grenzüberschreitung. Und genau mit der hab ich ja ein Erkennungsproblem...
Insofern erlebe ich den Satz, mit dem ich mich hier beschäftigte, für mich persönlich als gar nicht hilfreich. Sondern sogar als Irreführung.