Der Bibel ist zu entnehmen, dass Pilatus Jesus zum Hohenpriester sandte, weil er keine Schuld an ihm fand.
Lieber Syrius,
wo steht in den Evangelien, dass Pilatus Jesus zu den Hohenpristern sandte? Die Gerichtsbarkeit und das Recht über Leben und Tod eines Menschen zu entscheiden lag eindeutig in der Hand des Präfekten Roms.
Syrius schrieb:
Wie kannst Du das beurteilen? Du, der Du alle geistigen Hintergründe des Erscheinens Jesu nicht anerkennst. Indem Du weder die Präexistenz Jesu als Christus, dem Sohn Gottes anerkennst, noch die Präexistenz irgendeines Menschen, wird Dir der Auftrag Jesu für immer rein weltlich erscheinen. Und deshalb, eben weil Du den wahren Grund SEINES Erscheinens nicht kennst, kannst Du den Sinn darin nicht erkennen.
Ob ich hier etwas anerkenne oder nicht, spielt doch in der Sache keine Rolle. Was hier eifrig ignoriert wird, ist das Ziel und der Weg, den Jesus eingeschlagen hatte. Ich wiederhole es gerne nochmals: Die Kreuzigung ist Teil seiner Mission als Knecht Gottes aus Jesaja. Dieses Ziel wird doch in den Evangelien klar und deutlich dargestellt. Daran zweifeln nur jene, die in die Lehre Jesus etwas hineininterpretieren wollen, das ihren persönlichen Vorstellungen entspricht.
Lese doch einfach einmal bei Jesaja das Kapitel 53, in dem das Leiden dieses Knechtes geschildert wird. Es gibt in den Evangelien weiter Bezüge zu Jesaja, wobei gerade am Anfang und am Ende des Wirkens Jesus nicht gespart wird. Der Einzug Jesus in Jerusalem, die Tempelreinigung, die Stunden in Gethsemane, die Leiden und selbst seine letzten Worte sind Teil dieser Inszenierung.
Beispiele:
Jesaja 40[1] Tröstet, mein Volk! spricht euer Gott: [2] redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass die Dienstbarkeit ein Ende hat, denn ihre Missetat ist vergeben ... [3] Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht aus dem Gefilde eine ebene Bahn unserem Gott!
Matthäus 3[3] Und es ist der, von dem der Prophet Jesaja gesagt und gesprochen: "Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht richtig seine Steige!"
Markus 1[2] ... wie geschrieben steht in den Propheten: "Siehe ich sende meinen Engel vor dir her, der da bereitet den Weg vor dir." [3] "Es ist eine Stimme des Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige richtig!"
Jesaja 53[7] Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlacht geführt wir, wie ein Schaf ...
Matthäus 27[12] Und da er (Jesus) verklagt ward von den Hohenpristern und Ältesten, antwortete er nicht. [13] Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst Du nicht, wie sie hart sie dich verklagen? [14] Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also dass der Landpfleger sich wunderte.
Markus 15[4] Pilatus fragte ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie hart sie dich verklagen [5] Jesus antwortete aber nichts mehr ...
Lukas 23[9] Und er (Herodes) fragte ihn mancherlei: er antwortete ihm aber nichts. [10] Die die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen und verklagten ihn hart.
Syrius schrieb:
Natürlich ist es Dir überlassen, weiterhin zu vermuten, Gott hätte seinen vielgeliebten Sohn einem so grausamen Tod, einer solchen Schmach ausgesetzt, lediglich um einen Weg der Nächstenliebe vorzuleben!!
Sei ehrlich, dazu braucht es doch den Kreuzestod nicht!! Vernünftigerweise muss da schon etwas mehr Fleisch am Knochen vermutet werden!
Das hatte ich doch so nicht geschrieben. Jesus hat sich nicht der Nächstenliebe wegen kreuzigen lassen, sondern um als Messias die Prophezeiungen Jesaja vom Reich Gottes zu erfüllen. Die Nächstenliebe war jedoch nur ein Stück des Weges, mit dem die Menschen in dieses Reich gelangen könnten.
An die zentrale Botschaft Jesus, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen sei, glauben heute nur noch wenige aber dem Weg der Nächstenliebe möchten viele folgen dazu muss man nicht einmal Christ sein. Ja und dafür hätte er wirklich nicht sterben müssen, wie ich ja auch in meinem Beitrag geschrieben hatte:
Merlin schrieb:
Ob dieser Schritt sinnvoll war, möchte ich bezweifeln denn viele nach ihm sind seinem Weg der Nächstenliebe gefolgt und gingen ihn dann auch wirklich zu Ende. Der Erfolg dieser Lehre liegt also nicht so sehr in seinem Tod, sondern in der Nächstenliebe derer, die ihm gefolgt sind. Diese Botschaft war dann auch so stark, dass das eigentliche Ziel vom nahe herbeigekommenen Himmelreich immer weiter in den Hintergrund gerückt wurde.
Merlin