Einige provokante Thesen zum Schamanismus, Teil 1: Keine Krafttiere

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Praxisrelevant ist es aber, das auf alles anzuwenden. Nichts ist von bleibenden Wert, was eine Geschichte hat.
Die Seele gehört meines Erachtens ebenfalls dazu, aber das ist wieder ein Begriff, der unterschiedlich gesehen wird. Sie ist eine immer wieder neu zusammengewürfelte Geschichte und nicht von eigener Substanz, diese hat nur der Geist, die Leere, in welcher alles stattfindet.
Soweitsogut, nur ist's letztendlich keine Leere, da gefüllt mit Potenzial, Inspiration und einer Fülle an Möglichkeiten. Wie im Großen, So im Kleinen.
 
Somit erzählst du hier nix Neues und im Prinzip kann man den Begriff "Nagual" mit dem üblichen Begriff "Anderswelt" gleichsetzen, der sich nämlich nicht nur auf die schamanischen 3 Welten, die ein Schamanisierender gezielt bereist/bereisen kann, wenn er will, oder es nötig ist, bezieht, obwohl dies so einige Schamanisierende diesbezüglich so einschränken!

Der Begriff "Anderswelt" ist mir zur Definition des Raumes, bzw. der Ausdehnung/Größe/Weite/Tiefe/etc. alle Richtungen, auch "ein Dorn im Auge", da ich persönlich diesen Erlebnisraum auch nicht als "Anderswelt" wahrnehme, sondern vielmehr als eine Erweiterung der Grenzen, der für Andere sonst als üblich wahrgenommen Welt, zu der sich so Einige eben keinen Zutritt verschaffen können und lieber in einem begrenzten "Rahmen" wahrnehmen und erleben. Es würde mir aber nicht einfallen, das nun in einen schlicht anderen Begriff (Nagual) zu packen, da es nichts anderes bedeutet wie, für Ein.- und Dasselbe einen anderen Begriff herzunehmen.

Die Anderswelt hätte ich jetzt eher den Kelten zugeordnet. Du setzt sie hier offenbar mit der Anderen Wirklichkeit der Schamanen gleich. Das Nagual hat mit beiden keinerlei Gemeinsamkeit, außer dass man durch das Nagual mit Hilfe der Absicht in die Anderswelt der Kelten gelangen kann, wie auch in viele weitere Dimensionen. Das Nagual ist einfach zunächst die Schwingung des Unfassbaren, die die Welt neben der Schwingung des Fassbaren, des Tonal, durchzieht. Wenn Du den Nagualaspekt der Welt hervorzuholen verstehst, trittst Du in die Welt der Kraft ein, die sich von unserer unterscheidet. Das geschieht meiner Ansicht nach explizit oder implizit in vielen Formen indigenen Schamanismus, aber eben eher nicht hier im sogenannten Neo-Schamanimus in Europa. Eine schamanische Reise im alpha-Zustand führt nun mal nicht ins Nagual. Das Nagual ist nicht die einzige Art, in der schamanische Magie stattfinden kann, aber eine der ganz wesentlichen Arten. Du kannst die Magie auch aus der Nicht-Dualität der Trance holen, die ebenfalls kein alpha-Zustand ist. Es gibt noch weitere Zugänge zu schamanischer Magie. Das Nagual spielt oft eine versteckte oder offene Rolle darin.
Vielleicht gelingt es Dir ja diesmal, inhaltlich statt emotional zu antworten. Beschimpfen geht im Übrigen meiner Ansicht nach gar nicht. Das ist doch Kindergarten-Niveau, und selbst dort versuchen wir schon, unsere Kinder davon abzubringen.
 
Ich hab auch gute Eindrücke erhalten, auch wenn ich sie nicht vertieft hab, weil ich für mich festgestellt hab, so weit kann ich mich nicht öffnen, nicht hingeben, ich hab - ich sprechs ehrlich aus - Angst vor diesen Mächten.
Mit Angst darf man da nicht rangehen. Und unbedingte Hingabe gehört m.M.n. dazu. Ich habe schon meine Oberste Instanz angerufen und SIE kam auch: Wild, archaisch, kraftvoll, weise, ein uraltes Wesen, das den Menschen wahrscheinlich den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hätte. Aber: Meine Seele ist, sagen wir's doch offen, nichtmenschlich und so nahm ich SIE als das wahr, das SIE ist: Streng, aber mütterlich, Geborgenheit und Stärke ausstrahlend, des Vertrauens unbedingt wert. Wie könnte ich jemanden fürchten, als deren spirituellen Sohn ich mich betrachte? Zumal meine anderweltliche Gefährtin dabei war?
Respekt? Selbstverständlich, wie man ihn der Rudelführung entgegenbringt. Liebe? Auch, wie man sie einer Mutter entgegenbringt, eben der Weg des Herzens. Aber Angst? Nein...
Mir ist in der NAW nur zweimal was begegnet, das offensichtlich reichlich miese Absichten hatte. Und beide Situationen waren schnell bereinigt.

