Ein geniales Thema -bitte- lesen: Die Macht der Schuld

*zitat fiory: was ist die verpflichtung gegenüber gott?*
eine treue Beziehung :)
Unbedingte Pflichterfüllung, negativ wertend auch als blinder Gehorsam oder Kadavergehorsam bezeichnet, gilt allgemein nicht als das Verhalten eines mündigen Menschen. In diese Einschätzung haben die schrecklichen Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus Eingang gefunden (siehe auch Gehorsamsverweigerung).
aus: http://www.google.at/url?sa=t&rct=j...vEgpAP&usg=AFQjCNEYbUCC_-QWTWvp-8hNRCwYZt4Wdg

eine treue, eine liebe, die nicht auf freiwilligkeit beruht, könnte ich nicht schätzen.
 
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Eventuell ist es ja klüger, wenn man nicht zu lange nach einer Schuld sucht. Viele Dinge geschehen einfach nur, auch in Partnerschaften. Gerade da ist manchmal die vergebliche Suche nach einer Schuld sehr belastend und wenig hilfreich. Wer von seinem Partner betrogen wird, sollte sich nicht per se gleich eine Mitschuld aufschwatzen lassen, denn damit möchten sich viele Schuldige auf bequeme Weise ihrer Schuld entledigen.

Man wird nicht dadurch zum Mitschuldigen, wenn man gutmütig und vertrauensselig zu seinem Partner ist, denn das sollte eigentlich die Basis für eine Partnerschaft sein. Allzuleicht verliert man leider mit solchen Erfahrungen die Gutmütigkeit und das Vertrauen in eine neue Partnerschaft. Auf diese Weise erleidet unser inneres Kind dann den schleichenden Tod.Merlin​

auch in einer partnerschaft kann 'sehendes' vertrauen - statt blindem vertrauen - vor enttäuschungen bewahren.
im allgemeinen will/kann mensch nicht sehen (vorzeichen gibt es immer) - aus angst vor verlusten, veränderungen etc...
wenn mensch dann sehen muss, ist es meist zu spät um einen konsens zu finden.
 
ich kann mich nicht erinnern jeh in eine situation gekommen zu sein, in der ich nicht auch eine teilverantwortung bei mir selbst ausmachen konnte, die mich in diese situation gebracht hat - abgesehen vom kleinkindalter.

aber - die teilverantwortung bei sich selbst zu erkennnen wird erst möglich, wenn man das schulddenken einigermaßen überwunden hat.

z.b.:ich bin nicht schuld, wenn mich jemand betrügt - aber ich habe in irgend einer form dem anderen signalisiert, dass er mich betrügen kann.

hab's gerade wieder erlebt.
ich war zu vertrauensseelig, zu gutmütig.
das musste ich durch eine härte ausgleichen, die mich enorm viel energie gekostet hat.
der betrüger ist nicht durchgekommen - wir haben beide unseren anteil der verantwortung wahrgenommen und abgeleistet.
wir sind in frieden geschieden.
er hat begriffen, dass er mit mir nicht schlitten fahren kann -
ich trage ihm nichts nach, weil ich begriffen habe, dass ich ihm gelegenheit gegeben habe.

Das hast Du sehr schön beschrieben, & ich sehe das ganz genau so.

Gerade nach einer Trennung habe ich in meinem Bekanntenkreis oft Aussagen gehört, wie z.B.:
"der/die hat über Jahre hinweg immer wieder "dieses" oder "jenes" getan".
In der eigenen Verletzung hat jedoch der Gedanke, daß sie selbst es ja über Jahre zugelassen haben, keinen Platz gehabt.
Jedoch haben sie dem Gegenüber dadurch erst die Möglichkeit geben "dieses" oder "jenes" auszuleben.
So haben beide Partner ihren Anteil beigetragen (Ausleben & Zulassen), & durch diese Erkenntnis könnte jeder der beiden auch die Schuld auflösen & verzeihen.
Sich selbst & dem Anderen.
 
Der Bibel ist zu entnehmen, dass Pilatus Jesus zum Hohenpriester sandte, weil er keine Schuld an ihm fand.
Lieber Syrius,

wo steht in den Evangelien, dass Pilatus Jesus zu den Hohenpristern sandte? Die Gerichtsbarkeit und das Recht über Leben und Tod eines Menschen zu entscheiden lag eindeutig in der Hand des Präfekten Roms.​


Syrius schrieb:
Wie kannst Du das beurteilen? Du, der Du alle geistigen Hintergründe des Erscheinens Jesu nicht anerkennst. Indem Du weder die Präexistenz Jesu als Christus, dem Sohn Gottes anerkennst, noch die Präexistenz irgendeines Menschen, wird Dir der Auftrag Jesu für immer rein weltlich erscheinen. Und deshalb, eben weil Du den wahren Grund SEINES Erscheinens nicht kennst, kannst Du den Sinn darin nicht erkennen.

