okay. dann mal meine diskussionsebene: ich hab schon mal was gegen den terminus "frauen und männer" da hilft auch das ganze yin und yang/elektrisch und magnetisch usw beschreiben nichts.
was ist eigentlich ein mann und wer ist ein solcher? definiert sich das nicht ausschließlich über rollenbilder?
was ist eine frau und wie definiert sich das?
ja klar da kann man das physische geschlecht heranziehen, das reicht aber bei mannweibern dann schon wieder nicht aus, und bei schwächlichen männlichen heulsusen eben auch nicht. das sind dann aber vermeintlich auch männer. alle transgendered people und homosexuelle können ein lied davon singen, daß sie in keine kategorie passen und jeder mensch ist schon mal an die grenzen seiner rolle gestoßen. klar, ich hab jetzt keine definition bei der hand, da gibt es bisher nur modelle von universitätsprofessoren und dergleichen, die sich damit eingehender befaßt haben.
und auch klar, daß mann sich persönlich angegriffen fühlt, wenn frau sich gegen die vorherrschenden kathegorisierungen wendet. mann ist ja ein mann oder wird zumindest so kategorisiert.
ich fühle mich auch angegriffen, wenn jemand blöde frauenwitze macht, auch dann, wenns blondinenwitze sind und ich garnicht blond bin.
aber auf dieser identifikationsebene kommen wir nirgendwohin. es gibt immer männer, die den haushalt schupfen und lieb sind zu ihren partnern und es gibt immer frauen, die keine kinder wollen, auch wenn sie ihre gebärmutter behalten wollen. und es wird immer das unschlagbare argument geben, daß es ja die frauen sind, die die söhne aufziehen. ja, auch richtig, nur, daß diese frauen, selbst wenn sie reflektiert agieren, auch in ihrer vordeterminierten umwelt bleiben müssen. selbst wenn eine mutter ihrem kind nicht sagt "du bist ein mädchen" und ihm röcke anzieht, andere werden das kind schon darauf aufmerksam machen.
was mir an der thematik läge, weshalb ich aber eigentlich davon abgelassen habe, ist: chancengleichheit für jedes geschlecht. also alle schattierungen von geschlecht. wenn alle frauen (was immer das auch ist) integriert sind, dann haben immer noch die homosexuellen ein problem, und wenn die integriert sind, dann die transvestiten und nach denen die transsexuellen und und und..
da ist a priori ein problem, das man aufgrund der determinismen nicht lösen kann. aber eben auf genau diesen determinismen bauen alle zuordnungen von männlich/ weiblich und die verwendung dieser "eigenschaften" auf. statistik hingegen ist oft genug eine untersuchung ohne holistische relationen. das beispiel mit den männern in lebensgefährlichen berufen aus diesem thread finde ich recht gut.
die meisten unfälle passieren lt. statistik im haushalt. die meisten haushalte werden von frauen betrieben. die meisten unfälle im beruf/ abnutzungen des körpers etc liegen bei den männern und das noch verknüpft mit der kritik an einem girls-day, wo frau sich darüber informieren kann, daß sie nicht nur haarescheniden sondern auch bombenentschärfen lernen kann.
(mir ist bewußt, dass das überspitzt ist und jederzeit uminterpretiert werden kann. alleine die verwendung "die meisten" ohne angaben von untersuchten personen/haushalten/arbeitsstätten gründet auf keiner verwertbaren relation)
sicher ist eine holistische darstellung hier nicht immer oder vielleicht sogar in den seltensten fällen möglich, bzw durch das werkzeug statistik erschwert, jedenfalls bin ich der ansicht, daß statistik hier zu wenig leistet auf diesen gebieten, um einzelbeispielen tatsächlich den garaus zu machen.
man könnte sich begegnen in einer diskriminierung auf allen seiten, weil alle determinierten seiten eine beschneidung der vielfalt sind. da müßte man dann aber alle persönlichen dokumente und auch bisherige lebensformen ändern und sich zb als "mensch" determinieren. damit geht auch ein anderes bewußtsein einher, ein globaleres, das nicht in untergruppen funktioniert. das wiederum würde viel mehr erziehungsaufwand, vor allem umerziehungsaufwand in anspruch nehmen. und man müßte ganze denkkategorien neu erstellen, und -so sagt die lernforschung- das gehirn denkt in kategorien. es würden also in kürzester zeit unzählige neue kategorien gebraucht werden. das ist einer der hauptgründe, warum da überhaupt von allen seiten so lange herumdiskutiert wird. weil man hier neue kategorien erschaffen und etablieren muß.
auch die sprache, die längst etabliert ist, muß dann geändert werden. klar denke ich bei "professor hammer" auch an einen mann. DER Professor und DER Hammer. ist doch logisch. und klar bin ich auch dann überrascht, wenn da ein feenhaftes, blondes wesen plötzlich vorzutragen anfängt. das ist aber nur eine folge meiner vorher existierenden kategorien. und die gilt es dann zu ändern.
und das ist auch das, was ich ursprünglich angesprochen habe. diese vorgefertigten determinismen. wenn man daran kratzen kann, hat man schon viel geschafft. dabei ist zb lehrerInnen nur ein behelf, für den es irgendwann hoffentlich globalere adäquate gibt.
liebe grüße,
ancalagon