Black Wolf
 
Hallo,
ZehnQuellen, Udo, wurde wiederholt vorgeworfen, er sei hier im Esoterik-Forum primär auf Kundenfang. Das stimmt nicht. Wir dachten, diese Plattform könnte geeignet sein, etwas vorzustellen, was ihm seit Langem und seit einiger Zeit auch mir am Herzen liegt. Nagual-Schamanismus, der eine Form eines sonst kaum vorhandenen europäischen Schamanismus darstellt. Udo ist auf diesen Schatz gestoßen, hat ihn in jahrzehntelanger Arbeit ausgebaut und weiterentwickelt und möchte ihn gern teilen. Ich habe Udo also geholfen, sich technisch hier im Forum zurecht zu finden und habe mit ihm seinen Account angelegt. Denn welches Medium wäre für dieses Anliegen nahe liegender als dieses Forum? So dachten wir wenigstens zu Beginn.
Man kann zu Udo und seiner Arbeit stehen wie man will. Ich war jedenfalls überrascht, was für ein scharfer Wind ihm hier entgegen bläst. Tituliert als „konstruktive Kritik“ gehen hier einige Personen herablassend und feindselig mit seinem Input um. Das ist deutlich spürbar, dafür muss man nicht einmal sehr feinfühlig sein, wie es wohl viele von uns hier sind. Es drängt sich der Verdacht auf, dass bei einem Forums-Neuling wie Udo nicht die Inhalte seiner Beiträge bewertet werden, sondern das Datum, seitdem er dabei ist und die Zahl der von ihm verfassten Beiträge. Überprüft bitte für euch selber, ob das zutreffen könnte oder nur meine Phantasie ist.
Ich hatte heute das Bild, dass, wenn Udo eine neue schamanische Technik hier vorgestellt hätte, die noch keiner kennt und die man nachmachen kann, dann wäre er wahrscheinlich freundlicher empfangen worden. Es ist ja nicht so, dass er nicht über massenhaft solcher Techniken verfügt. Aber, ich musste auch erst zur Kenntnis nehmen, und das fällt mir immer noch nicht leicht, dass es weniger um die Technik ansich, sondern um das dahinter stehende schamanische Wissen geht, das frei von Technik, also von Form ist. Eine nach wie vor bestehende Herausforderung für mich - aber vielleicht auf für einige andere hier?
 
Was tut ihr denn konkret an "Schamanischem", um anderen Leuten die Krank sind, physisch oder psychisch zu helfen?
Wie ist Euer "medizinisches" (im Sinne von -Medicin- wie es bei Indigenen in NA genannt wird?)?
Welche Klienten kommen zu Dir/Euch?
Wie stehts um Deine/Eure Kenntnisse um die Flora und Faune, und da insbesondere die (Heil)Pflanzen?
Mit welchen Praktiken /Methoden arbeitet ihr vordergründig?