Ob ich hier etwas anerkenne oder nicht, spielt doch in der Sache keine Rolle. Was hier eifrig ignoriert wird, ist das Ziel und der Weg, den Jesus eingeschlagen hatte. Ich wiederhole es gerne nochmals: Die Kreuzigung ist Teil seiner Mission als Knecht Gottes aus Jesaja. Dieses Ziel wird doch in den Evangelien klar und deutlich dargestellt. Daran zweifeln nur jene, die in die Lehre Jesus etwas hineininterpretieren wollen, das ihren persönlichen Vorstellungen entspricht.

Lese doch einfach einmal bei Jesaja das Kapitel 53, in dem das Leiden dieses Knechtes geschildert wird. Es gibt in den Evangelien weiter Bezüge zu Jesaja, wobei gerade am Anfang und am Ende des Wirkens Jesus nicht gespart wird. Der Einzug Jesus in Jerusalem, die Tempelreinigung, die Stunden in Gethsemane, die Leiden und selbst seine letzten Worte sind Teil dieser Inszenierung.

Beispiele:

Jesaja 40[1] Tröstet, mein Volk! spricht euer Gott: [2] redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass die Dienstbarkeit ein Ende hat, denn ihre Missetat ist vergeben ... [3] Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht aus dem Gefilde eine ebene Bahn unserem Gott!

Matthäus 3[3] Und es ist der, von dem der Prophet Jesaja gesagt und gesprochen: "Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht richtig seine Steige!"

Markus 1[2] ... wie geschrieben steht in den Propheten: "Siehe ich sende meinen Engel vor dir her, der da bereitet den Weg vor dir." [3] "Es ist eine Stimme des Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige richtig!"

Jesaja 53[7] Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlacht geführt wir, wie ein Schaf ...

Matthäus 27[12] Und da er (Jesus) verklagt ward von den Hohenpristern und Ältesten, antwortete er nicht. [13] Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst Du nicht, wie sie hart sie dich verklagen? [14] Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also dass der Landpfleger sich wunderte.

Markus 15[4] Pilatus fragte ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie hart sie dich verklagen [5] Jesus antwortete aber nichts mehr ...

Lukas 23[9] Und er (Herodes) fragte ihn mancherlei: er antwortete ihm aber nichts. [10] Die die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen und verklagten ihn hart.



Syrius schrieb:
Natürlich ist es Dir überlassen, weiterhin zu vermuten, Gott hätte seinen vielgeliebten Sohn einem so grausamen Tod, einer solchen Schmach ausgesetzt, lediglich um einen Weg der Nächstenliebe vorzuleben!!

Sei ehrlich, dazu braucht es doch den Kreuzestod nicht!! Vernünftigerweise muss da schon etwas mehr Fleisch am Knochen vermutet werden!
Das hatte ich doch so nicht geschrieben. Jesus hat sich nicht der Nächstenliebe wegen kreuzigen lassen, sondern um als Messias die Prophezeiungen Jesaja vom Reich Gottes zu erfüllen. Die Nächstenliebe war jedoch nur ein Stück des Weges, mit dem die Menschen in dieses Reich gelangen könnten.

An die zentrale Botschaft Jesus, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen sei, glauben heute nur noch wenige – aber dem Weg der Nächstenliebe möchten viele folgen – dazu muss man nicht einmal Christ sein. Ja und dafür hätte er wirklich nicht sterben müssen, wie ich ja auch in meinem Beitrag geschrieben hatte:

Merlin schrieb:
Ob dieser Schritt sinnvoll war, möchte ich bezweifeln – denn viele nach ihm sind seinem Weg der Nächstenliebe gefolgt und gingen ihn dann auch wirklich zu Ende. Der Erfolg dieser Lehre liegt also nicht so sehr in seinem Tod, sondern in der Nächstenliebe derer, die ihm gefolgt sind. Diese Botschaft war dann auch so stark, dass das eigentliche Ziel vom nahe herbeigekommenen Himmelreich immer weiter in den Hintergrund gerückt wurde.


