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Felix W. Zulauf * - Interview:
http://www.querschuesse-forum.eu/to...fende-wirtschaftsdaten-und-berichte.html#4088
* Felix W. Zulauf, 60, zählt zu den weltweit renomiertesten Vermögensverwaltern.
Mit seinen Prognosen liegt er selten falsch. Seit über 20 Jahren nimmt er am
Börsen-Roundtable des US-Magazins "Barrons" teil. Der ehemalige UBS-Fondsmanager
gründete 1990 die Zulauf Asset Management mit Sitz in Zug.
Frank Doll: "Notenbanken und Regierungen können unbegrenzt Geld drucken.
Felix W. Zulauf: Vorausgesetzt, sie haben die Souveränität über die eigene Währung, wie etwa die Amerikaner
oder die Engländer. Die können natürlich sagen: Wir brauchen einen großen Staatshaushalt,
um das System zu retten und Nachfrage zu schaffen. Das finanzieren wir zunächst über den Kapitalmarkt.
Wenn der dann nicht mehr mitmacht, so schöpfen wir direkt Geld über die Notenpresse.
Spätestens dann bricht die Währung ein und Sie bekommen über diese Währungsabwertung Inflation.
In der Folge ziehen sich private Investoren komplett zurück aus dieser Währung und
ihrem Kapitalmarkt und die Inflation beschleunigt sich. Das führt unweigerlich ins
Chaos. Am Ende steht eine Währungsreform."
Frank Doll: "Die Konjunktur läuft noch recht ordentlich.
Felix W. Zulauf: Das stimmt. Aber der Prozess des Lageraufbaus dürfte bald abgeschlossen sein.
Damit rechne ich im Herbst. Bei den Einkaufsmanagerindizes nahezu aller Volkswirtschaften
zeichnen sich gerade Gipfelbildungen ab. Das war bisher stets ein Signal, dass es in den
darauffolgenden Monaten an den Märkten abwärts geht. Die Notenbanken werden deshalb
nicht lange durchhalten mit dem Liquiditätsentzug. Andernfalls bekommen die Märkte Schüttelfröste.
Das System ist wie ein Drogenjunkie, dem man nichts anmerkt, wenn er seinen Stoff bekommen hat.
Aber sobald die Wirkung nachlässt, beginnt es wieder zu schütteln, und dann muss die
nächste Spritze gesetzt werden. Und die wird kommen, mit erhöhter Dosis..."