Heilpflanzen nutze ich nur privat. Mein Wissen über sie ist auch ausgesprochen beschränkt. Ich habe mich nicht so sehr dafür interessiert und als Resultat da auch nicht wirklich viel Information bekommen. Am ehesten arbeite ich mit den Spirits von sogenannten psychedelischen Pflanzen, wende diese Pflanzen aber eben auch nur in homöopathischen Dosen an, meist über Räucherungen. Das alles ist eben nicht der Schwerpunkt meiner schamanischen Arbeit, obwohl ich selbst in Peru war und als Vergleich zu meinem Schamanismus an Ayahuasca-Sitzungen teilgenommen und dabei auch wirklich wundervolle Visionen erfahren habe. Ich sehe mich in erster Linie als Lehrer für Bewusstsein und magische Kraft. Hier in Europa ist der Schamane meiner Ansicht nach auch nicht in erster Linie als physischer Heiler gefordert. Nur in Ausnahmefällen, in denen die Schulmedizin etc. versagt. Was uns wirklich fehlt, ist ein Leben in Kraft zu führen, ein neues Bewusstsein als Spezies zu bekommen, das von Einzelnen ausgehen muss. Ich arbeite beispielsweise wie schon oben erwähnt mit vier verschiedenen Gebieten in den Alpen, die ich schamanisch betreue. Natürlich hat das wieder mit den Feen zu tun, aber auch mit den Berggeistern. Dabei sollen Mensch und Naturwesen wieder in einer neuen Harmonie verbunden werden.
Keines der vier Gebiete ist nebenbei der spezielle Feenplatz, an dem ich meine eigene Initiation erfahren durfte. Natürlich sind es jeweils ganz bestimmte Flecken Erde und nicht die Alpen als allgemeines Feld, wo sich dies abspielt und abgespielt hat. Ich habe nur keine Lust, Euch hier allzu genau über die Orte zu informieren.
Es kommen ganz verschiedene Klienten zu mir und zu uns.
Ich halte jährlich ziemlich genau jeweils 100 Tage schamanische Workshops ab, für Anfänger und Fortgeschrittene, und ungefähr genauso viele Tage arbeite ich mit Einzelnen und manchmal mit Paaren.
Nicht Alles von meiner Einzelarbeit ist schamanisch, oft kommen auch Menschen zu mir, die therapeutische Hilfe wollen und keine Verbindung mit meinem Schamanismus suchen. Ich respektiere das dann selbstverständlich. Trotzdem finden alle Sitzungen sozusagen umgeben von den Geistern statt, auch die Nicht-Schamanischen. Es kommen also wie gesagt sehr unterschiedliche Leute zu mir.
Oft mischen sich auch die Motivationen der Menschen, die kommen. Zum einen wollen sie in ihre Tiefe finden, in ihre eigene Kraft, in die Verbindung mit den Naturkräften und in Magie eingeweiht werden. Zum anderen bringen einige von ihnen auch emotionale und physische Schwierigkeiten mit, denen ich mich dann natürlich ebenfalls widme.
Dasselbe gilt sinngemäß für die von mir ausgebildeten Schamanen, wobei sich die Art unseres Arbeitens oder die Themenbereiche und Wirkungsfelder der Arbeit nicht völlig decken müssen.
Die in irgendeinem Beitrag angedeutete Absicht meinerseits, ich könnte hier von Irgendjemandem Wissen klauen wollen, empfinde ich im Übrigen als hochgradig lächerlich.
Zum einen verwende ich nicht einmal mein früheres Sufi-Wissen im Sinn von Sufitechniken in meiner jetzigen Arbeit, weil ich darin nicht autorisiert wurde. Von allgemeinen dem gemeinsamen menschlichen Erbe zuzurechnenden Versatzstücken wie Schwitzhütte, Feuerlauf, Runen als solche, einer grundlegenden Form des Medizinkreises und dergleichen abgesehen, kommen in meinem Schamanismus gar keine fremden Elemente vor. Nichts, was ich nicht selbst bekommen hätte. Ich schreibe vielleicht die Namen der drei Bethen aus Respekt auf meine Haustüre, und ein wenig auch, um die katholische Vorgangsweise, die ja die alten Quellen des Wissens zu verbergen suchte anzuprangern. Doch ich arbeite nicht zentral mit keltischem Schamanismus, weil ich den eben auch nicht bekommen habe. Unsere Rituale und schamanischen Kraftfelder beziehen sich auf den Mythos und den dazugehörigen kosmischen Baum der Schöpfung, auf die Feen, auf das Nagual und den Traum, jedenfalls aber nur auf unsere eigene Tradition.
Ich könnte also nach meiner eigenen Regel mit fremden Wissen gar nicht wirklich etwas anfangen. Zum anderen habe ich, unter anderem aufgrund dieses Geschenks der Spirits, Verwalter eines alten Mythos zu sein, selbst sehr viel Wissen erhalten. Manchmal kommt es mir sogar schwierig vor, es in seiner ganzen Fülle weiterzugeben. Wozu sollte ich mich also mit noch mehr und noch dazu fremden Wissen beschweren? Austausch und Verfeinerung gerne, ich lerne ja auch beständig dazu, aber ich werde sicher nie mit dem Wissen anderer Leute schamanisch arbeiten.
Vor allem arbeite ich mit dem direkten unmittelbaren Bezug zur Kraft. Die Kraftblume, die Himmel und Erde in einem einzigen Brennpunkt der Kraft verbindet, ist dabei ein Symbol für das tantrische Element in unserem Schamanismus. Das magische Gegenüber wird auf tantrische Weise mit der inneren Geliebten/dem inneren Geliebten identifiziert oder zumindest als der andere Pol einer zur Zweiheit zerfallenen Einheit betrachtet. Im Moment der Wiederherstellung der Einheit öffnet sich dann der Zugang zur Unmittelbarkeit der Kraft. Das ist zwar nur ein kleiner Teil meiner tantrischen Auffassung und Arbeit, aber mehr will ich darüber zunächst hier auch nicht erzählen.
Es gibt magische Kraftpfeile, die mit bestimmten Heilfarben verbunden sind, und die sowohl in der kinetischen Trance, als auch direkt beim Heilen Verwendung finden. Darüber hinaus gehören Jaguar, Adler und die dazugehörige Unterwelt des Adlers, die Heilkraft der Feen etc. zu den Grundlagen unserer schamanischen Medizin. Der ganze Nagual-Schamanismus ist auf den verschiedensten Ebenen auf Heilung ausgerichtet, Heilung der Natur, Heilung des Bewusstsein, Heilung der Gesellschaft, Heilung des Einzelnen, Heilung der verloren gegangenen Potentiale unserer Kultur.
 
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Eine schamanische Reise im alpha-Zustand führt nun mal nicht ins Nagual. Das Nagual ist nicht die einzige Art, in der schamanische Magie stattfinden kann, aber eine der ganz wesentlichen Arten. Du kannst die Magie auch aus der Nicht-Dualität der Trance holen, die ebenfalls kein alpha-Zustand ist.
Trance ist einfach ein Begriff, der einen "nichtalltäglichen " Zustand beschreibt, der kann im Alpha- oder Theta-Bereich liegen oder aber auch im Gamma-Bereich. So wie ich das sehe ist es eine Aufgabe eines Schamanen die Ebenen bewusst wechseln zu können.

LGInti
 
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