Eltern - und andere Lebensgefahren

Hallo Trixi...

Der Geist kann nur entscheiden, wenn die Psyche geklärt ist. Das geht nur, wenn man die eigenen Strickmuster und die Strickmuster der Eltern genau kennt. Diese Form der Erkenntnis, die ich meine, bekommt man aber nicht, indem man sich von den Eltern und ihren Verhaltensweisen abgrenzt. Schließlich muß man oder will man "ganz" werden und über Abgrenzung von der eigenen Lebensgeschichte und ihren Ursprüngen gelingt zwar die Identifizierung des eigenen Selbst, jedoch nicht die Heilung der Zusammenhänge der Psyche. Denn die familiären Zusammenhänge spiegeln sich ja in den Stimmen der Psyche wieder.

...und was machen die, die in Heimen aufgewachsen sind?:confused:
Das schoß mir jetzt so spontan durch den Kopf...
 
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Hm, bei Erwachsenen kann ich es in vielen Fällen nachvollziehen. Aber wie ist das mit einem Säugling, der von seinen Eltern vernachlässigt wird oder gar misshandelt, missbraucht und umgebracht? :confused:
Oder ist ein Kind schon deshalb Täter, weil es hilflos ist und auf Bedürfnisbefriedigung durch die Erwachsenen angewiesen? :confused:

Kinny hats ja schon beantwortet, daß Kinder natürlich auszuschließen sind. Um genau das ging es ein paar Beiträge zuvor, wo ich das Beispiel mit einem mißhandelten Kind brachte.

Du kannst es nur in vielen Fällen nachvollziehen, daß jeder Mensch auch Täterenergie hat? Ich glaube nicht, daß auch nur ein Mensch herumläuft, der nicht auch Täter ist. Alle, nicht nur viele. Bei manchen ist es halt sehr unausgewogen, da überwiegt die eine oder die andere Seite, was nicht heißt, daß er nur eine Seite hätte.
 
Liebe Sunny!

Ich weiß nicht, ob der Blick auf den "Täter" nicht vom Dahinterliegenden ablenken könnte.

Ich hatte in meinen Beziehungen auch oft "Täter" - doch in Wahrheit waren sie nur Stellvertreter. Stellvertreter für ein bei MIR ungelöstes Problem.

Klingt jetzt völlig paradox und ich hoffe, hier nicht missverstanden zu werden: Im Grunde genommen bin ich ihnen - rückblickend gesehen - dankbar, dass sie für diese Rolle zur Verfügung gestanden sind.

Denn wenn nicht der gewisse Punkt erreicht worden wäre, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte, wäre ich wahrscheinlich nie aufgewacht.

Ich glaube, und das möchte ich auch nur vorsichtig ausdrücken, weil das Thema ja sehr sensibel ist - dass es sich wirklich lohnt, eher darauf zu achten, was es in MIR ausgelöst hat als was der Täter getan hat.

Ursachenforschung, Analyse, Benennung der Dinge, die unbewusst gelaufen sind - und DANN seine eigenen Grenzen setzen, aus einem erkannten Selbstwertgefühl heraus.

Ich denk mir, Energie folgt immer der Aufmerksamkeit. Verweile ich mit der Aufmerksamkeit bei den "Tätern", so lenkt mich das von der Lösung ab.

Lenke ich die Aufmerksamkeit auf MICH, auf die Analsyse, warum gerade mir dieser Täter über den Weg gelaufen war, so lenke ich auch die Energie an die richtige Stelle, um Veränderungen zu erreichen.

Möchte noch vorausschicken, dass ich das jetzt in Bezug auf Beziehungen bei Erwachsenen sehe - nicht auf Kinder.

Liebe Grüße
Suena

Ja, super. Genauso hast du mir das damals verklickert und ich fand es absolut richtig, auch heute noch.
Warum so viel Energie an den Täter geben, wenn ich selbst sie doch so dringend brauche. Energie hat er ja schon genügend bekommen.
 
Das ist leider das besonders Perfide!!!

Da stellt sich die Frage: wer therapiert den (die) Therapeuten ? :confused:

Leider niemand, nehm ich mal an, weil sie sich dessen ja nicht einmal bewußt sind, dass sie therapiebedürftig sind...:rolleyes:

Sehr interessant das Thema, und ich bin sehr froh, dass ich diesbezüglich sehr feine Antennen habe. ;)

Ich habe durch meine Lebensgeschichte sehr früh lernen müssen, mich zur Wehr zu setzen, und das tat (und tu ich immer noch ) sehr ausgiebig :D.

