Einige provokante Thesen zum Schamanismus, Teil 1: Keine Krafttiere

@ApercuCure
Ich hab jetzt urlange nachgedacht, leider hat sich kein einzelner Geist in den Alpen und da war ich ja gute 10 Jahre (sportlich) unterwegs, gezeigt. Kein Einziger.

Aber wie schon angedeutet gehörte Braxi mal zu diesen Egomanen, denen lieber schlechtes Wetter in Eis, Schnee und Regen mit Erde und Staub unter den Fingern, oder aus der Luft ein Liebespaar betrachtend.
Eines blieb. Das Firmament. Mal die Berge, mal die Täler. So einsam sitzend ein paar Felsen raufgekrabbelt auf einen Vorsprung sitzend um zu erkennen. Das da ganz weit unten sind die Häuser und microklein die Autos. Nicht erkennbar die Menschen.
Und so wichtig sind die Gedanken und Sorgen die mir damals um die Nase wehten.
Diese Botschaft vom Firmament das Alles andere überspannt, als Gegensatz dessen was in meinem kleinen Kopf vorging, war die Botschaft vom großen Geist die mich bis heute trägt.

und närrisch macht :ROFLMAO:
 
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....naja, also, wenn man zwischen praktizierenden Schamanen und schamanisch Praktizierenden keinen Unterschied sieht, dann ist man in einem Strickkurs wahrscheinlich besser aufgehoben.

Tja, leider gibt es tatsächlich Leute, die diesen Unterschied nicht sehen, und es gibt Leute, die diesen Leuten dann auch noch nachrennen. Deshalb kann man das nicht oft genug betonen.
 
Ja, genau das halte ich auch für ein Totem. Daraus ergibt sich die Konsequenz, das es nur ein Totem gibt.
Der Jaguar erinnert mich an einen Pflanzengeist. Da Du auch mit „Drogen“ arbeitest, kann es vielleicht sein, das er in diesen Kontext gehört und weniger ein Totem ist?
Nur ne Vermutung, passend zu Deinem Arbeitsplatz mit Deinen Zuhörern.

Also wir arbeiten überhaupt nicht mit Drogen. Wer braucht das? Seit wann ist der Jaguar ein Pflanzengeist?
 
Gewagte These. Wenn die Spirits rufen, dann folgt man ihnen. Und niemand kann das aufhalten... Der wahre Schamanismus liegt in uns selber...
Wie gesagt, ich sehe Harner als Anstoß zur Weiterentwicklung, nicht mehr. Ich habe selber sehr schnell gemerkt, daß der Core-Schamanismus nicht unbedingt für mich geeignet ist. Ich folge einem sehr viel archaischeren Weg, der nicht einmal menschlich ist. Aber als Einstieg ins Handwerkliche war's gar nicht sooo schlecht...
Btw., die "Prüfungskommission", ob man Schamane ist oder nicht, sitzt in Geisteranien... Wenn die Spirits befinden, daß man einer ist, dann ist man einer, auch wenn man vielleicht gar nicht will. Andererseits denke ich, daß die Spirits wissen, was sie tun, wen sie berufen. Wer einmal ihre Macht gespürt hat, weiß, warum, und er folgt ihnen. Oder wie man bei Tiergeistern sagt: Er läuft mit ihnen und singt ihr Lied...

Black Wolf

Ja, die Prüfungskommission sitzt da drüben auf der anderen Seite. Da hast Du vollkommen recht. Und ich habs mir auch nicht ausgesucht. Eigentlich wollt ichs am Anfang gleich wieder loswerden. Aber das hat sich geändert und ich kanns nicht mal eine Sekunde mehr abstellen. Es fließt einfach durch mich hindurch...
 
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Es bedarf aber nunmal verschiedenster "Techniken" um Schamagisch zu arbeiten. Egal in welcher Form.
Und die wirkliche Tiefe, kommt erst durch die Praxis und das Lernen von den Geistern/Kräften.
Nebenbei: Ein "eingeweihter" Schamane hat u.a. auch eine sog. Initiationskrise/ Krankheit durch; und/oder stand an der Schwelle zum Tod; DAS unterscheidet u.a. einen Schamanen zu einem Schamanisch Praktizierenden.
Deswegen ist in manchen Traditionen bzw bei div. Völkern auch die Rede von den "Zweimalgeborenen".

Da änderts auch nix, wenn Du Deine Ausbildungsmodule auf 7 Jahre ziehst. Die kann auch 20 Jahre sein; deswegen machts die Aspiranten noch lange nicht zu "Schamanen" (oder entsprechender anderer Terminus nach Wunsch).

Davon abgesehen, hat Schamanismus nicht zwangsweise irgendwas mit Trommelreisen; und Klimbim zu tun, sondern geht auch von recht profanen Situationen aus.
Apu hats auf seiner Seite ziemlich gut und sehr tiefgehend zusammengefasst.
Und ich hab auch noch keinen initiierten kennengelernt, der das gern freiwillig machen wollte; denn die Ausbildung in/durch Geisteranien ist kein Spaziergang am Strand.

Die vielzitierte "Wildheit", "Extase"; "Kraft".... ich seh und spür sie nicht.
Auch bei den Videos nicht.
Extase bedeutet "nach aussen treten", und das ist durchaus mit "kontrolliertem Wahnsinn" beschreibbar.



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Donaukelten und Südalpen Keltenstämme = Wunder

Da muß ich Dich enttäuschen. Ich hatte sehr wohl so etwas wie eine Schamanenkrankheit. Das erste Mal als Jugendliche, nachdem mein Großvater gestorben war und mich dann Wesenheiten verfolgt haben, die mir wirklich eine Scheißangst eingejagt haben. Und alles was ich zu hören gekriegt hab, war: du bist ja verrückt, du brauchst einen Psychiater. Diese Situation hat in einer schweren Depression geendet und ich wollte nicht mehr leben. Aber auch wenn man bereits Schamane ist und es nicht so lebt, wie man es sollte, kann eine solche Krankheit auftreten. Das habe ich auch erlebt. Wenn alle Hoffnung auf Leben aus sämtlichen Körperzellen verschwunden ist und du dich so schlecht fühlst wie noch nie in deinem Leben. Und du weder essen noch trinken kannst. Also erzähl mir nichts von Spaziergängen am Strand.
 
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