DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
hallo merlin,
für mich gibt es etwas zwischen blindem vertrauen und misstrauen.
das blinde vertrauen blendet realitäten aus,
das misstrauen erdenkt sich realitäten, die keine sind.
Liebe Magdalena,
ist das Misstrauen nicht ein Gefühl also ein Kind der Intuition? Etwas, das aus der Tiefe der Seele aufsteigt und um das dann die Ratio ihre Geschichten spinnt?
ist das Misstrauen nicht ein Gefühl also ein Kind der Intuition? Etwas, das aus der Tiefe der Seele aufsteigt und um das dann die Ratio ihre Geschichten spinnt?
Merlin schrieb:Ein Gedanke oder ein Wort ist wie ein Pilz, ist er einmal ausgesät, beginnt er unaufhaltsam im Untergrund zu wuchern.
Magdalena schrieb:bei wem schon ein gedanke oder ein wort misstrauen säen kann, der hat wohl sehr wenig vertrauen. vertrauen beginnt beim vertrauen in sich selbst.
Darüber solltest Du noch einmal nachdenken, denn aus diesem Brunnen schöpft auch der Zauber und die Suggestion.
Merlin schrieb:Damit meine ich, dass Du das Tun deines Partners zwar an der Oberfläche beeinflussen kannst, Du wirst aber seine Unzufriedenheit und deine Verletzungen nicht mehr beseitigen können.
Magdalena schrieb:will ich denn das tun meines partners beeinflussen?
kann jemand den anderen ändern?
Ob Du nun das willst oder nicht, es geschieht einfach.
Merlin schrieb:Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mancher Partner der Konsens schon zu Beginn seines Tuns ausschließt.
Magdalena schrieb:naja, wenn das so klar erkennbar ist, dann kann man ja dementsprechend handeln - vorausgesetzt die eigene bedürftigkeit ist nicht so groß, dass man eine trennung nicht aushalten kann.
Ohne jetzt zu sehr ins Nähkästchen greifen zu wolle gibt es im Leben manchmal Situationen, in denen sich ein Partner zur Trennung entschließt, ohne dass er sich fragt, ob sein gegenüber das aushalten kann oder nicht. Da bleibt dann für den Verlassenen auch kein Spielraum mehr, um zu handeln er wird da vielmehr zum Getriebenen der Ereignisse.
Merlin schrieb:Der Grund liegt in Frage, ob ich mich in der Partnerschaft durch den anderen in meiner Persönlichkeit erweitern und entfalten kann.
Magdalena schrieb:ich denke, dass eine beziehung dann in ordnung ist, wenn sich beide seiten weiterentwickeln können -
in dem sinne, dass sich jeder so weiterentwickeln kann, wie es ihm selbst gut tut und dem anderen ebenfalls.
in einer wirklich gesunden beziehung schließt das eine das andere mit ein.
Das stelle ich doch gar nicht in Frage, da hast Du mich irgendwie missverstanden.
Merlin schrieb:Das Fremde und Geheimnisvolle an einem Partner ist der Stoff, mit dem die Neugierde geweckt wird und mich auf die Erfüllung meiner Bedürfnisse hoffen läßt. Mit der Neugierde erlischt aber auch die Liebe und aus dem Miteinander wird ein Nebeneinander.
Magdalena schrieb:meinst du wirklich, dass die liebe erlischt, wenn ich den partner genauso gut kenne wie mich selbst? nach meinem empfinden vertiefen sich dadurch liebe und vertrauen.
Auch da widerspreche ich dir nicht, das schließt doch aber nicht aus, dass man einen Partner nicht auch mit etwas Neuem überraschen kann. Sich gegenseitig bis ins Detail zu kennen ist doch kein Garant für Liebe.
Merlin schrieb:Ein schwacher Partner wird also jemand suchen, an dem er selbst an Stärke gewinnen kann das wird aber dann zum Problem werden, wenn beide auf gleicher Augenhöhe stehen.
Magdalena schrieb:jetzt weiß ich nicht, ob ich dich richtig verstehe.
meinst du - es wird zum problem, wenn ein schwacher partner einen starken sucht, aber in wirklichkeit an einen ebenfalls schwachen gerät?
Das war doch nur ein Beispiel, natürlich gibt es unzählige Konstellationen, die auch für sich betrachtet werden müssen. Es gibt da aber ein paar Gesetzmäßigkeiten, die in jedem Fall eine Rolle spielen.
Magdalena schrieb:eine beziehung kann nur dann für beide seiten gut sein, wenn jeder seine individuellen stärken kennt und es zu einer wechselseitigen ergänzung ohne wertung kommt.
Das ist aber nur dann möglich, wenn das Gegenüber auch etwas hat, mit dem ich mich ergänzen und somit auch wachsen oder mich entfalten kann. Wenn es nur um das Ergänzen geht, ist die Grenze zur Abhängigkeit nicht weit.
Merlin schrieb:Es gibt da also im Grunde keine Schuld, nur wird der vormals schwache Partner tausend Gründe finden, warum die Schuld beim anderen liegt (ist jetzt nur ein Beispiel, zu dem es unzählige Varianten gibt).
Magdalena schrieb:also - ich ware ein vormals schwacher partner - also schwach in dem sinne, als ich meine stärken nicht kannte.
ich war das aschenputtel - er war mein prinz.
alle anzeichen, dass es so möglicherweise nicht stimmt, habe ich verdrängt.
depressionen waren die logische folge.
wir haben uns beide - auf grund des beiderseitigen missverständnisses - innerlich eher zurückentwickelt - obwohl wir rein äußerlich betrachtet so was wie ein traumpaar waren.
innere not und schmerz haben mich allmählich aufwachen lassen.
nachdem die beziehung von vorneherein auf irrenden annahmen aufgebaut war, konnte sie - trotz aller bemühungen - nicht gerettet werden.
Das ist doch genau das Beispiel vom Schwachen und Starken, das ich angeführt hatte. Ihr habt euch aber nicht zurückentwickelt, sonder euch ist klar geworden, dass die erhofften Erwartungen sich vom Gegenüber nicht erfüllen ließen.
Magdalena schrieb:ich kann da weder bei ihm noch bei mir schuld erkennen.
ich bereue auch nichts.
ein leben - ein lernen.
Du solltest auch nichts bereuen, denn es gab ja in deiner Beziehung auch die schönen Augenblicke, die uns niemand nehmen kann und die man deshalb bewahren sollte. Ich fürchte nur, dass man aus Katastrophen auch nichts lernen kann. Man macht häufig Fehler, die man dann in einer anderen Konstellation leider wiederholt.
Magdalena schrieb:somit widerspreche ich deiner aussage, dass ein vormals schwacher partner die schuld beim anderen sucht.
vielmehr ist ein solcher (ex)partner schwach geblieben.
Das mag mit der Schuld in deinem Fall so sein, aber ich habe das auch schon anders erlebt.
Merlin
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