Gott sei Dank hatte ich eine Mutter, die mich sehr liebte und mich mit sehr viel Selbstvertrauen ausstattete. In ihren Augen konnte ich einfach nichts falsch machen. Sie war Zeit ihres Lebens sehr stolz auf mich!

Und dadurch konnte mir wahrscheinlich vieles nichts anhaben, zumindest konnte ich es leichter ertragen.

Der Mißbrauch durch meinen Vater hat mich komischerweise zu keiner Männerhasserin gemacht (hätte ja durchaus sein können), vielmehr sehe ich in vielen Männern Schwächlinge (sie tarnen sich allerdings gekonnt) und sie begegneten mit auch zuhauf :rolleyes:

Aber das ist jetzt wieder ein anderes Thema....;)

Hi Sunny,

ich lese das mit den "Schwächlingen" mit einem breiten Grinsen. Weil - jemand - wenn das lesen würde, sagen würde, du bist männerverachtend! :) Ich hoffe, du verstehst das jetzt richtig. :zauberer1

Ansonsten find ich es echt schön, daß deine Mum dich so geliebt hat. Das gleicht schon vieles aus, denke ich.

:)
 
Ach ja, zu den Kids wollte ich noch was sagen. Mein Sohn ist ja jetzt schon 34 Jahre alt und behauptet immer noch, er hätte eine glückliche Kindheit gehabt. Ich selbst wüßte schon einiges, was ich jetzt anders machen würde als damals.
Ich war nicht mal so oft eine glückliche Mutter, weil es bei uns wirklich heftige Schwierigkeiten gab, also zwischen seinem Vater und mir.
Jedoch das hat uns nicht abgehalten, mit unserem Sohn zu lachen, zu spielen, mit ihm vieles gemeinsam zu entscheiden. Er konnte sich behütet fühlen, trotz unserer Probleme.
Er ist jetzt auch schon Vater von drei Kindern und ich find ihn als Vater einfach super. Die Kids haben Vertrauen zu ihm, er beschäftigt sich viel mit ihnen - ich schau da immer richtig gerne zu.
 
Hallo Melodie...
vielleicht lässt gerade diese bedingungslose liebe zum vater frauen dann in die arme von männern flüchten, die sie verletzen - und den verletzern immer wieder verzeihen bis es eben irgend wann einmal zu viel wird....

Japp...genau das ist es...
Im Prinzip kämpft Frau immer noch wie ein kleines Mädchen um die Liebe, den Respekt und die Anerkennung durch den Vater...
 
Immer gehts bei mir auch nicht, manchmal halte ich inne und frage mich:
bin ich eine gute Mutter? Morgen geht meine Jüngste den ersten Tag in den Kindergarten, und ich weiss jetzt schon das ICH wahrscheinlich mehr Probleme mit dem Loslassen haben werde als sie:rolleyes:

lg

Weißt du , Sadira solange sie dir alles erzählen kann, solange du für sie einstehst und sie beschützt , wenn nötig, bist du eine gute Mutter .
Ach, den Kleinen gefällt es ja meistens sehr gut im Kindergarten und du hast etwas mehr Zeit für dich , aber ich kann dich gut verstehen.
 
Hehe, danke! :) :umarmen:

Aber es reicht, wollte ja eigentlich garnicht von Kinnys Thema ablenken! :)
Na bitte, für ein paar Gratulationen muß Platz sein - und du hast ja etwas getan, was dich in deine Kraft als Frau bringt - also ein besonders großes Glas Champagner für dich!


Inzwischen hab ich mal eine Runde gehirnt über die wunden Punkte ;) - da kommt gleich noch was von mir dazu.
 
Hajah, diesen Zorn auf mich selber, den kenn ich auch. Und auch die Tatsache, daß man ja zunächst einmal keine andere Möglichkeit hatte als "dämlich" zu sein... und in welchem Ausmaß ich keine Möglichkeit hatte, weil komplett betriebsblind, das hat mich dann doch ziemlich erschreckt...

Glücklicherweise habe ich mir diese "Unzulänglichkeiten" mittlerweile selber vergeben...sowohl meine Opferrollen, als auch die Täterrollen...
Auch die Phase des gerechten Zorns auf die Personen, die mir das antaten (Eltern, Partner, sog. Freunde) habe ich (fast ganz) hinter mir gelassen...
aber nur fast...gelegentlich kommt der Zorn auf meinen letzten Lebensgefährten noch hoch... ist ja auch noch nicht allzu lange her und wir haben ein gemeinsames Kind, das ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist, was es nicht grad einfacher macht...

Aber es wird...langsam und stetig...:)
 
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