Merlin
 
auch in einer partnerschaft kann 'sehendes' vertrauen - statt blindem vertrauen - vor enttäuschungen bewahren.
im allgemeinen will/kann mensch nicht sehen (vorzeichen gibt es immer) - aus angst vor verlusten, veränderungen etc...
wenn mensch dann sehen muss, ist es meist zu spät um einen konsens zu finden.


Ich habe zwar keine Ahnung von Parnerschaften, aber was das allgemeine betrifft, so denke ich, dass der Mensch das sieht, was er sehen will.
 
auch in einer partnerschaft kann 'sehendes' vertrauen - statt blindem vertrauen - vor enttäuschungen bewahren.
im allgemeinen will/kann mensch nicht sehen (vorzeichen gibt es immer) - aus angst vor verlusten, veränderungen etc...
wenn mensch dann sehen muss, ist es meist zu spät um einen konsens zu finden.
Liebe Magdalena,

das ist im Prinzip schon richtig, aber drängt sich damit nicht auch schon das Mistrauen in den Vordergrund? Ein Gedanke oder ein Wort ist wie ein Pilz, ist er einmal ausgesät, beginnt er unaufhaltsam im Untergrund zu wuchern. Damit meine ich, dass Du das Tun deines Partners zwar an der Oberfläche beeinflussen kannst, Du wirst aber seine Unzufriedenheit und deine Verletzungen nicht mehr beseitigen können.

Wenn es da also Vorzeichen gibt, ist es im Grunde schon zu spät. Eine Beziehung wird dann nicht mehr so sein können, wie zuvor – selbst wenn sich ein Konsens finden läßt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mancher Partner der Konsens schon zu Beginn seines Tuns ausschließt.

Der Grund liegt in Frage, ob ich mich in der Partnerschaft durch den anderen in meiner Persönlichkeit erweitern und entfalten kann. Das Fremde und Geheimnisvolle an einem Partner ist der Stoff, mit dem die Neugierde geweckt wird und mich auf die Erfüllung meiner Bedürfnisse hoffen läßt. Mit der Neugierde erlischt aber auch die Liebe und aus dem Miteinander wird ein Nebeneinander.

Manche Gemeinsamkeit kann deshalb zum Tod einer Beziehung führen, wenn das Ziel der Gemeinsamkeit erreicht wird. Ein schwacher Partner wird also jemand suchen, an dem er selbst an Stärke gewinnen kann – das wird aber dann zum Problem werden, wenn beide auf gleicher Augenhöhe stehen. Es gibt da also im Grunde keine Schuld, nur wird der vormals schwache Partner tausend Gründe finden, warum die Schuld beim anderen liegt (ist jetzt nur ein Beispiel, zu dem es unzählige Varianten gibt).


Merlin​
 
So ist das und doch, Gott hat uns die Freiewille gegeben :)
ich erkenne in der pflicht den freien willen nicht.
pflicht ist nahe verwandt mit zwang - in meinem empfinden jedenfalls.

im eiskunstsport gibt es die pflicht und die kür.
die pflicht schreibt bestimmte pflichtfiguren vor -
in der kür darf der eiskunstläufer selbst bestimmen, was er zeigen mag.
in der kür liegt für mich die liebe.;)
 
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Das hast Du sehr schön beschrieben, & ich sehe das ganz genau so.

Gerade nach einer Trennung habe ich in meinem Bekanntenkreis oft Aussagen gehört, wie z.B.:
"der/die hat über Jahre hinweg immer wieder "dieses" oder "jenes" getan".
In der eigenen Verletzung hat jedoch der Gedanke, daß sie selbst es ja über Jahre zugelassen haben, keinen Platz gehabt.
Jedoch haben sie dem Gegenüber dadurch erst die Möglichkeit geben "dieses" oder "jenes" auszuleben.
So haben beide Partner ihren Anteil beigetragen (Ausleben & Zulassen), & durch diese Erkenntnis könnte jeder der beiden auch die Schuld auflösen & verzeihen.
Sich selbst & dem Anderen.
:)
so wäre es schön.
in der realität wird es leider selten wahr, dass beide seiten ihren anteil erkennen können.
ich habe mich nach über dreißig jahren - und intensivster beziehungsarbeit - von meinem mann getrennt.
anfangs sah es so aus, dass mein traum wahr werden könnte -
eine liebe, die freundschaft bleiben dürfte.
meine freundschaftliche liebe gilt ihm, obwohl er es nicht kann -
aber könnte er es, hätte es der trennung nicht bedurft.
 
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